Mitglied inaktiv
Hallo ich habe momentan ein Problem, das ich einfach nicht gebacken bekomme: Meine Tochter ist fast 6 Jahre alt und ein Einzelkind. Vom Verhalten her würde ich sie als ganz normal beschreiben, eher etwas sensibel und zurückhaltend (was ist schon normal :-))). Wir haben eine ETW im 1. OG eines 2FH und haben sehr nette Leute unter uns (Anfang 50 und 2 erwachsene Kinder). In der letzten Zeit hab ich festgestellt, dass regelmäßig, wenn Kinderbesuch da ist, unsere Tochter (und natürlich auch die Gäste) total aufdreht, extrem laut wird, schreit, tobt, etc. (im positiven Sinn übrigens, es ist nicht so, dass die Kinder sich streiten o. ä., sie sind einfach nur "gut drauf", was sich in Lautstärke und Motorik ausdrückt). Kurz gesagt: Heute wurden wir von unserem Miteigentümer angesprochen, dass es so nicht weitergeht, die Kinder waren aber auch echt furchtbar laut. Da meinte man, die Decke käme runter. Nun ist es ja nicht so, dass ich da tatenlos nebendran sitze, von wegen. Ich hab mir den Mund fusselig geredet, immer wieder die Kinder ermahnt, leiser zu sein, nicht so durch die Wohnung zu stampfen, in das Kinderzimmer zu gehen, etc. Das hilft für ca. 1-2 Minuten, dann vergessen sie das und der ganze Terz geht von vorne los. Wie macht Ihr das? Ich kann im Prinzip beide Seiten gut nachvollziehen: Der Unterbewohner, dem die Decke auf den Kopf fällt, die Kinder, die einfach vor lauter Spielen alles um sich herum vergessen. Aber ich kann doch nicht alle 5 min. ein Machtwort sprechen. Ich kann doch aber auch nicht selbst ausrasten und rumschreien. Wie geht Ihr mit solchen Situationen um, ich denke nicht, dass wir da ein Einzelfall sind. Zudem kommt noch, dass unsere Tochter als Einzelkind sowieso eher ruhig ist, wenig Krach macht, weil sie eben auch viel allein oder mit uns spielt. Wenn ich ehrlich sein soll, bin ich auch ganz froh, wenn sie mal aus sich herausgeht. Und wenn sie dann natürlich immer wieder einen Dämpfer bekommt, tut mir das auch weh. Ich sehe als abschreckendes Beispiel hier auch die Erziehung meines Mannes vor meinen Augen: Da war nichts wichtiger als die anderen Leute, sprich mein Mann wurde extrem auf Rücksichnahme und Höflichkeit getrimmt. Kommt heute mit 36 Jahren supergut an :-)))), war aber in seiner Kindheit bestimmt nicht leicht. Das genau möchte ich meiner Tochter eben ersparen. Für mich ist dies eine extrem schwierige Gratwanderung, bei der ich mir einfach nicht sicher bin, wie ich am besten reagiere. Ich bräuchte dringend Rat von erfahrenen Mamis. Danke und LG Claudia
Hallo Claudia Blöde Sache, vor allen da ihr ja eine ETW habt... Ich würde wohl versuchen mit denen unter euch eine Regelung zu treffen, denn ich denke mir mal, daß es ja nicht jeden Tag so laut ist. Wenn es also nur vielleicht ein oder zweimal in der Woche lauter wird und es sonst sehr ruhig ist sollte man doch meinen, daß das auch für die unter euch ein 'erträgliches' Maß ist. Wissen die denn, daß es nur so ist wenn ihr Besuch habt? Unter uns wohnen auch noch welche, allerdings selbst mit kleinen Kindern (dringt aber kaum was nach oben), aber abends sagen wir unseren Beiden auch schon mal, daß sie nicht so laut sein/laufen sollen, weil die älteren Kindern von unten früh raus müssen und sie versuchen dann auch sich dran zu halten (wird ja aber leicht vergessen). Den ganzen Tag sie auf sowas aufmerksam machen, bzw. sie ermahnen würde ich aber nicht, weil das letztlich ja auch der Beziehung zwischen Mutter (Eltern) - Kind schadet. Ich glaube aber auch bei mir, daß ich mich nicht sonderlich aufregen würde wenn über uns Kinder toben würden - ich würde mich wohl eher freuen, daß es ihnen so gut geht...:-)))) Wilma
Hallo Wilma, na, zum Glück ist das max. 1-2 mal die Woche so laut, zumindest in der Wohnung. Wir gehen morgens aus dem Haus und unsere Tochter kommt um 16 Uhr aus dem KiGa. Ab Herbst wird sie in die Schule gehen, und auch dann werden wir frühestens ab 15 Uhr Besuch haben können. Wenn jetzt aber der Sommer kommt und die Kiddies im Garten sind, dann wird das dort sicherlich auch nicht gerade leise sein, ist aber doch auch in meinen Augen eher normal. Wenn sie mal 10 Jahre alt sind, dann wird das auch wieder anders. Trotzdem kann das wirklich nerven, ich ertappe mich selbst dabei, wie ich mein Kind am liebsten ab und zu mal schütteln würde, damit es wieder zu sich kommt und mal einen Gang runter schaltet... Ja, die unten drunter wissen, dass das nur so ist, wenn Besuch da ist (er hat ja selbst gesagt: "Ach so, Sie haben Besuch? Ja, normalerweise ist Ihre Tochter ja auch nicht so laut, stimmt schon..."), die sind ja eigentlich auch total nett, gerade DESHALB ist mir das sooo unangenehm. Die haben noch nie was gesagt, wenn wir gehämmert, genagelt, gebohrt, etc. haben. Das war immer alles kein Problem. Ich will dieses Verständnis halt auch nicht überstrapazieren, wir kommen wirklich sehr gut mit den Mitbewohnern aus. Ich wäre einfach nur froh, wenn dieses Geschrei sich in Grenzen halten würde, weiß aber nicht, wie ich das an die Kinder ranbringen kann :-(( Letzte Woche hab ich z. B. gesagt: Wenn Ihr so laut toben wollt, dann geht doch auf den Spielplatz (ist gerade bei uns um die Ecke). Da haben sie mich groß angeschaut und meine Tochter sagte: "Och Mami, jetzt, wo wir endlich einen eigenen Garten haben...." Tja, da habe ich versucht, zu erklären, dass hier um uns herum auch noch Leute (unter anderem der Papa und ich) sitzen, die ihr eigenes Wort nicht verstehen können, wenn so ein Geschrei stattfindet. Hat -wie immer- gerade mal 5 min gewirkt. Ich weiß echt keinen Rat mehr. LG Claudia
Hallo, was Du erzählst, kommt mir sehr bekannt vor :-) Unsere Tochter ist auch ein Einzelkind und dreht genauso auf wie Eure, wenn Besuch da ist. Das finde ich ganz normal, sie genießt es halt total, dass mal Leben in der Bude ist. Natürlich ist der Lämrpegel ein Problem. Andererseits kommt es ja nicht täglich vor, oder? Übrigens ist es rechtlich gesehen so, dass Kinderlärm von den anderen Hausbewohnern toleriert werden muss. Weil Du Dich aber wahrscheinlich trotzdem gut stellen willst mit Euren Nachbarn, könntet Ihr doch einfach während so eines Besuchs zwischendurch ein wenig rausgehen oder spazierengehen. Das machen wir auch immer so, egal wie das Wetter ist. Das ist sowieso schöner, als nur faul beim Kuchen zu hocken. Draußen können die Kids dann nach Herzenslust schreien und toben. Das entschärft das Problem, sie sind hinterher ruhiger und falls nicht, verkürzt sich wenigstens die Zeit, wo es im Haus laut ist. Da reicht schon eine halbe oder dreiviertel Stunde, und die ist ja bei so einem Besuch durchaus drin, huh? Wenn das Wetter gut ist, treffen wir Mütter uns übrigens sowieso meist gleich auf dem Spielplatz, im Wald, Park oder Zoo etc. Das bietet sich jetzt im Sommer ja eh an. Die Kinder haben eben ein starkes Tobe-Bedürfnis, das man sowieso am besten drausten befriedigen kann. :-) Falls das mit dem Rausgehen mal nicht geht, könntest Du nach einem besonders lauten Nachmittag doch mal einen kleinen Kuchen runterbringen zu den geplagten Nachbarn. Gleichzeitig entschuldigt man sich und erklärt, dass die manchmal trotz Ermahnungen kaum zu bremsen sind. Eine solche Geste entschärft das Problem meist sehr. Denn dann fühlen sich die Nachbarn ein bissel getröstet und Ernst genommen und haben nicht das Gefühl, dass es einem egal ist, wenn sie gestört werden. Liebe Grüße, Astrid
Hallo Claudia, ich kann Dich gut verstehen, habe auch ein Einzelkind, das eher ruhig und etwas schüchtern ist, das aber bei Besuch tüchtig aufdreht. Wir haben zwar "nur" die Uroma unter uns, die das überhaupt nicht stört, aber ich stecke manchmal trotzdem in der Zwickmühle zwischen "Kinder müssen lernen Rücksicht zu nehmen" und "ich freue mich, dass es den Kids gut geht und dass meine Maus mal aus sich rausgeht". Es wird auch eine immerwährende Gratwanderung bleiben. Trotzdem denke ich, mußt Du ein paar Regeln aufstellen. Z.B. nur eine halbe Stunde ganz laut und dann die Lautstärke etwas senken. Nicht nur wegen der Nachbarn, DU bist ja auch noch da. Und ich finde sehr wohl, dass Kinder Rücksichtnahme lernen können. Ich finde nichts schlimmer als Leute, die ihre Kinder toben lassen ohne Rücksicht auf Verluste und dann dreist auf die rechtlichen Bestimmungen hinweisen. Was mögen das mal für Erwachsene werden? Wir haben das so gelöst, dass ich meiner Tochter grundsätzlich genug Gelegenheit gebe, sich auszutoben, laut, dreckig und wasweißich zu sein. Wir sind viel draussen, auch an Bächen etc. wo Geschrei keinen stört (da kommt meistens nichts von ihr, aber das kann man ja forcieren, indem man mal mitmacht!), sie geht ins Kinderturnen, da darf man gaaaanz laut sein und sie hat auch bestimmte Lärmkontingente bei uns. Aber nach max. einer halben Stunde Geschrei bringe ich es wieder ins ruhige Fahrwasser. Rege halt ein ruhiges Spiel an, spiele auch mal mit, lese den Kids was vor etc. Ich verweise dabei gar nicht auf "unten", sondern auf mich und dass ich jetzt genug habe. Nicht dass wir uns falsch verstehen, es geht nicht um Flüsterton etc., sondern um halbwegs normale Zimmerlautstärke. Wie gesagt, solange die Möglichkeit besteht, mal laut zu sein - ganz bewußt - kann man ansonsten schon guten Gewissens auf Rücksichtnahme verweisen und ich setze das zur Not auch sehr deutlich durch. Glaubst Du denn, die Kids können bei den anderen zu Hause auch so toben? Und was Deine Bedenken bezüglich Deines Mannes angeht (die auch auch gut nachvollziehen kann): ich denke, Du kannst trotzdem Deine Tochter dazu erziehen, selbstbewußt ihre Interessen zu vertreten. Da geht es ja noch um viel mehr Dinge als um Lärm. Gruß, Mima PS: Ich habe übrigens vor Jahren unter einer Familie mit drei antiautoritär erzogenen Kids gewohnt und kann sehr wohl verstehen, dass das nerven kann. Allerdings finde ich max einmal die Woche grundsätzlich auch tolerabel. Ich würde es mit den Nachbarn nochmal zum Thema machen und ihnen ruhig Deine ganzen Überlegungen darlegen. Vielleicht kannst Du vorher Bescheid sagen, dann können sie sich sicher damit arrangieren.
Hallo zusammen, super, Eure Antworten. Auch ich hab mir natürlich Gedanken gemacht und werde künftig folgendes beachten: Wenn es wirklich zu laut wird, einfach versuchen, raus zu gehen; es stimmt schon, dass da 30 min Wunder wirken. Oder die Kinder gehen wirklich auf den Spielplatz, da können sie echt nach Herzenslust toben. Weiterhin werde ich "ruhige" Beschäftigungen anbieten (Mandalas malen, puzzeln) und falls das nix nutzt, anbieten, mit den Kiddies zusammen etwas zu spielen, DAS geht immer. Zur Not kann man ja auch mal 30 min Video ansehen :-) Ich habe selbst ja auch schon darauf geachtet, die Kinder, von denen ich weiß, dass es da immer lebhaft wird, eben gerade DANN einzuladen, wenn ich weiß, dass die Unterbewohner unterwegs sind. Ach, ich hatte halt gehofft, dass sie mittlerweile in einem Alter ist, in dem sie allein mit Kindern spielen kann, ohne dass immer die Mami dabei sein muss. Aber anscheinend dauert das doch noch etwas. Naja, es ist ja wirklich nicht immer so. Außerdem werde ich künftig um eine "ausgewogene" Verteilung der Besuche achten, so dass meine Kleine auch regelmäßig bei anderen Kindern zu Gast ist. Ich denke, dass wir so mit allen zusammen gut klarkommen werden. Danke Euch nochmal und ich bin wirklich froh, dass es auch andere lebhafte Kinder gibt. LG Claudia
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