Elternforum Kigakids

Angst

Anzeige kindersitze von thule
Angst

alexistda1

Beitrag melden

Meine Kleine ist jetzt 5,5 Jahre alt und sie sagt mir sehr oft, dass sie vor diversen Dingen Angst hat. Sie hat Angst vor der Dunkelheit. Abends will sie nicht allein in ihr Zimmer gehen, weil es dunkel ist. Ich sage ihr dann, dass sie das Licht anmachen kann aber sie möchte lieber, dass ich mit ihr mitgehe. Sie möchte nicht alleine in ihrem Zimmer schlafen, weil sie Angst hat und schläft deshalb noch bei mir im Bett. Ich bin alleinerziehend. Sie hat zb Angst, weil eine Kindergärtnerin schreit. (Ich kenne die Kindergärtnerin und sie schreit tatsächlich, aber andere Kinder nehmen das meines Erachtens viel leichter auf.) Ich versuche ihr die Angst zu nehmen und rede viel mit ihr.....mir scheint es aber, dass sie einfach zu oft und zu viel Angst hat. Was empiehlt ihr hier?    


WonderWoman

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von alexistda1

vielleicht mal weniger reden? angst kann man nicht wegreden und schon gar nicht wegargumentieren. zum einen gehört angst in dem alter auch dazu. die kinder erleben immer mehr dass es eine welt außerhalb ihrer eigenen kleinen welt gibt und dass die nicht immer rosarot ist. angst haben ist natürlich und auch nicht per se schlecht. ich habe die erfahrung gemacht dass es besser ist strategien gegen die angst zu zeigen. wenn sie angst hat im dunklen zimmer kann man einen bewegungsmelder anbringen oder eine taschenlampe vor die zimmertür stellen. (mein mann hat irgendwo ein superpraktisches teil gefunden, das ist so eine lampe für die steckdose mit bewegungsmelder, aber die lampe kann man rausnehmen und als taschenlampe verwenden. hat unserer großen so gut geholfen dass er noch 3 gekauft hat.) wenn die erzieherin schreit kann man den raum verlassen. selbstwirksamkeit, also das erleben eigener stärke im umgang mit der welt, ist vor allem für eher ängstliche kinder essentiell.


alexistda1

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von WonderWoman

Danke für Deinen Beitrag. Es hilft mir zu lesen wie Ihr mit dem Thema Angst umgeht. Ich sehe das Ganze aber nicht nur negativ.  Da meine Kleine ängstlich ist, passt sie auch immer gut auf. Z.B. schaut sie sich immer um bevor sie die Straße überquert. Positiv ist auch, dass sie Gefahren recht gut einschätzt.    Wir haben übrigens letztes ein "Monster-Verbot-Schild" gemalt und es aufgehangen damit keine Monster Nachts zu uns kommen.


JoMiNa

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von alexistda1

Ich finde, das klingt ganz normal. Die Kinder bekommen immer mehr mit, auch von realen Gefahren, wie in der vorherigen Antwort beschrieben. Wird sie im Herbst eingeschult? Im letzten Kindergarten-Jahr sind die Kinder oft zusätzlich durch die anstehende Veränderung verunsichert. Bei manchen äußert sich das durch "freches" oder "wildes" Verhalten, bei anderen durch Schüchternheit oder Ängste. Hör dich mal um bei anderen Eltern, bei vielen Kindern in dem Alter treten irgendwelche Schwierigkeiten auf. Ich würde auf die Ängste nur so weit wie nötig eingehen, dass deine Tochter sich ernstgenommen fühlt und weiß, dass sie bei dir Gehör findet. Aber ansonsten nicht so viel Tamtam darum machen. Auch nicht so viel ausfragen, wovor und warum sie Angst hat. Das können Kinder nach meiner Erfahrung nicht wirklich beantworten. Vielleicht fällt dir etwas aus deiner Kindheit ein, wovor du Angst hattest und wie die Angst verschwunden ist. Das ist ja oft hilfreich, zu wissen, dass man nicht alleine ist und es der Mama ähnlich ergangen ist.


Windpferdchen

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von alexistda1

Hallo, meine Tochter war in diesem Alter ganz genauso. Jedes Kind ist ja anders, genau wie wir Erwachsenen. Es gibt nicht das normale Durchschnittskind, das allein "richtig" wäre. Sondern es gibt dickhäutige Kinder und sensible Kinder, und die, die irgendwo dazwischen liegen. Deine Maus ist ein sensibles Kind. Was jetzt wichtig ist: Hole deine Tochter in ihrer Art und in ihren Bedürfnissen einfach immer dort ab, wo sie gerade steht. Heißt: Wenn sie Angst hat, erkläre kurz (!), warum alles gut ist. Rede aber dabei nicht zu viel auf sie ein, mehr hilft nicht mehr. Reden macht Angst nicht weg. Im Gegenteil: Je mehr du redest, desto mehr kriegt sie den Eindruck, dass ihre Angst berechtigt ist. Finde lieber pragmatische Lösungen, die ihr Sicherheit geben und sie beruhigen. Wie eben zum Beispiel, das Licht anzulassen, sie momentan noch in deinem Bett schlafen zu lassen usw. Das machst du völlig richtig so. Es gibt ihr Sicherheit und Vertrauen, dass du ihre Angst ernst nimmst, sie aber nicht überbewertest (also wie gesagt nicht zu viel redest).  Du schaffst damit eine gute und feste Basis, von der aus deine Tochter sich immer wieder ein Stück weiter in die Welt hinauswagen wird. Bei meiner Tochter war es ähnlich. Als Kleinkind war sie so ängstlich, dass ich mir gar nicht hätte vorstellen können, was für eine fröhliche, selbstsichere junge Frau eines Tages aus ihr werden würde. So ist es aber, sie ist inzwischen eine junge Erwachsene und keine Spur mehr ängstlich oder unsicher (sensibel aber schon noch). Weißt du, wir sehen unsere Kinder oft viel zu statisch. Wir glauben, so wie sie als kleines Kind sind, werden sie im Prinzip auch bleiben. Aber Kinder entwickeln sich so sehr, da ist nichts festgelegt, und es bleibt auch nichts so, wie es war. Da ist immer eine große Dynamik drin, und auch die unsicheren Kinder machen immer wieder Riesen-Entwicklungsschritte und schaffen letztlich doch alle Hürden gut, die sie nehmen müssen. Hab ein bisschen mehr Vertrauen in deine Tochter, und auch in deine liebevolle Erziehung. Du machst alles richtig, und sie wird sich gut entwickeln, du wirst sehen. Vor allem dann, wenn du ihr vermittelst, dass du sie nicht anders haben willst. Sondern dass sie genau richtig und ganz wunderbar ist, so wie sie ist. Denn das ist sie. LG