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Angst vor Kindergarten, Geräusch und Hausmeister

Angst vor Kindergarten, Geräusch und Hausmeister

KatharinaY

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Hallo ihr Lieben, Mein Sohn (3 Jahre) hat im Oktober im Kindergarten angefangen, bis dahin war er komplett zuhause. Als er knapp 2 Jahre alt war, haben wir es einmal bei einer Tagesmutter versucht, was leider nicht geklappt hat. Ich habe es damals auf persönlichen Differenzen geschoben. Anfangs hat es im Kindergarten ganz gut funktioniert  das Einzige, was mich irritiert hat, war, dass es anscheinend überhaupt kein richtiges Eingewöhnungskonzept gab. Sie haben uns schon erlaubt, die ersten Tage dabei zu bleiben, aber es schien nicht so sehr gewünscht zu sein. Andere Kinder sind vom ersten Tag an komplett alleine dort geblieben. Anfangs habe ich ihn dann einfach früher abgeholt und die Zeit dann immer ein wenig gesteigert. Bis vor kurzem blieb er dann immer bis zum Schluss und ich hatte den Eindruck, dass er sich wohlfühlt.  Irgendwann hat er angefangen von einem Geräusch zu reden, vor dem er Angst hat. Im Gespräch hat sich herausgestellt, dass er es draußen im Garten beim Spielen gehört hat. Von da an wollte er nicht mehr nach draußen spielen und seine Freude am Kindergarten war deutlich getrübt. Wir haben den Erzieherinnen davon erzählt und sie wussten auch gleich, woher das Geräusch kam: der Hausmeister hatte wohl an dem Tag mit einem Laubbläser Blätter weggeblasen. Es hat meinen Sohn aber leider gar nicht beruhigt, zu wissen, woher das Geräusch kommt. Schlimmer noch: der Hausmeister kam dann, um mit ihm zu reden, und seitdem hat er zusätzlich noch eine panische Angst vor dem Hausmeister. Gestern wurde ich dann vom Kindergarten angerufen, ob ich ihn abholen könne, da er so sehr weinen würde und sich nicht beruhigen ließe. Der Hausmeister war wohl kurz in den Raum gekommen, was der Auslöser gewesen sei. Ich habe ihn dann geholt und versucht, mit ihm zu reden und herauszufinden, was ihm so sehr Angst macht. Wir haben ausgemacht, dass ich am nächsten Tag mit ihm in den Kindergarten kommen würde, um mit dem Hausmeister zu reden. Ich dachte, dadurch würde seine Angst vielleicht gelindert werden. Es hat aber leider gar nichts gebracht,  während des Gesprächs hing er die ganze Zeit auf meinem Arm und fing irgendwann wieder an zu weinen. Den Mann hat er keines Blickes gewürdigt. Nachmittags haben wir es noch einmal versucht, aber er fing gleich wieder an zu weinen. Die Erzieherinnen haben deshalb vorgeschlagen, ich könne ein wenig mit reinkommen, da nachmittags eh nicht viel los ist. Er saß dann aber die ganze Zeit neben mir und ließ sich kaum zum Spielen animieren. Kurz fing er ein- zweimal mit etwas an, nur um dann gleich wieder zu mir zu kommen. Nun will er weiter nicht in den Kindergarten. Ich weiß nicht, wie ich weiter vorgehen soll. Ich bin zur Zeit mit meinem zweiten Kind in Elternzeit, wodurch wir zum Glück ein wenig Spielraum haben. Dennoch habe ich das Gefühl, dass alles, was wir bisher versucht haben, es nur noch schlimmer gemacht hat. Hat jemand was Ähnliches erlebt und Tipps oder Anregungen?  Viele Grüße!  


die_ente_macht_nagnag

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Antwort auf Beitrag von KatharinaY

Mit 3 sind Kinder häufig in der Phantastischen Phase; meine Tochter hatte in dem Alter Angst vor Bären im Treppenhaus. Vielleicht helfen ja ähnliche Tipps wie gegen das "Monster im Schrank". Gibt es bei vielleicht einen Mutmach-Gegenstand der aus Laubbläsern und Hausmeistern beste Freunde macht? Vielleicht ein Mutmach-Kuscheltier-Freund oder Zauberspray. Unsere Tochter hat sich übrigens von unserem "Wach-Kater" gut beschützt gefühlt, der hat aufgepasst das keine Bären ins Haus kommen.


KatharinaY

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Antwort auf Beitrag von die_ente_macht_nagnag

Das hat in anderen Situationen schon gut funktioniert,  z.B. hatte er eine Weile Angst vor Wölfen, da hat ein Zauberarmband geholfen. In dieser Situation bisher leider nicht,  bzw haben wir noch nichts gefunden, was seine Angst irgendwie beeinflusst. Ich habe einige Ideen angebracht, was wir zum Mutmachen tun könnten, aber jedes Mal wenn ich die Situation nur erwähne, bricht er in Tränen aus. Einmal hatte ich mit ihm besprochen, sein Lieblingskuscheltier als Unterstützung mitzunehmen (auch wenn Gegenstände von außen eigentlich verboten sind), und als wir im Kindergarten waren, hat er es auf den Boden geworfen und weiter geweint. Ich glaube, die Angst ist mittlerweile zu groß und grundlegend, um sie so zu beseitigen... Danke für den lieben Tipp aber. Vielleicht fällt uns ja noch was ein :)


kea2

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Antwort auf Beitrag von KatharinaY

Ich bin auch so drauf, wie Dein Sohn. Auf Dauer lernt man natürlich mehr, sich mit störenden Geräuschen und Trubel abzufinden, aber stressen tut mich das immer noch. Ich hasse z.B. Bohrmaschinen. Ich habe aber keine Angst vor ihnen. Ich benutze auch eine elektrische Heckenschere. Die ist sicherlich gefährlicher. Aber ich kriege irgendwie Zustände von dem Geräusch, das die Bohrmaschinen beim Bohren machen (schwer zu beschreiben). Das muss entweder mein Mann machen, oder ich benutze einen uralten Handbohrer. Da kann mir jemand so lange erklären, dass Bohrmaschinen nicht gefährlich sind, wie er will. Das ändert nichts daran, dass ich das Geräusch furchtbar finde.  Als Kind bin ich immer zu den Erwachsenen geflüchtet, wenn meine Mutter andere Mütter mit Kindern eingeladen hatte. Die waren nett, aber laut und wild und das war mir zu viel. Diese Knallplättchen-Pistolen zu Karneval waren eine Vollkatastrophe für mich. Da habe ich als kleines Kind immer angefangen, zu weinen. Laubbläser hätte ich vermutlich auch sehr schlimm gefunden.  Fremde Menschen waren ebenfalls schwierig, als ich klein war. Da gab es einige, vor denen ich Angst hatte. So ganz weg ist das Problem mit den Menschen bei mir immer noch nicht. Es beschränkt sich nur mittlerweile auf bestimmte Situationen, z.B. Jobsuche mit allem, was dazu gehört. Manche Menschen nehmen Reize stärker/anders wahr als andere. Google mal Hochsensibilität. Das ganze kann auch in Richtung Träumer-ADHS und/oder Autismus gehen. Die meisten Menschen mit diesen Störungen sind auch hochsensibel. Das heißt nicht, dass Dein Sohn das haben muss. Mit 3 kann man das sowieso noch nicht feststellen. Aber man sollte im Hinterkopf behalten, dass da mehr hinter stecken könnte. Manche Eltern beharren so auf die Hochsensibilität ihres Kindes (was keine Störung ist), dass sie sich weigern, das Kind auf andere Störungen testen zu lassen, obwohl es Symptome gibt. Was Du dagegen tun kannst? Hm, schwierig. Vielleicht hilft es, wenn eine Erzieherin ihm versichert, dass sie weiß, wann der Laubbläser da ist und dass er jetzt auf jeden Fall nicht da ist, wenn sie rausgehen? (Das sollte natürlich auch stimmen.) Vielleicht ist es ok, wenn Dein Sohn drinnen Kopfhörer aufsetzt, wenn der Laubbläser aktiv ist? Dann kann er zwar nicht mehr gut mit den anderen spielen, aber ich denke, ich würde ausprobieren, was ihm lieber ist. Das Problem erledigt sich ja sowieso, wenn die Bäume keine Blätter mehr abwerfen. Der Hausmeister ist vermutlich nicht super geschickt im Umgang mit schüchternen Kindern, oder? Vielleicht kann eine Erzieherin Eurem Sohn anbieten, dass Dein Sohn ganz schnell zu ihr geflitzt kommen darf, wenn der Hausmeister rein kommt? Sie kann dann beruhigend mit ihm sprechen, dass der doch gar keine Anstalten macht, ihm etwas zu tun, sondern nur xy will. Wenn Dein Sohn in einem Kindergarten mit offenem Konzept ist, würde ich auf jeden Fall in ein Gruppenkonzept wechseln. Offene Konzepte sind nichts für solche Kinder. Die brauchen feste Bezugspersonen und eine überschaubare Zahl von Kindern, keinen Pool von Erzieherinnen und 70 Kinder oder so. Ansonsten kann man versuchen, das Kind anzuregen, mit fremden Menschen zu interagieren, z.B. indem es beim Bäcker der Verkäuferin selbst sagt, was es haben möchte. 


KatharinaY

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Antwort auf Beitrag von kea2

Danke für den Input und deine Erfahrungen. In diese Richtung habe ich tatsächlich noch gar nicht gedacht-- dass tatsächlich das Geräusch an sich für ihn so überwältigend sein könnte. Dachte, er hätte einfach Angst davor, weil er erst nicht wusste, woher es kommt, und wenn er es wüsste, würde sich die Angst legen. Das war aber nicht der Fall. Das ist auf jeden Fall ein interessanter Aspekt. Er ist auch sonst ein sehr sensibles Kind, hat extreme emotionale Ausbrüche bei vermeintlichen Kleinigkeiten, ist oft überreizt etc. Deine Tipps sind auch sehr gut, und ich hoffe, dass er sich irgendwann wieder darauf einlässt, in den Kindergarten zu gehen, damit wir vielleicht was davon ausprobieren können. Viele Grüße :)