Tulpe_2017
Hallo, im Moment sind wir mit unserem knapp 3 jährigen Sohn total verzweifelt. Es kommen mehrere Faktoren dazu. Zum einen ist er mehr als ,,frech". Er hört überhaupt nicht wenn ich ihm was sage. Entweder schreit er mich an oder lacht mich aus. Wenn Papa allerdings was sagt oder macht dann klappt das alles sofort. Es geht abends los damit das er ins Bett soll. Sind wir beide zu Hause dann kann nur ich unseren kleinen ins Bett bringen und Papa hat gar nicht die Möglichkeit was zu machen. Dann will er, trotz Abendritual, nicht schlafen. Ich putze mit ihm zusammen die Zähne, er bekommt seinen Schlafanzug an, wir kuscheln dann noch etwas und ich lese dabei noch ein kleines Buch und danach geht er ins Bett, außer das Spielzeug muss noch aufgeräumt werden. Er bekommt immer noch eine Flasche mit ins Bett, da sind wir aber auch schon langsam dabei ihm die abzugewöhnen. Jedoch bis jetzt ohne Erfolg. Am nächsten Tag, bringe ich ihn dann in die Krippe ( ab Sommer geht er dann in den Kindergarten) Dort angekommen, fängt er andere Kinder an ohne Grund zu schubsen und zu hauen. Hole ich ihn dann nachmittags ab und ein anderes Kind kommt mir zu nahe dann passiert genau das gleiche wie morgens. Hinzu kommt noch das mein Sohn super viel Energie hat und wir die nur bedingt loswerden. Wir gehen ein mal die Woche zum turnen, wobei ich auch schon mal öfter abbrechen musste da er sich dort auch einfach nicht benommen hat. Wir sind im Moment ziemlich verzweifelt da es immer schlimmer wird. Was kann man tun??
Mmh... Wie sieht es denn sonst Erziehungstechnisch aus? Diskutierst du mit ihm? Gibt es klare Regeln und feste Struktur? Wie oft gibt es davon Ausnahmen? Bleibt ein nein ein nein? Gibt's du nach wenn er jault oder schreit?
Ich hätte einen buchtipp für dich: jesper juul - Aggression. Ganz kurz: wenn Kinder sich "falsch" (frech, aggressiv, ....) verhalten, haben sie einen Grund (!!!!), sie sind einfach noch nicht in der Lage das auszudrücken, was gerade nicht passt, ihnen nicht guttut, sie verletzt und greifen auf körperliche ausfrucksformen zurück. Sieh es einfach mal als "normal" ( nicht als richtig! Sie müssen natürlich schon andere Wege lernen mit Frust, Wut, Langeweile etc. umzugehen) und als Hilferuf (es passt gerade was nicht, hilf mir). Und nicht als "was stellt das schlimme Kind jetzt schon wieder an". Ganz oft braucht es in so Situationen eine extra Portion Liebe und Zuwendung (und meist gibts das Gegenteil: schimpfen und strafe). Dabei natürlich klarstellen, dass das Verhalten nicht richtig war und im Idealfall eine Alternative anbieten. Und bei zuviel Energie: rausgehen, rausgehen, rausgehen. Dazu braucht es keine sportgruppe. Oftmals ist sowas nur noch etwas (nach einem Tag in der Krippe) wo man sich mit anderen arrangieren muss, sich an Regeln halten muss etc.
Danke für den Buchtipp. Wir stellen auch immer wieder fest das er kaum Ruhephasen hat. Dies hören wir auch des Öfteren aus der krippe von den Erziehern. Manchmal schnappen wir ihn uns und versuchen ihn mal für ein paar Minuten auf dem Schoß zu haben. Aber er ist wie ein Wirbelwind.
Hallo Das mit dem Schubsen könnte so ein Eifersuchtsding sein. Auch das nicht hören und nicht ins Bett wollen etc. Er hat noch ein kleines Geschwisterchen, habe ich das richtig verstanden? Vielleicht kommt er etwas zu kurz bzw fühlt sich so und bekommt zu wenig Aufmerksamkeit, wenn er lieb ist. Schau mal genau, ob das sein kann. Oft fällt es einem selbst ja nicht so auf, erst dann, wenn man wirklich mal alle Situationen genau reflektiert. Bei Ansagen an ihn, immer auf Augenhöhe gehen. Das Auslachen darfst du dann nicht persönlich nehmen. Das nennt sich Übersprungshandlung. Er weiss nicht anders damit umzugehen, er versteht, dass du wütend bist/ihn tadels, aber er weiss nicht, wie er sich verhalten soll. Das kommt von allein, bis dahin lacht er aber-das könnte man so interpretieren wie "ich habe Quatsch gemacht, das weiss ich, du sollst mich aber trotzdem lieb haben". Sag ihm in kurzen Sätzen, was er falsch gemacht hat und was du von ihm erwartest. Beispeil: "schubsen darf man nicht, das tut dem anderen Kind weh, du kannst das Kind bitten beiseite zu gehen" oder so ähnlich. Versucht ihm mehr Zeit alleine einzuräumen. Vor allem mit dir, wenn er hauptsächlich bei dir bockig ist. Dann übernimmt der Papa das kleine Geschwisterchen und du und dein Sohn spielen was schönes (er bestimmt den Ablauf) oder kuschelt oder du lässt dir von ihm eine Geschichte erzählen...wozu er halt Lust hat. Das hilft oft schon ganz ganz viel. LG