Elternforum Rund um die Erziehung

Liebt mein Kind mich weniger weil ich arbeiten gehe?

Liebt mein Kind mich weniger weil ich arbeiten gehe?

Nana1906

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Die Frage klingt erstmal komisch, aber hey... "Hallo" von einer berufstätigen Mama Mein Sohn ist mittlerweile 15 Monate alt und ich arbeite mehr oder weniger wieder Vollzeit. Mein Mann und ich arbeiten beide von zu Hause aus aktuell und da ich einfach mehr zu tun habe, kümmert er sich die meiste Zeit des Tages um unser Kind. Ich bin immer mal wieder eine halbe Stunde da und spiele mit ihm, bring ihn mittags und abends ins Bett und füttere ihm auch alle Mahlzeiten, nur fehlt mir einfach die Zeit für dieses ausgedehnte toben wie mit Papa. Das einen als berufstätige das schlechte Gewissen dauerhaft plagt ist glaub ich kein Geheimnis, wenn auch eigentlich doof, ABER... Ich bilde mir ein, das mein Sohn nicht mehr meine Nähe sucht seit einiger Zeit. Tut er such weh - Papa muss trösten. Kuscheln? Nur mit Papa! Spielen? Lieber mit Papa! Auf den Arm? Na 3x dürft ihr raten.. Bei Papa! Ich liebe die Beziehung die die beiden zueinander haben und ich bin nicht eifersüchtig, das ist nicht mein Problem. Ich fühle mich viel mehr... ich habe das Gefühl als wäre mein Sohn irgendwie von mir enttäuscht oder hätte es satt es bei mir zu versuchen, versteht man was ich meine? Früher war ich immer seine oberste Anlaufstelle für alles und seitdem ich nicht mehr stille und ihn eben öfters mal bei Papa "parke" fühlt es sich an als nable er sich von mir ab. Vielleicht auch nur weil mein schlechtes Gewissen mir einreden möchte das ich eine schlechte Mama bin weil ich eben nicht 24/7 Zeit mit meinem Kind verbringe, aber gibt es hier vielleicht 1-2 Mamas unter euch, die ähnliches erlebt haben oder vielleicht eine schlaue Idee haben, wie ich das Verhalten meines Sohnes deuten kann? Ich will ja auch nicht glucken, ich hab manchmal das Gefühl dass er schon genervt von mir ist


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Nana1906

Solche Phasen haben aber auch Kinder wo die Mama Zuhause ist Mein Neffe ist ein Papa Kind,Mama ist Zuhause und Papa Vollzeit berufstätig ausser Haus Meine Dritte hat immer Mal Papa Phasen da kann ich auch einpacken


3wildehühner

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Antwort auf Beitrag von Nana1906

Ich bin sicher, dass dein Kind dich liebt! Wenn du mehr Spiel- und Tobezeit mit ihm möchtest, dann lass ihn doch von deinem Mann füttern und du nutzt die freigewordene Zeit für die schönen Dinge!


Bonnie

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Antwort auf Beitrag von Nana1906

Huhu, naja, Du willst eine ehrliche Antwort, denke ich. Deshalb muss man sagen: Ja, es stimmt. Dein Sohn ist vermutlich ein bisschen enttäuscht von Dir. Und ja, sein Papa scheint momentan seine Hauptbezugsperson zu sein. Das geht ja ganz automatisch, wenn in erster Linie er für Alltagsdinge und den Tagesablauf usw. zuständig ist. Klar tut das ein bisschen weh. Aber das Motto „Wasch mich, aber mach mich nicht nass“ funktioniert eben auch hier nicht. Man kann als Mutter (gemeinerweise) nicht alles haben. Man kann nicht Vollzeit arbeiten und gleichzeitig der Mittelpunkt des Universums eines Kindes sein. Eines von beiden kommt zu kurz, ganz zwangsläufig. Ich weiß, Du wünschst Dir hier eher Antworten, wonach das alles keine Bedeutung hat und für Deinen Sohn alles toll ist. Aber das wäre gelogen. Klar bezahlt man einen Preis, wenn man als Mutter berufstätig ist. Das ging mir auch so (Teilzeit ab einem Jahr nach der Geburt, beim zweiten Kind schon nach wenigen Monaten, beides im Home Office). Und da ist auch nix schönzureden oder zu verharmlosen. Es ist, wie es ist, etwas bleibt auf der Strecke. Ich selbst habe das Problem so gelöst, dass ich nur Teilzeit gearbeitet habe. Kein Geld der Welt ist es wert, dass man das Gefühl hat, dass das Kind von einem wegdriftet. Natürlich nimmt Dein Sohn keinen Schaden, wenn sein Papa die wichtigste Bezugsperson ist, ich glaube, das muss auch mal gesagt werden. Aber für Dich ist es traurig, und es verursacht seelischen Schmerz. Deshalb würde ich überlegen, ob Ihr nicht eine Zeitlang auf etwas Geld verzichten könnt, und Du dafür nur einige Stunden am Tag arbeitest. Was kann man für Geld kaufen, dass das ersetzt, was Du gerade ein bisschen zu verlieren drohst? LG


Jumalowa

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Antwort auf Beitrag von Bonnie

Würdest du diese Antwort auch einem Mann schreiben?


Bonnie

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Antwort auf Beitrag von Jumalowa

Ja, natürlich - wenn er sich darüber beklagen würde, dass das Kind sich ihm entfremdet. Allerdings beklagen sich die meisten Männer darüber nicht, weil sie das normal finden. LG


Berlin!

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Antwort auf Beitrag von Jumalowa

Männer zweifeln nur nicht sofort an sich und der Liebe ihrer Kinder, wenn das Kind nicht 24/7 bei ihnen ist. Oder sie unerhörter Weise arbeiten.


Caot

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Antwort auf Beitrag von Nana1906

dass sie weniger gearbeitet hätte. Nur gab es damals die Zeit einfach nicht her. Allerdings schmälert es nicht meine Liebe zu meinen Eltern. Auch, wenn ich mich durchaus an meine Kindergartenzeit erinnern kann, wo ich immer als Letzte abgeholt wurde. Das hat mich bei meinem Umgang mit meinen Kindern geprägt und beeinflusst. Trotz allem, ich hab eine gute Beziehung zu meinen Eltern und an der Liebe hab ich nie gezweifelt.


Maxikid

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Antwort auf Beitrag von Caot

für meine Große war bzw. ist der Papa immer die Nr. 1, auch wenn sie ihn so gut wie sehr selten sieht. Schon als Baby, konnte er sie immer sofort tröstet. War schwer, aber ich habe es akzeptiert. War hier aber unabhängig vom KiGa. LG maxikid


pflaumenbaum

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Antwort auf Beitrag von Nana1906

So dramatisch wie Bonnie das formuliert würde ich das nicht sehen? Stillst du denn noch? Ich habe auch schnell wieder gearbeitet und aber weitergestillt. Ich habe daher eine sehr enge Beziehung zu meinen Kindern.


Jumalowa

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Antwort auf Beitrag von Nana1906

Ich sehe da garkein Problem und ganz ehrlich, macht was Euch gut tut. Schau das du die gemeinsame Zeit mit deinem Kind nutzt. Solche Phasen sind ganz normal und das wird sich mit Sicherheit wieder ändern. Eigentlich traurig, das man sich als Mama schlecht fühlt weil man das Geld verdient, während der Mann (es ist ja nichtmal eine Kita) das Kind hütet. Andersrum würde sich diese Frage garnicht stellen.


Aixoni

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Antwort auf Beitrag von Nana1906

Hey, Ich kenne das sehr gut, obwohl ich noch nicht wieder arbeiten gegangen bin und 24/7 für die Kleine da war. Gefühlt hat sie sich ab ziemlich genau 12 Monaten angefangen, sich auf ihren Papa zu fokussieren und ich war ihr immer mehr "egal". Wenn Papa ging brach ihr Welt zusammen und es wurde herzzerreißend geweint. Wenn er wieder kam würde sich gefreut und er verfolgt, bis er sie vernünftig begrüßt hat. Ich kam/ging? Mit Glück hat sie kurz aufgeschaut und es zur Kenntnis genommen. Generell war ich abgeschrieben, sobald jemand anders da war (Papa, Großeltern, meine Freundinnen, eine nett aussehende, fremde Mama beim Kinderturnen ) Als ich wegen der Geburt unseres zweiten Kindes (da war sie gerade 16 Monate) 1,5 Tage weg war hat sie genau 1x nach mir gefragt! Und als ich wiederkam hat sie sich ungefähr eine Millisekunden gefreut, bis sie die Babyschale gesehen hat und ich wieder abgeschrieben war Mittlerweile ist sie 20 Monate und ich bin wieder das Zentrum ihrer Welt. Ich darf nirgends ohne sie hingehen - nicht mal aufs Klo, duschen, kurz im Keller was holen - und das mit einem fast 4 Monate altem Baby zum Glück bleibt sie ab und zu allein bei den Großeltern. Es kann also daran liegen, dass du wieder arbeitest, es kann aber auch nur eine Phase sein und sich irgendwann wieder ändern


Berlin!

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Antwort auf Beitrag von Nana1906

Ich hatte noch nie, wirklich keinen Moment, ein schlechtes Gewissen, weil ich arbeite. Ganz im Gegenteil, ich fühle mich wohl, ich mag meine Arbeit. Ich bin keine Sekunde auf den Gedanken gekommen, dass mein Kind mich "weniger liebt", weil, sry für die deutlichen Worte, ganz einfach Unsinn ist.Inch weiss, dass ich als Mutter ohnehin nicht ersetzbar bin, meine Kinder aber mit anderen super viel Spass haben. Ich hatte nie ein Problem, zu arbeiten. Meine Kinder waren und werden gut betreut, wenn wir Eltern arbeiten. Kinder finden ein aller Regel auch eher gut, wenn die Eltern arbeiten. Sie merken ja, dass man danach oder davor Zeit hat. Komisch, dass zu 99% Frauen solche Fragen stellen. Braucht wohl nich etwas, bis die verkrusteten Rollenklischees endlich mal aufbrechen. Und Frauen auch dann gerne arbeiten und stolz auf ihren Job sind, wenn sie Kinder haben.


Maxikid

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Antwort auf Beitrag von Berlin!

ich hatte auch niemals ein Problem mit dem Arbeit bzw. wenn meine Kinder lange im KiGa bleiben mussten, denn sie hatten dort so viel Spaß. Auch haben sie dort früh mal ein WE übernachtet, sind früh auf Reisen gefahren. Sie hatten Spaß und ich habe meine Arbeit genossen bzw. mal Zeit für mich, so ganz ohne schlechtes Gewissen. LG maxikid


Berlin!

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Antwort auf Beitrag von Maxikid

Das finde ich auch gut und richtig. Und das ist meiner Ansicht nach auch gut für eine sehr gesunde Bindung, stärkt das Selbstvertrauen der Kids. Und es macht mich zufriedener, wenn ich arbeiten kann. Das kommt alle hier zu Gute ;-) Ich habe angefangen, wieder für 1 1/2 Tage die Woche zu arbeiten, da war der Grosse knapp 8 Monate alt. Oma hat dann aufgepasst, hatte exklusiv und nur für Baby Zeit. Baby hat gestrahlt, wenn ich wieder kam, war satt und glücklich. Und Oma seeeeelig. Erste Kitafahrt war mit 2 1/2 Jahren. Er hatte da den Spass seines Lebens und während andere Eltern bei der Abfahrt standen und geheult haben (kein Witz-den Kindern ging es gut), sassen wir im Auto auf dem Weg zu einem kleinen Wellness-Aufnethalt. Da war der Bus noch nicht ganz um die Ecke. Noch heute geniessen wir kinderfreie Zeit.


minitouch

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Antwort auf Beitrag von Nana1906

Hallo! Google mal nach "Loslösphase Kleinkind" oder lies im alten Expertenforum von Dr Posth (der leider verstorben ist). Es wird beschrieben, dass Kinder genau in dem Alter herum, beginnen sich von der Mutter loszulösen und sich anderen Bezugspersonen zuzuwenden. Also alles normal und ein Zeichen, dass ihr eine gute Bindung habt. Genieß die Zeit und freu dich, dass der Vater jetzt mal Nummer 1 ist. Schon in wenigen Monaten wird sich euer Sohn wieder vermehrt dir zuwenden (Wiederannäherungskrise lt Dr Posth). Lg und alles Gute minitouch


-nela-

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Antwort auf Beitrag von Nana1906

Nun ja... das Verhalten ist doch völlig normal. Bei der "klassischen" Rollenverteilung, in der die Mutter die meiste Care-Arbeit übernimmt, ist auch die Mutter die Bezugsperson bei Wehwehchen etc. Wenn jetzt dein Mann den größten Teil der care-arbeit macht, ist ER halt Nr 1.