Mitglied inaktiv
Hi, es geht um den Panorama-Beitrag von gestern abend. Der Aufhänger war, dass sogenannte Sprachschulen für Kleinkinder wie Pilze aus dem Boden schießen. Die Schulen verzeichnen einen hohen Zulauf und es gibt ellenlange Wartelisten. Zielgruppe sind die 1,5-jährigen, die eine Zweitsprache erlernen sollen. Die Gruppenstunde ähnelt einer geleiteten Krabbelgruppe, aber in engl. Sprache. Kleine Kinder (1,5 Jahre !!!), die gerade mal Mama, Papa und vielleicht ein paar Wörter mehr in ihrem Sprachschatz vereinen, fragt man: What's your name und What's the colour etc. Mütter trällern englische Kinderlieder und klatschen dabei begeistert in die Hände. Nach meiner Meinung gehören die Lütten in die Sandkiste, nicht in die Schule. Good night Libelle
Und die Kinder der Wirtschaft von Heute und Morgen. Kinder und Jugendliche werden nur noch bzw. vermehrt und vertärkt unter geldlichen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten bewertet. Angefangen von der Frage "Können wir uns ein Kind leisten", über "Was können wir dem Kind bieten" bis hin zu "Was müssen wir in das Kind investieren, damit es in Zukunft erfolgt hat" läuft alles auf die Enteignung der Kindheit hinaus. Die Werbeindustrie hat es geschafft, dass die Kinder sich fortlaufend häufiger und mehr über Marken definieren bzw. ihren Selbstwert (auch) durch diese beziehen. Die Schulindustrie hat es geschafft, dass die Eltern vor Verunsicherung schon im Alter von 2 Jahren die Anschaffung eines Lern-PC als angebracht sehen. Die Frühförderungsindustrie vollbringt über die Werbung das Wa(h)re Wunder, dass Kinder, die früher von selbst und über den Kontakt mit ihren Mitmenschen Sprechen und sonstiges lernten, heute die Hilfe von singenden Plastikraupen etc. brauchen. Nach PISA und sonstigen Schieflagen ergreift die Eltern die Panik um die berufliche und finanzielle Zukunft ihrer Kinder und es wird alles getan, um das Beste aus dem Kind herauszuholen - manchmal herauszuquetschen. Die Frage, auf die das ganze hinausläuft ist, wer gibt den Kindern ihre Kindheit und ihr Recht auf Kindheit zurück bzw. wer gibt den Erwachsenen eines auf die Finger?! Oh, Entschuldigung, das war nun pädagogisch falsch... Stattdessen müsste man den Erwachsenen ihre Selbstbestimmung nehmen. Ich bin gegen die Ökonomisierung und Enteignung der Kindheit! LG, AyLe
Ausgezeichnet! und (leider) genau den Punkt getroffen. Als Mutter der Früförderungsverweigerung hat man dann immer noch ein sehr schlechtes Gewissen, weil das arme Kind nicht bei Helen Doron Englisch lernt oder im Musikgarten musikalisch nach Schema F wird. Gruß Tina
Ich kann Dir nur voll zustimmen! Als ich mit unserem Kleinsten mal in einer Krabbelgruppe war, war bei mir nebendran eine Mutter, die hatte mit ihrem Baby jeden Tag was anderes vor, heißt Schwimmen, Babymassage, irgendwas mit Musik, Pekip und die Krabbelgruppe. Ahhhhhhhhhhh, so eine Mutter wünscht man keinem Kind!
Naja, ich denke mal nicht, das Mütter die sowas machen das aus dem Grunde machen, weil sie ihre Kinder "loswerden" wollen oder so. Sie wollen ihnen die bestmöglichste Zukunft geben und machen sich die Illusion, dass sie das durch "Chinesisch oder Englischkurse für Einjährige" erreichen können. Was liegt dem zu Grunde? Jawohl die Angst, die die Gesellschaft momentan beherrscht. Die Angst vor Arbeitslosigkeit, Sozialem Abstieg. Das darf man nicht so pauschal verurteilen. Ich selbst würde niemals aufs sone Ideen kommen, wenngleich ich mir für meinen Kleinen ebenso eine gute Zukunft wünsche. LG MT
Ich habe zwar selber mit meinen babys nicht so etwas veranstaltet, aber ich sehe nichts schlimmes daran. So eine gruppe dauert vielleicht 30-60 Minuten...der Tag hat 24 Stunden. Ich bin auch jeden tag mit meinen Babys raus..was ist der Unterschied. Ob ich mit dem Kind spazieren gehe, zum einkaufen, eine freundin besuche, in den Zoo gehe..ist doch egal. Da kann ich auch in Massage, in Pekip oä gehen. Wenn ich zu einer Freundin fahre, sind da deren Kinder mit denen sie gespielt habe. in der Krabbelgruppe halt andere. Da würde keiner was sagen, aber weil es PekiP und Kurse/Gruppen sind finden es die menschen schlimm. ich versteh den Sinn nicht dahinter. bist du nicht mit deinen babys mind. eine Stunde am Tag raus??? Lg reni
meine Kinder gehen in eine Sprachschule und lernen englisch als zweite Muttersprache. Die große hat mit 18 Monaten angefangen und die kleine mit 16 Monaten. lg
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warum soll ich beleidigt sein? Bin doch schon unterwegs :)
Ja das ist der Anfang und wie geht es dann weiter wenn sie älter werden? Bei manchen ist es wirklich schlimm wo sie ihre Kinder überall hinzerren,...Kinder müssen auch mal gar nichts tun,...Wenn man mit Säuglingen schon so ein Programm abarbeitet was kommt später?
hängt vom Kind ab. Ich finde, wenn man die Zeit, und das geld hat, dann sollte man seinen Kindern es ermöglichen verschiedene Sachen kennenzulernen. man sieht ja, wo die Interessen hingehen. und wenn das Kind nun mal gerne reiten, Balett möchte...ja warum denn nicht. Andere sind mit dem Fußball im hof zufrieden..auch recht..ist ja kein zwang. mir wäre es auch lieber, wenn mein Kind sich als Hobby Blumen pflücken ausgesucht hätte...wäre billiger. Aber wenn sie schon den Wunsch äußert, und mit Eifer und freude dabei sit, dann lasse ich sie auch reiten und eislaufen. Was ich nicht gut finde, sind diese Eltern, deren Kinder aus prestige-gründen gewisse Hobbys betreiben. Wenn es nicht der Wunsch des kindes, sondern der Wunsch und Ehrgeiz der Eltern ist. Lg reni
Hallo! Wenn das spielerisch gemacht wird, ist das doch kein Problem! Ich war mit meinem Sohn (damals 2) in einem "Musikgarten", und er fand das klasse! So wenig, wie man die Frühförderung übertreiben soll, so wenig sollte man sie verteufeln. Wie gesagt, der goldene Mittelweg und SICH SELBER ein Bild machen. Und nicht kritiklos das Bild übernehmen, das die Medien malen.
Ich halte die Idee mit der Sprachschule fuer so kleine Kinder fuer hervorragend. Allerdings nur so lange wie eben gespielt und gesungen wird...auf englisch oder was auch immer. Eine Art Spilekreis/Krabbelgruppe auf englisch. Besser geht es nicht. Und genau, 10 little ducks singen und that's it. In dem Alter sind die kleinen wie ein Schwamm und lernen im Spiel. Warum verteufelst du das so? Ob ich nun in eine dt Krabbelgruppe gehe und alle meine Entschen singe oder eben 10 little ducks. Das hat mit Fruehfoerderung wenig zu tun finde ich. Sobald ein Kind irgendwie die Moeglichkeit hat mehr als eine Sprache zu lernen bevor er 4 ist...her damit. Nachher wird es Arbeit, vorher ist es ausschliesslich fun. Mein Sohn ist dreisprachig. Jeweils die Muttersprache der Eltern und englisch im Kiga. Er ist nicht einen Hauch ueberfordert. Hat halt sehr spaet angefangen zu sprechen, aber das hat vermutlich nichts mit der Mehrsprachigkeit zu tun. Wir gehen noch zum Kinderturnen 1 mal die Woche, that's it (er ist 4). Gruss Christiane
ich war auch feuer und flamme, als mit drei im kiga englisch angeboten wurde. ich würde meine kinder am liebsten zweisprchig erziehen, aber englisch ist weder meine noch gatte´s muttersprache... aber leider war das kigaenglisch für die füße...es hat null gebracht und auch das unbewertete englisch in der grundschule. ebenso die musikalische früherziehung, jazztanz, snowboard, mädchenfußball. aber vielleicht liegts am kind, ich weiß es nicht. ich MUSSTE als kind skifahren und gitarre lernen. ich habe beides gehasst. bei selina mach ich mir den stress nicht mehr, es sei denn sie ist ein absolutes talent.
klar sind die Sprachschulen sinnvoll aber nur wenn man dabeibleibt. Die Kinder werden auch wenn sie älter sind schriftl.und mündlich von der Universität Cambridge geprüft. Meine große ist 4,9 Jahre und spricht englisch wie ich es niemals in der Lage war zu erlernen weil es englisch bei mir erst ab der 5. Klasse gab. Es geht halt nur im Kleinkindalter eine 2. 3. oder auch 4. Muttersprache zu lernen und ist für die Kinder auch kein Problem. Es wird ja niemand gezwungen seinem Kind Frühförderung zukommen zu lassen also braucht sich auch niemand drüber aufregen :) zum englisch dazu geht meine noch ins Balett, Jazztanz, Kinderturnen und schwimmen und ihr fällt noch reiten, einradfahren,klavierspielen,Geige und flötespielen ein das würd sie noch gerne machen. Also eigentlich wird das wenn dann mir zuviel aber nicht ihr:) Kiga geht sie natürlich auch noch und mal sehen was der kleinen noch einfällt zu machen :) Zeit Freunde treffen ist auch noch genug übrig zumal die ja meist dieselben hobbys haben :) lg
ich kann dir sagen, spätestens ab der 5.klasse gymnsium fallen die meisten dieser zahlreichen hobbies hinten runter. wenn du arbeiten gehst und dein kind in den hort so und so... meine tochter hätte keine zeit, es sei denn, jazztanz, fußball etc fände am woe statt. dem ist leider nicht so.
naja das wird man sehen, wer weiß ob sie aufs Gym. gehen wird :). Aber auch Kinder auf dem Gym. haben noch genug Zeit ihren Hobbys nachzugehen zumal sie ja keine Vokabeln pauken braucht :) und in einen Hort wird sie auch nicht brauchen. lg
sie lernt also auch noch fließend latein??? oder französisch??? ( ab der 6.klasse gibt es die 2.fremdsprache ). im übrigen sind die meisten mehrsprachig aufwachsenden kinder in einer sprache schlecht. wer weiß, wer weiß, vielleicht wirst auch du mal arbeiten müssen, dann sieht alles wieder anders aus.
Mit Verlaub kann ich mir nicht vorstellen, dass Kinder mit 1 oder 2 Terminen pro Woche englisch "lernen". Klar wird sie Einiges aufschnappen aber zum grundsätzlichen Verständnis gehört schon ein wenig mehr. Zumindest kann ich das aus Erfahrung mit zahlreichen Kindern in unserer Krippe machen (und natürlich mit meinen eigenen). Du willst mir doch nicht erzählen, dass sie einen riesigen Wortschatz hat - wie soll das in der kurzen Zeit funktionieren? Ich hatte englisch erst als dritte Fremdsprache nach französisch und latein und hatte selbst als ich im englischsprachigen Ausland gelebt habe, gar kein Problem. Es ist schon praktisch meine zweite Muttersprache. LG
natürlich hat sie schon einen großen Wortschatz die große macht es ja schon über 3 Jahre. Das eine Sprache hängt wenn man mehrere spricht ist auch falsch hat irgendjemand geschrieben. Klar der Unterricht ist nur einmal die Woche davon allein lernen sie es nicht das ist zu wenig. Tägliches hören und sprechen der Sprachen ist schon wichtig aber ist einem Kind ja eigentlich auch egal in welcher Sprache gesprochen wird das geht nebenher. Also latein wird nicht angeboten aber französisch und spanischunterricht gibt es . lg
Ich geh später schon auch arbeiten aber halt nur Teilzeit und nur in der Nachtschicht. Dann brauchste keine Hortbetreuung. Ich hab vor den Kindern auch schon nur Nachtschicht gearbeitet weil ich find die Arbeitszeit optimal. lg
... dort ist die Umgangssprach ausschliesslich englisch. Es sind Kinder aus der ganzen Welt da - bedingt durch den Chemiestandort hier. Ich bin da reingerutscht weil es die einzige Krippe war die spontan einen Platz für meine Tochter frei hatte und sie wurde mir von der Kinderärztin wärmstens empfohlen. Da ich selbst in Südafrika gelebt habe, finde ich es toll, dass sie auch englisch sprechen. Beide gehen dort teilzeit hin und verstehen und sprechen englisch ganz natürlich. Ich weiss nicht ob diese Sprachkurse für die Minis sinnvoll sind aber solange die Kleine Spass haben, why not?
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