Mitglied inaktiv
... weil hier immer wieder gern "Zensur" geschrien wird, wenn Inhalte gelöscht werden, die sich am Rand der Verfassungsfeindlichkeit bewegen oder diese Grenze überschreiten. Es passt übrigens auch zu den aktuellen Verschwörungsideologen und zu denen, die meinen, es wäre kein Problem, bei Demos mitzulaufen, bei denen einige Teilnehmer mit Reichs- und Reichskriegsflaggen aufmarkschieren. Der nachfolgende Text stammt von dem Philosophen Karl Popper aus dem Jahr 1944 und ist als "Paradoxon der Toleranz" bekannt: "Uneingeschränkte Toleranz führt mit Notwendigkeit zum Verschwinden der Toleranz. Denn wenn wir die unbeschränkte Toleranz sogar auf die Intoleranten ausdehnen, wenn wir nicht bereit sind, eine tolerante Gesellschaftsordnung gegen die Angriffe der Intoleranz zu verteidigen, dann werden die Toleranten vernichtet werden und die Toleranz mit ihnen. Damit wünsche ich nicht zu sagen, dass wir z. B. intolerante Philosophien auf jeden Fall gewaltsam unterdrücken sollten; solange wir ihnen durch rationale Argumente beikommen können und solange wir sie durch die öffentliche Meinung in Schranken halten können, wäre ihre Unterdrückung sicher höchst unvernünftig. Aber wir sollten für uns das Recht in Anspruch nehmen, sie, wenn nötig, mit Gewalt zu unterdrücken; denn es kann sich leicht herausstellen, dass ihre Vertreter nicht bereit sind, mit uns auf der Ebene rationaler Diskussion zusammenzutreffen, und beginnen, das Argumentieren als solches zu verwerfen; sie können ihren Anhängern verbieten, auf rationale Argumente - die sie ein Täuschungsmanöver nennen - zu hören, und sie werden ihnen vielleicht den Rat geben, Argumente mit Fäusten und Pistolen zu beantworten. Wir sollten daher im Namen der Toleranz das Recht für uns in Anspruch nehmen, die Unduldsamen nicht zu dulden. Wir sollten geltend machen, dass sich jede Bewegung, die Intoleranz predigt, außerhalb des Gesetzes stellt, und wir sollten eine Aufforderung zur Intoleranz und Verfolgung als ebenso verbrecherisch behandeln wie eine Aufforderung zum Mord, zum Raub oder zur Wiedereinführung des Sklavenhandels."
Klar auf den Punkt gebracht. Dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Silvia
Nö, besser können wir das wirklich nicht sagen! Irgendwie abe rauch bezeichnend , daß sich just diese intoleranten Leute immer wieder in der Opferrolle sehen. Schönen Sonntag - Ursel, DK
Genau so.
Leider fordern diejenigen, die absolute Intoleranz gegenüber allem, was auch nur ansatzweise als rechts angehaucht interpretiert werden kann, verlangen, dann andererseits häufig Toleranz z.B. gegenüber frauenfeindlichen Strukturen in traditionell islamischen Familien o. Ä.
Meist werden solche Grundsätze eben nur an der Stelle angewandt, wo sie einem persönlich in den Kram passen.
So wird man gesellschaftlich einfach auf keinen grünen Zweig kommen
Wenn ich von mir aus gehe, muss ich sagen, dass ich den frauenfeindlichen Strukturen, egal woher, gar nicht tolerant gegenüber trete. Früher hatte ich hier im Forum auch schon heftigste Kopftuchdiskussionen. ZB bin ich absolut dagegen, dass in Kindergärten und Schulen ein Kopftuch getragen werden darf. Und allem, was im Namen einer Religion oder Tradition gegen Frauen- oder allgemein Menschenrechte gerichtet ist, verweiger ich komplett meine Toleranz.
Das finde ich gut! Ich mache einfach nicht die Erfahrung, dass viele so differenziert denken. Meine Erfahrung ist eher: Man sucht sich eine Seite aus (links oder rechts), und alles was von dieser Seite kommt, findet man dann toll. Alles was aus der anderen Richtung kommt, schlecht. Auch, wenn die andere Seite vielleicht mal gute Argumente hat - es kann halt nicht sein, was nicht sein darf. Das finde ich ermüdend. Und es bringt halt auch einfach nichts.
vorsichtshalber vornweg: ich weiß nicht wie du tickst, wobei mir so etwas egal ist,;);) aber damit hast du swas von recht
Hej! ich MAG evtl. so klingen,als verteidigte ich manche "Unrecht", aber das gegentei list der Fall. Immerhin bin ich altgediente Femnisitin, wenn auch längst nicht mehr so aktiv wie in Studienjahren. Aber gerade die mißhandlung von Frauen bis hin zu vaginaler Verstümmelung gehörte schon sehr zu unserem "Program", allerdings nicht nur bezogen auf Ausländer. Aber ich werbe für Verständnis. Das hat weder bei kriminellen Straftaten noch bei religiös oder kuturell bedingten "Vergehen " zu tun (ich setzet das in "", nicht, weil ich es nicht immer als solche - nicht- empfinde, sondern weil ich eigentlich lieber ein anderes Wort dafür verwenden würde, das mit aber geradefehlt.) Es ist also bei keinem dieser "Vergehen" eine Entschdulidung oder gar ein Freispruch,a bersehr oft lohnt es sich, den Hintrergrund zu verstehen. Wel mandan nsehr viel besser mit der "Bekämpfung", mit dem Widerspruch ansetzen kann. Schon in der Erziehung gilt: Wer an einem Kompromis oder einer Entscheidung mitarbeitet, hält sie auch lieber und leichter ein. Wer eine Notwendigkeit einsieht, beugt sich ihr leichter -sehen wir das nicht auch bei Corona? We man nur sagt, sein Verhaltensei verkehrt,und sonstwas, fühlt sich natürlich in die Defensive gedrängt und "trotzt" u.U. Ver- und Geboten noch mehr als wie erwünscht weniger. Natürlich muß es Verbote, Gesetze geben, aber Aufklärung und Einsicht, die sich aus Kommunikation ergeben, können langfristig - zusammen mit den Strafmaßnahmen,wenn dann doch die alte Tradition, das alte Verhaltensmuster vorgezogen wird, besser wirken. Nur ein paar Beispiele: Eine Frau, die in Verzweiflung und Not und Angst vor ihrer Familie/Ehemann/Eltern ihr Neugeborenes tötet, muß anders betrachtet, nen be- und verurteilt werden als jemand, der aus Habgier oder Vertuschungsgründen anderer Straftaten tötet. Eltern, die nie gelernt haben,daß man anders als mit Prügelstrafe ihre Kinder erzihet, die nie ein anderes Muster gesehen haben, können schlecht auf eine Alternative bei Erziehung setzen - sie kennen sie schlichtweg nicht. Menschen, die aus ihrer herkömmlichenTradition und in gesellschaftlichen Zwängen behaftet gegen unsere menschenrechtliche Ordnung verstoßen, müssen deutlich aufgezeigt bekommen, warum udn wie es auch anders geht (Stichwort Alternativen!) - und daß es Konsequenzen hat, bestraft wird, wer diese sturheil ablehnt. Auch hier also ist Differenzierung wichtig - und zielführender,denke ich! Gruß Ursel, DK
Ich bin mir nicht mal sicher, ob nicht sogar viele so differenziert denken können. Zumindest aus "meiner" Richtung aus. Was mir allerdings hier im Forum schon öfters unterstellt wurde (weil ich gegen das Flüchtlinge-bashing auftrete), ist, dass ich es wohl toll fände, was die IS zB macht. Dass ich das gelebte muslimische Frauenbild in Ordnung fände, dass die jungen ausländischen Täter meine Freunde seien... und ähnliches. Ich verstehe diese Gedankengänge Null und gar nicht. Bzw zeigen die die fehlende Intelligenz der Schreiber*in. Denn wo bitte ist der Zusammenhang, wenn man versucht, den Geflüchteten beim Ankommen und Integrieren zu helfen und ein Gutfinden von Straftaten muslimische Männer? Wenn man, sofern vorhanden, sein Gehirn einschaltet, erkennt man nämlich schnell, dass gerade das Gegenteil der Fall ist.
Na im Unterstellen und Tatsachen verdrehen, bist Du hier doch auch Meister.
Hashty, genazuso werden ja Verständnis und Vergeben mit Gutheißen und Entschuldigen gleichgesetzt.
Ob das nun aus mangelnderIntelligenz oder eben aus < Bequemlichkeit geschieht, ist im Ergebnis gleich:
Die, die differenzieren, sind eben Sympathisanten des GANZEN, und das stimmt nicht.
Wenn ich heute Dokus überdie 68er Bewegung und die daraus entsstandene RAF sehe, sympathisiere ich in keinerm Grad - udn habe nie getan!!! - mit der RAF und ihren Verbrechen, aber ich verstehe, daß soviel staatliche gewalt, wie sie damals von der Polizei und dem Staat ausgeübt wurde, manchen Jugendlichen zur Gegenwalt verführte.
Wenn ein Farbbeutelwerfer zu Gefängnis verurteilt wird und ein Polizist, der einen friedlichen Demonstranten erschießt, freigesprochen wird, dann stimmen die Relationen nicht und schaffen Wut, und diese Wut verstehe ich - nicht aber die Taten der RAF, die sichdann viel zu weit von jeglicher Menschlichkeit und Realität entfernt hatte.
Aber die Ursachen verstehen hat doch auch dazu beigetragen,daß unsere Polizei heute de-eskalierend wirkt und nciht die Stimmung noch mehr aufpeitscht, daß unser Staat verhandlungsbereiter ist und daß es eine Kanzlerin gibt, die dem Volk mehr zuhört.
Wer aber glaubt, der,der Ursachenforschung betreibt, evtl. sogar versteht, aß Menschen in mancher Notlage ungehante Verzweiflungstaten ausführen (wie so eine Mutter, die auch noch hormonverwirrt ihr Neugeborenes tötet oder aussetzt), der kann evtl. eben auch vorbeugen,daß so etwas (wieder) passiert.
Reine Verurteilung agiert nur nach hinten - und ist ebenso unmenschlich wie dieTat selbst.
Be- udn verurteilen schafft auch gleich schn ein Ungleichgewicht:
Ich habe Recht, darum mußt du machenw,as ichsage - du hast Unrecht, also machst du, was ich bestimme.
Ein Gespräch, das Gründe erforscht und Alternativen aufzeigt, ist auf Augenhöhe und zeigt Verständnis für eine Ausgangsposition (nicht jedoch für die Tat).
Abersichdamit auseinandersetzenw,arum manches etwas anders machen als man selbst es kennt, ist schon in kleinen Dingen oft schwierig - und wäre ene gute Vorübung in Sachen beidseitige Integration.
(Um aufs beschworene "Muttiforum" einzugehen: Das wäre auch eine gute Sache bei der Erzoienung, denn auch Kinder machen manchmal die Dinge und leben ihr Leben anders als wir es wollen, gewohnt sind und gut für uns wäre. Auch DAS muß man doch akzeptieren (lernen). DAS ist echtere Demokratie in der Erziehung als diese dauernde Wahlmöglichkeit für kleine Kinder, die sie überfordert und Eltern mehr zu Servicemitarbeitern als Erwachsene macht - aber das ist jetzt dann doch ein anderesThema und gehört tatsächlich ins Erziehunhgsforum )
Gruß Ursel ,DK
Ja Ursel. Genau so ist es!
Sehr gut!
Ich stimme der Aussage prinzipiell zu. Aber es ist halt schon ein schmaler Grat, auf dem man sich da bewegt und man schwebt immer zwischen "zu" tolerant und selbst intolerant/ totalitär ... Ich finde den in Feutschland begangenen Weg hins. Gesetzeslage und Ausgestaltung durch die Gerichte/das Bundesverfassungsgericht in der Hinsicht gut.
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