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Jammerpost- Jobabsage

Jammerpost- Jobabsage

Annimais

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Hallo ihr Lieben, Ich muss mit euch Mal meinen Kummer teilen, irgendwie zerfrisst es mich noch zu sehr. Ich bin seit fast 8 Jahren in einer Hochschule im öffentlichen Dienst tätig. Habe dort ganz unten als Angestellte in der Poststelle angefangen und bin nach Rückkehr aus der Elternzeit endlich in die Verwaltung gerutscht und mache das, was ich als Kauffrau gelernt gut und gerne. Habe oft Rückmeldung bekommen, dass ich gute Arbeit leiste von Dritten. Kann mich vor Arbeit auch kaum retten. Leider ist die Hochschule "Anti-Personal". Die Fluktuation ist derzeit enorm. Mich zieht es auch runter, dass ich unterbezahlt bin (habe die Gehaltsgruppe aus der Poststelle mitgenommen) und stoße dort auf taube Ohren wenn ich das Thema anspreche. Generell die unfaire Bezahlung im allgemeinen finde ich nicht in Ordnung. Wenn ich mich weiterbilden möchte,ist es ein regelrechter Kampf, dass diese Bewilligt wird trotz Anspruch auf Bildungsurlaub. Das Personal ist dort auch sehr unglücklich welches öffentlich Thema ist, aber das Präsidium tut hier nichts. Hinzukommt dass ich täglich 3h Fahrtzeit habe, dass als zweifache Mama. Nun habe mich in einer Nachbargemeinde beworben. Die Stelle war inhaltlich genau mein Ding, das Vorstellungsgespräch verlief richtig gut und ich habe so gehofft...nun doch diese Absage. Ich weiß, dass es 180 Bewerber gab, aber trotzdem. Ich bin so extrem traurig darüber und kämpfe täglich mit meinen Tränen. Es wäre perfekt gewesen... Ich zweifle so an mir, dass ich aufgrund meiner Schwerhörigkeit (Schwerbehindert) und fehlenden Hardskills aus meinen jetzigen Stelle nie mehr rauskommen kann, zumal meine Kündigungsfrist ab September vier Monate zum Quartalsende ist. Ich habe so Angst, total unterzugehen und keine Chance mehr zu bekomme...es macht mich so unglücklich derzeit. Ich entschuldige mich, für den langen Text und hoffe auf ehrliche Antworten und ggf. über ähnliche Erfahrungen. Viele Grüße, Anni


Ellert

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Antwort auf Beitrag von Annimais

Lass Dich mal drücken ! Gerade als behinderte solltest Du doch bei der Einstellung vorrangig behandelt werden, weisst Du denn ob da auch andere waren ? Warum hast Du Deine Gehaltsgruppe mitgenommen ? Bei uns wird bezahlt nach Tatätigkeitsdarstellung ich würde einfach die Arbeit nicht machen für die Du nicht bezahlt wirst dagmar


Annimais

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Antwort auf Beitrag von Ellert

Vielen Dank! Es gibt für diesen Posten nicht Mal ne Stellenbeschreibung. Auf mein Arbeitszeugnis, welches ich im Oktober letzten Jahres gestellt habe, warte ich noch heute. Hab manchmal das Gefühl, dass wir AN dort klein gehalten werden.


Ellert

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Antwort auf Beitrag von Annimais

ich habe eine Stunde pro Strecke und finde das schon nervig nicht weil der Weg so weit wäre aber weil der Verlehr so schlimm ist. Überall in der Presse wird beschrieben wie händeringend Behörden Leute suchen habt Ihr nur die eine Gemeinde in der Nähe die sucht ? Lass Dich nicht entmutigen vielleicht ist morgen der Traumjob für Dich frei dagmar


AndiB

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Antwort auf Beitrag von Ellert

Behinderte werden nicht vorrangig eingestellt, sie dürfen nur nicht wegen ihrer Behinderung benachteiligt werden. Gleichstellung bedeutet, dass sie mit anderen (nicht Behinderten)Bewerbern gleichgestellt sind.


lejaki

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Antwort auf Beitrag von AndiB

Also ich lese öfter Stellenausschreibungen, in denen steht, dass Schwerbehinderte bei gleicher Qualifikation bevorzugt werden.


AndiB

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Antwort auf Beitrag von lejaki

Naja, es gibt ja eine Quote und der AG bekommt bei der Einstellung auch Zuschüsse. Man darf aber nicht aufgrund der Behinderung benachteiligt werden, mehr Rechte hat man deshalb aber nicht. Ebenso ist es ein Trugschluss, dass man unkündbar wäre mit Behinderung.


EinTraumWirdWahr

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Antwort auf Beitrag von lejaki

Aber was genau gleiche Qualifikationen sind, ist ja häufig schwer zu sagen. Und es kann auch sein, dass ein Schwerbehinderter alle Anforderungen erfüllt, dann aber jemand anders eine Zusatzqualifikation hat, die zwar nicht gefordert, aber dennoch passend zur Stelle ist. Bei uns sind Schwerbehinderte leider nicht so gern gesehen. Das liegt aber daran, dass einige wenige Schwerbehinderte ihre Rechte so extrem aus- und vor allem ÜBERreizen. Die Schwerbehindertenvertretung ist extrem stark und häufig nicht mehr auf dem Boden der Tatsachen. Der Betriebsrat selbst steht für nicht-behinderte Mitarbeiter leider kaum ein.


Mehtab

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Anni, lass den Kopf nicht hängen, und halte die Augen offen. Ich weiß nicht, wo du wohnst, aber viele Kommunen suchen Beschäftigte. Vielleicht findest du bald eine Stelle, die näher an deinem Wohnort liegt. Viel Erfolg!


ohno

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Hallo Anni, ich kenne dieses Gefühl, allerdings mit einem anderen Zusammenhang. Man schießt sich zu sehr ein... Und ist hinterher enttäuscht. Geht eine Tür zu, wird sich dafür eine andere öffnen. Sei optimistisch . VG ohno


DK-Ursel

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Antwort auf Beitrag von Annimais

Hej Annimais! Ja, so ist das mit enttäuschten Hoffnungen - sie tun weh. Ich verstehe Dich. Aber weißt Du, manchmal ist es gut, wen neinem die tür nicht aufgemacht wird, wenn eine sogar zugeschlagen wird --- das fühlt sich jetzt zwar gerade nicht so an, aber vielleicht, nein besitmmt schaust Du in 10 Jahren von da, wo Du dann bist, und denkst: Gut, daß ich hier und nicht da gelandet bin. Das soll oft so sein, wie es ist - Gott erhört viele Gebete, nur oft anders als wir uns das wünschen; aber oft besser für uns. Gib den Mut nicht auf, bewirb Dich weiter - such anderes. Umwege erhöhen die Ortskenntnis, und nicht alles klappt auf Anhieb - aber mit Einsatz und Geduld kannst Du viel erreichen. Ich wünsche Dir alles Gute und daß Du bald wieder eine positive Einstellung hast, denn sie hilft auch beim Bewerben. Gruß Ursel, DK


Luna Sophie

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Fühl dich gedrückt. Versuche dich dadurch nicht runterziehen zu lassen. Halte die Augen offen, es wird sich etwas anderes finden. Vielleicht sollte dieser Job es einfach nicht sein, weil da ein ganz anderer auf dich wartet.


Sonnenkäferchen

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Hallo Anni, das ist verständlich, dass du jetzt traurig und enttäuscht bist. Wegen des Zeugnisses würde ich beim Personalrat vorstellig werden. Das geht gar nicht, dass das so lange dauert. Wie stark schränkt die Schwerhörigkeit dich ein? Nutzt du Hörgeräte, hast CIs, Hilfsmittel bei der Arbeit? Tatsächlich ist das Telefonieren ja häufig schwierig ohne Hilfsmittel, teilweise auch verwaschene/ undeutliche Sprache. Da muss man dann natürlich auch selbst was machen. Was ist mit Reha? In Rendsburg gibt es extra eine Rehe für schwerhörige Menschen. Mein Mann bekommt diese Woche sein erstes CI, deshalb kenne ich mich da etwas aus. LG


Annimais

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Antwort auf Beitrag von Sonnenkäferchen

Vielen Dank. Ich komme sehr gut zurecht, kann ganz normal kommunizieren/ telefonieren und bin mit einem schlechten Hörgerät ausgestattet. Das möchte ich dieses Jahr angehen. Rendsburg ist mir ein Begriff. Ich wünsche deinem Mann alles Gute mit dem CI.


Sonnenkäferchen

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Antwort auf Beitrag von Annimais

Danke für die guten Wünsch. Das schlechte Hörgerät solltest du definitiv angehen. Ich drücke die Daumen, dass du bald eine passende Stelle findest.


Annimais

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Antwort auf Beitrag von Annimais

...für die zahlreichen Reaktionen und euer Mitgefühl. Vermutlich habe ich mich zu sehr darauf eingeschossen und nehme es zu persönlich. Hätte nachträglich doch noch zwei Fragen an euch: 1. Soll ich bei der Gemeinde höflich erfragen, was ausschlaggebend war,dass ich ne Absage bekam? 2. Soll ich in Zukunft meine Behinderung in der Bewerbung nicht erwähnen? Solange ich die geforderten Qualifikationen mitbringe, müssen Schwerbehinderte eingeladen werden. Als Betroffene verliert ein Vorstellungsgespräch an Bedeutung. Danke nochmal, dass ihr euch die Zeit genommen habt für mich!


Leena

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Antwort auf Beitrag von Annimais

Ich glaube, ich würde nicht nachfragen, was ausschlaggebend war, dass sie nicht Dich genommen haben - normalerweise kann man da nur eine aussagefreie Standard-Antwort mit "qualifizierterer Mitbewerber" geben, wirkliche Gründe wird man kaum benennen - zumal man ja auch keine Vorlage für eine eventuelle Klage liefern will, falls man nicht sauber genug formuliert... Bei unserem Bereich im öD sind Schwerbehinderte übrigens recht beliebt, vor allem, wenn es nicht um eine Einschränkung geht, die teure Sonderausstattungen am Arbeitsplatz erfordern oder häufige Fehlzeiten erwarten lassen- bei gleicher Qualifikation wird der Bewerber mit GdB dann wirklich bevorzugt eingestellt. Also erwähnen solltest Du Deine Behinderung da m.E. schon - zumindest schadest Du Dir damit auf keinen Fall. Aber die Bewerberzahlen sind - zumindest bei uns - derzeit wirklich heftig, wenn auf 1 Stelle um die 200 geeignete Bewerber kommen, da kann man dann schon sehr gezielt aussuchen und wirklich den aller-, allerbesten Bewerber nehmen.


Annimais

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Antwort auf Beitrag von Leena

Danke für deine Worte. Es hilft mir, die Situation aus einer anderen Sicht zu reflektieren. Ich werde Tatsache nicht mehr bringen und nach den Gründen fragen. Wie du schon erwähntest, denke ich es kommt nicht gut. Ich denke, dass ich die Absage einigermaßen verdaut habe und schaue nun nach vorn!