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Früherkennungsuntersuchung - Aufforderung

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Gestern kam vom Ministerium für Soziales,...Niedersachsen die "Einladung", unser Kind zur U-Untersuchung zu schicken. http://www.u-untersuchungen.niedersachsen.de/live/live.php?navigation_id=209&article_id=454&_psmand=2 Wir müssen dies dem Ministerium mit vom Arzt unterschriebener Antwortkarte bestätigen. Wenn wir dem nicht nachkommen, werden wir eine weitere Erinnerung erhalten und bei Nicht-Reaktioin wird das Jugendamt eingeschaltet. Natürlich haben wir bislang bei allen Kindern alle U-Untersuchungen durchführen lassen und werden dies auch weiterhin so handhaben. Diese Art der Kontrolle finde ich allerdings als heftigen Eingriff in unsere Privatsphäre. Nun sehe ich auch, dass wir "privilegiert" sind. Wir haben eine gute Ausbildung, hinreichend Geld, um ein aus unserer Sicht angemessenes Leben zu führen. Und es gibt sicher Kinder, die durch alle Raster fallen und deshalb gesundheitlichen Schaden nehmen. Wenn diesen Kindern geholfen würde durch dieses zusätzliche engmaschige Kontroll-Netz, könnte ich dem wohl zustimmen und mitmachen. Aber: Ist das so? gibt es Studien, die dies belegen? Was sagen die Experten? Wer weiß was? Vielen Dank für eure Beiträge!


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hallo, ich hatte mich telefonisch erkundigt, wie sich die sachlage denn nun wirklich verhält (der kinderarzt unserer kinder konnte keine auskunft erteilen!!!). eine sehr nette dame sagte: "sehen sie es als freiwillige pflicht.", ob das jugendamt wirklich tätig wird und wie lange sich dieser prozess hinziehen kann (mehr mitarbeiter gibt es dafür nicht), konnte keiner beantworten. lg biggi


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Weil Ihr dann nicht zur Untersuchung müßt? Wo soll da die Grenze gezogen werden? Nur die Arbeitslosen müssen? Nur die mit diagnostizierter Depression, weil sie ihre Kinder vernachlässigen könnten? Nur die, die weniger als 2.000,00 brutto verdienen? Oder was? Wo will man da die Grenze ziehe? Btw. es gibt durchaus auch vernachlässigte Kinder aus "privilegierten" Schichten. Entweder alle oder keiner!


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Dass in letzter Zeit in den Medien nur noch wenig bis gar nicht über vernachlässigte Kinder berichtet wird, ist für mich persönlich auch Beweis genug, dass das System funktioniert. Also: Nicht meckern über die Extra-Einladung. Hingehen und gut. Es ist für einen guten Zweck. VG I.


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Hallo Bei Kindern die nicht in Krippe und Kindergarten gehen finde ich eine solche verpflichtende Untersuchung ok, bei Schulkindern nicht. Was soll so ein Arzt herausfinden was der Lehrer/Erzieher nicht schon längst festgestellt hat. Egal was meine Kinder hatten (Skoliose, halbtaub wg. Wasser hinter dem Trommelfell) der normale Kinderarzt (er ist an sich recht gut) hat es nicht festgestellt, sondern wir die Eltern bzw. die Erzieher (zusammen mit uns). Ich habe ihn immer erst am Ende der U-Vorsorge auf das jeweilige aufmerksam gemacht bzw. gleich einen Facharzt aufgesucht. Ich mache auch nicht jede U mit den Kindern mit, allerdings mind. jede zweite (aber auch erst seit sie älter sind). So eine verpflichtende Untersuchung macht nur Sinn wenn man die Erzieher/Lehrer ebenfalls hinzuzieht. Zu meiner Schulzeit kam ein Arzt in die Schule (Rheinland-Pfalz). Aber irgendwo muss mal ein Anfang gemacht werden. Also besser als gar nichts. Na denn Servus


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Wenn es Dich nicht betrifft, weil Du eh zur U-Untersuchung gehst, dann solltest Du Dich nicht aufregen, sondern die Karte einfach unterschreiben lassen und wegschicken. Es wird weder Dir noch Deinem Kind damit ein Schaden zugefügt, aber ein anderes Kind, das von seinen Eltern vernachlässigt wird, wird durch diese Maßnahme der Regierung vielleicht gerettet. Irgendwie verstehe ich diese Angst vor orwellschen Zuständen nicht ganz. Da wird jeder Furz und Feuerstein im Internet breitgetreten, am besten noch mit Foto, aber so ein harmloses Kärtchen wird als staatliche Überwachung angeprangert. Silvia


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Wenn man sowieso zu jeder U geht, ist es doch ein leichtes, das Kärtchen mit zu nehmen. meistens kann man das auch beim Arzt lassen und er schickt es dann ab (ist schon "frankiert") Hier in S-H gibts das schon länger und wir hatten schon mal einen Anruf vom Jugendamt, weil wir mit der U9 unseres mittleren leider etwas spät waren (kam die Geburt des kleinen und ein KH-Aufenthalt des kleinen dazwischen, von dem das JuA aber schon wusste, weil nämlich jemand dort eine Kindswohlgefährdung aufgrund des KH-Aufenthaltes gemeldet hat und zwar anonym, nicht unsere Hausärztin, die uns ins KH überwiesen hat, nicht die Hebamme, die uns zur HÄ geschickt hat und nicht das KH selbst hat das JuA zugezogen, weil nämlich alles i.O. war!!!) Ich habe das aber mit der Dame vom JuA geklärt (hatten da nämlich schon unseren Termin) ich weiß also nicht, was passiert, wenn man die Us nicht machen lässt...!


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"Irgendwie verstehe ich diese Angst vor orwellschen Zuständen nicht ganz. Da wird jeder Furz und Feuerstein im Internet breitgetreten, am besten noch mit Foto, aber so ein harmloses Kärtchen wird als staatliche Überwachung angeprangert." Es ist aber doch wohl ein eklatanter Unterschied, ob ich FREIWILLIG beispielsweise im Internet breittrete, dass ich gerade gefurzt habe (meinetwegen noch mit Beweis-Fotos), oder ob ich von einer staatlichen Stelle unter Androhungen von Konsequenzen bei Nichtbefolgung dazu aufgefordert werde, innerhalb einer gesetzten Frist mitzuteilen, wie oft ich in dieser Zeit gefurzt habe (ebenfalls mit festgelegten und vorgeschriebenen Nachweisen). Für mich fällt das unter "informationelle Selbstbestimmung", das ganze ist ein Grundrecht und die Anforderungen, um in dieses Grundrecht einzugreifen zu dürfen, sollten - meiner Meinung nach - nicht allzu allgemein und ohne Betrachtung des Einzelfalls gestaltet sein.


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Wir haben bei einem unseren Kindergartenkinder, als wir nicht pünktlich bei der U... waren, auch ein Schreiben bekommen - das mir damals (und eigentlich heute noch!) auch ganz gewaltig quer ging. Das Schreiben war von einem Institut Dr. ... der .. Kliniken und es wurde uns mitgeteilt, dass wir ebene die U... versäumt hätten und diesem Institut bis zum ... nachweisen müssten, dass wir die U... nachgeholt hätten, ansonsten müssten wir mit Konsequenzen seitens des Jugendamtes rechnen. Das erste, was mich gewaltig störte - aus dem Schreiben ging in keiner Weise hervor, was dieses "Institut" für eine Einrichtung wäre, öffentlich, privat, was auch immer, und mit welcher Berechtigung dieses Institut die Vorlage der ärztlichen Bestätigung über die nachgeholte Untersuchung (und dann auch noch mit relativ kurzfristiger Fristsetzung) überhaupt verlangen dürfte. Zum zweiten waren die Informationen über die "rechtlichen Konsequenzen" in diesem Schreiben schlicht falsch bzw. unvollständig. So gibt es z.B. bei uns in Hessen ein "verbindliches Einlade- und Meldewesen seit ein paar Jahren, es besteht aber definitiv keine Pflicht für die Eltern, dem Jugendamt (oder anderen Institutionen) die Teilnahme an den Untersuchungen z.B. durch Vorlage des gelben Heftes nachzuweisen, und es besteht nach wie vor noch nicht einmal eine Pflicht zur Teilnahme an den Untersuchungen (!). Wenn die Eltern die Teilnahme an der Vorsorgeuntersuchung nicht nachweisen, ist das Jugendamt zwar gesetzlich zum Tätigwerden verpflichtet, muss also quasi mal "nach dem Kind schauen", aber wenn keine Anzeichen für eine Kindeswohlgefährdung vorliegen, darf das Jugendamt keine weiteren Schritte unternehmen, um festzustellen, ob das Kind an den Untersuchungen teilgenommen hat oder nicht. Zumal das Kind ja auch gar nicht teilnehmen muss... Ich fand es einfach ein Unding, dass aus dem "Mahnschreiben" dieses seltsamen Instituts in keiner Weise ersichtlich war, dass die Teilnahme an den Vorsorgeuntersuchungen eben KEINE Pflicht ist, sondern dass einem (auch noch mit Fristsetzung) einfach Konsequenzen angedroht wurden. Ehrlich gesagt - ich empfand das schon als ungerechtfertigten bzw. unangemessenen Eingriff in unsere Privatsphäre.


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Das gleiche Schreiben habe ich auch bekommen (allerdings Monate vor Ablauf der Frist) und mich gewaltig darueber geaergert. Der Ton war komplett daneben, im Grunde wurden wir als potentielle Kindermisshandler angeredet. Ich meine mich zu erinnern, dass ich mich - nach Absprache mit dem Kinderarzt, der das auch voellig daneben fand - darueber beschwert habe. Habe natuerlich nie eine Antwort bekommen. Dabei finde ich es an sich richtig, wenn Eltern, die Termine versaeumt haben, daran erinnert werden. Aber schon mit dem Jugendamt zu drohen, bevor der Termin ueberhaupt dran war, halte ich fuer Geldverschwendung und einen schlechten Dienst an einer guten Sache. LG, carla72


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es gibt Familien, die sich mehr anstrengen, bei der Erziehung ihrer Kinder, wenn sie "beobachtet" werden, gerade auch bei Familien, die aus schwierigen Verhältnissen kommen. Das Jugendamt kann hilfsbedürftigen Kindern, denen die Untersuchung vorenthalten wird, auch nicht wirklich helfen, da es auf die Mitwirkung der Eltern angewiesen ist. Nur bei dringendem Tatverdacht kann es einschreiten. Andere Familien haben wiederum das Gefühl durch diese Aktion bevormundet zu werden. Aber auch in gutsituierten Familien sind Kinder Misshandlungen usw. ausgesetzt. Trotzdem könnte man den Brief ein bischen aufklärender, freundlicher gestalten.


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... Ich z. B. habe zum ersten Mal ein Hörbuch eine Woche überzogen, ich habe es schlicht vergessen und was flattert mir ins Haus? Eine Mahnung und der Hinweis, wenn ich das Medium nicht sofort abgebe, kommt noch eine Mahnung und anschließend werden rechtliche Schritte eingeleitet (und dann noch die Aufzählung welche rechtl. Schritte). Man ist dann erstmal geplättet. Aber, das ist dann Beamtendeutsch oder so, das ist nicht nett, andererseits soll das aber auch keine Drohung sein und es ist nicht persönlich gemeint, auch wenn man das erstmal so versteht und sich angegriffen fühlt. Und genauso geht es mir wenn ich einen Anhörungsbogen bekomme, wenn ich mal wieder 5km/h zu schnell gefahren bin. Oder der Vordruck wenn ich meinen Verdienst nachweisen muss, damit die sehen, dass ich nicht zuwenig Geld für die OGS zahle, manchmal sieht man sich schon mit einem Bein im Gefängnis wenn man das ausfüllt, weil alles richtig sein muss, und Unwissenheit nicht vor Strafe schützt und alles so kompliziert auszufüllen ist und man den Mist dann noch unterschreiben muss und bestätigen muss, dass alles richtig ausgefüllt ist. Nebenbei: ich hasse behördlichen Papierkram und ich hasse gemeine Anschreiben und zu den U-Untersuchungen sind wir auch freiwillig regelmäßig gegangen, aber beschweren muss man sich dann wohl eher bei den Leuten die Kinder vernachlässigen.