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frage an die Hardcore-Fraktion im Jugendstrafrecht

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Wie erzieht ihr eure Kinder ? Bekommen die regelmäßig auf die Finger "damit sie auch spüren das es wehtut und sie es dann unterlassen" ? Folgt auf jede Handlung die Strafe ? UND verändert die Strafe dann das Handeln ? Ist euer Kind trotzig, sperrt ihr es dann im Zimmer ein bis es aufgibt oder versucht ihr zu ergründen warum es trotzig ist und welche Maßnahmen sinnvoller eine Veränderung herbeiführen ? Oder wird es gar abgeschoben ? Wie reagieren eigentlich eure Männer wenn ihr mal vergessen habt ihre Pausenbrote zu schmieren oder die Bierflasche aus dem Keller zu holen ? Eins auf die Fresse ? Damit ihr was draus lernt ? Ich hoffe nur eure Kinder werden mal nicht in einer U-Bahn gefilmt ! Grüßle


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Huch, schlecht drauf heute morgen? Ich bin weiterhin dafür, daß manchmal auch Jugendliche bestraft werden sollten per Gesetz. Nämlich die, die ständig Straftaten begehen und sich ins Fäustchen lachen ( ja, DIE gibt es! ), weil man sie unter 14 Jahren noch nicht bestrafen kann. Bei Erwachsenen kann man ja auch nicht ständig Kopfstreichler verteilen. Oder wollen wir gerichtliche Strafen nicht gleich ganz abschaffen, weil es ne Hardcore-"Denke" sein könnte? Hey, aber hätte ich Deinen Text verfaßt, dann hätte man mich gefragt, ob es an PMS liegt *g*


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bei dem Thema ! ..."Ich bin weiterhin dafür, daß manchmal auch Jugendliche bestraft werden sollten per Gesetz."... Dann geh mal in die Gerichte oder denkst Du tatsächlich bis 21 Jahre ist man vogelfrei ? "Ins Fäustchen lachen" ist sowohl von dem Lacher als auch von dir recht kurz gedacht. Also ich möchte NICHT mit einem 14,15,16jährigen der sich "ins Fäustchen" lacht tauschen auch wenn er fast straffrei davon kommt. Was erwartet ihn denn im Leben ? Er bekommt zwar kein Jugendarrest, aber wie wird sein weiteres Leben verlaufen wenn er schon mit 14,15,16 so drauf ist ? Jugendliche mit Erwachsenen zu vergleichen (Und selbst bei Erwachsenen wird die Schuldfähigkeit differenziert) ist unabgebracht. Wie will man Jugendlichen (vorallem jene ohne sozialem Background) unterstellen sie hätten die ausreichende Lebenserfahrung und Kompetenz ihr Handeln zu verantworten ? Grüßle


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ahhh, er ist ab 18 volljährig, voll geschäftsfähig, etcpp, aber er wird mit 20 noch geschont??? ich finde das lächerlich. diskutieren kann man bei einem 15-16jährigen, aber dann ist bei mir ende. und du hast recht, die kriminelle karriere ist vorgezeichnet, eine läuterung in meinen ganz persönlichen augen nur durch eine strafe möglich. da könnte man ja den sinn von allen strafen in frage stellen!!!????


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und dann selber nichts dazuzusagen sondern weiter die Texte anderer auseinanderzunehmen! Warum sollte es von mir kurzgedacht sein, wenn ich DIR nur einfach das schreibe, was ich ich oft genug wortwörtlich mit einem Lachen der betreffenden Personen höre? Wenn es ne Prügelei an Lehrer gab( ja, auch sowas habe ich schon oft gesehen an meinen ehemaligen Schulen ) oder in meinem Minijob wir immer wieder Ladendiebe unter 14 Jahren hatten, die dann jedesmal mit einem breiten Grinsen sagten " Uns kann man ja eh nix unter 14 und solange klauen wir weiter!". Nee, nee Schwoba, mach es Dir beim Kritisieren nicht zu einfach, wenn man Dir Beispiele liefert! Erzähl lieber selber, wie DU die Erziehung von Kindern siehst/ vornimmst. Oder haben Deine nen An-und Ausknopf in brenzligen Situationen? Und pardon, warum sollte ich mich im Falle einer Prügelattacke eines Jugendlichen auch noch in seine Situation hineinversetzen und dann vielleicht Mitleid/Verständnis dafür haben??? Das Thema kann man weiterspinnen und zig Beispiele aus dem Alltag nehmen, was passiert, wenn wir uns nicht anpassen: Ich habe jedesmal 0 Punkte kassiert, wenn ich in der Schule die Aufgaben binnen Sekunden löste, aber den für mich unnötigen Rechenweg nicht aufschrieb. Strafe => 0 Punkte Konsequenz => ich hatte 5 Minuten nach Stundenbeginn "chronische Pulleritis" bis Stundenende und ständig Auseinandersetzungen mit den Lehrern zwecks Noten und Co Ich muß mich gesellschaftlich also auch anpassen und kann nicht immer und überall auf Verständnis hoffen. Egal ob es um Wurst, Bier, Schule, Diebstahl usw. geht. Trotzdem wüßte ich gerne, ob Du eigentlich auch mal was dazu schreibst, bislang kenne ich immer nur Deine Ausgangspost und dann das obligatorische Auseinandernehmen von Antworten.


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ich denke das alte alte schonende Denkverhalten ist unangebracht. Man sollte sich mal lieber angucken wie heute umgegangen wird.Wir haben uns früher auch mal gekloppt,aber wenn mal einer Nasenbluten hatte dann brach schon Panik aus.Es gab andere Grenzen.Heute ist es ganz anders,heute wird erst aufgehört wenn das Opfer nicht mehr zappelt.Und ja es hat schon was mit der Herkunft zu tun.Wenn ich höre/lese von Schlägereien und Messerstechereien dann hört man das selten von deutschen.Nun kann man mich wieder anpöbeln deswegen,ist aber trotzdem fakt.Selbst meine Freundin aus Litauen sagt das dort die Jugendlichen immer gleich Gewaltbereit sind und ohne große Diskussion drauf hauen. Das was derzeit abgeht ist nicht mehr mit erhobenen Zeigefinger zu bereinigen,hier muß eine Strafe her die spürbar ist.


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Im Strafrecht ist man ab 18 zwar "erwachsen", bis 21 kann aber noch das Jugendstrafrecht angewandt werden, wenn es sich z.B. bei dem Delikt um eine "typische Jugendsünde" handelt oder der Täter noch nicht über die Reife eines Erwachsenen verfügt. Sinn des Ganzen ist eigentlich doch, dass verhindert werden soll, dass sich ein junger Mensch (egal, ob nun 16, 18 oder 20 J. alt) mit irgendeiner blöden "Jugendsünde" sein weiteres Leben verbaut... was sollte daran verkehrt sein? Ähnliches gibt es übrigens auch bei Erwachsenen - bei Wirtshausprügeleien gilt quasi ein "Sonderrecht", eben auch, weil wohl davon ausgegangen wird, dass man in einer aufgeheizten, alkoholisierten Atmosphäre eher mal gewisse Dummheiten macht als im "Normalzustand". Ich denke im übrigen, die Rechtslage zum Thema Jugendkriminalität ist bei uns nicht wirklich das Problem. Problematisch ist eher, wenn z.B. die Verfahren auch bei Jugendlichen viel zu lange dauern, und noch viel erschreckender finde ich die Hoffnungs- und Aussichtslosigkeit bei vielen Jugendlichen. Manche können anscheinend nichts anderes vom Leben erwarten, als von Sozialhilfe zu leben, rumzugammeln, irgendwelches Zeugs zu konsumieren und das war's dann - bei solchen Aussichten (die teilweise beschi..en realistisch sind) hat man doch eigentlich keinen Grund, nicht kriminell zu werden... :-( Solange sich da nichts ändert, ändern auch drakonische Strafe, Erziehungscamps und ähnliches Zeugs nichts an dem Problem - ist zumindest meine Überzeugung.


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aha und dafür, daß die armen jugendlichen keine perspektiven haben, soll der rentner büßen, aber nicht der, der ihn verprügelt hat??? warum habe sie denn keine persepktiven?? deutschland befindet sich wieder im aufschwung oder sehe ich das ganz falsch??? was sollte deiner meinung nach geändert werden? also genauso wie der rauchende saufende h4ler ein falsches bild ist, ist es der arme perspektivenlose jugendliche.


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Da isses wieder, der Hartz4ler wars und daran liegt es. *kotz*


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Sagt sie nicht das genaue Gegenteil?


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Kein Zweifel, ich unterstreiche nur ihre Aussage. Siehe auch Thread weiter unten.


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"Jugendliche mit Erwachsenen zu vergleichen (Und selbst bei Erwachsenen wird die Schuldfähigkeit differenziert) ist unabgebracht. Wie will man Jugendlichen (vorallem jene ohne sozialem Background) unterstellen sie hätten die ausreichende Lebenserfahrung und Kompetenz ihr Handeln zu verantworten ?" meinst Du damit, dass Jugendliche ernsthaft, zumal ohne sozialen Hintergrund, nicht die Lebenserfahrung haben um ihr Handeln zu verantworten? Falls ja, dann möchte ich auf dieser Insel Utopia nicht leben. Du kannst doch nicht ernst meinen dass Jugendliche nicht wissen was sie da tun bzw. so arglos sind ihr Handeln nicht zu begreifen. Dann müsstest Du konsequenter Weise genau diesen Menschen auch die Geschäftsfähigkeit absprechen oder den Umgang mit potentiell gefährlichen Mitteln wie Moped, Roller oder auch Auto. Meine (eingeschränkte zugegebenermaßen) Erfahrung ist da ganz anders, gegenteilig sogar. Den Tätern in der Regel ist mehr als klar was sie tun, sie spielen sogar mit den mitteln der verminderten Strafen. Ich kann jedem, der will empfehlen zum nächsten Amtsgericht zu gehen und sich Prozesse, sofern öffentlich, mal anzuschauen. Und die Mär vom sozial benachteiligten Einsichts-unfähigen Täter wird sehr schnell enttarnt. Einzig die Enthemmung die die Täter an den Tag legen, da sie nichts anderes kennen, kann den Jugendlichen zum Vorteil gereichend berücksichtigt werden. Nicht die Tat selbst. D.h. die Schuldfrage findet nicht oder selten Berücksichtigung bei der Straftat selbst, sondern meist beim Umfang der Ausführung. Und das ent-schuld-igt das Begehen der Tat bei weitem nicht.


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Grüß' Dich Juli11! Du schriebst: "meinst Du damit, dass Jugendliche ernsthaft, zumal ohne sozialen Hintergrund, nicht die Lebenserfahrung haben um ihr Handeln zu verantworten? Falls ja, dann möchte ich auf dieser Insel Utopia nicht leben." Das "zumal" in diesem Satz habe ich (noch) nicht verstanden, kannst Du's mir erklären? ... "Einzig die Enthemmung die die Täter an den Tag legen, da sie nichts anderes kennen, kann den Jugendlichen zum Vorteil gereichend berücksichtigt werden. Nicht die Tat selbst. D.h. die Schuldfrage findet nicht oder selten Berücksichtigung bei der Straftat selbst, sondern meist beim Umfang der Ausführung. Und das ent-schuld-igt das Begehen der Tat bei weitem nicht." Es wird bei der Frage der "Schuld-Fähigkeit" also juristisch unterschieden zwischen Ursprungsfragen(Sozialisation ... und alles, was man in den Begründungszusammenhang für die Tat stellen - oder auch nicht stellen - mag) und Ausmaß ("Enthemmung" ... müßte es dann nicht logisch auch eine "Angemessenheit im Maß" geben?!?) der Tat? Dieser Gedanke ist mir neu, könntest Du ihn noch ein wenig erläutern? Liebe Grüße, Feelix


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Natürlich kann der Rentner in München, der die jungen Männer von der Schändung des Mahnmals abhalten wollte, nichts dafür und ist das falsche Opfer, genau wie der S-Bahn-Fahrer bei uns in Frankfurt vor ein paar Tagen, der einen betrunkenen Jugendlichen vor dem Hinfallen bewahren wollte, was die anderen aus der Clique missverstanden haben oder missverstehen wollten, was den Zugführer ins Krankenhaus gebracht hat. Natürlich trifft es die falschen. Aber wenn es immer wieder diejenigen trifft, die sich trauen, Zivilcourage oder Mitmenschlichkeit zu zeigen, dann läuft doch in unserer Gesellschaft etwas ganz gewaltig falsch - und dann müsste man doch an den entsprechenden Stellen ansetzen, schauen, was und warum es falsch läuft, und daran etwas ändern. Und der Aufschwung hierzulande läuft oft an denen, die ihn am nötigsten hätten, vorbei, fürchte ich... Ich denke halt, dass man das Pferd quasi am falschen Ende aufzäumt, wenn man über die Konsequenzen und Strafen für jugendliches Fehlverhalten debattiert. Meiner Meinung nach müsste die Diskussion da ansätze, was die Gründe für das Fehlverhalten sind, und dann an den Gründen arbeiten, also sozusagen die Ursachen bekämpfen und nicht die Symptome. Jugendliche, die eine Hauptschule besuchen, haben nicht viel Chancen, mal einen gescheiten Ausbildungsplatz zu finden, Jugendliche aus "sozialen Brennpunkten" bekommen auch oft genug nur Hoffnungslosigkeit vorgelebt und kennen nichts anders. Ein Jugendlicher mit Migrationshintergrund muss oft viel mehr leisten als andere, um die gleichen Chancen eingeräumt zu bekommen. Die Liste ließe sich doch beliebig verländern... Wenn Kinder nicht vorgelebt bekommen und nicht erfahren können, dass z.B. Gewalt kein adäquates Mittel im menschlichen Miteinander ist, werden sie's oft genug auch später als Jugendliche, Heranwachsene und Erwachsene nicht gelernt haben. Wenn sie nicht Respekt vor sich selbst und anderen erfahren haben, werden sie auch kaum respektvoll mit anderen umgehen können. Im übrigen glaube ich nicht, dass ein "strengeres Durchgreifen" gegenüber auffällig gewordenen Jugendlichen irgendetwas bringen würde. Harte Strafen als Abschreckung funktioniert nicht wirklich. In den USA gibt es die Todesstrafe für Mord, und trotzdem werden gibt es dort in den Bundesstaaten mit Todesstrafe sogar noch mehr Morde als in Bundesstrafe ohne Todesstrafe, so richtig scheint die Abschreckung da also nicht zu funktionieren...


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Hallo Feelix, mit "zumal" meine ich, dass gerade solche Jugendlichen ohne sozialen Hintergrund sich eben nicht darauf berufen können, dass sie solches vorgeworfenes Handeln nicht kannten und deshalb zur Einsicht nicht fähig waren. Ich unterstelle damit (wobei ich den Satz im Nachhinein vielleicht auch nicht so verstanden hätte, wie ich ihn meinte)dass sich gerade solche Jugendlichen mit den Straftatbeständen in der Regel (besser) auskennen. Schuldfrage: (ich hoffe Du hast Zeit...) wenn jemand sich strafbar macht muß er den I. Tatbestand erfüllen II. rechtswidrig handeln III. schuldhaft handeln I. Der Tatbestand ist die gesetzliche Beschreibung der Tat, in die man das jeweilige Verhalten hineininterpretiert. Diebstahl: wer eine fremde bewegliche Sache [...] wegnimmt in der Absicht sich [...] zu bereichern... jetzt schaut man also was ist eine Sache, wann ist sie fremd, wurde sie weggenommen e.t.c. stellt man fest, dass der Tatbestand erfüllt muß der Täter darüber hinaus den Tatbestand auch subjektiv erfüllen. wußte der Täter, was er da tat? II. rechtswidrig handeln in der Regel ist das durch Erfüllen des Tatbestandes gegeben, außer es gibt Rechtfertigungsgründe. als Beispiel die Notwehr es ist gerechtfertigt einen anderen zu verletzen, wenn an sonsten der andere einen verletzen würde. erkennt man dann keine Gründe, die die Rechtswidrigkeit aufheben muß der Täter III. schuldhaft handeln jetzt wird es in der Praxis schwierig man prüft zunächst 1. Schuldfähigkeit (§§ 19 - 21 StGB) 2. Vorsatz-Schuldvorwurf als Schuldform (sog. Erlaubnistatbestandsirrtum) 3. Unrechtsbewußtsein als sonstiges Schuldelement (Verbotsirrtum) 4. Fehlen von Entschuldigungsgründen zu1. platt ausgedrückt schuldfähig ist, wer nicht geistig umnachtet zur Tatzeit ist. hier jetzt mal alles angewandt bleibt bei jugendlichen Schlägern immer noch die Tat ohne Abzüge erfüllt. Jetzt zum guten Schluss berücksichtigt man bei der Strafzumessung weitere Faktoren. Dazu zählen die subjektiven, die Du schon angeführt hast, (Hintergrund, Ausführung der Tat, e.t.c.) aber auch objektive. Das Strafrecht hat zwei Funktionen präventiv und repressiv. Sowohl den strafenden Charakter als pädagogische Maßnahme, auch das Wegschließen gefährlicher Subjekte bis sie voraussichtlich weniger gefährlich sind. (Nicht mit Sicherungsverwahrung verwechseln). Und den Zweck abschreckend für die potentiellen anderen Täter zu sein. Sonderfall ist das Jugendstrafrecht, wo bei der Strafzumessung auch noch ein mögliches Korrektiv für den zukünftigen Werdegang des Jugendlichen Berücksichtigung findet. falls Du Fragen hast frag, alles ist hier nur grob umrissen. Und ich wüßte gerne was mein Lieblingsthema ist? :o)


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Hallo Juli! Erstmal und wie immer (;-): Danke (ein herzliches!) für die Bereitschaft, mir so unermüdlich Komplexe des Rechtswesens zu entwirren. (Ich hoffe, Dein Prof. weiß, wie sehr Du für Dein „Fach“ brennst.) Und ein Kompliment dafür, daß Dir das bei aller „Dichte“ der Vermittlung meist sogar gelingt. :-) Hm … ich frage mich gerade, ob ich mich Deiner „Unterstellung“, nachdem ich Deinen Satz nun formallogisch verstanden habe (ich dachte zunächst, das „zumal“ stünde gewissermaßen innerhalb des indirekten Zitats, mit dem Du auf Schwoba-Papas Beitrag Bezug nimmst, aber Du scheinst „wirklich“ ;-) zu meinen, daß gerade (!) bei Jugendlichen mit sozial schwachem Hintergrund … was immer das heißen mag … eine Verantwortlichkeit (im Sinne eines vollen Bewußtseins) ihrer strafbaren Taten angenommen werden müsse) eingehender widmen soll, oder ob wir es auf unserer gemeinsam gefundenen Ebene (;-) der „rein juristischen“ Betrachtung justiziabler Vorgänge oder theoretischer Grundlegungen von Rechtsfindungsprozessen belassen … Mal sehen, wie ich mich entscheide :-) Der zweite Teil ist da unverfänglicher, deshalb zuerst: ;-) Was ich nicht recht verstanden habe … ich nahm bisher an, daß im Strafprozeß erst die Täterschaft (X war zum Zeitpunkt y am Tatort und verübte die Tat gegen Z) zu klären sei, dann die Frage der Umstände der Tat (Alkoholeinfluß, Geisteszustand …), dann Fragen der möglicher weiterer Begründungszusammenhänge (Sozialisation …). Bis hierhin, und nur bis hierhin, nahm ich an, gingen Fragen zur Klärung der Schuld-Fähigkeit. Bzw. all diese seien miteinzubeziehen. Die Betrachtung des „Ausmaßes“, dachte ich, kommt sozusagen „danach“ und sei nurmehr relevant, wenn es um das Strafmaß geht. (Etwa eine verlängerte Gefängnisstrafe wegen einer festgestellten „Besonderen Schwere der Schuld“, darunter fiele für mich zum Beispiel das, was Du „Enthemmung“ nennst. Wenn ein Jugendlicher sein Opfer nicht „nur“ mit vier gezielten Schlägen mißhandelt und in Kauf nimmt, daß es stirbt, sondern die Mißhandlung erst dann abbricht, wenn er feststellt, daß sein Opfer tot ist. Ähm … ich weiß nicht, ob diese Unterscheidung, wie ich sie gerade darstelle, juristisch irgendeinen Sinne ergibt, aber das war es, was ich mir bisher unter „Enthemmung“ vorstellen konnte ;-) Nur hab’ ich nach Deinem Posting von heute Mittag nicht kapiert, wie das nun in Bezug zur Schuldfrage stehen soll. Hieße das: die Sozialisation eines Jugendlichen (nehmen wir starke Mißhandlungen und Verwahrlosung seitens der Eltern an, die möglicherweise ihrerseits bereits wegen Körperverletzungsdelikten im häuslichen Umfeld auffällig geworden waren) könnte zwar die Schuld-Fähigkeit beeinträchtigen, wenn der Jugendliche sein Opfer solange brutal mißhandelt, bis er feststellt, daß dieses tot ist, seine Sozialisation könnte die Schuld-Fähigkeit aber nicht beeinträchtigen, wenn er sein Opfer „nur“ mit vier gezielten Schlägen mißhandelt und in Kauf nimmt, daß es stirbt. Das erschien mir zunächst … seltsam. Auch weil sich hier die Frage nach dem Vergleichspunkt aufdrängt. Denn der Annahme einer „Enthemmung“ bei der Verübung der Tat liegt ja die Vorstellung von einer „Angemessenheit im Maß“ bei der Verübung der Straftat zugrunde. Wer „stellt vor“? fragte ich mich. Etwa der Gesetzgeber? Und die Idee, daß der Staat sozusagen eine Tat daraufhin taxiert, wie „enthemmt“ oder „angemessen“ sie ausgeübt werden kann, finde ich … nunja, irgendwie diskutabel ;-) Aber vermutlich deshalb, weil ich da irgendwas mal wieder nicht so recht verstanden habe und mich schon jetzt darauf freue, es von Dir erklärt zu bekommen :-) Daß die Sozialisation sich auf ein späteres Verüben einer Straftat auswirken kann, halte ich im Sinne eines „Entweder Straftat/Oder nicht Straftat“ für plausibel. Schwieriger wird es für mich, anzunehmen, daß sich die Sozialisation, wenn ich sie denn als früheren Begründungszusammenhang für die später verübte Tat zulasse!, im Sinne eines „Ein bißchen Straftat/viel Straftat“ … auswirken sollte. Beziehungsweise wie sich das in einem Strafprozeß „objektivieren“ lassen sollte! Verstehst Du, was ich meine? Aber wenn ich Dein aktuelles Posting richtig verstehe, bestätigt es sozusagen meinen Stand von vor Deinem Mittagsposting, sozusagen. D.h. es geht bei der Schuld-Frage gar nicht um Fragen nach dem Begründungszusammenhang für die Tat. Und setzt da auch gar nicht an. Es geht um eine Quantifizierung des Strafmaßes – und da leuchtet mir (wie eingangs ja gesagt) ein „viel Straftat“ = viel Strafe natürlich ein. Hmm, aber den Bezug zur Schuld-Fähigkeit, wie Du ihn heute Mittag hergestellt hast, habe ich immernoch nicht ganz klar … Meinst Du, Du kannst mir nochmal helfen? Liebe Grüße, Feelix p.s.: Nun hab’ ich mich doch entschieden, Deine „Unterstellung“ für’s erste großzügig unter den Tisch fallen zu lassen … ;-) pp.s.: Meinst Du, Du könntest mir dieses Posting diesmal auf der „aktuellen“ Startseite beantworten. Bei diesem Endlos-Thread wird es mir das Suchen und Nachblättern nach „Juli11“ doch ein wenig zu mühsam. ppp.s.: „Dein Lieblingsthema“ kommt danach … wenn Du noch willst ;-)


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... bei nochmaligem Durchlesen merke ich, daß meine Vorstellung von vor Deinem "Mittagsposting", wonach Sozialisation etc. v o r der Klärung des Strafmaßes betrachtet und im Strafprozeß ins Spiel kommen würde, eben doch nicht durch Dein aktuelles Posting gestützt wird. Sie kommt nur beim Strafmaß ins Spiel und nicht bei der Frage der Schuld-Fähigkeit. (Wäre also geklärt ;-) Hmmmmmm ... warum eigentlich nicht? ... Welche Rechtsauffassung kommt hier zum Tragen? Welchen Entwicklungsgang hat die Rechtssprechung in diesem Punkt genommen? Der gesellschaftliche Diskurs läuft hier ja anders und versucht doch diesen Zusammenhang stets herzustellen ... Weißt Du was darüber, oder hast Du eigene Ideen? Liebe Grüße, Feelix


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Guten Morgen ! Oh je.....ganz schweres Thema. Ich versuch´s mal ;-) Ich denke, das wichtigste ist, Kindern Grenzen zu stecken. Und zwar Grenzen im eigenen, privaten Raum die sich dann natürlich auch auf das Verhalten in und mit der Gesellschaft übertragen lassen. Mein Sohn wird schon einmal auf sein Zimmer geschickt, wenn er absolut uneinsichtig ist. Nach einiger Zeit kommt er dann zu mir und wir reden drüber was schief gelaufen ist. War das jetzt nach Deiner Definition eine Strafe die das Handeln verändert? Ich denke ja. Mittlerweile bin ich geübt darin, Alternativen zu bieten wenn sich der Dickkopf absolut durchsetzen will. Nur ist es ein schmaler Grat dem Kind Platz für seine persönliche Entwicklung zu lassen, aber gleichzeitig zu vermitteln das auch nicht alles so geht wie man es will. Vielleicht komme ich selbst aber auch aus einer absoluten Luxus-Kindheit, deren Mutter zu Hause war wenn ich aus der Schule kam und deren Elern inzwischen 40 Jahre verheiratet sind. Da kamen Probleme die heutzutage oftmals an der Tagesordnung sind auch nicht auf. LG Ute


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Mein Mann trinkt kein Bier und wir haben noch nie das Pausenbrot vergessen:) ABER, was für mich wichtig ist, ist ein Tagesablauf mit Struktur. Und zwar deshalb, weil keiner von uns strukturierte Arbeitszeiten hat, da ist es einfach wichtig, dass die Kinder eine Regelmäßigkeit erfahren. Und da bin ich konsequent und so auch in der Erziehung. Wer um 12:30 keinen Hunger hat, darf um 13:30 auch keine Kekse bekommen. Es sind also Regeln die eingehalten werden und bisher klappt es ganz gut. Für mich das A und O der Erziehung. Das fängt bei festen Bettgehzeiten an und hört bei einem respektvollem Umgang unter einander auf. Man kann von keinem Kind erwarten dass es sich "draussen" an Regeln hält, wenn die Eltern daheim nie welche aufgestellt haben. Natürlich gibt es im Urlaub, oder an besonderen Tagen auch Ausnahmen. Keines meiner Kinder zeigte je aggressive Tendenzen, im Gegenteil. Wobei einer etwas frecher ist, aber ich will ja keine dressierte Häschen. Bestrafungen wie im Keller einsperren, Angst einjagen (also gut, der Nikolaus mußte mal herhalten heuer), oder andere Maßnahmen, die Kinder in ihrer Würde herabsetzen sind mir wirklich ein Greuel. Übrigens habe ich festgestellt, dass die Jugendlichen die bei uns auf Station sind mit einem Lob nicht klarkommen, da nie erfahren. Deshalb hilft wohl da auch keins mehr.


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Nämlich, das Zuwendung und einfach da sein für die Kinder ein ganz wichtiges Element ist. Mein Sohn geht auf eine Sprachförderschule. Dort ist der soziale Background ich sag mal, sehr in der Unterschicht angesiedelt. Ich weiss von der Klassenlehrerin, das 4 von 12 Kindern der Klasse kurz davor sind, den Eltern vom Jugendamt weggenommen zu werden. Wenn eine Veranstaltung ist sind es immer die gleichen 3 Eltern die da sind, der Rest interessiert sich zum einen nicht, andere sagen sie müssten arbeiten...na gut. Auf jeden Fall ist es so, wenn man dann einfach mit den Kindern redet oder sie einfach wenn man mit ihnen spricht dabei anfasst und Kontakt sucht eine Reaktion bekommt, die mich erschreckt hat. Die Kinder sind so etwas von dankbar, nur weil sie den Eindruck haben man beschäftigt sich mit ihnen. Das scheint zu Hause vollkommen unter zu gehen. Irgendwie eine emotionale Verwahrlosung. Genauso schlimm, als würde man seine Kinder schlagen. Fiel mir nur noch dazu ein :-) LG Ute


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meine kinder sind 3 und 12. die "kinder" die renter krankenhausreif schlagen sind ein bißchen älter. wer das kann, kann auch die strafen ertragen und zwar die gleichen, die du und ich ertragen müßten, täten wir das. meine große tochter ist gestern verbal etwas engleist, als mein mann sie bat, die spärliche noch verbleibende wurst mit ihrer schwester zu teilen. ich habe sie mir vorgeknöpft, nicht mit gewalt, aber ich habe ihr klar gemacht, daß ich solche sätze in meiner wohnung von niemandem dulde. das zu deiner frage.


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den das Problem war nicht die Entgleisung, sondern die mangelnde Ernährungsmöglichkeiten bei euch :-) Es geht hier NICHT um die Erträglichkeit von Strafen oder ob ein 12, 14 oder 16jähriger bewußt oder unbewußt, motiviert oder unmotiviert Straftaten begeht, sondern warum und wieso ! Du duldest diese Sätze in deiner Wohnung nicht, wir als Gesellschaft dulden keine Körperverletzung. Da müssen wir nicht diskutieren. Aber warum entgleist eine 12jährige wenn sie die Restwurst teilen muß ? Warum verprügelt ein 16jähriger einen Rentner ? Es ist ist nicht : Roter Knopf - rote Lampe an ! Grüner Knopf - grüne Lampe an ! In Konsequenz : Kind/Jugendlicher schießt übers Ziel ---> Strafe ----> Resozialisiert ! Grüßle


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wehret den anfängen! warum ein jungspund auf einen rentner losgeht, der sagt, sie sollen ein mahnmal für eine tote polizeifee in ruhe lassen??? mangelnder respekt ist in meinen augen das erste. sowohl respekt vor der restwurstesserin, als auch vor einem erwachsenen ( in genannten fällen: mein mann und der rentner, der sich erdreistete, die schläger zu maßregeln oder maßzuregeln?? ) ich finde, man kann bei kindern nicht früh genug anfangen, ihnen respekt beizubringen. ich bin da rigoros und sehr sehr altmodisch: ich alt, du kind, du machst was ich sage, basta. wir diskutieren zwar, aber letztendlich habe ich das wort ( im übrigen habe ich gestern auch die kleine schreiend aus dem kiga rausgetragen, sie wollte nicht heim ) meiner großen werden grenzen gesetzt, wogegen sie schon gelegentlich meutert, aber im vertrauen hat sie mir mal gestanden, daß sie das ganz gut findet, denn sie fühlt sich "be"kümmert. hat schon jemand gesagt, ich kann das nur bestätigen.


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ja ich geb dir recht, ..."man kann bei kindern nicht früh genug anfangen, ihnen respekt beizubringen"... Aber bei den Jungs in der U-Bahn, beim Mahnmal und auf der Parkbank wurde das versäumt und zwar nicht von ihnen sondern von den Erziehungs"berechtigten". Und da die Eltern dies versäumt haben bestrafen wir halt die Jugendlichen ! Grüßle


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"Und da die Eltern dies versäumt haben bestrafen wir halt die Jugendlichen ! " Also bekommt der prügelnde oder tötende Jugendliche lieber keine Strafe, weil man eigentlich die Eltern zur Verantwortung ziehen sollte? Ich weiß nicht so recht wo Du hinwillst, wenn das Kind bereits in den Brunnen gefallen ist.


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ich denke schon, daß auch ein 16jähriger sonderschüler weiß, daß es wehtut, wenn man einem anderen auf die nase schlägt oder auf einen am boden liegenden noch eintritt. und wenn er DAS weiß, kann er in meinen augen auch angemessen bestraft werden. genau wie bei allen straftätern wird immer erst der hintergrund beleuchtet, da war ein asoziales elternhaus, ein zu strenges, ein zu weiches, kein vater, keine mutter, zu viele mütter und väter, keine geschwister, dieser ganze psychokäse ( abgesehen von psychischen krankheiten )!!! gründe findet man IMMER. keine gnade. mit den camps habe ich mich noch nicht auseinandergesetzt.


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schütten wir halt noch 1-2 Tonnen Beton rein dann haben wir Ruhe ! Grüßle


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ich bin auch enttäuscht von deiner antwort.


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Ich lese immer sozial schwach, Ausländer etc. NEIN, leider muß ich Euch enttäuschen, das entspricht nicht den Tatsachen, hab ich aber schon mal erwähnt, oder? Möglich dass ich nur meine Erfahrungen daher kenne, weil man bei Arztsohn/Tochter noch immer ein paar Äuglein zudrückt, weil nicht sein kann was nicht sein darf. Möglich dass die eher mit einer Therapieauflage davonkommen, während die Anderen (aus der Schublade) gleich eingekastelt werden. Müßte ich jetzt direkt meinen Mann fragen, der ist ja im weiterverarbeitenden Betrieb. Noch eine Frage zum Wort Re-Sozialisierung. Kann man jemanden "RE" sozialiesieren, der noch nie soziales Verhalten erfahren hat? Es müßte eher BEsozialisieren heißen.


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Ich lese immer sozial schwach, Ausländer etc. NEIN, leider muß ich Euch enttäuschen, das entspricht nicht den Tatsachen, hab ich aber schon mal erwähnt, oder? Möglich dass ich nur meine Erfahrungen daher kenne, weil man bei Arztsohn/Tochter noch immer ein paar Äuglein zudrückt, weil nicht sein kann was nicht sein darf. Möglich dass die eher mit einer Therapieauflage davonkommen, während die Anderen (aus der Schublade) gleich eingekastelt werden. Müßte ich jetzt direkt meinen Mann fragen, der ist ja im weiterverarbeitenden Betrieb. Noch eine Frage zum Wort Re-Sozialisierung. Kann man jemanden "RE" sozialiesieren, der noch nie soziales Verhalten erfahren hat? Es müßte eher BEsozialisieren heißen.


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einstein, das sehe ich ganz genauso, deswegen habe ich etwas ironisch geschrieben, zu weiche eltern etc... ich denke, einer der heilbronner schläger könnte mitnichten auch dr.jun gewesen sein.


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Ich hab Dich auch schon so verstanden, es geht um die Thematik an sich, die immer wieder nur auf dieses Klassendenken zurückkommt. Schwobas egentliche Meinung würde mich nun auch interessieren.


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Ja, den Eltern muß klargemacht werden daß ihr Kind nicht aufgrund eines Gendefekts ein Hobbykrimineller wurde, sondern aufgrund ihres Unterlassens. OK, ich gebe es zu, ich bin befangen und kenne einen von diesen zu disziplinierenden Jugendlichen, meinen Neffen ! Und ich hab an Heiligabend ein Erlebnis (nein, kein Stern am Himmel...) hinter mir das mich in meiner Betrachtungsweise sehr zu denken gibt. Vorgeschichte : Kind 14-15 Jahre alt. Vater sitzt lieber vorm PC und macht oft krank (damit er mehr vor dem PC sitzen kann), Mutter geht lieber arbeiten (weil sie als Altenpflegerin doch so gebraucht wird) wird und Kinder sind sich mehr als weniger selbst überlassen. Zuhause sieht es aus wie bei Assis, es ist scheißegal was die Kinder machen, es gibt keine Grenzen, keine und wenn ich keine sag meine ich keine, familiären Aktivitäten, die Kinder sind den Eltern irgendwie scheissegal. Junge hängt vorm PC, nächtelang (wie Papa), Mutti arbeitet (weil dann muß sie das Elend Zuhause wahrscheinlich nicht sehen und im Job ist alles im Griff) und Junge wird schlecht in der Schule, hängt nur noch rum (keinen kümmerts) und irgendwann fliegt er von der Schule, dann fliegt er von der nächsten usw. Sein Vater (das Vorbild) fängt dann an "ihm die Hammelbeine langzuziehen", die Mutter heult uns die Hucke voll, "Das Kind ist so undankbar", "Ich weiß nicht mehr was ich machen soll"... Der Junge kommt dann nicht mal mehr zum schlafen heim, wird polizeilich auffällig und rutscht weiter ab. Durch die vielen Ego-Shooter-PC-Spiele kommt er dann drauf sich beim Bund zu verpflichten. So nun zu Heiligabend : Wir haben dieses Jahr meine Eltern, Schwiegereltern und Geschwister eingeladen. Eltern des Jungen sagten ab, weil sie arbeitet und er keine Zeit hat. :-( Kind (nun 19 Jahre) trabt nun überraschend an Heiligabend bei Onkel und Tante an, spielt mit meinen Kindern im Kinderzimmer, sitzt mit Verwandtschaft am Tisch, würde gern bei der Bescherung mitsingen kennt aber die Texte nicht und freut sich wie ein 4jähriger ! Als er dann abends ging verabschiedete sich der junge Mann mit den Worten "Das waren seine schönsten Weihnachten" ! Mein Neffe hat wohl dank Bundeswehr die Kurve gekriegt, aber das war mal massiv Glück und Zufall. Den hat nicht jeder ! Grüßle


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ich war nicht bei der bw, aber zu als meine "jungs" damals hinkamen, galt das auch nicht grad als zuckerschlecken. für ihn war das vielleicht grad eben, WEIL er dort regeln lernen mußte, lehrreich und ich glaube, die sind dort nicht gerade zimperlich. insofern ist dein bericht eher ein pro für gewisse disziplinierungsmaßnahmen. er hatte halt glück, daß ihn die bw noch abfangen konnte, bevor vielleicht was gravierenderes passiert ist... es liegt immer auch am menschen an sich. für manche ist die bw ein einstieg für kriminelle aktivitäten ( hab ich mal so gehört, nie erlebt ). das umfeld ist einfach so so so wichtig. eltern haben irgendwann mal ausgeeltert, im positiven, wie im negativen sinne....


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Erklärend im Sinne von => Deshalb habe ich das und da geschrieben oder Erklärend, wie Du nun Strafe oder nicht sehen würdest? BTW: ich will Dir virtuell nicht ans Bein pinkeln (muß man ja leider oft dazuschreiben, weil gerne falsch verstanden wird, wenn man sich nicht gegenübersteht) Wenn Dein Neffe die Kurve gekriegt hat, dann Hut ab! Aber auch hier frage ich mich (und das aus Opferrolle), ob denn der Background als Entschuldigung dienen soll? Das wäre für mich nämlich ein Schlag ins Gesicht. Oder lernen die Jugendlichen, wenn die Eltern ( die von Erziehung wenig halten ) bestraft werden?? Als Beispiel dazu => Eltern müßen ab einem gewissen Grad Bußgelder bezahlen, wenn ihre Kinder vehement Schulschwänzer sind. Wieviele dieser Kinder gehen danach regelmäßig zur Schule? Das Eltern für ihre Kinder verantwortlich sind, sich vorab kümmern müßen, damit ihre Kinder hoffentlich nicht auf die falsche Bahn geraten, da sind wir uns alle einig, so ich das hier las. Ein Kind das zum 100.mal ohne zu gucken über eine Straße rennt ( so wie mein Großer), muß irgendwie verstehen, daß man dies nicht machen darf! WIE (in Bezug auf Deinen Ausgangssatz => Strafen), das ist die Kunst. Kommt hier aber schon ein Gericht ins Spiel, dann wünschte ich mir manchmal, daß Jugendliche "bestraft" werden, aber ( je nach Vergehen?) individuell. Nicht nur nach dem sozialen Hintergrund, sondern was, und sei es "nur" Sozialstunden, dem einen Menschen helfen könnte, umzudenken bzw. nicht mehr mit dem Gesetz in Konflikt zu geraten. Aber ist das möglich? Machen sich die Gerichte die Mühe? Haben sie die Zeit oder überhaupt den Spielraum?


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Das Beispiel meines Neffens zeigt das Kinder die gewaltätig auffällig oder Straffällig werden nicht wirklich böse sind und oft "nur" ein Lebenswandel wie der Bund genügt um sie resozialisieren oder wie einstein-mama richtig sagt, besozialisieren. Jungs die Rentner verprügeln sollten nicht ins Gefängnis sondern 100 oder X Sozialstunden in einem Altenheim absolvieren und dabei/dort nicht wie Abschaum behandelt werden sondern als Teil des Systems integriert werden. Jungs die Sachen beschädigen müssen nicht eingesperrt werden, sondern müssen den Gegenwert erarbeiten oder wieder aufbauen. Wenn ich mein Kind "bestrafe", dann zeitnah und angemessen und im, ganz wichtig, Zusammenhang mit dem Vergehen. Wenn es z.B. nicht aufräumt kommen die Spielsachen zeitlich begrenzt in den Keller ! Grüßle


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jungs vielleicht, da magst du nicht unrecht haben, aber bei mir hört das jungssein halt bei max 17 auf.... ansonsten mag es durchaus eine wirkung zeigen....


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Mhm..also ähnlich wie ich. (Nur das ich den Hintergrund, wieso weshalb, warum ganz ehrlich nicht als strafmildernd sehen möchte. Pardon, für mich hört sich das nämlich immer so an als müßte man dann "armer Täter" sagen ) Leider gibt es aber immer Ausnahmen, die bei Deinen Strafen trotzdem nicht "lernen". Allerdings wüßte ich wirklich, ob das SO möglich ist/oder schon so gehandhabt wird.. Ob man sich die Mühe macht als Gericht, so zu entscheiden oder dann doch eher einfach ins Gefängnis stecken. Da ich ja selber lange in Pflegefamilien, Heimen gelebt habe, weiß ich wie schwer es für die Kinder ist, einen halbwegs richtigen Weg ( wenn die Eltern das Interesse am Kind verloren haben..) zu finden. Und WENN, dann haben diese Kinder/Jugendliche meinen vollsten Respekt..einfach ist es nämlich nicht sich selber zu "erziehen".


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nein wir setzen keine Grenzen, keine Regeln und überhaupt überlassen wir unsere Kinder sich selbst. Sollten sie mal andere verletzen oder gesellschaftliche Werte mit Füßen treten dann bemitleiden wir sie, denn es sind bestimmt die Umstände schuld. Und wenn sie dann als Heranwachsende komplette Soziopathen geworden sind, die weder was gelernt haben, noch überhaupt die Fähigkeit zu Lernen oder sich zu Konzentrieren erworben haben, dann integrieren wir sie im vielleicht in eine JVA. Natürlich vermeiden wir jede inhaltliche Diskussion denn einfach mal polemisieren reicht völlig aus. *ironieoff*


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das ist der Deutschen Last: wegschauen, kein proklamieren und für alles ein Gegen finden und obendrein noch Verständis dafür zeigen, wenn ein Rentner niedergeschlagen wird. Ich möchte nur an den Fall Marco erinnern. annika


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So wie man in den Wald ruft, so schallt es heraus! Grenzen und Regeln sind wichtig, damit solche Entgleisungen nicht passieren. Aber als Eltern steht man in der Verantwortung, selbige auch zu befolgen. Denn wenn wir als Eltern nicht mal Regeln und Grenzen befolgen, warum sollen es dann unsere Kinder ??? Das was wir uns von unseren Kindern wünschen, das müssen wir auch vorleben. Woher kommt also der mangelende Respekt den Mitmenschen gegenüber? Wenn ich an meine Kindheit zurückdenke, da hatte ich Respekt vor Erwachsenen, ich wurde so erzogen älteren Menschen und Schwangeren den Platz im Bus frei zu machen, wenn der voll war. Das sind z.B. Werte, die ich an meine Kinder weitergeben möchte. Warum ist das heute anders, woran liegt es? Meines erachtens, am Elternhaus.


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Das erste was meine Kinder sprechen konnten war "Bitte" und "Danke" ;-O Nicht weil ich es hineingeprügelt oder mit dann-gibt-es-halt-nix gedroht habe, sondern weil ich es vorlebte. Die Erziehung meiner Kids ist die schwerste Aufgabe/ Verantwortung meines Lebens..die allerdings auch aus Einflüssen der Umgebung geprägt ist, was die Sache nicht unbedingt einfacher macht. Leider gibt es auch dann eine Garantie dafür, daß ich nicht doch irgendwann die Bild o.ä. aufschlage und meine Kinder drinstehen..


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Hier hat keiner Verständnis wenn ein Rentner niedergeschlagen wird ! Grüßle


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Meine Tochter ist zwar erst knapp 6 Jahre, aber bei uns ist es fast gleichzusetzen wie bei vallie. Wir diskutieren auch mal, ich zeige ihr Alternativen auf, aber sie weiß, dass Muttern doch das letzte Sagen hat. Da ich alleinerziehend bin, muß ich auch sagen: Wehret den Anfängen... Meiner Meinung nach sind nicht schärfere Gesetze oder längere Haftstrafen notwendig, sondern wirklich Erziehungscamps, d.h. straffe tägliche Abläufe, an die sich JEDER halten muß; Grenzen setzen; Respekt lernen; Werte erkennen, etc. Ich denke, diese Richtung wäre die Richtige, da diese Jugendlichen in ihrem Elternhaus von diesen Dingen noch nie was gehört haben und wenn man die Feedbacks von den Jugendlichen aus den E-Camps hört, sind die zum größten Teil schon positiv. LG Sonja


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Bestes bsp war doch der Türke der schon einige straftaten hinter sich hatte bis sie ihn abgeschoben haben. Bei manchen bringen starafen nichts und ich denk man kann doch nicht zu schauen wie er eine Tat nach der anderen verübt.Und der hammer ist ja der gewesen das er noch drüber gelacht hat weil er ausser Sozialstd nichts großartiges bekommen hat. Was ist gegen das abschieben den grundsätzlich zu sagen ? Jedes Land hat seine Sitten seine Regln und ich denk wenn ich in ein Land komm muss ioch mich auch in irgendeiner art und weise anpassen.


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Ich denke, Abschiebung allein ist nicht das Zauberwort. Dann kommt der halt in 2 Wochen wieder illegal rein, wo ist das Problem? LG Sonja


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Ich bin geschockt! Sollte ich doch noch ein Schwoba-Fan werden???? LG Flocke


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Hi! Komisch, daß so viel an die Täter, aber so wenig an die Opfer gedacht wird! Nachdem ich gestern abend kurz einen teil einer Diskussion mit unserer Justizministerin gesehen habe, stellte sich die Frage erst recht. Handelte da auch um einen der U-Bahn-Schläger, die Liste seiner Straffälligkeiten wurde vorgelesen und die war nicht zu knapp. Da meinte sie, er wäre dafür ja auch bestraft worden, teilweise wohl auch mit Haftstrafen, da würde dem Recht genüge getan sein. Weiterhin die Frage dann, ob sie das auch dem Renter sagen würde, daß der Kerl frei rumlaufen durfte und weiterhin Straftaten begehen, weil es gereicht hat??? Die Dame meinte daraufhin, daß würde sie dem so natürlich nicht sagen, mit Opfer müßte man anders umgehen. Aha, demnach gibt es keine klare Aussage, Opfern wird was vorgespielt, alles Lug und Betrug. Aber hauptsache der Täter bekommt nach ein paar Chancen und es werden noch ein paar Opfer mehr. Er war sogar in einem Heim zur Therapie, da wurde er hinausgeworfen, weil untragbar. Sorry, es gibt anscheind Fälle, wo einfach nichts oder fast nichts zu machen ist, wenn dann vielleicht Einzeltherapie 6 Stunden täglich, was weiß ich, aber egal, denn Opfer darf seine Therapie vermutlich aus eigener Tasche zahlen, denn er ist ja nur Opfer und niemand dessen "Seele" gerettet werden muß. Nix gegen Präventivmaßnahmen, nix gegen eine zweite oder gar dritte Chance und Hilfen und Therapien, aber wer dann immernoch nicht gelernt hat, daß es so nicht geht, der hat auch nichts im öffentlichen Leben zu suchen! LG Nina


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Meine Tochter wird , wenn sie bestraft wird nie geschlagen. Da kommt höchstens : Geh auf dein Zimmer und denk mal nach warum das böse war. Dann eine Erklärung so dass sich das Kinderzimmer meist von selbst erledigt. Wenn man logisch (in ihren Augen logisch) mit ihr diskutiert, dann versteht sie es auch. lG J P.S.: ich wurde als Kind nicht einmal geschlagen, obwohl rückblickend hätte ich es ab und an verdient. Aber meine Eltern waren eher fürs diskutieren und ich konnte mir dann ihr ewiges Gelaber (das war es damals halt für mich) nicht ausstehen, denn am Ende stritten sie sich immer und ich machte mich aus dem Staub. Bei uns war auch keiner lang nachtragend Meine Mutter war eine halbe Stunde danach wieder normal lieb, bei meinem Vater kam es schon vor, dass er mich 1 ganzen Tag ignoriert. Da war mir dann das Gerede meiner Mutter doch lieber.


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Hallo! Ich denke auch, dass mehrmals gewalttägige Menschen (egal ob Jugendlicher oder Erwachsener) in eine Einrichtung gehören, wo sie keinen schaden können. Und alle die nur an die "armen" Täter denken - versetzt euch mal in die Opferrolle, oder überlegt, wie ihr denken würdet, wenn euer Kind/Oma wer auch immer in solch einer unverschuldeten Opferrolle stecken würde. Dann täten euch die gewalttätigen Jugendlichen nämlich nichtmehr leid... LG


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das hätte ich jetzt vergessen: Bei uns wird überhauptnicht geschlagen, auch kein Klaps auf die Finger. Wenn mein Sohn mal spinnt, gibt es ev. mal ein Gameboy-Verbot oder er geht in sein Zimmer (aber dann eh freiwillig, weil er beleidigt ist). Das klappt sehr gut und wir verstehen uns. Ich habe aber auch ein sehr liebes ausgeglichenes Kind (wenn ich das so sagen darf) :-) LG Traude


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Was mich bei diesen zahlreichen Vorfällen zur Zeit so wundert ist die Tatsache,dass sich eine große Partei im Wahlkampf die Verschärfung des Jugendstrafrechts auf die Fahne geschrieben hat und schon fangen die Jugendlichen an medienwirksam zu prügeln... Hab gestern erst über ein interessantes Experiment mit Ratten gelesen. Sie hatten einen Raum mit Futter und Fernseher, den sie über eine Hebelbewegung sehen konnten, einen Raum mit nur Futter - hier wurden sie agro- und einen Raum mit Futter und Stromstößen am Boden. Als sie die Wahl hatten, nahmen sie natürlich den "fernsehraum". Als der gesperrt wurde......den Raum mit den Stromstößen. Lieber Schmerzen, als gar keine Unterhaltung und Aufgabe..... nachdenkliche Grüße


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Hallo, unser Kind wird mit klaren Regeln und liebevoller Konsequenz aufwachsen. Schläge und herabwürdigen des Kindes kennen sowohl mein Mann als auch ich NICHT aus unserer Kindheit und werden dies auch bei unserer Tochter so halten. Wie man in den Wald hineinruft so schallt es zurück... Lg Elchi


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Hallo, leider kann man eine liebevolle oder grenzensetzende Erziehung sowie realistische berufliche u. soziale Chancen nicht einklagen. Dann hätten wir aber die interessante Diskussion nicht. ;-) Wollte auch mal meinen Senf dazugeben, habe hier vieles gelesen, dass ich unterschreiben könnte, aber auch anderes. Ich denke - und glaube hier einfach mal den Statistiken - Jugendgewalt ist zum größten Teil ein Unterschichtenproblem. Mit ein paar wohlstandsverwahrlosten Ärztekindern kannn die Gesellschaft gut leben, die kriegen ja auch später meistens die Kurve. Im Westen des Landes sind dies zumeist Migrantenkinder (die häufig noch mehr negative Faktoren "sammeln"). Im Osten eher nicht. Ne richtige perspektivlose deutsche Unterschicht gibt es doch in Baden-Württemberg oder Hessen gar nicht. Ob ich nun von einem Araber in der Münchner U-Bahn oder einem toitschen Skin im Vogtland zusammengeschlagen werde, ist mir relativ gleichgültig. Warum nehmen wir nicht mal den Skinhead als Beispiel, um den Faktor Ausländer herauszukürzen. Dann kann man getrennt darüber diskutieren, ob wir alle unliebsamen Ausländer abschieben wollen, oder ob deren Resozialisierung nicht doch unser Problem ist. Sind m.E. aber zwei verschiedene Diskussionen. Was mache ich also mit Kai-Uwe, nachdem er mit 13 Hakenkreuze an die Wände geschmiert hat, mit 14 Bier für seine Kumpels klaut, mit 15 den ersten Punk zusammenschlägt, mit 16 den zweiten und mit 17 den Rentner/Dönerbudenbesitzer, der ihm dumm kommt (so richtig schön mit Springerstiefeln in die Fresse)? Es scheint, die meisten Experten sind der Ansicht, man müsse versuchen, Kai-Uwe zu resozialisieren, sprich: zu erziehen. Knast ist ein Erziehungsmittel, allerdings sehen die meisten Experten das ganze als zweischneidiges Schwert an. Im Knast ist er mit seinesgleichen zusammen, was sicherlich nicht positiv ist. Gewalt ist dort noch mehr als draussen ein Mittel der "Diskussion". Ausserdem hat derjenige noch größere Schwierigkeiten einen Job zu bekommen. Hätten wir Kai-Uwe mit 16 weggesperrt, hätte er mit 17 nicht den Rentner/Dönerbudenbesitzer zusammengeschlagen. Also, so einige hier: die richtige Lösung. Aber was passiert denn, wenn Kai-Uwe mit 19 aus dem Knast kommt (mit noch gefestigterem Weltbild, noch weniger Chancen und noch höherer Gewaltbereitschaft)? Die Statistik spricht eindeutig dagegen, dass Kai-Uwe sich einen Job sucht, heiratet, und ein Haus im Grünen baut. Die Statistik spricht vielmehr dafür, dass er mit 20 wieder gewalttätig wird. Es gibt immer eine Abwägung. Wenn der Sohn der Schwester das Spielzeug wegnimmt, können wir ihm (a) eine knallen und im Keller einsperren oder (b) mit ihm reden und ihm Gameboy-Verbot geben. Bei Kai-Uwe ist das nicht viel anders. Der "Erziehungsberechtigte" (hier: Richter, Sozialarbeiter, Polizist, Psychologe) muss entscheiden, was in dieser Situation richtig oder falsch ist. Vielleicht ist es Knast, vielleicht aber Arbeitsstunden und Betreuung. Für einen hilft das eine, für den anderen das andere. (Für viele hilft leider weder das eine noch das andere.) In jedem Fall ist das in jedem Einzelfall anders. Hier zu verallgemeinern ist absolut unredlich und populistische Stimmungsmache. Es ist ja nicht so, dass die Jugendknäste leer sind. (Bei Herrn Koch im schönen Hessen sind die anscheinend sogar brutalstmöglich voll.) Auf das Ausländerthema will ich nicht eingehen, muss mal wieder was arbeiten. LG, oeli_bene


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"(Bei Herrn Koch im schönen Hessen sind die anscheinend sogar brutalstmöglich voll.)" Aha, jetzt wird mir klar, warum er alle Gelder für Jugendhilfe usw. streichen konnte....sind ja alle weggesperrt...... Man, hoffentlich kriegt der bald seine Quittung.....


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... und eigentlich kein türkischs und da könnte man von Kleinauf dagegen wirken. Zumindest bei der 3. und 4. Generation. Im "melting pot" USA geht´s ja auch. lG J


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Ich denke auch, das ist ein deutsches Problem (sind doch alle hier geboren). Aber bitte keine amerikanischen Lösungen ... siehe "three strikes and you are out".


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lG J