Mitglied inaktiv
Hallo Feelix, ich weiss zwar nicht so recht, nach welcher Diskussion Du verlangst, aber vielleicht genügen meine (süßen;-)) Gedanken zum Thema? es ist kein Geheimnis, dass ich mit einem Türken verheiratet bin. Das habe ich hier im Forum des öfteren erwähnt...;-) Ich wüßte lediglich nicht, wann ich erwähnt hatte, dass mein Mann zur Kategorie "religionstolerant-und-von-der-prinzipiellen-Gleichberechtigung-zwischen-Mann-und-Frau-fraglos-überzeugt" gehört....!?!??? Oder war ich gar nicht gemeint mir diesen wundervoll zynischen Umschreibungen? Ich führe übrigens sehrwohl Diskussionen mit meinem Mann, die ich mit einem deutschen Mann sehr wahrscheinlich(?) nicht führen würde. Soviel zu dem "perfekten Mann", den ich mir durchaus gern unterstellen lasse;-) Des Weiteren hab ich es aus ganz sicher verständlichen Gründen nicht sonderlich gerne, wenn man behauptet, ich würde lediglich aufgrund der Herkunft meines Ehemannes eine gewisse Allergie gegen derartig dummschwätziges u. oberflächliches Gebabbel hegen (siehe "spinnen die Türken"), das einfach nur davon zeugt, dass die Verfasserin eines solchen Postings weder in der Lage noch Willens(!) ist, sich über die Hintergründe der Geschehnisse Gedanken zu machen! Ganz abgesehen davon, dass sie NOCH weiter davon entfernt ist, sich in die Lage anderer Menschen zu versetzen...., sich vorstellen zu können, dass einer solch extremen Ausnamhesituation viell. nicht immer rationales, gemäßigtes, überlegtes Handeln folgen KANN (siehe Kritik an "Spuckattacken"). Ich verstehe des Weiteren nicht, wie man den Brand selbst keines Wortes würdigen, aber dann aufgrund der angeblich "zweifelhaften Einmischung" der "unverschämten Türken" einen Thread der Empörung nach dem Anderen folgen läßt! Zuguterletzt verstehe ich (grundsätzlich) nicht, worin das Problem und die Schwierigkeit liegen, die viel kritisierte und oft Anstoß gebende Andersartigkeit schlichtweg so zu lassen und so zu tolerieren, wie sie nunmal ist! Muss ich erst verstehen, um zu tolerieren (es wäre hilfreich, aber nicht zwingend nötig!)? Muss ich nachvollziehen können? Muss ich gutheißen? Nein!!! Wir haben einige türkische Bekannte/Freunde, die ihre Kultur so intensiv leben, dass beispielsweise meine Schwiegereltern (die die Türkei noch NIE verlassen haben) sehr wahrscheinlich erstaunt wären. Vieles ist für mich befremdlich. Ich verstehe längst nicht alles, wüßte nicht, ob ICH so würde leben können. Ja und? Das ist auch nicht nötig, um zu TOLERIEREN!!!! Ich habe nicht das Recht, NICHT zu tolerieren, stattdessen zu richten, Anpassung und Entwurzelung zu verlangen. Unsere Werte sind nicht das Maß der Dinge. Parallel zum Gebrüll nach Anpassung wird aber kein Gedanke daran verschwendet, wie es wohl sein mag, in einer anderen Kultur groß zu werden....: Es ist ein Spagat!!! Ein Spagat, der auf beiden Seiten zu Verletzungen führen kann, aber nicht MUSS, sofern er von beiden "Seiten" als Herausforderung an die Menschlichkeit betrachtet wird. Genau deshalb sind auch wir als aufnehmende Gesellschaft gefordert. Intergration ist ein Arrangement!! Immer! Die Aufforderung "integriere Dich!" ist doch mehr als sinnlos! Warum ist es so schwierig? Kinder türkischer Familien sitzen oft zwischen zwei Stühlen/Kulturen. Zu Hause werden türkische Werte vermittelt, in Kindergarten und Schule die deutschen. Wirklich "türkisch" sind sie nicht. Für Freunde und Schulkameraden (besonders für deren ELTERN!) sind sie aber auch keine Deutschen. Da sind sie Türken/Ausländer. Sie sind bestenfalls ein "Mischmasch", für beide Seiten zu "unrichtig", zu anders. Das ist der Grund, weshalb sie oft Kontakt zu ihresgleichen suchen, was auch häufig kritisiert wird. Erst wenn sich in unseren Köpfen, in den Köpfen der ELTERN etwas ändert, kann auch die Integration voranschreiten. Erst wenn ich meinen Kindern vermitteln kann, dass auch normal/gut/gleichwertig ist, was anders ist und nicht nur, was GLEICH ist, kann sich etwas ändern. Aber irgendetwas macht scheinbar Angst? Nur was und warum? Woher die Abneigung gegen die freiwilligen(!) Koranstunden in der Schule, die meiner Ansicht nach allerhöchstens den Horizont erweitern und die vorherrschenden Gruselstories in den Hirnen (ala "nicht-ohne-meine-Tochter") beseitigen könnten. Woher die Abneigung gegen freiwilligen Türkischunterricht, gegen türkische Schulen (wobei ich bezüglich der SCHULEN den Sinn für ständig(!) hier lebende Familien nicht so ganz verstehe)...., woher die Abneigung gegen türkische Ermittler (die türkische Reg. leistet hiermit den eigenen Landsleuten im Ausland moralische Unterstützung), woher die Abneigung gegen den auftauchenden Erdogan (meines Wissens war sowieso eine Reise nach München geplant! NICHT nach Ludwigshafen zu kommen, wäre ihm im Zuge dessen schlicht nicht möglich gewesen!)....? Woher also die Angst? Wenn mir das mal jemand beantworten könnte? Oder denkt ein "Kirschkern" tatsächlich an den Untergang des Abendlandes???? Es würde mich wundern und auch wieder nicht wundern. Denn wenn heutzutage Islam und Islamismus für Viele gleichbedeutend sind, dann ist der Islam in Folge dessen logischerweise automatisch gewalttätig. Immer gewalttätig! Spreche ich da einigen aus der Seele (ich fürchte ja). Fehlen noch die Türken, deren Identitätsmerkmal - das einzige und und ausschlaggebende - die Religion ist. Eine Gewalttätige natürlich! Und mit diesen vermeintlich gewlattätigen Wurzeln läßt sich natürlich gern und dankbar jedes Unheil erklären. Da wird nicht gesehen, in welcher Weise (und ob überhaupt) die Religion von der Mehrheit gelebt und interpretiert wird. Da gibt es auch nur noch einen großen Pott, keinen Unterschied zwischen Aleviten und Sunniten. Und egal, ob Zwangsheirat oder Ehrenmord im anatolischen Dorf xy---->ab in den Pott, Deckel drauf! Denn der Grund liegt auf der Hand: Sure soundso! Die Mehrheit wird ausgeblendet, Einzelfälle gepusht, das Feindbild kreiert. Islamitsiche Oragnisationen gibt es nicht. Es gibt nur "DEN ISLAM"! "Sollen doch die Familien zurückgehen, wenn es ihnen hier nicht passt". Häufiges Argument! Nur leider haben sie auch die Entwicklung der Türkei in den letzten 30 Jahren verpasst, sind längst auch in der Heimat zu "Ausländern" geworden. Fuß zu fassen, wäre sicher nicht so einfach, wie sich das unsereins viell. vorstellt! Natürlich sind sie auch in der Pflicht, was Integration anbelangt. Aber mach das mal, wenn die Abneigung dir längst nicht mehr als vereinzelte "frische Brise", sondern längst als heftiger und ständiger Gegenwind entgegenströmt! Liebe Feelix, ich habe eine lange Zeit hinter mir, in der ich geglaubt habe, etwas verbessern zu können (lange bevor ich diesen deiner Ansicht nach "religionstoleranten Ausnahme-Türken" *aha* kennenlernte). Viel Zeit, die ich damit verbrachte, sachliche Argumente fernab jeglicher "süßsüß-Floskel" und ohne den von Ohmacht zeugenden und von Dir kritisierten "Verweis auf den angenommenen Intelligenzgrad der unliebsamen Meinungsgeber". Ich gab mir ähnlich große Mühe wie AyLe weiter unten! (hat das überhaupt jemand gelesen, ausser Reni???? nein! Viel zu anstrengend, nehm ich an!) Ergebnis: NULL! Es ändert sich nichts. Weder in den Köpfen noch in den Herzen. Es wird mit zweierlei Maß gemessen, es wird nicht hinter die Fassade gesehen, die Vorurteile sitzen so tief, dass ich manchmal glaube, sie wurden bereits mit der Muttermilch eingesogen. Und genau das wurden sie dummerweise auch. Aber mit der Muttermilch gibts so manches "Schmankerl", von dem man sich mit ein wenig Verstand leicht lösen KÖNNTE, wenns oft nicht gar so unbequem wäre. Brauchen wir ein Feindbild? Keine Ahnung......Koch hat es grad wenig gebracht (*g*....hätte ich das erwartet? Nein, ehrlich gesagt....;-)) Aber darum, Felix....weil sich nie etwas ändert, mag und kann ich mir auch hier keine Mühe mehr geben. Es schockiert mich dennoch. Denn hier im Schutz der Anonymität werden die wahren Gedanken ausgesprochen. Gedanken, die mir Angst machen, die mich zweifeln lassen, ob es richtig war, meinen Kindern türkische Namen zu geben. Gedanken, die mein Mann NIE von Angeischt zu Angesicht zu hören bekäme. Und ICH nur dann, wenn Unwissenheit über die Herkunft meines Mannes herrscht. Ausländerfeindlich? NEEIIIIIIIIIIIIIIN....ist NIIIEMAND, aber..... So "nah dran", wie du meinst, bin ich nicht. Weder "fühle" noch lebe ich "türkisch". Vieles ist mir ebenso fremd wie jedem anderen hier, der nicht den geringsten Kontakt zu türkischen Menschen hat. Aber genau darum kann ich einige Meinungen hier so gar nicht nachvollziehen. Ich weiss nicht, worin manche ein Problem sehen..... Im schlagenden türkischen Jungen im Kindergarten? Ach er schlägt, WEIL er Türke ist? Soso.....! Wenn ein deutscher schlägt, müssen seine Eltern an sich arbeiten. Bei einem Türken hingegen liegt der Grund auf der Hand/in der Herkunft...... Was soll man da antworten, Feelix? Soll man da ernsthaft antworten????? Ich schaffs nicht mehr............ Zudem ist es allem Anschein nach sinnlos! LG Flocke
bitte nicht beachten:-)
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