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Diskussion um Kinderbetreuung usw. - LANG!!!

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Hallo Ihr alle, ich habe heute ein "Diskussionsattentat" auf Euch vor ;-), bzw. eine Art "Meinungsumfrage"... (schreibe sonst eher in anderen Unterforen, z.B. KIGA, Eziehung...) Würde mich über Eure Ansichten bzw. Informationen dazu freuen! Mir geht in der letzten Zeit immer wieder diese Debatte um Krippenplätze, Kinderbetreuung für unter Dreijährige usw. durch den Kopf (u.a. inspiriert durch eine Diskussion mit Berliner Freunden vor 2 Wochen)... Ich verfolge das Ganze, wie in Deutschland drüber geredet und geschrieben wird (v.a. Internet - FR, Die Zeit, Spiegel-online, Forum "Runs-ums Baby"...etc.), vergleiche es mit hier (Tschechien), mache mir meine Gedanken, diskutier mit meinem Mann und FreundInnen... - und irgendwie versteh ich ein paar Sachen nicht so recht. Vielleicht könnt Ihr mir da helfen? 1.) Also z.B. - WARUM in aller Welt ist das sog. "Betreuungsgeld" in Dtl. etwas, was dort anscheinend nur reaktionäre Kreise propagieren (kath.Kirche, CDU/CSU)??? Wie ich es auch drehe und wende, kann ich daran eigentlich nichts Reaktionäres feststellen... Hier in Tschechien (einem der atheistischsten Länder der Welt, also nix mit Einfluss der Kirche!) gibt es etwas Ähnliches und es ist ganz normal. Man geht davon aus (und es gibt dazu etliche entw.psychologische Studien - NICHT NUR VON MÄNNERN, wie ein Freund von mir neulich behauptet hat ;-)), dass Kinder in den ersten drei Jahren am besten von Mama oder Papa bzw. in der Familie betreut werden (natürlich brauchen sie auch Kontakt zu Kindern, aber das schliesst sich ja nicht aus ->Mutter/Vater-Kind-Zentren, PEKIP... etc.), und für diesen Zeitraum bekommt der Elternteil, der diese "ganztägige und persönliche" Betreuung übernimmt, eine Sozialleistung, die in etwa dem offiziellen Existenzminimum enstpricht (heisst hier "rodicovsky prispevek" = Elternzuschuss/Elternbeitrag). Geht das Kind ganztags in die Krippe o.a. eine andere aus öffentlichen Geldern unterstützte Einrichtung, entfällt dieses Geld. Ab 3 oder spätestens 4 Jahren gehen die Kinder in den regulären KIGA und die Mama bzw. Papa wieder an die Arbeit. Das "Betreuungsgeld" an sich ist hier nicht das Problem, sondern eher die Tatsache, dass es z.B. zu wenig Teilzeitstellen oder flexible Beschäftigungsmodelle gibt, die es mindestens einem Elternteil ermöglichen, mehr Zeit mit den Kindern zu verbringen - z.B. für die Anfagszeit im KIGA,.damit sie nicht gleich ganztags gehen müssen (oder auch später - Schulbeginn...) usw. Da geht es darum die Arbeitgeber zu bewegen, da entgegenkommender und familienfreundlicher zu sein! Manche Firmen haben sich in der Hinsicht schon etwas "gebessert", aber es gibt noch viel zu tun... :-/ Ein Problem ist auch, dass Frauen immer noch schlechter bezahlt werden als Männer, und also eher Frauen zu Hause bleiben, damit der Verdienstausfall nicht so gross wird. Aber ohne dieses Geld (den Elternzuschuss) wäre es für viele Familien ganz unmöglich, über die Runden zu kommen - von nur einem Verdienst kann kaum eine normale Familie leben. Also solche Probleme gibt es natürlich. Aber warum soll das Betreuungsgeld AN SICH ein Problem sein?! Ich habe z.B. den Einwand gelesen, es könne "missbraucht", also nicht zu Gunsten der Kinder verwendet werden. Naja, aber denselben Einwnad könnte man bei JEDER Geldleistung bringen, im Prinzip sogar beim Lohn/Gehalt ("Was ist wenn der Arbeitnehmer sein Geld in der Kneipe verpulvert, statt z.B. seinen Kindern Kleider, Bücher usw, zu kaufen..?" blabla) Oder warum wird nicht genauso misstrauisch gefragt, ob das Geld in Krippen, KITAs und Schulen wirklich den Kindern zugute kommt? Da müsste man im Prinzip bei allem Gutscheine oder Naturalien einführen! Das Ganze kenne ich noch von früher, z.B. der "Sozialmissbrauchs-Debatte" in Dtl. und da wurden solche Missbrauchsunterstellungen immer gerade von Linken - m.E. zu Recht - kritisiert (weil entmündigend, pauschal kriminalisierend... usw. - z.B. wenn es darum ging, ob AsylbewerberInnen nur Gutscheine bekommen sollten, weil sie Geld vielleicht "falsch anlegen" würden...). Warum argumentieren "Linke" heute bei der Ablehnung des Betreuungsgeldes andersrum??? Kapier ich echt nicht! Es sollte doch wohl die viel propagierte Wahlmöglichkeit geben (Betreuung zu Hause oder in einer "Institution"), ohne dass eine der Möglichkeiten finanziell benachteiligt ist, oder nicht? Ich hätte da echt Bedenken, dass sich ein Druck (psychologisch und/oder finanziell) aufbaut, sein Kind in die Krippe geben zu "müssen". In Schweden gibt es dafür ja bereits Anzeichen, soviel ich weiss.. 2.) Auch versteh ich nicht diese (zumindest wie ich es z.B. aus Internetdebatten wahrnehme) Besessenheit, so schnell wie möglich wieder (für Lohn/Gehalt) zu arbeiten. Kann man das nicht noch lange genug - sein ganzes Leben?! Aber die drei ersten Jahre des Kindes sind einmalig, unwiederholbar... Ich persönlich würde diese Zeit mit meinem Kind einfach nicht verpassen wollen - das Laufen- und Sprechenlernen, die Warum-Frage-Phasen... alles! Auch wenn es natürlich manchmal auch nervig und anstrengend ist. Aber im Büro sitzen oder am Band stehen kann man doch sooo viele Jahre vorher und nachher - so what??? Versteht Ihr ein bisschen was ich meine...? Hat das Ganze nicht eher ökonomische Gründe und nicht die, dass es angeblich gut für die Kinder ist??? Wohlgemerkt, ich bin natürlich NICHT gegen Krippenplätze usw. - aber als EINE Möglichkeit, für die man sich frei entscheiden kann und nicht benachteiligt wird, wenn man es nicht tut. Mich beunruhigen Aussprüche, wie der neulich gelesene (weiss jetzt nicht von welchem Politiker, aber es war einer, der gegen das Betreuungsgeld in Thüringen wetterte) -in dem Sinne, "dass das Betreunngsgeld Eltern abhalten würde, ihr Kind frühzeitig in professionelle Hände zu geben..." :-((( Also: Eltern=Dilettanten, KrippenbetreuerInnen und TaMü=Profis?!? Find ich haarsträubend, so eine Einstellung gegenüber Eltern! Und wenn man Tagesmütter finanziert/bezuschusst, damit sie bei sich zu Hause Kinder betreuen können, warum dann nicht gleich die "richtigen" Mütter (die es wollen) zu demselben Zweck (Kinder zu Hause zu betreuen) finanzieren/bezuschussen...?!? Klärt mich doch bitte mal auf, bzw. schreibt Eure Sicht der Dinge. Danke! Bin gespannt - Gruss, M.


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Hallo, Hallo, interessantes Thema, es werden wahrscheinlich ellenlange Statements folgen. Zu später Stunde meine persönlich Meinung leider nur in Kurzform: Ich bin gegen das Betreuungsgeld. Gute Nacht Libelle


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Hi, ich zitiere nur einen einzigen Satz aus deinem Traktat "Aber im Büro sitzen oder am Band stehen kann man doch sooo viele Jahre vorher und nachher - so what???" Meinst du? Woher vielleicht, aber nachher? Es gibt einfach eine Problematik, die nennt sich "Wiedereinstieg in den Beruf" hier in Niedersachsen gibt es da eine Einrichtung, die durch den Europäischen Sozialfonds gefördert wird und "Koordinierungsstelle Frau * Wirtschaft" heißt. Kannst du dir vortsllen, was deren Hauptaufgabenfeld ist? - Genau: Frauen, die nach der Elternzeit wieder arbeiten müssen oder wollen, wieder auf den Beruf vor zu bereiten! Und das ist nicht leicht... Egal in welchem Beruf: drei oder mehr Jahre draußen zu sein bedeutet ganz oft IMMER draußen zu sein und später nur noch Jobs zu bekommen, die weit unter der eigenen Qualifikation liegen. Wieviele Frauen bilden sich während der Elternzeit weiter? Fast keine, denn ganz viele kümmern sich nach diese Erziehungsphase erst wieder um die Wiedereinstieg. Und weißt du, wie schnell am Arbeitsmarkt drei Jahre um sind? Da geschieht viel! Wie viel schlimmer wird der Abstand zum beruflich erfordelrichen Status-Quo erst wenn frau noch länger raus ist... gut... am Band macht das nicht viel, aber was ist bspw. mit einer Speditionskauffrau? Hast du 'ne Ahnung, wie sich dort innerhalb von drei Jahren alleine die Software verändert, geschweige denn der ganze Arbeitsmarkt im Bereich Logistik? Das geht rasend schnell! Qualifizierte Arbeitskräfte werden in dem Bereich händeringend gesucht... wie bemerkt: Qualifizierte! Um die gesamte Lebensarbeitszeit geht es da eher nicht mehr so sehr, denke ich, sondern darum, ob und wie ich wieder in den beruflichen Alltag zurück finde. Die wenigsten sind so schlau und bilden sich während der Erziehungszeit weiter... Diese Problematik wächst und die KOstellen werden zur Zeit flott personell aufgestockt. Wer es so schildert wie du und davon schwärmt, wie schön und wichtig es ist, während der ersten Lebensjahre alle Entwicklungsschritte mit zu erleben, wird möglicherweise am Arbeitsmarkt erleben müssen, dass sich dieser - ich nenne es jetzt bewusst provozierend so - "Urlaub mit Kind" später bitter für die Mutter und auch das Kind rächen kann... bspw. dann nämlich, wenn die Beziehung scheitert und Mami wieder arbeiten MUSS, weil der ehemalige Partner nur seinen gesetzlich reglementierten Verpflichtungen nachkommen darf und so eine wirtschaftliche Engpasssituttion enstehen kann. Mit einem Job an der Tanke lässt sich auch für eine hoch qualifierte Mutter, die aber nicht mehr durch ein Fortbildungsdefizit in ihren alten beruf zurück finden kann, schwerlich ohne staatliche Unterstützung der Lebensunterhalt für Mutter und Kind bestreiten... Da sagt wohl jeder frische Mutter: "Das passiert mir doch nicht... mein Mann liebt mich und wir sind glücklich!"... die realtät sind anders aus, wenn man sich die Scheidungstatistiken ansieht. So kann sich schnell die priviligierte Betreuungssituation in einen eklatanten Nachteil auch für das Kind verwandeln... Als denn... das ist jetzt nur ein Satz aus deinem Beitrag... aber jetzt muss ich leider weiter... LG, W


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Hi, zu deinem 1. Punkt kann ich nur sagen: woher dieses Betreuungsgeld nehmen? Selbst die Gesamtsumme des Elterngeldes, das 2007 augszahlt wurde ist viel viel höher als veranschlagt. Ich bin generell gegen solche "Belohnungen", denn Kinder bekommen sollte man, weil dieses Gefühl für ein Kind da ist, weil das Bedürfnis nach einem Kind da ist und nicht weil man dafür mit Geld "entschädigt" wird. Zu Punkt 2. Diese "Besessenheit" wieder arbeiten zu gehen, beruht daraif, dass heute fast kein Mensch mehr 3 Jahre aussetzen kann!!! Mein jüngster Sohn ist knappe 7 Monate alt und seit 3 Wochen in der Krippe, weil ich wieder arbeiten gehen wollte! Und gerade gestern habe ich festgestellt, dass sich ib einem halben Jahr unwahrscheinlich viel verändert, man vergisst sogar Vorgänge die vorher selbstverständlich waren. Wenn ich 3 Jahre weg wäre, hätte ich gar keinen Bezug mehr dazu! Wie auch schon Wilma schrieb - Wiedereingliederungskurse für Frauen, die nach Jahren zurück in den Beruf wollten sind momentan der Renner. Selten ein Arbeitgeber will leider diese Frauen haben. Mein Chef hat mir eine sehr flexible Stelle geschaffen. Ich kann mir die Arbeitszeiten so Aussuchen wie ich sie brauche, d. h. ich muss nicht zu bewstimmter Zeit im Büro sitzen - wenn eines von meinen 3 Kindern krank werden sollte, kann ich erst nachmittags kommen, oder mal einen ganzen Tag nachlegen oder die Zeit irgendwie reinholen wie ich möchte. Einen Teil der Arbeit kann ich von zu Hause aus erledigen. Das ist für mich viel wichtiger als Betreuungsgeld - ein Arbeitgeber, der Rücksicht auf Mütter nimmt, der Möglichkeiten schafft beides zu vereinbaren. Das wäre für viele Familien vielleicht viel wichtiger als diese Dissussion um Betreuungsgeld. Vielleicht wäre auch ne sinnvolle Disskussion über die hohen Beiträge zu Kinderbetreuung angebracht - viele Frauen bleiben zu Hause, denn die Kosten ein unter 3jähriges Kind zu unterbringen sind enorm! D. h. wenn es mal dieses Betreuungsgeld mal geben sollte, wären Frauen, die gerne arbeiten doppelt bestraft - keine Abfindung für Betreuung und zusätzlich noch hohe Kosten für Unterbringung! Schwachsinn! LG Violetta


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Vor allem geht es ja auch darum, dass es 1. noch gar nicht genug Krippenplätze in Deutschland gibt, also keine Wahlfreiheit besteht; 2. das Ehegattensplitting die nicht erwerbstätige Hausfrau finanziell sehr fördert; 3. die Familienversicherung in der gesetzlichen Krankenversicherung zulasten aller Versicherungsnehmer wiederum die nicht erwerbstätige Hausfrau finanziell sehr fördert. Punkt 2 und 3 gelten ja ein Leben lang, auch wenn keine Kinder da oder schon aus dem Haus sind. Warum soll denn dann noch eine Frau ein Betreuungsgeld erhalten? Die Mutter, die arbeiten geht, zahlt ja selbst wieder Steuern und Sozialversicherungsbeiträge. Damit rechtfertigen sich die Ausgaben für die Krippenplätze doch wieder!!!! Grüße Astrid


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Hier ein Statement FÜR die Kita: Meine Kinder sind von ganz klein auf (Tochter ab knapp 1 Jahr, Sohn mit 5 Monaten) teilzeit in einer Kita und ich arbeite noch nicht mal! Bei meiner Grossen hat es die Kinderärztin empfohlen weil sie zu Hause unterfordert war (was aber nicht an mir sondern an ihrer Frühreife lag). Nr. 2 durfte dann auch gleich hin. Es trifft sicher nicht auf jedes Kind zu aber meine gehen furchtbar gerne in die Kita, die würden am liebsten täglich hin und beim abholen gibt es immer Theater weil sie nicht nach Hause möchten (da haben sich die Racker alle abgesprochen *ggg*). Es ist einfach toll mit anderen Kindern zusammen zu sein (ohne lauernde Mama im Hintergrund), im Trupp durch die Wälder zu streifen, zu basteln etc. Es ist einfach nicht dasselbe ob man das zu Hause macht oder ob sie die Erlebnisse in ihrer Gruppe mit vielen Kindern zusammen machen können. Bei meiner Grossen (4 Jahre) haben sich feste Freundschaten entwickelt, die so stark sind, dass die Kids sich nachmittags gleich wieder zum spielen verabreden. Ich sehe in einer Kita nichts Schädigendes. Wenn man keine Wahl hat und nicht aus seiner Berufswelt rauskatapultiert werden möchte, dann kann man eh nicht einfach 3 Jahre Pause machen. Da stimmte ich Wilma und den Anderen voll zu. Bei mir ist eher so, dass ich keine Möglichkeit hatte mit Kindern zu arbeiten, insofern hatte ich keine Wahl. Ich bin mich dabei umzuorientieren aber momentan noch ziellos, leider. Viele Grüsse, Chrissie


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... ist interessant zu lesen - obwohl ich auch so noch vieles nicht ganz verstehe (lange Leitung ;-)?)... @Violetta, das mit den Arbeitgebern stimmt m.E. - es ist wirklich wichtig, dass diese entgegenkommender gegenüber Familien sind/werden, da seh ich auch Bedarf! @Krueml, ich wollte nicht bestreiten, dass KITA auch Spass machen kann - genauso wie es Spass machen kann, mit Mami oder Papi was zu unternehmen. Es ging mir darum zu hinterfragen, warum frühe FRemdbetreuung auf einmal so "gepriesen" wird und die Möglichkeit der Betreuung zu Hause verdammt wird. Um "Rabenmutter" gings mir nicht! MIt dem Wiedereinstieg, was IHr schreibt - irgendwie hab ich es bisher wohl nicht so dramatisch gesehen... :-/ Hier ist es normal, dass beide (Mann und FRau) arbeiten (leider sind Frauen immer noch schlechter bezahlt- aber anderes Thema). Nur wenn sie KInder bekommen, wird mit halt mit dieser dreijährigen Pause einfach gerechnet (die beiden können sich auch nach Belieben abwechseln - leider bleibt bisher öfter die Frau zu Hause, weil der Man besser verdient und der Verdienstausfall zu gross wäre). WEnn man einen unbefristeten Arbeitsvertrag hat, hat man ein Recht darauf, dass einem der Arbeitsplatz für die 3 Jahre Elternzeit ferigehalten wird. Bei denen die ich kenne, war das mit dem Wiedereinstieg da kein grosses Problem. WEnn man einen befristeten Vertrag hatte, siehts nicht so gut aus, danach wieder was zu finden. Aber alle die ich kenne haben es irgendwie doch geschafft, halt evtl. nach längerem Suchen... Man findet vielleicht nicht gleich das "Gelbe vom Ei", aber ich kenne keine die dann einfach zu Hause geblieben ist - abbgesehen davon, dass sich das keine normale Familie auf Dauer leisten könnte... Generell irritiert mich an der ganzen Debatte, dass der ganze Bereich "Arbeitswelt" so unhinterfragt / unangetastet bleibt - warum wird es als unabänderliche Tatsache hingenommen, dass man nach so und so langer Zeit "aus dem Job draussen ist" (wer definiert das?!), warum wird nicht vermehrt nach einer Änderung der Einstellung z.B. von seiten der Arbeitgeber gerufen, usw.? Warum sollen sich gerade die Kinder anpassen (frühe Fremdbetreuung "ertragen"), damit die "Maschinerie" reibungslos läuft (jetzt mal überspitzt gesagt)??? Warum nicht die Arbeitgeber???


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hi, das frustet mich auch ziemlich. es geht nicht mehr um das wohl es kindes. es wird zum zeitgeist, es wird ein muß, wieder arbeiten zu gehen, je eher desto besser. die politik plädiert lediglich für familienfreundlichere arbeitszeiten-auch für väter, aber das wird natürlich die situation der familien nicht bessern. die "herdprämie" wird noch mehr neid zum einen und zum anderen noch mehr verachtung gegenüber den daheimbleibenden frauen hervorrufen, die nunmehr wieder mehr in das rollenbild der unemanzipierten frauen aus früherer zeit gedrängt werden, so habe ich zumindest den eindruck. natürlich besteht die notwendigkeit von kinderkrippen und die notwendigkeit, dass frau weiter beruflich up to date ist. aber für mein gefühl wird diese ganze strömung, die viele frauen gewollt und auch ungewollt(und das finde ich sehr schade) wieder rasch in den beruf zurückdrängt, zu wenig hinterfragt. woher kommt sie? sicher vor allem durch die entsozialisierung der gesellschaft in den letzten jahren. ein bisschen mehr entscheidungsfreiheit für alle, die dann halt auch das betreuungsgeld einkommensangepaßt für die ersten jahre beinhaltet, warum nicht? die kinder sollten es wert sein.


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Schau' Dir die volkswirtschaftliche Situation in Tschechien an und vergleiche sie mit der in Deutschland. Und damit das so bleibt ist u.a. ein Betreuungsgeld das letzte, was der Staat noch unter die Leute bringen sollte.