Mitglied inaktiv
Der Mann einer Freundin ist vor einigen Tagen nach schwerer Krankheit verstorben, ich weiß es seit gestern. Sie hat einige Leute aus unserem Chor zur Trauerfeier eingeladen und darum gebeten, dass wir für ihn singen. Diesen Wunsch möchte ich ihr auch sehr gern erfüllen. Unsicher bin ich aber, ob ich ihr vorher oder nachher eine Karte überreichen soll, in der ich ihr mein Mitgefühl ausdrücke - ist das zu formell? Macht man das überhaupt heute noch? Ist es noch üblich, Geld für die Begräbniskosten mit in den Umschlag zu stecken? Da ich bisher vor allem Beerdigungen von älteren Leuten erlebt habe, wo die Trauergäste auch entsprechend älter waren (und da gab es eben immer den obligatorischen Beileidsumschlag mit einem Geldschein drin), bin ich mir unsicher, ob man das in unserer Generation auch noch so handhabt... Vielen Dank, ich bin ein bisschen durcheinander und freue mich über jeden Denkanstoß.
Ein paar persönliche Zeilen sind nicht formell. Es zeigt, dass man sich Zeit genommen hat, um Worte zu formulieren, was nun wirklich niemandem leicht fällt bei einer traurigen Situation. Das kann man doch nur schätzen. Geld würd ich persönlich keins beilegen. Allenfalls würde ich an eine Organisation spenden, wenn das so in der Todesanzeige vermerkt wurde.
Karte finde ich gut- das ist besser, als auf sie zuzustürzen geld- kenne ich nicht und würde ich n nur machen, wenn Du weisst, dass sie durch die Beerdigung in Schwierigkeiten kommt
Wir haben im März letzten Jahres unseren Sohn mit 8,5 Monaten beerdigen müssen. Wir haben uns über jede Karte, jedes nette Wort der Anteilnahme und jeden Euro gefreut. Die Beerdigungskosten haben uns finanziell nicht so extrem belastet, deshalb haben wir einen Teil des Geldes (welches zur Beerdigung zusammen kam) an das Kinderkrankenhaus, in dem unser Sohn verstarb, gespendet und einen Teil in Sachspenden umgewandelt für die Kinderherzklinik in der er bis kurz vor seinem Tod war. Die Spenden waren nur möglich, weil wir Geld von Nachbarn, Familie, Freunde und Bekannten zur Beerdigung bekommen haben. Eine Karte mit persönlichen Worten und etwas Geld für die Grabpflege ist immer noch ein Zeichen des Respekts den Hinterbliebenen gegenüber. Je nach dem wie eng das Verhältnis ist, kann es etwas mehr oder weniger sein. Auch nur eine Karte ist in Ordnung, wenn man nur losen Kontakt hat.
Wir hatten im Bekanntenkreis Ende letzten Jahres auch einen unerwarteten Todesfall. Ich habe auch eine Karte geschrieben. Ich denke, es ist für die Hinterbliebende Familie wichtig zu wissen, wer an sie denkt. Und es tut bestimmt gut, diese Anteilnahme zu bekommen. Ich fand es schwierig den Text zu formulieren, weil wir uns nicht sooo gut kennen, habe aber sinngemäß geschrieben, wie geschockt wir von dem plötzlichen Todesfall waren, dass wir den verstorbenen stets so in Erinnerung halten werden, wie wir ihn kannten und dass wir in Gedanken bei der Familie sind... Es war definitiv richtig, die Karte zu schreiben hat auch geholfen mit dem Schock umzugehen. Und inzwischen weiß ich auch, dass die Witwe sich sehr über die Karten gefreut hat, die sie bekam. Geld habe ich nicht beigelegt. Ich kannte diese Sitte bisher gar nicht..
Mit persönlichen Worten in einer Trauerkarte machst Du ganz bestimmt nichts falsch. Auch einen Blumengutschein für Grabschmuck usw. finde ich nie verkehrt.
Ich kann mich nur anschließen: eine Karte mit ein paar persönlichen Worten, einer kleiner Erinnerung an die gemeinsame Zeit. Hier ist auch ein kleiner eingelegter Geldbetrag üblich.
Ich würde auf jeden Fall ebenfalls eine Karte schreiben und so zeigen, dass man daran gedacht. Bei uns ist es ebenfalls üblich -egal wie alt der Verstorbene war- einen Geldbetrag hineinzutun. Gutschein für Grabpflege wird auch manchmal gemacht.
Das tut mir sehr leid. Ja, es ist immer noch üblich, Karten zu überreichen, und viele stecken auch immer noch Geld rein - wobei "ältere Leute auf dem Dorf" gefühlt zu 100% Geldscheine reinlegen und "jüngere Leute in der Großstadt" eher nicht und dazwischen ist ein weites Feld. Aber schwere Krankheiten sind teuer und Beerdigungen auch, grundsätzlich würde ich also etwas reintun... Ansonsten ist halt jeder Trauernde anders. Meine Mutter hat z.B. alle Beileidskarten sorgfältig aufgehoben beim Tod meines Vaters, hat sehr genau registriert, von wem keine kam oder wer wie viel Geld reingelegt hat - und im Prinzip jeden angebrüllt, der versuchte, Worte zu finden, er wüsste doch gar nicht, wie es wäre, den Mann zu verlieren, keiner konnte sie verstehen. Bei der Beerdigung meiner Mutter war ich dagegen mit der Situation, meinen Gefühlen und meinen Kindern vollauf beschäftigt, ich hab nicht registriert, wer mir wann eine Karte in die Hand drückte, das war für mich irgendwie nur eine graue amorphe Masse... da war ich jedem dankbar, der seine Karte per Post schicke und keine sofortige Reaktion erforderte. Am liebsten waren mir die, die ihre Karten an das Bestattungsinstitut geschickt haben oder dort abgegeben, da bekam ich von der Bestatterin einen Stapel in die Hand gedrückt und konnte mich "durcharbeiten", wenn mir danach war. Von daher wäre ich für "Karte - Geldschein - per Post", und dann eben bei der Beerdigung schauen, ob ihr Ansprache hilft und in den Arm genommen werden oder ob man sie mit Worten erreicht, oder ob man sie eher in Ruhe lässt... Alles Gute! (Meine Mutter wollte eigentlich von ihrem Cousine beerdigt werden, der Pfarrer ist, aber er hat gesagt, das ist ihm zu nah, das schafft er nicht. Die Beerdigung meines Großvaters hat sein Sohn übernommen, der auch Pfarrer war, da wechselte es nur so unvermittelt, wer mit "unser Vater" gemeint war... Aber das waren natürlich alles Beerdigungen von "alten Leuten", bei jüngeren ist es noch mal eine andere Hausnummer...)
Danke euch allen! Ich eiere da deshalb so herum, weil ich die beiden als Paar (oder ihn allein) nur zwei oder drei Mal bei Feierlichkeiten erlebt habe, das ist keine "Paarfreundschaft", mein Mann kennt beide nicht. Sie ist aber mir in den letzten Jahren eine gute Freundin geworden, und wir haben uns auch oft über ihre Gefühle in Zusammenhang mit der Erkrankung ihres Mannes ausgetauscht. Betreuung und "Alltagsorganisation" hat sie aber komplett mit ihrer eigenen Familie organisiert, ich habe mich da zwar mehrfach angeboten, aber sie waren diesbezüglich als Familie sehr gut aufgestellt, und es war einfach nicht nötig. Aber ihr habt Recht: Persönliche Worte in einer Karte sind ja über das bloße Da-Sein und auf der Trauerfeier singen etwas Bleibendes, und man kann sie immer wieder nachlesen. Wegen des Geldbetrags habe ich auch deshalb gezögert, weil sie finanziell eher besser gestellt ist als ich. Aber die beiden haben sich sehr geliebt, und ihr Mann hat im Alltag des gemeinsamen Sohnes auch deshalb eine sehr große Rolle gespielt, weil sie beruflich oft unterwegs war. Deshalb war für mich der Beitrag mit der Spende für das Hospiz sehr hilfreich. Ich habe jetzt beschlossen, dass ich an die Organisation spenden werde, die ihren Sohn begleitet hat (das ist eine gemeinnützige Einrichtung für Kinder, deren Eltern an Krebs erkranken).
Da hat sich etwas hochgeschaukelt, was eigentlich nicht sein muss. Das ist das elend mit solchen Gruppen, einer sagt was und schon fliegt der ball hin und her und Probleme werden geboren. Hier wurde auch in der Grundschule schon oft ein test geschrieben,der nicht angekündigt war, ich denke das dies hier auch der Fall ist . vielleicht hat ein Kind etwas aufgeschnappt und den Eltern erzählt hat und schon war das Ganze in Gange. Du bist unglücklicherweise das Sprachrohr geworden mit einer zurecht angepi...sten Lehrerin, blöde Konstellation , passiert aber Geh zu dem Termin und kläre ,das alle nicht gut gelaufen ist und du nicht die Absicht hattest ,sie in Frage zu stellen, dann sollte es gut sein
Ich glaube, du hast dich verlaufen, Pauline!
n
Karte schreiben macht man auf jeden Fall! Als mein Schwiegervater starb haben wir uns sehr über persönliche Formulierungen gefreut. Geldbeilagen kenne ich auch nur von der älteren Generation (70+).
Hallo, ich schreibe in "Beileidskarten" "gerne" von persönlichen Erlebnissen, die ich mit dem Verstorbenen verbinde. Von den Empfängern habe ich bislang immer die Rückmeldung bekommen, dass ihnen die persönlichen Worte gut taten, zwar nicht beim Öffnen, das war der Schmerz noch zu groß, aber nach einiger Zeit - weil das Gefühl da ist, dass der Mensch nicht vergessen ist. Geld beizulegen ist bei uns nicht üblich. LG
Hallo! als mein Mann so plötzlich verstorben ist, war ich um jeden Cent dankbar....denn mit dem Tod, hatte von uns ja niemand gerechnet! Die Karten, hat meine älteste Tochter geöffnet und aufgeschrieben, wer wieviel gegeben hat. ICH, habe die Karten.....nach etwa 1 Jahr erst gelesen....und mich über jedes liebevolles, tröstendes Wort sehr gefreut.....ach was hab ich damals geweint, als ich die Karten gelesen habe! Die Beerdigung hat damals knapp 7000 Euro (insgesamt, mit Todesanzeige, Trauer-Kaffee, Urne, Blumen usw.) gekostet....es gab zwar eine Sterbeversicherung, das war allerdings nur ein "Tropfen, auf dem heißen Stein"..... lg, Andrea ps. lange Rede, kurzer Sinn.....bei uns ist es üblich, Geld in die Trauerkarte zu legen !
Ich würde eine Karte schreiben mit persönlichen Worten. Hier ist es üblich das man Geld reinlegt, das kenne ich gar nicht anders
Hallo, das tut mir leid. Liebe Worte die von Herzen kommen, tun immer gut. Vermeide Floskeln. Geld dazu legen ist hier üblich, je nach Verbundenheit und natürlich nach eigenen Möglichkeiten. Lg
In meiner Heimat ist es üblich, Geld in den Umschlag mit der Trauerkarte zu stecken. Hier in Hamburg kommt das unter Umständen nicht gut. Ich tue es trotzdem mit dem Hinweis, dass es in meiner Heimat üblich ist und dass es für einen Blumengruß gedacht ist, wenn die ersten Blumen nach der Beerdigung verwelkt sind. Gemeckert hat bislang keiner.
Kann regional unterschiedlich sein. Geldspenden sind bei uns nicht üblich. Eine Trauerkarte mit persönlichen Worten ist üblich. Informiere Dich am besten über die Gegebenheiten. Wir wollten keinen Blumenschmuck sondern stattdessen Spenden fürs Hospiz. Stand in der Traueranzeige die wir geschaltet hatten.
Vielen Dank euch allen noch mal. Nach einer Traueranzeige werde ich in der Tageszeitung Ausschau halten, es könnte aber auch gut sein, dass sie keine Anzeige veröffentlichen. Wegen des Geldes glaube ich tatsächlich, dass die Spende an die oben genannte Organisation die beste Wahl ist. Natürlich sind Beerdigungen teuer - bei meiner Mutter ist es zwar schon 14 Jahre her, aber ihre Beerdigung habe ich allein bezahlt, und auch bei meinem Vater vor fünf Jahren (wo wir uns die Kosten auf mehrere Personen aufgeteilt haben) war die Gesamtsumme hoch. Geld ist aber vorhanden, auch in der Familie. Deshalb ist es sicher die beste Lösung, wenn ich an die Einrichtung spende, die ihr und ihrem Sohn in den letzten Monaten sehr geholfen hat. Ich habe mir inzwischen auch überlegt, was ich ihr schreiben werde - es ist wirklich sehr hilfreich, hier so viel Input zu bekommen, danke dafür!!!
Hallo vor 2 Jahren ist der Mann meiner Freundin nach langer Krankheit verstorben. Wir haben eine Karte mit ein paar persönl. Worten geschrieben u. Geld beigelegt für Blumenschmuck im Frühjahr/Sommer dann. Hier in der Gegend ist das noch so üblich. viele Grüße
Der Mann einer Bekannten ist vor knapp 2 Jahren unerwartet an einer Lungenembolie verstorben. Wir haben ihr eine Karte mit Geld zukommen lassen. Geld ist hier auch üblich. LG