SybilleN
Was haltet ihr davon? https://m.tagesspiegel.de/das-netzwerk-der-antifeministen-wenn-fragile-maennlichkeit-gefaehrlich-wird/26072892.html?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE
Was soll man davon halten? Lächerlich und abstoßend. Charakterlose Männer, die sich über ihre Machtposition in einer überholten Rollenverteilung definieren und deshalb aggressiv werden, wenn sie diese angekratzt sehen.
Ich beobachte das seit Jahren. Die Verknüpfung von Antifeminismus, Rechtskonservativen und das Mundtotmachen von Frauen im.öffentlichen Raum sind jetzt nicht soooo neu. Herr und Frau Biedermann und die Brandstifter.
"Männer neigten eher zu häuslicher Gewalt: „Ich hatte immer das Gefühl, da kann irgendwas nicht stimmen. Ich habe mich nicht so erlebt, habe auch andere Männer nicht so erlebt. Ich war nie gewalttätig.“" Zitat aus dem Artikel. Ich war nicht gewalttätig, also gibt es das nicht. Das ist ein wirklich überzeugendes Argument. Warum muss man ein Anliegen mit der Abwertung eines anderen begründen? Ich glaube schon, dass es Männer in manchen Bereichen tatsächlich schwerer haben, weil der Fokus auf den Frauen liegt. Klar gibt es das. Aber warum man den Feminismus, den wir immer noch bitter nötig haben, erst abwerten muss, erschließt sich mir nicht.
Das habe ich auch gelesen. Die eigene Wahrnehmung als Maß der Dinge... Andersrum hat eine Userin leider genau so sinnentleert argumentiert, als es um die Ungleichbehandlung von Männern und Frauen vor allem im Job ging: Ich habe mich freiwillig für TZ entscheiden, Frauen machen das halt so, das ist keine Ungleichbehandlung. Ich glaube nach dem Lesen dieses Artikels erst recht, dass wir von echter Gleichberechtigung Lichtjahre entfern sind. Und mir ist durchaus bewusst, dass es immer ein paar Kacknasen geben wird, die so einen Dummfug schreiben.
Berlin! Du hast eine PN von mir mit einer Buchempfehlung
Gelesen und beantwortet :-)
Den Artikel aber mit dem Bild eines Massenmörders einzuleiten finde ich, ist keine journalistische Meisterleistung.
Gut finde ich es auch nicht. Allerdings habe ich mich dabei ertappt, dass ich ihn in einem Punkt zustimme; Mehr männliche Lehrkräfte und Erzieher würden den Jungen (und Mädchen) sicher gut tun. In der Schule meiner Kinder gibt es für 250 Schülerinnen und Schüler nur noch 1 Lehrer (m) und 2 SozPäd (m). Mein Sohn folgerte daraus: "Ich muss gar nicht lesen und schreiben und rechnen lernen. Wenn Männer das müssten, gäbe es mehr Männer als Lehrer...."
Dein Kind ist ein kluger Junge :-))) Ich wünsche mir auch mehr Männer in pädagogischen Berufen. Mehr Erzieher, mehr Lehrer. Unsere Kita versucht, in jeder Gruppe wenigstens einen männlichen Erzieher zu haben. natürlich ist es auch Gleichberechtigung, wenn Männer auch solche Berufe ergreifen. Und andersherum ein Ausdruck von eben dem Mangel an dieser, das es ganz offensichtlich nicht so ist.
Ich habe den Artikel nur überflogen, aber es ist einerseits bekannt, dass es offene Antifeministen gibt (vor allem in rechten politischen Kreisen), aber es gibt auch in der ganz normalen Gesellschaft viele feine Abstufungen von Whataboutism und Relativierung, wenn es darum geht, Frauenthemen (die nicht mal besonders kämpferisch-feministisch daherkommen) aufs Tapet zu bekommen. Sogar unter Frauen, weil sie den gängigen Diskurs übernehmen oder nicht hinterfragen. Und paradoxerweise vorhandene männliche Privilegien reflexhaft verteidigen.
Im Grunde genommen erinnern mich diese Diskussionen ein bisschen an die um gesellschaftliche Minderheiten, wo sich die privilegierte Mehrheit auf den Schlips getreten fühlt, wenn sie auf vorhandene Privilegien hingewiesen wird und wenn diese Privilegien (nicht die einzelnen Personen, sondern das Prinzip der Privilegierung) angeprangert werden. Nur dass es im Falle der Frauen ja nicht um Minderheiten (die ich damit nicht abwerten will, ich hoffe, dass das klar ist), sondern um etwas mehr als die Hälfte der Bevölkerung geht.
Natürlich kann man darüber diskutieren, ob z. B. Quotenregelungen immer sinnvoll sind, wenn es nur eine wesentlich geringere Anzahl qualifizierter weiblicher Bewerber gibt (solche Situationen gibt es z. B. in der Naturwissenschaft), und auch in puncto Gender Pay Gap wird oft von den VertreterInnen von mehr Gerechtigkeit für Frauen unsauber argumentiert. Andererseits werden seit Jahrhunderten berufliche Positionen standardmäßig mit Männern besetzt, weil in männlichen Machtnetzwerken das eigene Geschlecht immer bevorzugt wird und auch Vorrang vor Kompetenzfragen hat. Und solche Argumentationen hören die entsprechenden Herrschaften oft nicht sehr gerne.
Übrigens meinte mein Mann gestern beiläufig, weil mein Sohn den Begriff "Mansplaining" im Gespräch erwähnt hat, er verstünde ja gar nicht so richtig, was damit gemeint wäre (sous-entendu: "Ist ja Quatsch, eigentlich ist das ein feministischer Kampfbegriff). Er ist, wie viele in Lehrberufen tätige Personen, vor allem aber Männer, selbst der Typ, der gerne zu vielen Themenbereichen erst mal ausschweifende Erklärungen gibt und relativ wenig berücksichtigt, ob noch andere, fachlich kompetentere weibliche Personen im Raum sind. Ist oft nicht mal böse gemeint, aber einfach ein Reflex. Und er mag es gar nicht, wenn ich ihn darauf hinweise, was ich öfter mal tue, wenn er meint, mich über meinen Job belehren zu müssen - oder über andere Dinge, die ich definitiv besser weiß als er. Als ich geantwortet habe, dass ich Mansplaining aus vielen Konstellationen kenne, nicht nur bei ihm, hat er sich gleich beeilt zu sagen, dass er aber auch bitte keine "belehrende" Erklärung von mir haben möchte. Ein Spiel um Macht und Angst, sage ich da nur.
Begriff aus den Sozialwissenschaften, da kenne ich mich nicht so aus. Meint aber genau das, was Du beschreibst. Diejenigen, die in der 'Nahrungskette' oben sitzen, versuchen Emporkömmlinge rauszuhalten. Um sich und ihren Nachkommen nicht das Wasser abzugraben. Das sieht man bei den Vermögenden hier im Lande, bei der Diskussion Ost-West, bei Minderheiten (die ja nicht aus Langeweile oft selbständig sind, sondern in der freien Wirtschaft immer noch schlechter Jobs finden). Und bei Frauen eben auch. Die Mechanismen sind wirklich häufig recht subtil, aber eben extrem effektiv. Ich war früher an einer deutschen Uni angestellt, ich könnte wirklich seitenweise schreiben, wie Frauen da aus leitenden Positionen rausgehalten werden. Läuft in anglikanischen Ländern besser. Und auch in vielen Firmen. Die 'alten weißen Männer' kann man nicht ändern oder überzeugen. Meine Erfahrung. Was hilft, sind Frauennetzwerke. Wenn man erstmal Frauen in den Abzeilubgen hat ib leitenden Positionen, dann wird es insgesamt einfacher.
Habe mir den Beitrag jetzt nicht angeschaut. Daher vermutlich etwas offtopic. Aber mehr männliche Erzieher und Lehrer wünsche ich mir auch. Allerdings kann ich nachvollziehen, dass männliche Erzieher und Lehrer nicht im Kindergarten und Grundschulbereich arbeiten wollen. Teilweise diese Ausbildung/Studium nicht machen. Wie oft wird ein Mann schief angeschaut, wenn er ein Kind tröstet, auf den Schoß nimmt, etc. In manchen Kindergärten und Grundschulen wird recht streng darauf geachtet, dass kein Mann allein mit 1-3 Kindern ist. Dazu der geringe Verdienst. Wundert es da wirklich, dass erst ab weiterführender Schule mehr männliche Lehrer sind. Und dann auch verstärkt am Gymnasium.
Ich bin Antifeministin, denn Feminismus ist für mich Antiweiblichkeit. Einfach nur abstoßend. Für mich als Frau zum Fremdschämen.
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