Carmar
Fragen über Fragen Sagen wir mal, ich stehe am ersten eines Monats (01.x.) neben einem Infizierten und das Virus hopst auf mich. Dann läuft die Inkubationszeit. Ich habe gelesen (5 bis 6, auch 1 bis 14 Tage. Es kann also sein, dass ich am Folgetag (02.x.) oder erst am letzten Tag (14.x./15.x.) der Inkubationszeit Symptome zeige (oder auch gar keine, das soll es ja auch geben). Ab wann ist denn per Test der/das Virus in mir feststellbar? Sofort oder später oder ist das bei jedem Mensch individuell? Wie hoch ist die Gefahr eines falsch-negatives Tests?
Ab ca. 2 Tage vor Beginn der Symptome, ob das jetzt 2 Tage oder 2 Wochen nach Ansteckung ist, das ist unterschiedlich. Ich arbeite hier gerade in einem Coronazentrum, getestet werden nur hochgradig verdächtige Fälle mit Symptomen, sonst reichen die Resourcen einfach nicht. Also einfach mal testen lassen, nur weil man neben jemanden gesessen hat, der positiv ist, geht leider nicht, nur bei Symptomen, ich weiß aber nicht, ob das nur bei uns so ist oder ob das bundeseinheitlich geregelt ist.
Das würde dann auch heißen: Kind 2 arbeitet in einem 2-Mann-Büro. Ihre Kollegin gegenüber wurde gestern vom Gesundheitsamt angerufen, sie sei Kontaktperson und solle sofort heim. Sie wurde gestern noch getestet. Wenn sie also jetzt Positiv wäre, wäre meine Tochter dann auch Kontaktperson oder nur in dem Fall, wenn sie Symptome hätte? Dann kann ich mir aber leider auch vorstellen, daß die Dunkelziffer verdammt hoch ist :( Weil bei der Mehrheit der Angesteckten verläuft das ja komplett ohne Symptome.
Demnach könnte eine Person, die allergisch bedingte oder erkältungsbedingte Symptome hat aus Versehen zu früh getestet werden, mit einer "negativ" (also = kein Coronavirus) Bescheinigung nach Hause gehen und dann legt das Virus erst los...
Sehe ich auch so. Und dann dauert es noch ewig, bis das Ergebnis da ist. In der Zeit stecken alle Kontaktpersonen weiter munter Menschen an. Wir haben den Fall auch gerade. Person1 wurde positiv getestet (Aufenthalt in Risikogebiet plus Symptome). Person2 ist seine Angestellte und hat Symptome. Sie hat sich sofort beim Gesundheitsamt gemeldet und wartet seit zwei Tagen auf Testung. Person3 ist ihr Freund (und ja, das sind junge Leute ohne Kinder, natürlich hatten die jede Menge Kontakt, zueinander und zu anderen). Er hat bisher keine Symptome und wurde jetzt vorsichtshalber vom Dienst freigestellt. Nachdem er mehrfach zu uns allen Kontakt hatte, wie das in unserem Beruf so ist, ziemlich engen. Sollte Person3 symptomlos bleiben, ist nicht vorgesehen, ihn zu testen, auch wenn seine Freundin positiv sein sollte. Nach spätestens zwei Wochen kommt er wieder zum Dienst (und könnte immer noch ansteckend sein). Was passiert jetzt mit seinen Kontaktpersonen, die Symptome haben? Ich als Person4 habe Symptome, werde aber natürlich nicht getestet, solange Person3 nicht getestet wurde und positiv ist (was eh bestimmt eine Woche Verzögerung bedeuten würde). Ich gebe meine Viren u.a. an meinen Mann weiter, der sie dann als Person5 auf seiner Dienststelle verbreitet. Und keiner von uns und ihnen wird je getestet werden, falls Person3 symptomlos bleibt und nicht zufälligerweise irgendein Kollege mit Symptomen in einem Risikogebiet war.. Voll sinnvoll. Vor allem in systemrelevanten Berufen. Mein Rat und meine Bitte an euch: Haltet euch von allen Behörden fern. Nicht alle eure "Notfälle" sind unaufschiebbar. Sehr viel kann zudem auch per Telefon, Internet, Fax oder Brief erledigt werden. Ach ja, und haltet eure Teenies daheim. Viele von ihnen feiern zur Zeit jede Nacht draußen lautstark Corona. Das nervt!
Auch die Auswertung der Tests dauert Ewigkeiten.
Ja, erst wartet man darauf getestet zu werden, dann auf die Auswertung. Und dann fängt das Ganze bei den Kontaktpersonen an. Nicht ideal, aber es geht halt nicht anders. Deshalb igeln wir uns privat ein, damit es da nicht weiter als nötig gestreut wird. Dienstlich können wir es ja nicht vermeiden. Da treffen wir die Maßnahmen, die uns sinnvoll erscheinen und warten auf den Anschiss von oben ;-)
Genau das war bei der Ehefrau in Heinsberg der Fall. Die wurde auch erst negativ getestet, erst später dann positiv. Da hatte der Mann schon länger Symptome. Deshalb würde ich bei Verdacht immer von mir aus in Quarantäne gehen. Mindestens für 2 Wochen, selbst wenn keine Symptome.
Ich finde dazu im Netz leider keine konkreten Angaben. Wenn ich Kontakt zu jemanden hatte, der positiv getestet wurde, ab wann bin ich dann selber ansteckend, wenn ich mich infiziert habe?
das ist ja das Problem. Du bist 14 Tage ansteckend, bevor du was merkst, falls du überhaupt was merkst. Und alle, die du in der zeit infizierst, ja auch wieder...usw. Und wenn du dann gar nichts merkst und deshalb auch nicht getestet wirst und deshalb auch niemandem sagen kannst "hey, lass dich auch mal testen", ist es eben exponentiell katastrophal. Genau das soll ja eben vermieden werden. Bei Grippe ist man auch sofort ansteckend, aber es dauert eben nur 2 Tage, bis man krank wird.
Um so verrückter ist es, dass die Famielienmitglieder der QuarantänelPersonen nicht unter Quarantäne sind. Und um so verrückter, dass nicht alle im Kollegium getestet werden, sondern nur die, "die Kontakt hatten und Symptome haben".
Bei uns bekommen alle Personen, die einen Abstrich bekommen, die Auflage, sich bis zum Vorliegen des Ergebnisses in Quaräntäne zu gehen, also selbst bei frgl positivem Test ist bis zum Vorliegen des Ergebnisses erstmal Quarantäne angesagt, damit die Viren nicht noch weiter verbreitet werden.
Ja für die Kontaktpersonen in 2. Reihe gibt es keine offizielle Quarantäne, aber es wird auf freiwillige Isolation gesetzt. Das machen wir ja gerade, ich offiziell, wobei da auch nix schriftlich, meine Familie haben wir so entschieden. Deshalb bin ich froh, dass ich heute getestet wurde, vielleicht bin ich negativ und wir sind damit alle entlastet, denn die anderen hatten wenige Kontakte nach außen. Ich hoffe auch, dass der test jetzt eine Woche nach potentieller abtsteckung nicht mehr falsch negativ wäre. Freiwillige Isolation geht aber bei vielen dann nur, wenn der Arbeitgeber mit spielt.
Ok, das habe ich verstanden. Ich gehöre aber auch zu Jenen, die sich an die Vorschriften hält und alles Soziale auf Null runtergefahren hat.
Probleme gegeben hat? Ich habe gestern in meiner Hausarztpraxis angerufen, nachdem ich lange nicht durchgekommen war, teilte mir die medizinische Fachangestellt mit, dass der Herr Doktor schon in Carantäne sei und die Frau Doktor war gestern den letzten Tag da. Leider war ich zu geschockt, das Angebot eines Rückrufes der Ärztin anzunehmen. Muss ich jetzt 14 Tage oder länger mit einer geschlossenen Praxis rechnen?
Öffne einen Extrastrang. Das geht hier sonst unter.
im Krankenhaus würden wir (ohne Symptome) dann mit Schutzkleidung arbeiten dürfen/müssen, mit Symptomen natürlich nicht. Aber in den Praxen ist das kaum umsetzbar, daher 14 tage dicht, soweit mir bekannt (eine Ex-Kollegin von mir ist positiv und deren Praxis ist 14 d zu (sie ist nur angestellte Ärztin dort).
Danke!
Der test zeigt 2 Tage vor den Symptomen Schon an.
Also nie bei denen, die gar keine Symptome entwickeln? Unlogisch!
Doch auch bei denen, die keine Symptome haben, zeigt der Test an, aber die werden ja nicht unbedingt getestet.
Genau, bei denen zeigt er auch an. Aber nicht zwei Tage vor den Symptomen, weil die Symptome ja gar nicht kommen.
Das Virus „hopst“ nicht. Es ist nicht durch die Luft übertragbar, sondern per Tröpfchen und per Schmierfilm (erst an die Hände dann diese ins Gesicht...) Also grundsätzlich von Rachen (vermehrt sich um oberen Rachen) zu Rachen oder Nase - irgendwo, wo Schleimhaut ist. Nicht im Blut, nicht im Urin, Kot weiß man noch nicht. Der chefvirologe der Uniklinik Bonn hat dazu ein informatives Interview in der FAZ heute... Und in der Zeit ist ein sehr gutes Schema des RKI über Gefahreneinschätzung zur Einordnung einer möglichen Ansteckung. Und das RKI sagt, das ganze geht noch zwei Jahre - solange werden wir die Maßnahmen nicht aufrecht erhalten - auch keine drei Monate. Bis dahin weiß man, was hilft und ein Impfstoff ist unterwegs - behauptenich jetzt mal.... SARS-1 war tödlicher - eben weil sich’s SARS-2 (Corona) im oberen Rachen vermehren kann - aber deshalb auch ansteckender.
Okay, "hopst" war recht flapsig dahergeschrieben. Aber ich habe gelesen, dass schon eine Unterhaltung von einer Viertelstunde mit einem Infizierten ausreichen kann. Bei einer Unterhaltung kommt mein Rachen weder an den Rachen noch an die Nase des anderen. Wenn der Infizierte eine feuchte Aussprache hat, dann "hopst" das Virus auf einem Speicheltröpfchen sitzend vielleicht doch... Ich bin ja schon still, ich weiß wie es gemeint ist.
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