AmyBell
Hallo zusammen, mal ein vorsichtiges Update von uns. Unsere fast 7 jährige Tochter hat jetzt seit 3 Tagen 2x 2.5mg Medikinet bekommen. Die Neurologin meinte, dass sie noch keine Wirkung erwarte bei der geringen Dosis. Die Ferienbetreuung, wo unsere Tochter diese Woche ist (das ist auch die Betreuung, die sie nach der Schule hat, die kennen sie also sehr gut), meint, dass man einen Effekt gemerkt hat. Zum einen freut mich das natürlich sehr, weil das heisst, dass unser Kind zu den rund 3/4 der Menschen gehört, die auf diese Medikamenter anspringen. Zum anderen haben wir schon Nebenwirkungen bemerkt. Was ich nicht wusste vorher, sondern eben durch Zufall gelesen habe, ist, dass es einen Rebound Effekt gibt. Und ja, nachdem, was hier gestern am späten Nachmittag und Abend abgeht, scheinen wir das zu haben. Ich dachte erst, dass mein sehr sensibles Kind einfach völlig überdreht war, weil es den ganzen Tag Ferienbetreuung hatte mit Programm und Kindern, nach einer Woche "ruhigem" Urlaub mit Erwachsenen....... Jetzt meine Frage an euch: Wie lange dauert so ein Rebound? Pendelt sich das ein, wenn das Kind die Medikamente ein paar Tage / Wochen genommen hat, oder wird sie das täglich in dem Extrem erleben? Weil das war schon ne Hausnummer, was wir da gestern hatten. ADHS auf Ecstasy quasi Es hiess ja, dass die Medikamente ca 4h wirken und dann aus dem Körper raus sind. Heisst das nicht, dass Nebenwirkungen wir Schlafstörungen eigentlich nicht auftreten dürften, weil ja abends das Medikament schon gute 4-5h aus dem System ist? Sorry für die vielen Fragen, wir machen uns viele Gedanken und wenn ich ehrlich bin, habe ich trotzallem noch eine gehörige Portion Respekt / Angst bei den Medikamenten. Mamabär eben. Liebe Grüsse
Oh ja, Rebound gibt es!!! Medikinet war heftiger Rebound bei uns unretardiert und retardiert. Methylpheni TAD unretardiert war gut und Ritalin LA.... aber der Weg war laaaaang dahin. Wir haben über ein Jahr lang getestet bis wir das richtige hatten. Erst mal muss der Rebound ausgehalten werden, das Kind muss sich im "neuen Kopf" zurechtfinden, lernen wie das jetzt alles so läuft. Aber meistens geht das nicht ganz weg wenn es am Medikament liegt. Also evtl. mit der Zeit umstellen aus was anderes, oft hilft schon auf Retard zu wechseln, weil da die Ausschüttung anders läuft. Das wird schon! LG D
Die erste Woche haben wir tatsächlich geschafft und zwar ohne oder nur mit wenig Rebound, mit Ausnahme des Montags. Ansonsten sind wir bisher nebenwirkungsfrei. Da Ferienbetreuung etwas anderes ist als Schule, haben wir uns darauf geeinigt, dass die Lehrerin sie nächste Woche noch zwei Tage mit der geringen Dosis sieht und dann die restliche Woche mit der erhöhten Dosis, die die Neurologin verschrieben hat. Wenn die niedrigste Dosis schon reicht für die Schule, dann müssen wir nicht mehr geben als nötig. Wir schauen mal, wie es läuft. Ich finde das noch schwierig soetwas einzuschätzen, weil wir Eltern sie ja realistisch nie mit Medikamenten haben, sondern immer nur vor den Medikamenten und nach den Medikamenten. Die Nachmittagsbetreuung und die Lehrerin sind alledings voll mit dabei und hochmotiviert, uns detailliertes Feedback zu geben, damit die richtige Dosis gefunden werden kann. Das ist nicht selbstverständlich. LG
Das Problem der Einschätzung aus der Ferne kenne ich gut. Wobei wir immer und ständig Medikamente gegeben haben, also auch an den Wochenenden und Schulferien. Die permanente Umstellung zwischen Schule und zu Hause habe ich meinem Kind nicht zugemutet. Zumal beide sich auch in der sozialen Interaktion zu Hause schwer getan haben. Alles Gute
Super, dass ihr die Lehrerin und Betreuer mit im Boot habt! Mein Kind bekam immer um 6h ein Retard, was, wie wir nach einem Gespräch mit der Lehrerin, dann auf 7h schieben mussten, da ansonsten der Rebound in die zweite große Pause fiel und es dann zu Konflilten kam. Auch ich hatte schon mit diesem Phänomen zu kämpfen. Für mich fühlt es sich so an: Stell dir vor, du stehst in einer Bücherei. Alles schön ordentlich sortiert und übersichtlich. Dann gibt es plötzlich ein Erdbeben und alle Regale kippen um, die Bücher drohen dich zu erschlagen und überall ist Chaos. Mein Kind bekommt nach der Schule 1x10mg und 1x 5mg untetardiertes Medikinet, um es langsam runter zu bringen und den Rebound abzufedern.
Jeder Stoffwechsel ist verschieden. Deswegen kann man nicht pauschal sagen ein Medikament ist nach 4-5 Stunden wieder ausgeschieden.