Elternforum ADHS und ADS

Ach Mensch....

ADHS und ADS
Ach Mensch....

SunnyGirl!75

Da hat sich das Kind sooo gebessert, und trotzdem fast 1:1 die gleichen Noten auf dem Zeugnis. Bis auf in Mathe, wo sie schriftlich glatt 2 liegt, anstatt wie im letzten Halbjahr auf 4, da hat sie jetzt wenigstens ne 3 gekriegt, anstatt ne 4. Liegt leider nur an der mündlichen Mitarbeit bei ihr, wo sie laut den Lehrern immer noch zu ruhig ist. Also die Besserung im schriftlichen liegt an der Medikation wegen ihrer ADS, weil sie sich jetzt wohl besser auf die Arbeiten konzentrieren kann und sie auch immer fertig kriegt, was vorher nicht der Fall war. Seitdem hat sie in allen Fächern nur 2er und einmal sogar ne 1 geschrieben. Leider ist grad dieses Zeugnis so wichtig, weil sie damit auf die Weiterf. Schule angemeldet werden muss. Aber da ist das Kind nun leider in den Brunnen gefallen... Ich würde ihr ja gerne irgendwie helfen, aber ich weiß nicht wie! Habe mit ihr drüber gesprochen und sie sagte mir das sie einfach zu lange brauchen würde die richtige Antwort zu finden und dann wäre es bereits zu spät. (Eigentlich kaum zu glauben das sie so still im Unterricht ist, da sie echt eine ist, die den ganzen Tag plappern könnte...) Als ich meinte das wäre nicht schlimm auch mal nicht das Richtige zu antworten, meinte sie, da wären aber immer welche die dann auch immer die richtige Antwort wissen würden...


daide

Antwort auf Beitrag von SunnyGirl!75

Ja, das ist frustrierend und ich kann die Enttäuschung gut nachvollziehen. Da gibt das Kind sich Mühe, strengt sich an, merkt selbst, dass es viel besser ist - und doch schlägt es sich nicht wirklich in den Noten nieder. Aber wie bewerten die Lehrer denn? Wenn sie überall 2er und 1er geschrieben hat, wie kann sie dann z.B. ne 3 im Zeugnis haben? Dann müsste ja die mündliche Leistung stärker bewertet worden sein als die schriftliche, oder? Ich kenn das eher im Verhältnis 2:1… Grundsätzlich rate ich zur Gelassenheit. Schulnoten sind nicht das Wichtigste und auch bei der Wahl der Schulform hat man meist mehr als den einen (vermeintlich) richtigen Weg offen. Den klassischen „Brunnen“, in den das Kind gefallen ist, gibt es schlichtweg nicht. Ich weiß nicht, in welchem Bundesland Ihr wohnt. Wenn die GS-Empfehlung nicht bindend ist, könnt ihr das Kind ja auf jeder Schule anmelden, die Ihr für richtig und geeignet haltet. Gerade mit ADS plädiere ich sehr häufig für den (ebenfalls vermeintlichen) „Umweg“ über die Reslschule (sofern es die bei Euch noch so gibt). Wir haben das für beide Kinder (ADS bei der Großen, ADHS bei der Kleinen) gemacht und es war die beste Entscheidung überhaupt. Die Große hatte mehr Zeit, sich zu „finden“ und zu orientieren, hatte einen 1,0-Realschulabschluss und steuert nun auf Ihr Abi zu, Notenbereich sehr ähnlich. Das alles in den ehemals regulären 13 Schuljahren. Die Kleine steht jetzt vor dem Realschulabschluss, will danach ein FSJ machen und dann eine Ausbildung. Es ist also alles möglich. Und genau das würde ich dem Kind auch so vermitteln: Es gibt sein Bestes und das ist perfekt. Es wird auf jeden Fall seinen Weg gehen! LG daide


misses-cat

Antwort auf Beitrag von SunnyGirl!75

Hey also mein erster Gedanke war warum dich das sehr knickt, hast du dir doch noch eine andere Schule für dein Kind gewünscht??? Oder kommt man auf eure Wunschschule nur mit bestimmten Noten? Wenn nein wäre ich ziemlich entspannt, von heute auf morgen kann man nicht riesensprünge erwarten schon gar nicht bei ADHS. Meine Tochter nimmt seit Dezember 22 Medis und ja binnen 14 Monate hat ie sich verbessert, von einem Schnitt von 2,7 auf 2,0 , also wirklich schlecht war sie auch da nicht aber es war ausbaufähig weil man immer gemerkt hat sie steht hinter ihren Leistungen die sie bringen könnte ( auch jetzt sagt ihre Klassenlehrerin ist noch luft nach oben und sie entwickelt sich laufend weiter) Bei uns war es egal , sie sollte auf die Realschule die Empfehlung hätte sie auch mit den Noten von vor einem Jahr bekommen und da soll sie auch jetzt hin. Gymnasium sehen wir sie im Moment nicht , aber sie kann nach der 6 Klasse oder der 10 Klasse immer noch wechseln Ich würde mich an deiner Stelle über die ersten kleinen Erfolge freuen die da sind und weiter dran arbeiten Lg


SunnyGirl!75

Antwort auf Beitrag von misses-cat

Nein, um die Schulform geht es nicht direkt, eher ob sie dann auch an der Schule angenommen wird wo sie hinwill. Man hört "bei uns" immer wieder das das 1. Halbjahrszegnis der 4. KL ja das wichtigste überhaupt wäre, um sich wo anzumelden. Also folgere ich daraus das die Noten da durchaus nicht unwichtig sind. Also Realschulempfehlung hätte sie oder so bekommen und das reichte uns auch. Mit Kind in Brunnen gefallen meinte ich das die Noten ja jetzt so stehen und sich nicht mehr ändern! Finde es nur traurig das man bessere Noten schreibt und dann scheiterts mit der Notengebung nur am mündlichen. Also sie hatte im Mathe vor Beginn der Medikation ne 3 geschrieben (weil die Aufgabe mit den meisten Punkten zeitlich nicht geschafft wurde) danach 2 und 1, steht also schriftl. glatt 2. Die steigende Tendenz ist ja auch klar erkenntlich! Für die 1 wurde sie auch über alles gelobt von der Lehrerin... Allgemein halt blöd wenn sich durch die Besserung fast nix am Zeugnis geändert hat, weil dann hätte man ja im Prinzip auch nur 3en statt 2en schreiben können, über die man sich so gefreut hatte.


luvi

Antwort auf Beitrag von SunnyGirl!75

Hallo, Auch wenn die Noten jetzt so im Zeugnis stehen, würde ich nachfragen, wie die Note im Zeugnis zustande kommt, wenn sie schriftlich auf einer glatten 2 steht. Bei uns zählt schriftlich doppelt, so dass die mündliche Note sehr sehr schlecht sein müsste um auf eine 3 zu kommen. Vielleicht war es ein Schreibfehler? Ist bei uns schon bei Schulaufgaben vorgekommen (statt einer 3 eine 5, statt 1 wurde eine 3 notiert.) LG luvi


ganzgut

Antwort auf Beitrag von SunnyGirl!75

Pädagogisch gesehen finde ich es sehr fragwürdig von der Lehrkraft. Was ist denn mit positivem Bestärken, gerade bei den Kindern, die ohnehin häufig Probleme mit ihrem Selbstwertgefühl haben bzw. gerade bei ADHS Kinder, die es für ihren Dopaminstoffwechsel brauchen? Leichter ist es eben das Kind schön in eine Schublade zu stecken. Das macht etwas mit den Kindern, hinterlässt Spuren, erzeugt Frust und sorgt dafür, dass sie vll. irgendwann resignieren. Wirklich sehr schade!


Maca

Antwort auf Beitrag von SunnyGirl!75

Ja, das frustriert. Hätte dein Kind diesen ganzen ADHS- Backround nicht und hätte sich einfach so deutlich verbessert…. sähe das Zeugnis wahrscheinlich besser aus. Die Lehrkräfte wissen von der ADHS und von der Medikation… finden das bestimmt super aber in der deren Wahrnehmung ändert sich das Bild, was sie von deinem Kind und seiner grundsätzlichen Leistungsfähigkeit haben, nicht. Sie bleibt ein „durch ADHS gehandicaptes Kind“ und wird auch so benotet. Für eine wirklich faire Notengebung müssten die Lehrer:innen sehr emphatisch und reflektiert oder selbst betroffen sein.


sunshine59

Antwort auf Beitrag von SunnyGirl!75

Wenn das Zeugnis 2. Halbahr 3. Klasse etwas besser ist, kopier es einfach mit auf die Rückseite der Kopie die du bei der Anmeldung Realschule abgibst. Hatte ich bei meiner Großen damals auch gemacht, da sie einen Leistungsknick (wegen unserer Trennung) hatte. Die Sekräterin hat es bemerkt, kurz drüber geschaut, gegrinst und Daumen hoch mit den Spruch gute Idee gemacht. Tochter hatte natürlich trotzdem die Empfehlung Gymnasium, aber ein Durchschnitt 2,1 (Jahreszeugnis 3. Klasse) ist besser als 2,5 (1.Halbjahr 4. Klasse). Angeblich wird, bei uns in Sachsen, nicht auf die Noten geschaut aber das halte ich für eine Lüge.


SunnyGirl!75

Antwort auf Beitrag von sunshine59

nein, es ist genauso, nur das in Mathe statt ausreichend, befriedigend steht. In Englisch hatte sie im 1 Hj. der 3. Klasse noch ne 2, und jetzt wie im 2. HJ der 3. ne 4. Die Lehrerin hat seit dem 2. Hj der 3. Klasse gewechselt. sie schrieb mir: Bei dem ersten schriftlichenTest, der bei der Notengebung berücksichtigt wird, hatte F. noch größere Probleme. Im Laufe des Schulhalbjahres wurde die schriftliche Leistung dann besser. > In der Grundschule ergibt sich die Note auf dem Zeugnis im Fach Englisch hauptsächlich aus der mündlichen Mitarbeit. Ergänzend dazu sind die schriftlichen Leistungen. > F. ist im Englischunterricht sehr passiv und meldet sich kaum. Während der Arbeitsphasen ist sie sehr unsicher. > Aus diesem Grund konnte ich ihr leider keine andere Note geben. die Klassenarbeiten hat sie leider behalten, soweit ich mich erinnere lagen sie bei 3 und dann 1. Das sie sich in Englisch nicht grad reinhängt liegt meiner Meinung nach daran, das sie es einfach nicht interessiert und den Englischunterricht langweilig findet. (sagt sie) Für die schriftlichen lernt sie halt das was sie muss und ruft es dann ab. Spricht ja auch für ihr ADS das sie sich eher in was reinhängt, was sie auch interessiert. Bei der Schulanmeldung werde ich aber trotzdem anmerken, das sie schriftlich eigentlich besser steht, dafür muss ich ja persönlich mit ihr hin.


sunshine59

Antwort auf Beitrag von SunnyGirl!75

Geschrieben von SunnyGirl!75 am 29.01.2024, 11:58 Uhr Bei der Schulanmeldung werde ich aber trotzdem anmerken, das sie schriftlich eigentlich besser steht, dafür muss ich ja persönlich mit ihr hin. Da wirst du aber keine Erklärung abgeben können, da nur die Sekräterinnen bzw. Sachbearbeiter*innen die abzugebenden Unterlagen auf Vollständigkeit prüfen. Bei uns (Sachsen) wurden von den Sachbearbeiterinnen die Schuldaten und-noten in ein vorgefertigtes Programm eingetragen, das Kind wird dabei anonymisiert, Bemerkungen werden nicht eingetragen, weil nicht standardisiert. Dadurch können die Kinder anonym miteinander verglichen, nach vorgebenen Kriterien, und ausgesucht werden. Danach geht der verringerte Datensatz digital an die nächsten Schulen zur Auswahl


misses-cat

Antwort auf Beitrag von sunshine59

Nix mit der Sekretärin Die AP kommt aus NRW


SunnyGirl!75

Antwort auf Beitrag von misses-cat

Wer hat denn was von ner Sekretörin geschrieben? Ist doch klar das sie da keine Entscheidungsbefugnis hat!


SunnyGirl!75

Antwort auf Beitrag von misses-cat

Wer hat denn was von ner Sekretörin geschrieben? Ist doch klar das sie da keine Entscheidungsbefugnis hat!


misses-cat

Antwort auf Beitrag von SunnyGirl!75

sunshine sprach davon das die Daten einfach eine Sekretärin aufnimmt , dem habe ich wiedersprochem, das kann in Sachsen der Fall sein in NRW ist es das nicht Du hast das nicht gesagt das weiß ich


sunshine59

Antwort auf Beitrag von misses-cat

Deswegen habe ich ja mehrmals extra ...bei uns in Sachsen.... geschrieben, da ja jedes Bundesland seine eigene Suppe kocht was Schulangelegenheiten angeht.


Maca

Antwort auf Beitrag von SunnyGirl!75

Vielleicht wäre es möglich, dass dein Kind von sich aus auf die Lehrkraft zugeht und eine Extraleistung anbietet? Ein kleiner Vortrag, Handout… zu einem unterrichtsbezogenen Thema z.b. Das hat mein großes Kind in seiner Schulzeit sehr oft gemacht, wenn es die angekündigte Notengebung für verbesserungsbedürftig befand ( auch schon in der Grundschule).


SunnyGirl!75

Antwort auf Beitrag von Maca

hier wird leider gar nichts vorab angekündigt, da sieht man erst auf dem Zeugnis was man kriegt. Gab es bei uns damals aber auch erst ab der weiterführenden Schule


SunnyGirl!75

Antwort auf Beitrag von SunnyGirl!75

wahrscheinlich ist das Problem doch größer als ich dachte, die Klassenlehrerin schrieb mir dass sie sich eigentlich fast gar nicht mehr melden würde und meist auch nichts sagt wenn sie drangenommen wird... daher würde sie auch keine Änderung mehr an den Noten vornehmen... (was ich übrigens nicht gefordert habe, sondern habe nur meine Verwunderung erwähnt, dass sie trotz besserer Noten im schriftlichen, kein besseres Zeugnis hat!) Ich würde echt gern wissen woran es liegt, dass sie sich verweigert oder mit Absicht den Mund hält kann ich mir irgendwie nicht vorstellen... vielleicht ist es echte Angst bei ihr. Sie hat mir jedenfalls gesagt das ihr Schule "überhaupt kein Spaß" macht und langweilig ist, außer Sport und Kunst. Das war früher nicht so. die Englischlehrerin will ihr aber zumindest die Tests mitgeben... was natürlich auch nur ein Tropfen auf dem heißen Stein ist.... Vielleicht verhält sie sich in dem Fach ja ebenfalls so!


misses-cat

Antwort auf Beitrag von SunnyGirl!75

Bei ADHS ( egal ob mit h oder ohne) können gerade in der Pubertät Depressionen beginnen, wäre da wachsam


Maca

Antwort auf Beitrag von SunnyGirl!75

“Ich würde echt gern wissen woran es liegt, dass sie sich verweigert oder mit Absicht den Mund hält kann ich mir irgendwie nicht vorstellen... vielleicht ist es echte Angst bei ihr.“ Vielleicht schützt sie unbewusst ihr Selbstbild, indem sie lieber gar nichts als etwas falsches sagt, weil sie kein Vertrauten in die Lehrkraft hat und darauf, dass diese ihre Stärken sieht und nicht immer noch auf die Schwächen fokussiert ist. Viele ADHSler reagieren sehr, sehr sensibel darauf, wie sie von außen wahrgenommen werden.


SunnyGirl!75

Antwort auf Beitrag von Maca

Ich habe mit der Klassen- sowie der Englschlehrerin demnächst ein Gespräch gemeinsam. Depressive Anzeichen zeigt sie ansonsten aber nicht, sie ist ein recht fröhliches, aufgewecktes Kind.