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Wieviel nehmt ihr mit "nach Hause" ?

Thema: Wieviel nehmt ihr mit "nach Hause" ?

Ich muss euch jetzt mal was fragen. Seit Kurzem arbeite ich 20 Std/Woche bei der Diakonie im ambulanten Pflegedienst. Die Arbeit macht mir recht viel Spaß, so langsam regelt sich auch zu Hause alles. Jetzt bekomme ich häufig mit, dass die Kolleginnen sich auch über ihre Arbeitszeit hinaus um die Patienten kümmern, wenn ich Wochenenddienst habe ruft mich eine Kollegin an, wie es bestimmten Patienten geht, wenn ich frei habe, ruft sie mich auch an um mir mit zu teilen, wie es ihnen geht usw... Mich nervt das ein bisschen. Ich arbeite wirklich gerne mit den Menschen und oft geht mir ihr Schicksal auch nah - aber wenn ich dann frei habe, dann schalte ich auch ab. Ich kann das nicht ständig "alles mit mir nehmen" dafür sind meine Kinder noch zu klein und ich führe ein zu aktives eigenes Leben. Wie würdet ihr das machen? Ich habe nur einen Vertrag bis August und weiß nicht, wie es dann weitergeht. Wenn ich die Möglichkeit bekomme, würde ich schon gerne weitermachen - aber mit weniger Stunden . Jetzt will ich mir das natürlich nicht verbauen, indem ich da weniger mache wie die anderen. Der zweite Punkt ist auch, dass die meisten dort vor Ort wohnen, ich aber noch ca 20 km Fahrt habe. Ich weiß einige denken jetzt vielleicht: Und wo ist das Problem? Aber ich denke schon viel darüber nach, das ich die alten Menschen nicht ständig so im Kopf haben will, wie meine Kolleginnen. Ist das ein Fehler? Wie viel nehmt ihr mit? Moni

Mitglied inaktiv - 01.03.2008, 12:45



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Hallo ich bin Lehrerin und nehem natürlich sehr viel mit nach Hause..natürlich in erster Linie Dinge, die ich EH zuhasue für die Schule machen muss (vorbereiten, korrigieren etc) und dann aber auch diverse Elterngespräche, Kollegengespräche, Ideen etc. ICh finde das nciht schlimm und erwarte es ehrlich gesagt von ALLEn die mit Menschen arbeiten! ich erwarte NICHT dass mein Arzt sich in seiner freizeit nach mir erkundigt oder so, also im Sinne von anrufen, aber KOMPLETT abschalten und nciht mal mehr am Telefon sich austauschen zu wollen genehmige ich mit nur zu bestimmten Zeiten. Und DA finde ich, kannst du auch sehr genau mit deinen Kollegen regeln, dass du z.B: Sonntags nciht gestört werden möchtest, oder abends nur bis 21 Uhr, mittags nur ab 15 uhr etc. DA lässt sich doch vieles klären. GANZ nach Feierabend einen pflegejob ablegen zu wollen geht glaube cih nciht....kenne auch eigentlich KEINEN job, wo man wirklich nach Feierabedn NICHTS mehr zu tun hat zuhasue...meine Mann ist Förster und muss auch tag udn Nacht angefahrenen Rehe von der Straße holen etc... egal welcher tag und Nachtzeit. Danach - je nach Verletzung etc) sitzen wir dann auch ncoh zusammen und er muss sich erst mal wieder akklimatisieren.... LG HEnni

Mitglied inaktiv - 01.03.2008, 13:17



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Ich denke, das ist Einstellungssache. Ein bisschen muss jeder mitnehmen, das ist normal heutzutage: Ich z.B. bin Auszubildende (!) im Bürobereich und selbst ich bin auch in der Freizeit etwas eingespannt (z.B. rufen Kollegen mich an und stellen Urlaubsanträge oder mein Chef hat mich schon gefragt, ob ich nach der Berufsschule noch kommen kann, wenn viel zu tun war). Man muss halt gucken, dass das nicht überhand nimmt und kein schlechtes Gewissen haben, wenn andere sich mehr einsetzen. Du hast schließlich eine Familie und kannst nicht rund um die Uhr für den Job da sein. Solange du deine Arbeit gut machst, hängt davon auch bestimmt die Verlängerung deines Arbeitsvertrages davon nicht ab... LG!

Mitglied inaktiv - 01.03.2008, 13:18



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Liebe Moni ich kann Dich total verstehen und finde im Prinzip auch, dass jeder das Recht darauf hat, in der Freizeit auch im Kopf frei zu machen. Gerade bei "typischen Frauenberufen" wird so getan, als sei die Arbeit reine Nettigkeit, Berufung oder naturhafter Trieb - als wäre das (Pflege, Gesundheit, Büro, Verkauf usw.) kein Job, den man auch pragmatisch und durchaus mit Distanz machen kann. Auch ich nehme sehr viel mit nach Hause, ich arbeite auch wirklich viel zu hause (Schreibtisch). Aber auch ich muss mal abschalten, frei machen, mich entziehen. Sonst habe ich IMMER die Studis in der Email, die Klausuren und Abgabetermine für Texte im Kopf usw., es gibt IMMER was DRINGENDES zu tun. Das macht auf die Dauer krank. Andererseits habe meine Vorrednerinnen durchaus recht. Etwas nimmt man immer mit. Das lässt sich nicht ganz vermeiden und ist sicher auch 'gut so'. Du musst halt einen eigenen, guten Umgang für Dich damit finden. Mehr kann ich leider nicht anbieten. Lg Paula

Mitglied inaktiv - 01.03.2008, 13:29



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Na klar, kann ich meine Patienten nicht nach Feierabend einfach aus meinem Kopf verbannen. Das meinte ich auch nicht. Ich mache zum Beispiel auch die gesamte Dokumentation hier zu Hause. Da hab ich Ruhe und Zeit und kann es ordentlich und nachvollziehbar machen. Heute habe ich zum Beispiel auch nach Dienstschluss die Bereitschaft angerufen und sie über den Zustand einer Patientin heute morgen informiert. Ihr ging es nicht gut und es hat mir keine Ruhe gelassen sodass ich auch nach Feierabend das noch geregelt habe. Das meine ich auch gar nicht. Meine Kolleginnen fahren auch IN ihrer Freizeit noch Patienten an um nach ihnen zu sehen. Sie fahren eher zu den Terminen, einfach so. Rechnen das dann aber auch nicht ab. Solche Dinge. Und das möchte ich nicht. Wenn so wie heute das Wohl einer Patientin davon abhängt mache ich das natürlich, ich bin auch heute länger bei der alten Dame geblieben obwohl ich das nur schlecht abrechnen kann. Aber ich bin eben NICHT bereit auch noch meine tatsächliche Freizeit dafür naja sagen wir zu Opfern. Versteht ihr was ich meine. Und da wollte ich einfach mal hören wie das bei euch ist. Klar, wenn mich jemand anruft um den Urlaubsplan durchzugehen und einen Dienst zu tauschen - darum geht es ja gar nicht. Ich sehe dort täglich soviele furchtbare Schicksale und Zustände, dass ich einfach nach dem Dienst meinen lachenden Kindern ins Gesicht sehen muss und hoffen muss, dass ich SO nicht alt werden muss. Und das kann ich nicht permanent mit über das Dienstende nehmen - dann bin ich bald reif für eine Therapie! Moni

Mitglied inaktiv - 01.03.2008, 14:20



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Ich kann dich verstehen! Habe das auch so verstanden, dass du für deine Patienten da bist, aber das eben nicht dein ganzer Lebensinhalt ist. Und das wird wohl auch jeder andere verstehen, dass du nicht deine Kinder zuhause sitzen hast, aber dennoch Patienten besuchst, "nur" um mal nach ihnen zu schauen. Es ist ja auch psychologisch gesehen wichtig, dass man auch von der Arbeit mal abschalten kann, weil man sonst den Spaß an der Arbeit verliert und es sogar zu Burn-Outs oder sowas kommen kann. Du wirst das schon machen, wünsch dir alles Gute dafür! LG!

Mitglied inaktiv - 01.03.2008, 14:39



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Hast du das Gefühl, daß die Patienten bei normaler Arbeitszeit nicht ausreichend versorgt werden und Zusatzstunden zwingend notwendig sind? Dann wäre es immer noch fies, daß man das schlechte Gewissen der Pflegerinnen ausnutzt für unbezahlte Mehrarbeit, aber leider gibt es ja genügend Berufe, wo man entweder mitzieht oder geht. Oder ist es so, daß deine Kolleginnen nicht fähig sind abzuschalten und sich abzugrenzen? Oder einen Drang haben sich für andere zu opfern? Dann brauchst du da bestimmt nicht mitmachen. Ich finde man sollte von einer Pflegerin nicht erwarten, daß sie auch in ihrer Freizeit die Menschen besucht als wären sie Verwandte. Wenn das jemand möchte, ist es ja o.k., aber das kann man doch nicht voraussetzen? Länger hält man den Beruf sicher durch, wenn man sich in seiner Freizeit bewußt abgrenzt. Viel Freude in deinem Beruf! Claudia

Mitglied inaktiv - 01.03.2008, 15:46



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ich muss sagen, dass seit ich Kinder habe, das "mit-nach-Hause-nehmen" deutlich weniger geworden ist. Weil ich einfach keine Zeit und keinen Nerv mehr habe, wenn ich eigentlich meine zwei Mini-Chefs versorge. Und das finde ich einen sehr angenehmen Nebeneffekt der Teilzeit-Tätigkeit. Früher kam es regelmäßig vor, dass der nervende Chef oder der dösbaddelige Kollege sowohl beim Abendbrot als auch beim Frühstück quasi mit am Tisch saßen. Jetzt ist Job Job und Kinder Kinder. Und wenn mein Mann mich abends fragt, wie mein Tag war, dann fallen mir auch eher berichtenswerte Dinge von den Nachmittagen mit den Kindern ein. Klar, es gibt Zeiten, da setze ich mich abends beim Sandmännchen noch mal schnell an den Laptop und checke die Firmen-E-Mails, und oftmals ist das auch gut so, weil sonst was angebrannt wäre, aber ich gehe nicht mehr mit den Job-Problemen "schwanger".. ULrike

Mitglied inaktiv - 01.03.2008, 17:13



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Ich denke, dass du mit deiner Einstellung auf Dauer besser fährst. Wenn man die Arbeit immer mit nach Hause nimmt und keinen innerlichen Freiraum mehr hat, kann es passieren, dass man nach kurzer Zeit total ausgebrannt ist. Und das hilft keinem, auch nicht den Patienten. Wenn das mit den Anrufen überhand nimmt, würde ich auch ruhig auf die Arbeitszeit verweisen, wenn du frei hast, dann sollten die Kollegen das respektieren (von Notfällen mal abgesehen). LG Berit

Mitglied inaktiv - 01.03.2008, 17:29



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hallobei uns ist es ausdrücklich ncith erwünscht das sowas stattfindet damit man in seinem feri auch wirklich abschalten kann,klar kommt es mal vor neuer patient,die rufbereitschaft kennt ihn nciht,irgendein zwischenfall das man mal angerufen wird weil man grad derjenige ist der denen einfällt das man wichtige infos im kopf haben könnte,aber das ist echt nur mal im notfall,so einmal im jahr ansonsten bekomme ich nach längerem frei eine ausführliche übergabe am telefon (im früh einen tag vorher,im spät hatl mittags)und außerdem kann ich jederzeit im übergabebuch lesen,bei uns hat außerdem immer ien vollzeitkraft rufdienst wenn also was unklar ist kann ich da jederzeit anrufen.ich wollte das bestimmt nicht das ich im frei mit der arbeit belastet werde,eine krankenschwester im krankenhaus käme doch auch nie auf solche ideen,klar ist der bezug enger,aber meien patienten bleiben für mich meine arbeit. lg marou

Mitglied inaktiv - 01.03.2008, 21:00



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Hallo, ich glaube das hat viele Facetten. Ich beziehe das Posting jetzt auf deinen Beruf, also einen sozialen. Ich habe lange Jahre neben dem Beruf ein Ehrenamt gehabt und mich da sehr engagiert, obwohl ich auch im Beruf ziemlich eingespannt war und Wochen an Überstunden hatte etc. Ich habe mich oft gefragt, warum ich nicht einen sozialen Beruf gewählt habe, in dem ich mich in der Hinsicht austoben kann, auch mit entsprechendem Engagement in der Freizeit. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich in deinem Beruf ebenfalls einige Schicksale mit nach Hause nehmen und mich über die Arbeitszeit hinaus engagieren würde. Trotzdem denke ich, es ist besser, wenn dieses Engagement dann eben auch ein Ehrenamt ist, und nicht mit dem Beruf zusammenhängt. Das Ehrenamt kann man nämlich dann an den Nagel hängen, wenn es zuviel wird, das ist freiwillig. Das sollte es auch bei dir sein, und wenn es nicht geht, weil du dich ja auch mal um die Familie kümmern musst und abschalten, das finde ich nämlich auch extrem wichtig (psychische Hygiene!), dann eben nicht. Wird das bei Euch vom Arbeitgeber erwartet oder machen das alle freiwillig? Irgendwie ist das schon konfliktträchtig. Wenn das viele freiwillig machen, ab wann wird es dann zur Erwartungshaltung? (das wiederum gilt für alle Berufe) Ciao Biggi, die gerade in Ermangelung eines Ehrenamtes und weil von zuhause arbeitend (wg. Kind) auch mit ihrem nicht-sozialen Job verheiratet ist...

Mitglied inaktiv - 02.03.2008, 01:37



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Hallo, mach den selben Job wie du, aber nur im Minijob. Mein Hauptjob ist im Heim. Auf jeden Fall kenne ich auch so Examplare, die Rezeptabholungen, Einkäufe etc. von unseren Klienten privat und ehrenamtlich machen. Ich stehe da drüber, denn die, die das machen haben keine kleinen Kinder oder auch gar keine Kinder mehr. Für die ist das dann auch keine Arbeit in dem Sinne, sondern Erfüllung, gute Tat oder auch sinnvoller Zeitvertreib. Natürlich interessiere ich mich auch wenn ich länger frei habe für gewisse Leute und rufe dann auch mal bei Kollegen an. Z. B. eben für mich sehr sympathische Klienten, denen es schlechter geht oder die im Sterben liegen oder sonstwas. Aber ansonsten grenze ich klar ab. Ich käme nicht auf die Idee, mir die Arbeit aufzuhalsen und bewusst und ständig in meiner eh knappen Zeit Verordnungen vom Arzt zu holen, Tabletten aus der Apotheke etc. Was ich schon mache ist, wenn ich sowieso einkaufen gehen müß, dass ich Leuten was mitbringe oder den Müll entsorge, die Zeitung hoch hole, Anrufe (Fußpflege, Friseur etc.) tätige. Gruß, Bianca

Mitglied inaktiv - 02.03.2008, 16:04