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Wie viel Rücksicht auf Job ist bei der Kinderplanung angerbacht?

Thema: Wie viel Rücksicht auf Job ist bei der Kinderplanung angerbacht?

Hallo, ich arbeite als Grundschullehrerin und habe derzeit eine 1. Klasse, die nun zur 2. Klasse wird. Meine 1. Tochter bekam ich, nachdem ich nur ein Jahr an der Schule gearbteitet hatte (damals ein 3. Sculjahr). Damals gab es ganz schlimme Reaktionen aus der Elternschaft und vom Kollegium (wie kann man nur, gerade erst da und die armen Sch und und und...). Ich habe dann nur 5 Monate ausgesetzt und arbeite nun Teilzeit in Elternzeit. Nun ist meine Tochter fast 2 und eigentlich wünschen wir uns ein 2. Kind. Dieses Mal würde ich auf jeden Fall ein Jahr zu Hause bleiben wollen. Ist es verantwortungslos gedacht, wenn ich dieses 2. Kind nun bekomme, bevor meine Schüler die Grundschulzeit abgeschlossen haben? Nach dem einen Jahr Pause müsste ich allein aus finanziellen Gründen wieder arbeiten. Die Große wäre dann im Kiga, die Kleine bei einer Tagesmutter (Verwadte haben wir hier nicht in der Nähe). Klappt das Arbeiten auch mit 2 Kindern, wenn man keine Verwandten in der Nähe hat? Mein Mann ist auch oft auf Dienstreise. Ich muss morgens wie gesagt um acht Uhr in der Schule sein und mich abends auf meinen Unterricht vorbereiten. Bin für eure Meinungen dankbar. LG Alema

Mitglied inaktiv - 13.06.2008, 14:23



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Hallo Alema, aus Rücksicht auf Deine Schüler Deine Familienplanung zu ändern, kann ja wohl keiner von Dir verlangen. Mal abgesehen davon, finde ich es für die Schüler gar nicht schlimm, wenn sie nach ner Weile ne andere Lehrerin bekommen. Denn es werden sicher manche toll mit Dir klarkommen, andere weniger. Dann werden die Karten neu gemischt, was für manche Schüler ja dann eine Chance ist. Du bist dann außerdem nicht von heute auf morgen weg, sondern kannst Deine Schüler in Ruhe vorbereiten. Der Zeitpunkt, ein Kind zu bekommen, ist immer ungünstig. Und die Terminplanung klappt ja auch in den seltensten Fällen exakt. Selbst wenn Du planen würdest, genau in den Sommerferien nach der 4. Klasse ein Kind zu bekommen - wahrscheinlich dauert es dann ein paar Monate länger und Deine neue 1. Klasse muss nach wenigen Monaten einen Lehrerinnen-Wechsel verkraften. Also, werde schwanger, wann es Dir passt. Du wirst es Eltern und Kollegium nie rechtmachen. Arbeiten mit 2 Kindern klappt bei mir ganz gut. Meine Kinder sind 1 und 2,5. Mein Mann ist meist nur am Wochenende da. Der Haushalt leidet natürlich (wir müssen jetzt dringend das Thema Putzfrau nochmal durchkalkulieren). Das einzige, was nicht so klappt, wie ich es mir vorgestellt habe, sind die Abende. Ich krieg meine Kinder meist erst viel später als erwünscht (und vor der Geburt der 2. erwartet) ins Bett. D.h. ich habe viel zu wenig Zeit für mich. LG Linda

Mitglied inaktiv - 13.06.2008, 14:38



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Hallo Alema, zur Reaktion von Seiten der Eltern kann ich nicht viel sagen, es kommt wohl darauf an, wie wohlwollend das Verhältnis jetzt schon ist. Ich persönlich finde es mit 2 Kindern erheblich schwerer zu arbeiten. Meine sind genau 2 Jahre auseinander und der kleine (jetzt 14 Monate) ist seitdem er 7 Monate alt ist ein extrem schlechter Schläfer und ich hätte nie und nimmer abends noch arbeiten können, weil er monatelang ab 20 Uhr die Zeit auf meinem Arm verbracht hat. Meine Große hingegen ist eine sehr gute Schläferin. Ich will Dir damit keine Angst machen, nur sagen, was auch passieren kann. Ich würde dann eher an Deiner Stelle zusehen, dass Du Deine Arbeit für die Schule erledigst während das Kind noch bei der Tagesmutter ist. Denn Du brauchst mit 2 Kindern um so mehr auch mal Pause für Dich. Denn bei 2 Kindern kann es ja auch passieren, dass Ihre Kombination einen stresst, weil sie gerade immer Dinge wollen, die nicht zusammenpassen, während man bei einem sich einfach nur um dessen Belange kümmern kann und dann ist alles relativ entspannt, auch wenn das Kind einen schlechten Tag hat. Wenn zudem Dein Mann oft nicht da ist und niemand vor Ort, der ganz kurzfristig (oder halt auch geplant, wenn Dein Mann auf Dienstreise ist) mal einspringen kann, dann induzierst Du Dir selbst extrem viel Stress. Vielleicht solltet Ihr dann auch über ein Aupair nachdenken, dann bist Du flexibler, wann Du für die Schule arbeitest. Aber es gibt sie ja auch diese komplett unkomplizierten Kinder, die schlafen wie im Bilderbuch, solche wünsche ich jedem. Viele Grüße, Sabine

Mitglied inaktiv - 13.06.2008, 14:47



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Hallo, kommt drauf an, wie man zu seinem Job und den damit verbundenen Menschen steht. Im Grunde kann keiner von dir verlangen, dass du DEINE persönlichen Lebenswünsche außer Acht lässt bzw. dich NUR nach dem (so für sie einfacheren) Leben anderer richtest. Kann aber deine Gedankengänge nachvollziehen bzw. die der Eltern, wenn es denn so kommt, dass du "deine" Schüler nicht bis zum Ende der Grundschulzeit begleitest. Aber das Leben ist kein Wunschkonzert. Wenn die damit nicht klar kommen, ist es IHR Problem. Du bzw dein Mann und du müsst mit der Entscheidung leben, die ihr trefft. Nochmal ein 2. Kind? Wann? Wie lange Elternzeit? etc. Ich würde da auf keinen Fall strikt auf die Wünsche der anderen eingehen. Wenn du dir aber schon Gedanken machst, wie andere reagieren etc., dann scheint es dir nicht ganz egal zu sein und du mußt überlegen, mit welcher Entscheidung du am besten ruhig schlafen kannst abends. Wäre ich an deiner Stelle, so würde ich wohl so überlegen: wenn der Job mein Traumjob ist, ich der Klasse noch beistehen will und noch Wartezeit bis zur nächsten SS habe (vom Alter her, von der Gesundheit her, von der finanziellen Lage etc.), dann würde ICH wohl erst mit dem Üben anfangen, wenn der ET zum Schulende der jetzigen Klasse liegt. Wenn der Job aber nur mein Job ist ohne volle Inbrunst, ich vielleicht sowieso auch woanders hin will nach der Elternzeit, weil mir dieses und jenes dort nicht taugt ... wäre mir das wohl egal. Klar, blöd für die Schüler, aber das passierte sicher auch schon vor dir und wird auch immer wieder passieren. Grüße

Mitglied inaktiv - 13.06.2008, 15:52



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Hallo, da war letztens eine ähnliche Frage, auch von einer Lehrerin (weiter unten). Bist Du als Grundschullehrerin nicht eigentlich immer auch Klassenlehrerin? Sprich: wenn Du mit einem Durchgang durch bist, kommt der nächste? Weil Du so gesehen dann nämlich nie das zweite Kind kriegen könntest. Und das ist natülich absurd. Ich war auch mal Lehrerin am Gymnasium (jetzt nicht mehr) und hatte immer entweder einen Leistungskurs oder eine Klassenleitung oder auch beides gleichzeitig. Hätte nach der Logik auch nie schwanger werden dürfen. Wobei es für Grundschüler schon anders ist, wenn da ein Wechsel ist....aber trotzdem. Eltern freuen sich einerseits auch über junge Lehrerinnen, die frischen Wind reinbringen. Man kann das aber nicht nur aus der Perspektive denken. Und so bitter das auch klingt: so richtig unersetzbar ist man eigentlich selten. Es gibt dann immer eine Lösung. lg, christiane

Mitglied inaktiv - 13.06.2008, 17:28



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Hallo, ich bin 31, hätte also alters- und gesundheitsmäßig noch etwas Zeit. Ich möchte aber nicht, dass der Abstand zwischen 1. und 2. Kind so groß wird, dass sie quasi wie Einzelkinder aufwachsen. An der Schule fühle ich mich aber wohl und will auf keinen Fall woandershin nach der Elternzeit. Ich bin hin- und hergerissen. Alema

Mitglied inaktiv - 13.06.2008, 20:30



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Hallo, bin keine Lehrerin und kann nur aus meiner Erfahrung als Schülerin sprechen. Bei einem Lehrerwechsel profitieren immer einige Schüler und andere leiden darunter, ist schwer da eine Bilanz zu ziehen. Wenn Du wegen des zweiten Kindes aufhörst, dann hast Du ja jede Menge Zeit für eine Übergabe. Meine Klassenlehrerin hat in der 2.Klasse Selbstmord begangen, das fanden wir schlimm. Hauptsächlich weil wir uns nicht verabschieden durften. Auch zur Beerdigung waren keine Schüler dabei. Wir hatten dann mit einer Referendarin eine Menge Spass, bis wir im nächsten Schuljahr eine neue Klassenlehrerin hatten. Langer Rede, kurzer Sinn: Es gibt keinen richtigen Zeitpunkt und wenn das Kind unterwegs ist, findet sich der Rest. Schaut, wie ihr es haben möchtet und richte Dich nicht nach den anderen. Es gibt immer welche die meckern. Aber: Mit zwei Kindern wird alles schwieriger, die Bedürfnisse gehen oft weit auseinander, gerade am Anfang. LG.

Mitglied inaktiv - 13.06.2008, 20:39



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Hallo Alema, hm, du weißt aber schon, dass du nach einem Jahr Elternzeit nicht mehr zwingend an deine Schule zurück darfst, oder? Das gilt nämlich nur für die MuSchu-Zeiten! Es liegt beim Schulamt, und an der Entwicklung der Schülerzahlen, ob du nach dem Jahr zurück kannst oder versetzt wirst. Ansonsten: Ich bin auch Lehrerin mit voller Pflichtstundenzahl und habe drei Kinder (9, 5, 2 Jahre alt). Zwar eine Schwiegerfamilie, aber auf die bitte ich nur im äußersten Notfall, ob sie die Kinder nehmen können. Mein Mann ist ebenfalls Lehrer mit voller Pflichtstundenzahl und er studiert noch ein Fach nach. Ich denke, man kann die Familienplanung gar nicht zu 100% auf die schulischen Dinge abstimmen. Was ist denn, wenn es nicht gleich klappt mit dem Schwangerwerden? Dann ist das ganze Warten und Timen umsonst gewesen. Ich war im letzten Herbst sehr lange sehr krank, da musste die Schule auch eine Lösung finden. Aber sowas sucht man sich ja nun wirklich nicht aus... Insofern: Mach das, was sich für dich richtig anfühlt, alles andere wird sich finden... VlG Annette

Mitglied inaktiv - 13.06.2008, 21:02



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Ich würde auf das Einzelkinderargument überhaupt nichts geben. Mein Bruder und ich waren 3 Jahre auseinander, wir haben uns gehaßt und gestritten wie die Kesselflicker. Mein Söhne sind 7 Jahre auseinander und lieben sich und sind ein Herz und eine Seele. Ich bin echt Fan eines großen Altersabstandes (es müssen ja nicht gleich 7 Jahre sein. Mein Großer ist so selbstständig, dass ich ihn auch mal ne halbe Stunde alleine mit dem Baby lassen kann. Er hält mir die Tür auf wenn ich mit dem Kinderwagen komme und spielt mit dem Baby wenn ich Essen koche. Im Gegenzug dazu gibt es kein doppeltes Windelwechseln und keine Eifersuchtsszenen ect. Ich hatte, bevor wir das Zweite bekommen auch so meine Überlegungen zu Altersabstand. Heute würde ich sagen, dass ist nicht das Argument. Es sollte nur zählen, ob die Eltern unbbedingt jetzt ein 2 Kind möchten oder später. Bekommt das Kind für Euch und nicht für das Geschwister! Liebe Grüße Nicol

Mitglied inaktiv - 16.06.2008, 08:56



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Liebe Alema, ich habe nicht gelesen, was die anderen geschrieben haben, deswegen weiß ich nicht, ob ich hier nicht evtl. schon Gesagtes wiederhole... Worauf willst Du Rücksicht nehmen? Glaubst Du, es dankt Dir irgendjemand, wenn Du jetzt noch wartest und erst in 2 Jahren das 2. Kind angehst? An meiner Schule mit rund 60 Kollegen herrscht gerade Baby-Boom (10 Kinder in 3 Jahren, bzw. 16 Kinder in den letzten 5 Jahren). Natürlich ist das für die Schulleitung manchmal blöd, aber Frauen in unserem Alter bekommen nun mal Kinder. Wir hatten sowohl Kolleginnen, die schwanger aus der Elternzeit zurückgekommen sind und nur ein paar Monate gearbeitet haben, bevor sie erneut in den Mutterschutz gegangen sind und auch Kolleginnen, die neu an die Schule gekommen sind und bei Dienstantritt schon schwanger waren. Es geht alles. Und die Familienplanung ist immer noch Privatsache. Berufliche Gründe, es noch aufzuschieben, wird es immer geben. Tja, das ist die Meinung einer latent frustrierten Frau, die mit der 2. Kinderrunde noch warten muss, weil es finanziell zur Zeit einfach nicht drin ist, und die Angst hat, dass es irgendwann wegen des Alters (bin knapp 35) oder aus gesundheitlichen Gründen (habe eine chronische Krankheit, die u.a. tägliches Spritzen beinhaltet und früher oder später eine Dienstunfähigkeit mit sich bringen wird) kein zweites Kind geben wird. Wäre unsere finanzielle Situation anders, würde ich auf keine Schule, keine Eltern und keine Schulleitung der Welt bei meinr Kinderplanung Rücksicht nehmen!!! In diesem Sinne wünsche ich Dir, dass Du die für Dich richtige Entscheidung triffst. LG, Philipps-Mama

Mitglied inaktiv - 13.06.2008, 23:22



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Hallo, also ob man Rücksicht nimmt oder nicht, ist doch eine sehr individuelle Frage. Ich selbst fand es sehr schade, dass erst die Klassenlehrerin wg. Schwangerschaft in den Pfingstferien in Mutterschutz ging und dann die nächste Lehrerin auch innerhalb des zweiten Schuljahres in den Mutterschutz wechselte. Für die Kinder war das natürlich blöd. Auf der anderen Seite sehe ich auch die Lehrerinnen, besonders für die eine, war das jetzt einfach "Zeit". Dass sie dann die zweite zur Vertretung bekamen, hat mich geärgert, aber auch da konnten die in der Schule nicht wirklcih was dafür, weil sie erst sehr spät die Schwangerschaft bekannt gegeben hat, aber das wäre nur fair gewesen, das früher vor Einteilung der Klassen mitzuteilen (das fand ich dann doch recht egoistisch). Auf der einen Seite sind die Interessen der Schüler (in diesem Fall gleichzusetzen mit dem Arbeitgeber), aber auf der anderen Seite auch Deine. Du weißt zum einen nicht, ob Du überhaupt so schnell schwagner wirst. Nachdem mein Sohn uns seine Klassenkameraden bereits die dritte Klassenlehrerin und die vierte Mathemakiklehrerin haben (in der zweiten Klasse), wage ich zu behaupten: Kinder verkraften den Wechsel ganz gut. Aus ganz persönlichen Erfahrungen gebe ich zu bedenken, dass es irgendwann auch zu spät sein kann und das nicht nur aus Altersgründen. Wenn es Euer Wunsch ist, so schiebt ihn nicht auf. Zumal alles, was Dü über Arbeiten danach schreibst, plausibel und in jedem Fall machbar ist. Auch da aus eigener Erfahrung: Mit dem zweiten ist es viel leichter als mit dem ersten, weil man sich eine Infrastruktur geschaffen hat und viel eher Lösungen erkennt. Nach dem ersten hätte ich mir nie mehr als zwei Kinder zugetraut, nach dem zweiten fand ich, es könnten eigentlich auch vier sein :-) (es ist bei zweien geblieben). Grüße Tina

Mitglied inaktiv - 14.06.2008, 13:43



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Hallo, erstmal: egal welchen Beruf man ausübt - ein Kind passt NIE in die gerade bestehenden Umstände. Zumindest dann nicht, wenn man es nüchtern betrachtet. Ich habe ziemlich lange auf mein erstes Kind gewartet. Während der Wartezeit dachte ich dann, nutzt ja nix, wenn keins kommt, dann musst Du weiterarbeiten und dann willst Du Karriere machen. Also: Job gewechselt. Und im entspannenden Urlaub zwischen den beiden Stellen wurde ich schwanger. SUPER! Denkbar ungünstig. Mir war das ziemlich peinlich, meiner neuen Chefin kaum nach Antritt zu erklären, daß ich schwanger bin. Ich will damit nur sagen, wenn Du den Wunsch nach einem Kind verspürst, dann würde ich offen gesagt, keine Rücksicht auf Dein Umfeld nehmen. Wo kommen wir denn hin, wenn man sogar für solche Dinge fragen müsste??? Und wenn Deine jetzigen Kinder "durch" sind, dann sind ebenfalls wieder neue da. Es hört ja nicht auf... Alles Gute und viel Spaß beim Üben. Natascha

Mitglied inaktiv - 17.06.2008, 20:40