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Wie geht ihr mit Sätzen wie "Das arme Kind" um ???

Thema: Wie geht ihr mit Sätzen wie "Das arme Kind" um ???

Guten Morgen, da hat mir unsere freundliche Bäckereiverkäuferin, noch dazu die Nachbarin meiner Eltern, echt heute morgen schon den Tag verhagelt. Und noch dazu ärgere ich mich jetzt, das ich nicht angemessen gekontert habe !! Da kaufe ich heute Morgen Brötchen, ausnahmsweise mal in dieser Bäckerei, sonst woanders. Hinterm Tresen steht die Nachbarin meiner Eltern und fragt mich, ob ich mich verlaufen hätte um die Uhrzeit. Und dann " Oder mußt Du etwa arbeiten ??" Ich meinte dann, ja, das ich arbeiten müßte !! Sie darauf total entsetzt :" Seit wann gehst Du denn schon wieder arbeiten ??? Vollzeit ???" Habe ihr dann gesagt, das ich seit etwa 4 Monaten wieder arbeite!" Und sie darauf :" DAS ARME KIND!" Habe dann nur gesagt, das ja der Papa in der Woche zu Hause ist und bin raus !!! Könnte mich so ärgern, das ich nicht richtig gekontert habe und höre sie schon im ganzen Dorf erzählen, das mein Kind ja ein armes, vernachlässigtes Kind wäre. Könnte echt kotzen !! Mein Kind ist kein armes Kind !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! In der Woche ist der Papa zu Hause und ab August geht sie in die Kita. Sie wird im August 1 Jahr ! Mein Kind ist deswegen doch kein armes Kind !! Na, mir hat´s echt schon den Tag verhagelt..... LG, Felinchen

Mitglied inaktiv - 13.06.2008, 08:23



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Hallo, lass dir davon nicht den Tag versauen. Bedenke auch, dass solche Sprüche evtl immer wieder kommen können. Leg dir ein dickes Fell oder taube Ohren zu und / oder einen guten Spruch zum Kontern oder - so mache ich es - rede garnicht mit Leuten, wo du denkst, die verstehen das eh nicht, garnicht darüber. In deinem Falle hieße das jetzt also notfalls lügen und einfach sagen: "Ja, ich habe heute Nacht schlecht geschlafen und brauche jetzt ein gutes Frühstück" ... oder so. Ich hätte damals meine auch gerne mit 1,5 oder 2 Jahren in die Kita gegeben, aber wir hatten keine im Ort und andere konnten wir nicht besuchen, da fremde Gemeinde / Warteliste lang. Sie war demnach paar Vormittage in einer betreuten Spielgruppe und bei der Tagesmutter. Solch dummen Sprüchen kamen ausschließlich von Hausfrauen-Müttern (aus Überzeugung und weil ihr Mann eben gut genug verdiente, so dass sie daheim bleiben konnten UND weil sie keine Miete zu zahlen hatten, da sie von den Eltern das Haus geerbt hatten - wie so oft auf dem Land) und anfangs von der Familie, die aber mit der Zeit verstanden hat, dass es eben sein mußte wegen einer "Finanzkrise" und dass das dem Kind nicht schadet, mal paar Stunden woanders zu spielen. Was ICH auch noch bemerkt habe: Diskutieren bringt da nichts. Die haben ihre Meinung, man selbst hat seine Meinung. Man sollte sich da auf keine Diskussionen einlassen bzw. eben am besten gleich aus dem Weg gehen und seinen Spruch ablassen und dann das Thema beenden und ein anderes einschneiden. Wenn sie nicht aufhören, würde ICH die Situation, den Raum verlassen. Gruß, Bianca

Mitglied inaktiv - 13.06.2008, 08:43



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Hallo, solche Menschen von einer anderen Meinung zu überzeugen bringt gar nix. Ich würde dann eher ein "ich gehe gerne arbeiten, um mich nicht von Steuerzahlern wie Dir unterstützen lassen zu müssen" erwidern. Das bringt dann wenigstens so viel Luft, um in Ruhe zu gehen und die Faust in die Hosentasche zu versenken. LG Tanja mit Dominik (auch so ein "unglückliches" Kind einer begeisterten Teilzeitmama)

Mitglied inaktiv - 13.06.2008, 09:04



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Unsere Tochter ging mit 1 Jahr zur Tamu und ich bin dann wieder Vollzeit arbeiten gegangen. Sie wurde morgen zu 7.30/8.00 Uhr zur Tamu gebracht von meinem Freund und ich hole sie 17.30 Uhr wieder ab. Zum Anfang hat meine Schwiegermutter auch immer gesagt, "Das arme Kind". Bis mir der Kragen geplatzt ist und ich ihr gesagt habe, dass ich gern nur für 30 Stunden arbeiten gehen möchte, aber dann müsste sie mir jeden Monat 275 € Differenz bezahlen. Danach war sie dann ruhig. Gott sei dank steht mein Freund auch hinter mir und hat seiner Mutter diesbezüglich die Meinung gesagt. Danach war Ruhe. Du musst dir wirklich ein dickeres Fell zulegen. Wenn mir jemand drauf anspricht, sage ich jetzt immer, dass wir es uns nicht leisten können, dass ich 30 Stunden arbeiten gehe, denn dann wäre das Kind nicht nur arm, sondern die Eltern auch. Dann sagt keiner was. Ist zwar etwas übertrieben, aber anders geht es manchmal nicht. LG Kathrin

Mitglied inaktiv - 13.06.2008, 10:12



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Ja, aber das wir uns das nicht leisten können, das ich nicht oder reduziert arbeite, das käme etwas unglaubwürdig. Es war bei uns alles etwas kompliziert. Eigentlich war geplant, das ich bis Januar 2009 ganz zu Hause bleibe. Nun war es aber Anfang des Jahres so, das unsere finanzielle Zukunft etwas wackelig aussah, weil mein Lebensgefährte keinen Festvertrag mit einem Rennstall hatte ( arbeitet als Motorsportmechaniker bei der DTM etc. ) und eine andere Sache komplett weggebrochen war. D.h., wir wußten erstmal nicht, wann wieviel Geld immer reinkommt. In dieser Situation rief meine Chefin an und bot mir einen interessanten Job an, dafür mußte ich aber frühzeitig aus der Elternzeit zurück, sonst hätten sie jemanden einstellen müssen. Also haben wir uns dafür entschieden, das ich diesen Job annehme, damit das finanzielle erstmal gesichert ist. Ich habe nun mal das sichere Einkommen, mein Freund damals eben das etwas unsicherere und unregelmäßigere. Und da eben mein Freund sowieso am Wochenende auf den Rennstrecken arbeitet, war er in der Woche sowieso zu Hause. Ich war dann gerade einen Monat wieder voll am arbeiten, als mein Freund dann einen Festvertrag von einem Rennstall bekommen hat, zu einem "netten" Jahresgehalt. Hätten wir das 2 Monate vorher gewußt, wäre ich sicher noch zu Hause geblieben und hätte auf diesen Job hier zugunsten meines Kindes verzichtet. ( Wenn ich mir auch selbst dann die Entscheidung nicht leicht gemacht hätte, denn es war und ist einfach ein super Einstieg nach SS und Elternzeit gewesen ). So ist es nun also so, das wir Doppelverdiener sind und beide ein regelmäßiges Einkommen haben, was aber nicht abzusehen war im Januar, als ich den Job annahm. Und jetzt, wo mein Freund auch so gut verdient, kann ich schlecht zu meiner Chefin sagen :" Tschüss, gehe wieder in Elternzeit!" Ich könnte zwar beantragen Stunden zu reduzieren, halbtags oder so, aber dann könnte ich diesen Job hier nicht machen und würde irgendwelche Zuarbeiten machen. Würde mir, nach 12 Jahren hier in dieser Firma, ehrlich gesagt schwer fallen, auf einmal "niedere" Arbeiten zu erledigen. ( Soll nicht arrogant klingen !!!! ). Und ob meine Reduzierung genehmigt werden würde, wäre auch noch die große Frage !! Und da wir jetzt vor kurzem erst in ein Haus gezogen sind, einen neuen Sportwagen ( Roadster ) haben, würde es lächerlich klingen, wenn ich sagen würde, wir könnten es uns nicht leisten. Es sieht jetzt natürlich für alle anderen so aus, als würden wir beide für unseren Luxus arbeiten gehen. Das es eher Zufall war, das wir jetzt beiden gut verdienen, weiß ja keiner. Und das wir uns jetzt natürlich viel mehr leisten können und tun, ist ja auch klar irgendwo. Aber so ist es ja oft : Ohne die Hintergründe zu kennen, erstmal pauschal urteilen !! Ja, ist oft so. 100 % Hausfrauen brauchen ja auch eine Legimitation um nicht mehr arbeiten zu müssen,......."nur dem Kind zu Liebe"......! Lächerlich, wenn es gerade immer die sagen, die auch vor dem Kind nie Bock zum arbeiten hatten ;-) Mein Kind ist ein "armes" Kind, weil die Mama arbeitet, aber es ist kein Kind, was deswegen entstanden ist und dafür herhalten muß, damit die Mama nicht mehr arbeiten muß....... ( Ich weiß, letzte Satz ist etwas provokant und überspitzt, aber oft ist es ja nun so... ). Danke für euren Zuspruch !! Man zweifelt ja nach so einer Sache erstmal echt wieder selbst an seinem Lebensmodell und das schlechte Gewissen rückt einem auf den Pelz... LG, Felinchen

Mitglied inaktiv - 13.06.2008, 11:26



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Hi nicht aufregen, solche Leute verstehen das eh nicht. Früher reichte es halt wenn es einen Alleinverdiener gab, heute kaum noch möglich. Ich gehe seit Ende des Mutterschutzes wieder arbeiten, 30 Std./Woche unsere Tochter ist solange bei Oma, die das sehr gut macht. Da brauch ich mir keine Gedanken zu machen. Gerade weil wir ein Frühchen haben, verstehen das viele eh nicht, aber es geht nicht anders, zumal ich manchmal auch denke, dass Kinder die früh auch erkennen, dass Mama und Papa weggehen, aber wieder kommen, auch gewissen Vorteile was Kindergarten etc. angeht, haben, anstatt immer an "Mamas Rockzipfel" zu hängen (wie es bei mir selber der Fall war) Liebe Grüße und ein schönes Wochenende Roxy http://www.baby-o-meter.de/babypage.php?id=Devilroxy

Mitglied inaktiv - 13.06.2008, 11:27



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Jetzt sind die "armen Kinder" ja eh schulpflichtig. Meine lieben Ex-Kolleginnen (im Alter meiner Eltern) haben sich seinerzeit permament widersprochen. Einerseits: "Sowas (arbeiten) tut man doch nicht!!" andererseits:"Ihr jungen Leute macht viel zuviel Trara um Eure Kinder!!" Ich hab's ignoriert. Trini

Mitglied inaktiv - 13.06.2008, 11:50



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nun, diese sätze nehme ich als das, was sie sind: ungeschickt angebrachte small-talk-brücken, auf die man zwar verzichten könnte, andererseits auch nicht überbewerten sollte. denn hinter dir stand bestimmt schon die nächste kundin, die mit einem "ach, wo haben sie denn die haare gefärbt? vorher sahen sie viiiiiiiiiiiiiiiel besser aus". wenn mal jemand was sagt in dieser richtung, dann brauche ich mir nur mein kind anzuschauen, dann habe ich nämlich vor augen, dass ich es richtig mache. alles gute & viel spass beim job & der familie!

Mitglied inaktiv - 13.06.2008, 12:31



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..na, ich denk bei mir: Die hat ja keine Ahnung.. Oft ist es auch garnicht böse gemeint, eher so dahingesagt. Oder eben eine Meinung, die man ja nicht teilen muss. Meine sehr nette Putzfrau findet es auch nichtt gutt, dass die Kinder in die Krippe gehen (obwohl ich sie sonst garnicht hätte...). Wenn man da ausflippen würde, denkt die andere Seite doch nur, dass man ein schlechtes Gewissen hat - und wer hat das schon lg Al1ce

Mitglied inaktiv - 13.06.2008, 13:42



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wenn du das nächste mal bei deinen eltern bist und die semmelverkäuferin am zaun steht, dann fragst du sie ganz freundlich, ob sie verheiratet ist. wenn sie dann sagt: ja - antwortest du: oh, der arme mann. machs! und sie wird dich nie wieder blöd anreden.

Mitglied inaktiv - 13.06.2008, 17:09



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Ja, das arme Kind lebt wie in Afrika hat nichts zu essen und zu trinken, man ist das arm dran` Dann glotzen die meisten nur und denen fällt dann auf, dass unsere zivilisierten Kinder doch nicht so arm sind. Gruß Annette

Mitglied inaktiv - 13.06.2008, 19:28



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Du gehst in die Defensive, ja Du verteidigst Deine Entscheidung sogar. Das geht die anderen alles erst einmal gar nichts an. Ich kann das sehr gut nachfühlen, ich habe bei beiden Kindern schon im Mutterschutz wieder angefangen stundenweise meine Arbeit zu machen und war danach wieder Vollzeit dran. Bei meinem Ersten Kind haben diese Sprüche so weh getan. Das darfst Du einfach nich an Dich ran lassen. Ich habe mich darauf verlegt, nur noch denen zuzuhören und Auskunft zu geben, denen ich vertrauen konnte, dass sie uns und unsere Entscheidung (die trifft man nämlich nie alleine, da gibts ja auch noch einen Vater). respektieren, auch wenn sie sie vielleicht nicht verstehen können. Das ist einzig eine Frage des Respekts und niemand muss sich deswegen rechtfertigen! Auch hier schreiben manchmal verirrte "Eure armen Mäuse (Anm. meine Kinder sind keine Mäuse), denkt doch mal nach, sie brauchen doch Mutti....." Ich habe mir in der Zeit angewöhnt, gar nichts inhaltliches mehr zu antworten, sondern einfach nur höflich zu sein: In diesem Fall hätte ich wohl gesagt, neenee, ich stehe gerne so früh auf . Ich gehöre nicht zu denen, die sofort eine schlagfertige Antwort haben. Aber ich habe mich nicht mehr verteidigt. Meine Kinder sind nicht "arm", und solche Kommentare darf man sich auch einfach einmal verbitten. Die soll dir die Brötchen verkaufen, mehr nicht. Kopf hoch, schaff Dir ein dickes Fell an. Ihr sprecht Euch in 10 Jahren wieder und da wird Dein Kind ein prima entwickeltes und ausgeglichenes Kind sein, dass eine prima Beziehung zu Mutter UND Vater hat - und wenn nicht, lags auch nicht an der Berufstätigketi. Grüße Tina

Mitglied inaktiv - 14.06.2008, 14:11



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Ja klar, du bist emanzipiert und gehst wieder arbeiten. Und alle hier pflichten dir bei, gut so! Lass dich nicht beirren! Lass dir nichts gefallen! Es ist natürlich deine persönliche Entscheidung, und wenn du dir damit so sicher bist und über jeden Zweifel erhaben, warum kratzt dich diese Reaktion so? Warum irritiert dich das, wenn du dir damit so sicher bist? Bist du dir damit vielleicht gar nicht so sicher wie du glaubst? Meinst du, dich rechtfertigen zu müssen? Warum??? Mir geht es so: Ich konnte nicht vor lauter political correctness (Frau = emanzipiert) darüber hinweg, dass ich nicht mein Baby gesehen habe, dass sich so sehr viel wohler bei mir gefühlt hat, als unter fremden Leuten. Mir war das auch nicht schlimm, Vollzeit-Mama zu sein, ich und mein Kind haben das genossen. Und jede frühzeitige Trennung, Ablösung, Fremdbetreuung wäre in unserem Fall einfach nur eine Holzhammer-Methode gewesen. Mit einem Jahr in eine Kita wäre einfach unmöglich gewesen, dafür hatte mein Kleiner viel zu wenig Draht zu fremden Leuten/Kindern, da waren nur ganz enge Bezugspersonen (Mama, Papa, Oma) angesagt. Genauso wie du auf die Kommentare in der Bäckerei pfeifen willst, hätte ich auf die Kommentare hier gepfiffen: Mein Kind hat mich in diesem Alter noch sehr stark gebraucht, und ich war für es da. Da solltest du mal ganz schnell von anderen Meinungen wegkommen und nur auf dich, dein Kind, und dein Bauchgefühl hören. Vielleicht kommt dabei etwas ganz anderes heraus als du denkst. LG, Stefanie

Mitglied inaktiv - 14.06.2008, 22:37



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ob sie das richtige tut, gibt es wahrscheinlich nicht - ganz unabhängig davon, ob sie voll arbeitet, halb oder mit Geburt des ersten Kindes, ihre Berufstätigkeit für immer aufgibt. Das ist vermutlich das Los der Frauen, dass sie zweifeln. keiner sagt "lass Dir nichts gefallen", das möchtest Du gerne herauslesen, aber es sind sich alle einig, dass sie sich DAS nicht gefallen lassen soll. Es wäre auch eine Anmaßung einer Vollzeithausfrau zu sagen "das arme Kind darf sich ja nie lösen". Solche Einmischungen Fremder sind immer fehl am Platz. Gruß Tina

Mitglied inaktiv - 15.06.2008, 01:20



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Arbeite seit Ende Mutterschutz wieder. Seitdem ist das Kind bei der Tagesmutter und wir müssen zusätzlich pendeln. Das gab nie Probleme und sie hat sich phantastisch entwickelt. Ist mutig und robust, spricht für ihr Alter viel, ist an anderen Kindern interessiert, versteht für ihr Alter schon viele Zusammenhänge und kann Kleinstaufgaben im Haushalt übernehmen. Wenn ich gefragt werde, ob das denn klappt mit der Tagesmutter gerate ich immer wieder ins Schwärmen, wie gut es unserem Kind getan hat und tut. Und mit wieviel Spaß und Begeisterung ich mich dann nachmittags wieder um sie kümmern kann.

Mitglied inaktiv - 16.06.2008, 12:27