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Umschulung im Sozialen Bereich

Thema: Umschulung im Sozialen Bereich

Hallo in die Runde, ich war bisher hier nur stille Mitleserin, heute möchte ich mich mit einem Anliegen an Euch wenden und bin gespannt auf evtl. Antworten: Kurz zu meiner Situation: Ich bin gelernte Industriekauffrau und habe nun incl. meiner Ausbildung fast 25 Jahre lang im Kaufmännischen Bereich gearbeitet, unterbrochen nur durch drei Jahre Erziehungsurlaub nach der Geburt meiner Tochter Ende 2005. Mein bisheriges Arbeitsverhältnis besteht 13 Jahre; nun wird sich nächstes Jahr im März eine Änderung ergeben. Ich habe mich bereits beim Arbeitsamt als Arbeitssuchend gemeldet; am Montag findet mein erster Beratungstermin statt. Weil es bei meinem jetzigen AG schon länger nicht mehr wirklich "rund" lief, mache ich mir seit einiger Zeit Gedanken, ob ich überhaupt weiterhin in diesem Bereich arbeiten möchte und bin zu dem Entschluss gekommen, dass eine Tätigkeit im Sozialen Bereich, z.B. als Erzieherin oder Arbeit mit behinderten Menschen, mir mehr Freude machen würde und auch besser zu mir passen würde. Nun meine Frage: War schon einmal jemand in einer ähnlichen Situation und hat beim Arbeitsamt nach einer Umschulung in diesem Bereich gefragt? Wie sind Eure Erfahrungen gewesen? Ist man dort offen gegenüber Menschen, die sich beruflich ganz verändern möchten, oder ist es eher so, dass man sich erst einmal in seinem bisherigen Bereich eine bestimmte Zeit bewerben muss, um eine Umschulung genehmigt zu bekommen? Ich war noch nie in dieser Situation und bin natürlich jetzt, nach einem schon so langen Berufsleben, erstmal ratlos. Ich versuche, diese Situation nun als Chance zu sehen und hoffe, dass dies von anderer Seite auch so gesehen wird. Was meint Ihr: Kann ich mir Hoffnungen machen??? Ist vielleicht jemand hier, der eine Umschulung in diesem Bereich schon gemacht hat und mir von seinen Erfahrungen berichten mag? Bin auf evtl. Antworten gespannt. LG Astrid

von Assi93 am 15.12.2012, 22:18



Antwort auf Beitrag von Assi93

Ich denke das kommt auf das Arbeitsamt an, es gibt welche die offen sind dafür und welche die es nicht sind. In größeren ist man meist eine Nummer, in kleineren hat man meist mehr Glück. Ausbildung zur Erzieherin geht auch in Teilzeit. Deine Elternteil und die Erziehung deines Kindes dürfte als sozialpädagogisches Jahr anerkannt werden, somit müsstest du nur auf die Erzieherschule, die dauert 2 Jahre in Vollzeit. Google doch einfach mal nach Schulen die das ausbilden, eventuell solltest du das in Teilzeit machen oder abends, dann kannst du erst mal in deinem Beruf weiterarbeiten. Das SchulGeld liegt wohl bei 80 Euro in den Schulen.

von Badefrosch am 16.12.2012, 08:13



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http://www.kita.de/wissen/erzieher/ausbildung Schau mal hier

von Badefrosch am 16.12.2012, 08:17



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Hallo, wenn du in deinem jetzigen Beruf vermittelbar bist, wirst du keinen Zuschuss zu einer weiteren Ausbildung (egal ob sozialer Bereich oder nicht) bekommen. Nur wenn du in deinem jetzigen Beruf nicht mehr arbeiten kannst, könnte eventuell die Möglichkeit bestehen. Auf der anderen Seite - bei sehr vielen sozialen Berufen ist die Ausbildungsvergütung gar nicht so arg schlecht - Krankenpflegeschüler im ersten Lernjahr bekommen um die 800 Euro brutto. Ich hab vor 15 Jahren eine 2. Ausbildung im sozialen Bereich gemacht - hatte damals auch vom Arbeitsamt eine mündliche Zusage, das es durchaus die Möglichkeit gibt Förderungen zu bekommen, auch weil Rettungsassistenten damals sehr gesucht waren - aber als es dann soweit war, ich den Ausbildungsplatz hatte, meine Arbeitsvertrag (befristet) ausgelaufen war wussten sie nichts mehr davon - ich bekam zwar Schülerbafög, aber sonst keine anderen Unterstützungen. Die 2. Ausbildung war mein Privatvergnügen. Heute muss ich sagen, die 2. Ausbildung hab ich eigentlich für die Katz gemacht, Arbeitszeiten und Gehalt sind beides bescheiden, mit Familie kaum zu vereinbaren (45h Woche, bei 38,5h Bezahlung, Rest ist Bereitschaftszeit, die nicht angerechnet wird, 12h Schichten, ständiges Einspringen und Überstunden und Ehrenamt wird erwartet) Ich arbeite wiede im "alten Beruf" und wenn ich Zeit und Lust habe, kann ich ehrenamtlich Arbeiten. Gesucht wird im sozialen Bereich viel - aber die Arbeitsbedingungen und auch die Bezahlung .. das muss man sich wirklich überlegen. Gruß Dhana

von dhana am 16.12.2012, 22:21



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Hallo, Danke fuer Eure Antworten. Ich habe gleich den ersten Termin bei meiner Beraterin und werde berichten, wie es war. LG Astrid

von Assi93 am 17.12.2012, 06:50



Antwort auf Beitrag von Assi93

man muss bedenken, dass du dich finanziell sowie arbeitszeitenmäßig verschlechtern wird. du wirst weniger verdienen und unregelmäßiger arbeiten als im kaufmännischen job (sprich: wochenende, feiertage, abends, nachts). das bei weniger bezahlung? ich würde es nicht tun.

von mams am 17.12.2012, 06:51



Antwort auf Beitrag von Assi93

Ich glaube, dass Du eine vom Arbeitsamt finanzierte Umschulung komplett vergessen kannst. Du bist gesund, hast eine langjährige Berufserfahrung und bist sofort vermittelbar. Dann bist Du definitiv keine Umschulungs-Kandidatin. Es steht Dir natürlich frei, eine Umschulung selbst zu finanzieren. Aber ich an Deiner Stelle würde das auf keinen Fall machen. Du wirst im sozialen Bereich als Umschülerin bzw Quereinsteiger niemals das verdienen, was Du in Deinem erlernten Bereich bekommst. Dann engagier Dich doch lieber nebenbei ehrenamtlich.

von Sunny76 am 17.12.2012, 10:37



Antwort auf Beitrag von Assi93

Hallo an alle, erstmal vielen Dank für Eure Antworten. Heute morgen war das Gespräch. Meine Beraterin ist sehr freundlich, aber, wie fast schon befürchtet, in Sachen Umschulung gibt es z.Zt. keinerlei Möglichkeit, da ich eben in meinem bisherigen Beruf durchaus vermittelbar bin. Nun ja, ich werde mich jetzt gezielt umsehen. Noch bin ich ja bei meinem alten AG beschäftigt und finanziell sind wir zum Glück auch nicht von meinem Verdienst abhängig. Mal sehen, was so kommt. Ich werde wieder berichten. LG Astrid

von Assi93 am 17.12.2012, 21:58