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Umgangston in der Krippe

Thema: Umgangston in der Krippe

Hallo, ich frage hier weil in diesem forum die Meisten Erfahrung mit Betreung haben. Meine Tochter ist seit einem Jahr in einer Krippe, die eigentlich einen guten Ruf hat und auch ein gutes Betreuungsverhältnis. Es ist mir aber immer mal wieder aufgefallen, dass Erzieher oder Praktikanten auch mal die Kinder anschreien und genervt sagen: "Hör auf zu schreien". Obwohl im Konzept eigentlich steht, dass z:B. schlagende Kinder auf den Schoß genommen werden. Es kommt zwar nicht ständig vor, aber ich mache mri so meine Gedanken. Da das auch mein erstes Kind ist, weiß ich nicht, was angemessen sit im Umgang. Ist es normal und in Ordnung, wenn eine Erzieherin bei Unter-drei-Jährigen mal einen Brüller in die Runde lässt? Wenn eine Praktikantin einen zweijährigen, der nicht aufhört zu plärren, anfaucht "jetzt HÖR doch mal auf!"? Wenn ein Kind für die Eingewöhnung ungewöhnlich lang braucht und bei jedem Bringen und Abholen meiner Tochter über Wochen hinweg fast jedesmal anfängt, zu schreien, und man dann auch mitbekommt, dass eine Erzieherin sehr ernst und laut zu ihm sagt, dass das nicht erwünscht ist und die anderen Kinder warten auch alle? Wenn zwei Zweijährige dasitzen und plärren und plärren und irgendwann kommt eine Praktikantin und fährt sie an: "jetzt ist aber mal gut bei Euch"? Wie gesagt, ich mache mir nur meine Gedanken - auch da dort ständig kleine Babies ankommen und mein eigenes Kind dort bald zu den Großen zählt und dann vielleicht auch mal mehr nervt. Trotzdem ist es noch sehr klein und ich will nicht, dass es sic herabgesetzt fühlt. Ich habe in solchen Situationen immer das Bedürfnis,die Kids in den Arm zu nehmen. Aber ehrlich gesagt: Andererseits muss ich zugeben, dass ich zu Hause auch mal laut werde und sage: "Jetzt bleib verdammt noch mal im bett liegen!". Kann man von Erziehern/Praktikanten mehr erwarten? Außerdem eine Frage zum Betreuungsverhältnis. Die schreiben immer, das Verhältnis sei 2:3. Es sind aber in unserer Gruppe 15 Kinder, 3 Erzieher und 2 feste Praktikanten (zählt man die voll?) und zusätzlich kurzfristige Praktikanten. Das ist doch eigentlich höchstens 1:3, oder nicht? Das frage ich nur, weil es mich wundert, denn 2:3 wird immer wieder genannt. Danke für eure Antworten.

Mitglied inaktiv - 05.08.2010, 23:35



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Ich kann dir nur sagen, dass ich es in 4 Jahren Kita nicht einmal erlebt habe, dass die Erzieher so mit den Kindern gesprochen haben. Allerdings habe ich selbst auch immer gestaunt, wie man solche Nerven aus Drahtseile haben kann. Weiss nicht, wie das anderswo ist... Aber wenn sowas doch vorkommt, dann sollten solche genervten Sprüche eine Ausnahme sein, finde ich, nicht der Standard im Umgang mit den Kindern. Der Schlüssel ist 1:5 oder 1:3, wenn man die Praktikanten mitzählt, aber sicher nicht 2:3. Lass es dir doch mal vorrechnen. Vielleicht zählen sie Putzfrau und Köchin auch dazu? *g*

Mitglied inaktiv - 06.08.2010, 01:11



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Bin selbst auch Erzieherin in einer Krippe. Obwohl ich zu Hause mit meinen Kuchen auch nicht immer sanft und gütig rede und durchaus auch hin und wieder brülle, das es die Nachbarn hören ( so Sachen wie: jetzt hab ich aber genug! Jetzt ist Schluss! Raus jetzt!) mache ich das in der Krippe nie. Für mich sind zu Hause und Einrichtung zwei paar Schuhe (wobei ich das schimpfen zu Hause natürlich nicht gut finde, aber ich muss es raus lassen- nur hin und wieder) Liegt daran, daß in es in der Einrichtung nicht meine Kinder sind (ich also immer im Hinterkopf habe: nur noch x Stunden, dann sind sie weg), das entlastet die Nerven ungemein. Was nicht heißt, daß in einer Krippe nicht geschimpft wird. ich werde durchaus mal böse und lauter (brülle aber nicht). Wenn zB ein größeres Kind ein Kleines mit Absicht umrennt oder mir die Zunge raus streckt. Zum Erziehen gehört auch das tadeln (ich kann kein Kind erziehen wenn ich IMMER nett und freundlich und lieb bin) Leider ist es so, daß ich schon oft genervte und aggresive Erzieherinnen erlebt habe. Auch in der krippe. Solche Sätze wie du sie beschreibst fallen da täglich, oft noch schlimmeres. Es gibt einfach Menschen, die sind für den Beruf nicht gemacht und für den in der Krippe erst recht nicht. Aber sich das einzugestehen fällt den meisten sehr schwer. Also quälen sie sich (und Kinder und Kollegen) durch die Jahre in dem beruf. Etwas dagegen tu kannst du nicht, es höchstens der leitung melden. Wenn das auch andere Eltern tun (wende dich an euren Elternbeirat) hat das vielleicht Wirkung. Aber solange es keine beleidigenden Brüller sind, oder den Kindern weh getan wird, wird es schwer sein zu erreichen daß sich etwas ändert. Da hilft nur hartnäckig bleiben. Und was den Schlüssel angeht: wenn die Praktikanten jeden Tag da sind zählen sie auch zum Personal. Praktikanten die nur einmal die Woche kommen nicht. Ein schlüssel von 2:3 ist sehr unglaubwürdig, wer sollte so etwas bezahlen??? 1:3 stimmt da schon eher (habe immer zwischen 1:3 und 1:4,5 erlebt). Da kannst du also das nächste mal genauer nachfragen wie sie darauf kommen wenn sie das sagen.

Mitglied inaktiv - 06.08.2010, 07:01



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*grübel* Ich fand die Wortwahl jetzt nicht sooooo schlimm, v.a. da du ja sagst, es käme nur ab und an vor. Mit den Kindern wird daheim doch auch mal so gesprochen, also werden sie es in der Krippe auch abkönnen. Erinnert mich daran, dass ich in der Schule zu einem Jungen "Spinnst du?" gesagt habe und dafür von der Direktorin, die - Künstlerpech ;-) - hinten drinnen saß, sehr gerügt worden bin. Ich bin aber der Meinung, dass, wenn das Verhältnis grundlegend stimmt (!!!), solche Kommentare nicht schaden. So sähe ich das in der Krippe auch, aber vielleicht bin ich naiv. Mit der Leitung reden finde ich mit Kanonen auf Spatzen geschossen (und finde es etwas seltsam, dass diese Anregung von einer Erzieherin kommt). Sprich doch erst einmal mit den Erzieherinnen über deine Sorgen und schau, wie die reagieren.

Mitglied inaktiv - 06.08.2010, 09:39



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Ich finde das unprofessionell und würde das für mein Kind nicht akzeptieren. Was soll den für ein Betreuungskonzept dahinter stehen, wenn die Erzieher kleine Kinder anbrüllen? Oder ist das nur eine Verwahranstalt? In einer KiTa erwarte ich Freundlichkeit und Geduld und würde ein ernstes Gespräch mit Erziehern und Leitung führen, wenn ich so einen Ton mehr als einmalige Ausnahme hörte. Es lässt mich auch aufhorchen, wie dort auf die Trennungsängste der Kinder reagiert wird: Es "wird nicht gewünscht"? Was haben die für eine Vorstellung von der Psyche von kleinen Kindern? Also, ich kann in meinem Job im Büro auch nicht herumschreien. Es wird von mir erwartet, dass ich meinen persönlichen Frust an der Eingagnstür zurücklasse und evtl. beim Rausgehen wieder abhole. Soviel erwarte ich auch von den Betreuern in der KiTa meines Kindes. Der Laden klingt nicht liebevoll und auch nicht professionell geführt.

Mitglied inaktiv - 08.08.2010, 20:33