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Stunden aufstocken? - an die Lehrerinnen hier

Thema: Stunden aufstocken? - an die Lehrerinnen hier

Hallo zusammen, ich bin Lehrerin an einer Grundschule und unterrichte derzeit in Teilzeit 16 Stunden mit Klassenleitung. Es ist an der Zeit, einen neuen Teilzeitantrag auszufüllen und mir lassen die Gedanken keine Ruhe, ob ich es wage, auf 20 Unterrichtsstunden (75%) aufzustocken. Ich würde gerne die Meinungen/Erfahrungen anderer Mutter hören... Ich habe nämlich auch etwas Sorge, ob das für mich leistbar ist. Meine 3 Kinder werden dann im folgenden Alter sein - 13, 8. Klasse - Schule läuft super - 10, gerade Wechsel zur weiterführende Schule (könnte arbeitsintensiv sein), 5. Klasse - 5 (fast 6)- Vorschulkind im Kindergarten Die Kinder sind von 7:30-14Uhr immer betreut. An der weiterführenden Schule gibt es 1-2 Tage Nachmittagsunterricht. Ein warmes Mittagessen gibt es außer Haus nicht. Im Kindergarten könnte ich das beantragen. Mein Mann arbeitet Vollzeit von 8-18:30Uhr. Gelegentlich ist er auf Dienstreise. Er bringt morgens unsere kleine Tochter in den Kindergarten (Ausnahme: Dienstreise, dann bringe ich um 7:15). Folgende Dinge sprechen für eine Erhöhung der Arbeitszeit: - Die Arbeitszeit erhöht sich "nur" um 4 Unterrichtsstunden und deren Vorbereitung. Die Konferenzen, Klassenfahrten etc. bleiben gleich. - Ich muss an meine Rente denken. Seit 12 Jahren arbeite ich nun nur 50%, insgesamt 4 Jahre habe ich ganz ausgesetzt. Mein Mann kann nicht meine Rentenvorsorge sein. - Es wären 330€ netto mehr in der Kasse, was uns sehr helfen würde (Klassenfahrten, Konfirmation...) Irgendwann muss ich sowieso mehr arbeiten. Das brauchen wir, um unser Haus abzahlen zu können. - Ich habe jetzt die Gelegenheit, Stunden zu erhöhen. Später könnte das mit einer Versetzung verbunden sein, weil unsere Schule dann überbesetzt wäre. - Ich wäre in der Schule endlich wieder voll akzeptiert und bekäme alles in meiner Klasse mit. Oft bleibe ich jetzt schon länger an besonderen Veranstaltungen oder Ausflügen, weil es komisch wäre als Klassenlehrerin einfach zu gehen. Diese zusätzlichen Stunden mache ich, bekomme sie aber nicht bezahlt. Immer wieder leiste ich Vertretungsstunden, die ich zwar abrechnen kann, die aber längst nicht so bezahlt werden, wie regelmäßige Stunden. Mit Freizeit kann ich die nicht abfeiern. - Ich finde und fand immer Arbeit, Haushalt und Kind bereits jetzt sehr anstrengend. Es bleibt wenig Zeit für mich und mit meinem Partner. Das, was mich sehr anstrengt in der Schule (Sondertermine, Elterngespräche…) kann ich aber nicht reduzieren und ist immer da, egal wie viele Stunden ich unterrichte. Einen freien Tag bekomme ich grundsätzlich nicht, weil unsere Schule dafür zu klein ist. Gleichzeitig ist die Schule aber so schön und nah, dass ich da nicht weg will. - Ich könnte eine Putzfrau anstellen, die auch bügelt. Unsere Studentin, die aktuell nur bei Konferenzen nachmittags kommt (einmal im Monat), würde auch regelmäßig den 1 Nachmittag in der Woche kommen. Bei Fortbildungen oder ähnliches nimmt bereits jetzt mein Mann nachmittags frei. Großeltern stehen nicht zur Verfügung. Die Großen können natürlich auch einmal allein bleiben oder zu einer Freundin gehen. Folgende Dinge sprechen dagegen oder machen mir Angst: - Ich muss noch mehr Zeit in die Vorbereitung investieren. - Ich habe keine Ahnung, was das für Stunden sind. Es könnten Nebenfächer ohne Vorbereitung sein. Es könnten aber auch Englischstunden sein, die viel Vorbereitung erfordern. Evtl. sogar Hausaufgabenbetreuung am Nachmittag. - Ich kann, auch wenn die Kinder krank sind, nicht früher zu Hause sein, um mein Mann bei der Betreuung abzulösen. - Ich weiß nicht, ob ich im Anschluss an den Kindergarten einen OGS-Platz für unsere Kleine in der Schule bekomme. - Ich habe tierisch Bammel, dass ich das nicht schaffe - vor allem in schulischen Stressseiten (Zeugnisschreibeere...) Bitte schreibt mir eure Meinungen/Erfahrungen! Die Entscheidung werde ich wohl so oder so allein treffen müssen. Es geht immer so viel um Elternzeit etc. Wann sind die Kinder so alt, dass man wieder mehr arbeitet? Wann ist ein guter Zeitpunkt, seine Stunden wieder aufzustocken? LG

von Alema am 01.11.2018, 11:20



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Hallo! Die Gedanken kenne ich nur zu gut. Ich bin Realschullehrerin und bin bei 2 Kindern jeweils am 1. Geburtstag wieder eingestiegen (eine Immobilie im Raum Stuttgart lässt einem da nicht wirklich die Wahl). Ich bin mit 19 Stunden während der Elternzeit arbeiten gegangen. Jetzt habe ich seit 2 Jahren 20 Stunden, meine Kinder sind jetzt 3 1/2 und 6 1/2. Ich unterrichte einen Nachmittag in der Woche fest, mittwochs habe ich ab und zu Konferenzen. Ansonsten einen freien Tag in der Woche. An dem Tag bereite ich meinen Unterricht vor. D.h. ich sitze ab 7.30 Uhr an meinem Schreibtisch bis ca. 14 Uhr. Dann muss ich nicht an den Schreibtisch wenn die Kinder da und wach sind. Bisher klappt das super. 3-4 Nachmittage habe ich immer für meine Kinder unter der Woche Zeit. Wir schaffen alle ihre Hobbies plus Zeit auf dem Spieli etc. Hausaufgaben mache ich immer mit meiner Tochter gemeinsam. Ich bin allerdings auch extrem gut durchorganisiert. Stehe jeden Tag um 5 Uhr auf und erledige Teile meines Haushaltes auch mal, bevor ich die Kinder wecke. Anstrengend ist es, aber auch gut leistbar. Im Übrigen kenne ich kein Fach, in dem keine Unterrichtsplanung anfällt. Auch nicht in den Nebenfächern. Zumindest nicht, wenn das qualitativ ordentlicher Unterricht sein soll und nicht nur Beschäftigungstherapie für Kinder.

von Ally79 am 01.11.2018, 14:13



Antwort auf Beitrag von Ally79

Würde ich sofort machen, bin aber keine Lehrerin. Du musst unbedingt an die Zukunft denken. Es wäre vielleicht auch an der Zeit für deinen Mann einen teilzeitantrag für 36 Stunden oder so zu stellen. Wieso sollen immer nur die Mütter zurück stecken für die Familie. Ich selbst gehe 36, mein Mann 24 Stunden.

von Mugi0303 am 01.11.2018, 16:21



Antwort auf Beitrag von Alema

Ich arbeite Vollzeit seit Jahren. Die Konferenzen bleiben die gleichen. So war es jedenfalls in den letzten Jahren. Bin Klassenlehrerin, habe zwei Kinder. Viel Struktur braucht man. So viel Vorbereitung wie ohne Kinder bringe ich natürlich nicht mehr auf. Ich muss aber nur meine eigenen Fächer unterrichten. Und ganz wichtig ist, dass ich eine tolle Schulleitung und tolles Kollegium habe. Passiert es wirklich mal, dass es extrem zu viel ist, bleibe ich mal einer Konferenz fern.

von Caitryn am 02.11.2018, 23:11