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rentiert sich die Arbeit wenn man Kosten in die Betreuung stecken muss

Thema: rentiert sich die Arbeit wenn man Kosten in die Betreuung stecken muss

Hab mal ne frage an alle Hort, Kita, Mip Mamis. Ich habe drei Kinder. Zwei Schulpflichtige und eins noch als Baby. Wenn ich jetzt alle drei in Hort bzw. Krippe stecke was müsste ich dann bezahlen. Rentiert sich da dann überhaupt noch ein 20 Stunden Job. Oder muss ich das ganze Geld was ich verdiene da wieder reinstecken. Zweite Frage wie macht ihr das mit Euren Kindern wenn sie spät abends nach Hause kommen mit dem lernen. Geht das noch.

von goca am 07.08.2011, 17:20



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1. Frage: Hmmm, bisschen pauschal die Frage ... ob es sich finanziell - für den Augenblick - rentiert, musst Du wohl selbst ausrechnen. Wir wissen nicht, was Du verdienst und auch nicht, was Krippe und Hort bei Euch kosten. Die ersten zwei Jahre habe ich auf meinen 20-Stunden-Job draufgezahlt. Bei einem Netto-Verdienst von rund 600€, waren Kinderfrau, Kindergarten und Fahrtkosten nicht finanzierbar. Im Hinblick auf meine berufliche Entwicklung und auch auf meine Rentenaussichten waren wir da eben bereit zu "investieren". Nachdem beide im Kindergarten waren, blieben vielleicht 200-300€ monatlich netto "übrig". Rein finanziell ist das ja immer leicht auszurechnen, für mich gehört zur Berufstätigkeit aber auch ein ideeller Wert. :-) 2. Frage: Dank der 20-Stunden-Woche bin ich mittags meist zu Hause und kann die Hausaufgaben selbst betreuen. An einzelnen Nachmittagen springen aber auch die Großeltern dafür ein. Ich glaube nicht, dass "abends lernen" eine Dauerlösung für Kinder sein kann und bin froh, dass das bei uns nicht notwendig ist. Viele Grüße!

von Ulli am 07.08.2011, 17:48



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Was Dich das kostet mußt Du schon selbst eruieren. Hängt ja davon ab, welche Möglichkeiten und auch Ansprüche Du an die Betreuung Deiner Kinder hast. Das geht "Low-Budget", mit Krippe und Hort (oft im Rahmen der Geschwisterbeiträge noch die günstigste Variante), über Au-pair oder festangestellter Nanny. Einstellungssache und eine Frage der persönlichen Position im Arbeitsmarkt. Arbeit rentiert sich immer, selbst wenn zeitweise ein großer Batzen für die Betreuung des "Hobbys" Kinder drauf geht. Aber man zahlt in die Sozialversicherungen ein, bietet sich und den Kindern bessere Absicherung, entlastet einen ggf. noch vorhandenen Partner, liegt niemandem auf der Tasche. Abgesehen davon ist Kinderbetreuung steuerlich absetzbar, wenn man sie nicht selbst mein ausführen zu müssen. Ich konnte mir den Luxus erlauben, trotz fehlendem staatlichen Sponsoring die ersten Lebensjahre meiner Kinder zu begleiten. Rückblickend würde ich das nicht mehr so lang machen. Letztlich war es aber auch notgedrungen länger als geplant, weil ich gar keinen Fuß mehr in die Tür(en) gekriegt habe und mir den Weg zurück hart erobern mußte und irgendwann eben nicht mehr nur das Können reicht, sondern auch Glück dazu muß. Nunmehr kann ich in den gleichen Job wie vor den Kindern und auch noch zu besseren Konditionen. Für die Betreuung der Kinder geht mein Nettogehalt nahezu komplett "drauf", dennoch rechne ich ganz anders. Die Arbeit rentiert sich spätestens in ein paar Jahren, wenn der Betreuungsbedarf der Kinder und damit meine Kosten weniger werden, ich dann aber auf einem ganz anderen Niveau arbeite, als ich es würde, würde ich bis dahin weiter mein Aufgabengebiet auf das Putzen der Küche, das kleine Einmaleins und die neusten Trends im Waschmittelmarkt konzentrieren. Spätestens dann werden die Kinder froh darüber sein, daß wir ihnen aufgrund besserer finanzieller Möglichkeiten ganz andere Bildungschancen bieten können. Man muß sich auch überlegen, wohin die gesellschaftliche Reise in der Zukunft gehen wird. Meines Erachtens ist das Modell des arbeitenden Vaters und der hausfrauenden Mutter überholt, zunehmend weder für Staat noch für die Privathaushalte finanzierbar und entspricht auch nicht mehr dem Ausbildungsniveau der Frauen. Daher ist es uns wichtig, unseren Kinder, die spätestens ganz andere Familienkonstellationen aufbauen werden, ein Vorbild zu sein, wie man es familienfreundlich und -förderlich gestalten kann.

von Caipiranha am 07.08.2011, 18:00



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wenn Du nur aufs Geld schaust, dann wahrscheinlich nicht. KOmmt aber drauf an, wo Du wohnst, was Du arbeitest und was die Betreuung kosten würde. Aber ich halte es für fahrlässig, nur auf die finanzielle Seite zu schauen. 1. bist Du zufriedener, wenn Du arbeitest? 2. willst Du was für Deine Rentenansprüche tun? 3. willst Du beruflich "drin" bleiben, um später den Einstieg leichter wieder zu finden? 4. hast Du Fachwissen mit einer ggf. kurzen Halbwertszeit? 5. willst Du eigenes Geld haben, um im Notfall, wenn der Haupternährer ausfällt, einspringen zu können? 6.-100. usw. usf. ICH persönlich halte es für grob fahrlässig, sich nur auf den finanziellen Aspekt zu beschränken. Gerade kürzlich hat es wieder ein Urteil gegeben, das alleinerziehende Mütter zum Arbeiten und Verdienen eigenen Geldes verpflichtet. Und da ist es mehr als hilfreich, wenn man nicht von Null anfangen müsste - nur für den Fall, dass... Schon allein hat auch eine Investitionsrechnung durch aus eine positiven Nettobarwert, selbst wenn zunächst unter dem STrich die Auszahlungen negativ sind... Ulrike

von u_hoernchen am 07.08.2011, 18:03



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Es kommt auf Deine Einstellung an und was Du Dir davon erhofft. Ich habe auch 3 Kinder und die Ganztagesbtreuung frisst einen grossen Teil meines Gehalts auf. Auf der anderen Seite bin ich nicht dafür geschaffen, "nur" Hausfrau zu sein und geniesse es, wieder arbeiten zu dürfen. Und je länger man aus dem Business draussen ist, desto schwieriger wird später der Einstieg. Deswegen passt es für mich obwohl am Ende finanziell nicht wahnsinnig viel übrig bleibt. Zudem wird die Betreuung günstiger, je älter die Kinder werden. Es ist Alles eine Frage der Zeit bis es sich auch finanziell lohnt. :-)

von BarbaraBlocksberg am 07.08.2011, 19:27



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gemäss meiner erfahrung lohnt es sich immer. kommt natürlich drauf an, welche prioritäten man im leben hat, das steht zum glück jedem frei. erstens möchte ich, dass mich mein kind als ausser haus arbeitendes wesen erlebt und wir es schaffen, trotzdem alles zu managen. zweitens möchte ich finanziell immer unabhängig sein. drittens habe ich keine lust, den anschluss an die arbeitswelt zu verlieren, den ich dann mühsam wieder aufbauen muss, wenn das kind ausser haus geht. wenn die kinder noch sehr klein sind, darf man am besten gar nicht rechnen. es bleibt ... nichts. aber mit jedem jahr wird es besser. ich würde, auch im nachhinein, IMMER arbeiten, auch wenn's finanziell nicht immer aufgeht, denn auf die länge lohnt es sich. alles gute!

von Chatilia am 07.08.2011, 21:50



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Hier in der Schweiz würde sich das nicht rechnen, dennoch würde ich es tun. Für meinen Sohn zahle ich (netto) 2000Euro im Monat für die Krippe, leider steuerlich nicht (kaum) absetzbar. Zum Glück verdiene ich gut genug, dass es mir egal sein kann. Dennoch, auch wenn nicht, würde ich das nie so kurzfristig betrachten. Mein Arbeitsleben hält ja noch 30 Jahre an und die finanzielle Belastung lässt nach. Ich würde mich niemals vom Gehalt meines Manns abhängig machen (das zudem noch niedriger als meins ist) und meine Karriere aufgeben. Warum auch, wer weiss was in ein paar Jahren ist. Davon abgesehen habe ich Spass im Job und ich möchte auf das Selbstewertgefühl nicht verzichten. Gruss, Nadine

von NadineLausanne am 07.08.2011, 22:21



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Also auf 2000 Euro netto würde ich selbst mit der besten Steuerklasse Vollzeit hier in Deutschland nicht kommen... Unterdessen bezweifle ich auch, dass ich in 30 Jahren eine angemessene Rente für meine Berufstätigkeit bekomme... Derzeit sehe ich meine Tante, die 43 Jahre Vollzeit berufstätig war und lediglich 830 Euro Rente im Monat bekommt. Harz 4 ist mehr, aber sie ist sich dafür zu schade. Gerecht ist etwas anderes. Es gibt halt mal Berufe, in denen man weniger verdient - dennoch sollte es "honoriert" werden, ob jemand arbeitet, oder "nur" zuhause ist. Leonessa

von leonessa am 07.08.2011, 23:34



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Für mich ja, aber was ist eine Mip Mami?

von carla72 am 08.08.2011, 08:42



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AM besten Du nimmst Dir einen Taschenrechner, ein Stück Papier und einen Stift und rechnest ... Musst Dich über die Preise erkundigen und das, was Du an Unterstützung bekommst (ich habe übers JA da Auskunft bekommen, aber Baby ist noch nicht da ... weiß also nicht wie das bei älteren Kindern ist ...). Außerdem kannst Du Kinderbetreuungskosten ja auch bis zu einer bestimmten Höhe steuerlich absetzen ... aber das ist dann wieder eine Frage, wie ihr das in einer Ehe regelt (sofern eine besteht) und dann natürlich gegenrechnen mit dem, was Du einnimmst .. Was sind denn Mip Mamis? LG

Mitglied inaktiv - 08.08.2011, 09:50



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Wenn du 20 Stunden arbeitest, ich gehe mal von Vormittags aus, dann bist du Mittags schon zu Hause; nichts mit Spätabends. Dann müssen deine schulpflichtigen Kinder nicht in den Hort, bleibt nur noch das Kleinste. Da musst du dich vor Ort erkundigen, was das kostet. Und das ist ja nur vorübergehend, denn bald kommt ja der Kindergarten, dann ist es auch wieder billiger. Gruss Sabine

von bine+2kids am 08.08.2011, 10:49



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Ich finde auch, dass das definitiv keine Frage des Geldes ist! Klar muss die Betreuung bezahlt werden, aber ich würde da selbst mein ganzes Gehalt für hergeben, wenn es sein müsste, denn ich arbeite viel zu gerne und gebe nicht einfach auf, was ich mir beruflich über 10 Jahre hart erkämpfen musste. Ich finde den Kindern ist mehr geholfen, wenn die Eltern einen zufriedenen Lebenswandel führen. Ist es natürlich befriedigender die Kinder zu hüten (ist ja durchaus denkbar!), dann würde ich auch zu Hause bleiben. Mir sind aber finanzielle Unabhängigkeit vom Mann, beruflicher Erfolg und ein soziales Umfeld im Arbeitsleben total wichtig, so dass ich auch 2500 Euro brutto für ein Kindermädchen ausgebe (ok, ich kann es mir auch locker leisten!). Ich würde Dir auch empfehlen mal genau zu rechnen, was die Betreuung kostet, wie wichtig Dir das Arbeiten tatsächlich ist und dann findest Du auch einen Weg. Und immer dran denken, alles ist richtig. so lange man selbst zu seiner Entscheidung steht. Es gibt in dieser Beziehung kein richtig oder falsch, hauptsache Du bist zufrieden, dann sind es auch Deine Kinder!!!!

von Trine72 am 08.08.2011, 17:57



Antwort auf Beitrag von goca

Das ist eine Frage der Einstellung. Pro fürs Arbeiten: - deine beruflichen Chancen werden besser, je früher du wieder einsteigst - Auszeit von Familie und Kinder (für mich ist arbeiten erholsamer als der Stress zuhause) - du hast eigenes Geld (was wenn Haupternährer ausfällt, wie bei uns, mein Mann ist erwerbsunfähig) - es gibt für deine Kleinste auch Zuschüsse zur Betreuung vom Arbeitgeber. Ich arbeite übrigens 32 Stunden die Woche und liege jetzt dan Gehaltserhöhung grade mal 100 Euro über dem Hartz IV Satz den wir bekommen würden. Diese 100 Euro sind meine Fahrtkosten, dann gehe ich 0 zu 0 raus. Aber ich bin ausgeglichener, ruhiger dem Kind gegenüber. Außerdem werden deine beiden Großen bald aus dem Hort Alter sein, was dann? Ich finde einen Kompromiß aus beidem immer Klasse. Meine Stunden sind perfekt für uns. Zum Leben reicht es.

von Badefrosch am 08.08.2011, 20:07



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Zu allererst: Arbeit LOHNT SICH IMMER! Bei uns ist es so, dass es für Geringverdiener Vergünstigungen gibt. Ich gehe nur 60% arbeiten (24 Std-Woche), meine 3 Kiddies sind im Hort bzw. KiTa, ich zahle für meine Altersvorsorge, bin unabhängig... Ausserdem ist frau dann nicht ewig raus aus der Arbeitswelt, und wenn es nur paar Stunden sind. Dann fängst du nicht nach 10 Jahren bei NULL an. LG

von Karbolmaus am 09.08.2011, 00:03



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Arbeit lohnt sich immer. Es ist eine Investition in Deine Zukunft. Deine Kinder gehen mit Sicherheit irgendwann aus dem Haus. Dein Mann geht mit einer Wahrscheinlichkeit von 40% aus dem Haus. Somit ist es doch ein lohnenswertes Ziel zu arbeiten und womit sich nicht zu abhängig von anderen zu machen.

von Nicol am 08.08.2012, 09:35