Baby und Job

Forum Baby und Job

Nochmal zu Arbeit direkt nach MuSchu

Thema: Nochmal zu Arbeit direkt nach MuSchu

Ich habe mich durch alle Antworten dazu gewühlt, und mir ist aufgefallen, dass viele von euch arbeiten gehen, weil sie ihren Job so lieben und Spass daran haben, und nicht weil sie das Geld einfach zum überleben brauchen. Ich war bei meiner Tochter nie im Muschu und auch nicht in Elternzeit, da ich selbständig war und einen Kunden intensiv 7 Tage die Woche von 9 bis 17 Uhr betreut habe. Dies ging bis meine Kleine 1 Jahr alt war. Ich empfand es als belastend, und ich konnte die Babyzeit nicht geniessen. Denn meine Tochter war immer mit mir zu Hause, ich habe sie quasi nebenbei betreut. Leider waren wir auf das Geld angewiesen, da mein Freund damals eine Umschulung machte und nicht wirklich ein Einkommen hatte. Nun sieht es wieder anders aus. Wir sind beide beim gleichen AG beschäftigt, ich bin in einer Führungsposition mit 40 Std./ Woche. Unsere Kleine geht in die Kita von 8-17 Uhr und es bricht mir oft das Herz wenn ich sie morgens aus dem Bett trommeln muss und sie dann um 17 Uhr dort schon sehnsüchtig wartet, weil sie die letzte ist. Sie wird im Oktober 3. Mädels, wenn ich könnte, würde ich beim 2. Kind im ersten Jahr zu Hause bleiben. Aber ich muss mindestens 20 Std./Woche gehen, direkt nach dem MuSchu, das Baby muss dann stundenweise in die Krippe. Denn 1. will ich meinen Job nicht verlieren in dem ihn mir eine kinderlose Kollegin wegschnappt, und wir brauchen 2. auch dringend das Geld... auch wenn sich das Wort "Führungspostion" immer nach viel Einkommen anhört.... Ich möchte allerdings auch nicht auf ein zweites Kind verzichten, da ich mir sage, dass ich einen Job sicher nicht mein ganzes Leben haben werden, aber meine Kinder schon. Nachdenkliche Grüße Pustekuchen

Mitglied inaktiv - 19.09.2006, 11:56



Antwort auf diesen Beitrag

Huhu, das ist natürlich scheiße, daß es dir dabei so schlecht geht und du so gern beim Kind geblieben wärst. Tut mir sehr leid für dich :( Verstehe ich auch gut und würde mir wünschen, daß jede Mutter soviel finanzielle Unterstützung von "weiß-nicht-woher" bekommt, um das selbst entscheiden zu können. Bei mir siehts aber so aus: mein Sohn ist 8 Monate und ich kann es langsam nicht mehr aushalten zuhause :((( Ich würde so gern wieder arbeiten gehen, musste aber meinen Job für Kind und Familie an den Nagel hängen. Ich habe vielleicht die Chance auf einen neuen Job in der neuen Gegend, und sollte ich die Stelle bekommen, werde ich sie auf jeden Fall nehmen. Das wird auch meinem Kind zu gute kommen, denn die Stunden, die mir dann mit ihm bleiben, werde ich richtig geniessen und mich intensiv mit ihm beschäftigen. Das kann ich leider sonst nicht, bin wohl dazu nicht geboren :( Liebe Grüße, Mandana

Mitglied inaktiv - 19.09.2006, 13:39



Antwort auf diesen Beitrag

ich gehe arbeiten, weil ich das Geld brauche und als ich es damals nicht gebraucht habe, da mein Mann überdurchschnittlich verdient hat...bin ich trotzdem gegangen...weil mich der Alltag zu Hause aufgefressen hat. heute wo ich arbeiten muss, würde ich am liebsten mit emi zu Hause bleiben und im übrigen ist er von 7-17 in der tagesstätte und danach noch bei anderen sittern untergebracht. annika

Mitglied inaktiv - 19.09.2006, 14:48



Antwort auf diesen Beitrag

Hallo Pustekuchen, 7 tage die Woche und keine Kinderbetreuung ist aber auch eine denkbar ungünstige Situation. Ja, ich arbeite obwohl wir finanziell abgesichert sind. Aber zum einen bin ich nicht so blauäugig zu glauben, dass uns nichts passieren kann. Ich kann mri nicth vorstellen, dass mein Mann mich sitzen lassen würde - aber wieviele Frauen, die sitzen gelassen wurden, hätten das ihrem Mann vorher zugetraut. Ich weiß auch, dass trotz vieler doppelter Böden selbst im Falle eines Unfalls meines Mannes, der letzte auch noch reißen kann. Ich will einfach sicher sein können, dass ich uns auch alleine durchbringen könnte. Dazu macht mir meine arbeit tatsächlich Spaß, was nicht heißt, dass es mir morgens leicht fällt aufzustehen und Kinder aus den Betten zu holen (musste ich bisher zum glück nie früh, aber jetzt geht die Schule los und da gelten ganz andere Regeln). Ich kann Dich aber nur darin unterstützen, ein zweites Kind zu wollen. Ich sehe wie gut meine Kinder aufeinander eingespielt sind und es beruhigt mich immer zu wissen, dass ganz egal was passiert: Die beiden haben immer noch sich und trotz allen Zoffs halten sie zusammen wenn es darauf ankommt. Diese Beobachtungen und Gedanken haben mir schon viele berufstätige Mütter und Väter mitgeteilt und bestätigt. Wir hatten sehr große Tiefen, auch weil mein Mann sehr schwer krank war zeitgleich mti beruflichen Problemen bei mir (die mich psychisch enorm belasteten) und schwerer Krankheit bei den Kindern. Aber es durchgehalten zu haben, macht mich stolz und hat uns alle auch bestätigt, dass wir es nicht ganz verkehrt machen. Ich habe immer versucht, das positive zu sehen, auch wenn es nicht viel war, etwas positives gibt es immer! Kopf hoch Grüße Tina

Mitglied inaktiv - 19.09.2006, 16:22



Antwort auf diesen Beitrag

hallo, eure texte zu lesen tut echt gut, danke!mein sohn ist nun 13 monate alt, ich hab gleich nach seiner geburt weiterstudiert (Abend-FH , 3x die woche)und schreib jetzt diplomarbeit, demnächst möchte ich arbeiten gehn (entweder angestellt oder selbständig..).. ich hab das gefühl mich rechtfertigen zu müssen wenn ich nun arbeiten sollte - - werde auch häufig mit so hilfreichen aussagen konfrontiert wie "aber du arbeitest maximal teilzeit, oder??" ... "aber krippe erst wenn er 2 ist, oder???" gruml!!!!ich hasse es! und mich ärgert dass das bei männern doch alles kein problem ist! kein schlechtes gewissen bei auslandsaufenthalten, kein gedanke dran statt der mama aufs kind aufzupassen!!! Mann!! sorry ,... das musste mal raus..

Mitglied inaktiv - 19.09.2006, 19:35



Antwort auf diesen Beitrag

Hallo, na, ganz unrecht hast Du nicht...aber ich sehe es schon auch etwas anders. Für mich ist das MÜSSEN absolut relativ zu betrachten. Es kommt aus meiner Sicht IMMER auch auf den Lebensstandard an und darauf, wie weit man bereit ist, zurückzustecken. Man MUSS natürlich, wenn der Standard entsprechend hoch ist - wenn ich ein Haus abzahlen muss, wenn ich die KiGa-Gebühren für einen Ganztagsplatz zahlen muss, wenn ich ein Auto evtl. noch abtragen muss etcpp. Klar, Leben ist nicht billig, auch nicht in den nicht hohen Lebensstandards die man sich vorstellt. Aber ich würde sagen, jeder verleiht den Dingen im Leben Prioritäten. So gebe ich offen zu, daß auch ICH sage, daß ich arbeiten MUSS. Aber wenn ich es näher betrachte muss ich gar nicht. Denn dann könnte ich mir die Hälfte der KiGa-Kosten sparen, ich könnte zu Fuß laufen statt mit dem Auto zu fahren und ich hätte mir kein Haus kaufen müssen. Dazu könnte ich einige Vorsorgen fürs Alter einfach kündigen, meine Versicherungen aufs niedrigste reduzieren und auch nur bei Aldi kaufen und nur sonntags gibt es Braten. Und Klamotten gibt es dann einmal im Jahr zu Weihnachten von C&A. Nun wirklich sehr überspitzt dargestellt und bitte nicht falsch verstehen, ich meine es nicht abwertend. Ich denke nur gerade an meine Kindheit ;-) Aber die schönen Dinge, die was kosten, sind da, weil ich sie wollte und daher MUSS ich jetzt auch arbeiten gehen - sonst kann ich sie nicht bezahlen. Und ich möchte auch nicht, "nur" weil ich ein Kind habe, auf manche Annehmlichkeit verzichten. Aber ganz nebenbei macht es mir tatsächlich auch Spaß zu arbeiten. Und ich bin nach einem Jahr wieder arbeiten gegangen. liebe Grüße Natascha

Mitglied inaktiv - 19.09.2006, 23:43



Antwort auf diesen Beitrag

Hm, da möchte ich auch nochmal mitschreiben... Ich habe oft das Gefühl, dass es leichter ist zu sagen: "ich MUSS arbeiten", als zu sagen "ich arbeite gerne, obwohl ich Kinder unter 3 Jahren habe". Frau wird einfach in ihrer Situation eher unterstützt, wenn erstere Aussage kommt. Bei der zweiten sieht es tatsächlich oft so aus, als wäre frau NUR darauf bedacht, den momentanen Lebensstandart zu halten, ohne Rücksicht auf Verluste und sich persönlich zu verwirklichen, was sie aber doch gefälligst durch das Aufziehen der Kinder zu tun hat. Ich finde es richtig, was jemand hier geschrieben hat: Kein Mann käme auf die Idee, sich zu rechtfertigen, weil er nach der Geburt seines Kindes arbeitet, oft sogar noch mehr als zuvor. Stattdessen ist er der tolle Kerl, der sich für die Familie ein Bein ausreisst. Die Frau hingegen hat häufig gar nicht die Möglichkeit zu wählen, in welcher Form sie sich für die Familie ein Bein ausreisst (was sie übrigens so oder so tut!). Ich glaube, dass von Frauen, die berufstätig sind sowieso deutlich mehr erwartet wird, als von Männern. Letztere haben schließlich oft "nur" ihren Job. An Frauen bleibt auch noch die Hausarbeit und Kindererziehung hängen (Zitat: "Schatz, das kannst du einfach besser..."). Das macht es für mich so anstrengend und unbefriedigend. Und da kann ich dich voll und ganz verstehen. Wenn frau schon nicht immer ganz frei entscheiden kann, ob sie arbeitet oder daheim bleibt, möchte sie wenigsten Respekt und Anerkennung für ihr Tun. Jawoll!!! Das musst mal raus, ist halt gerade echt mein Thema. LG Annette

Mitglied inaktiv - 23.09.2006, 20:12