Sorry, offtopic, aber mich interessiert eure Meinung. Ist unsere Gesellschaft eine männerfeinliche, und was kann Frau dagegen tun? Ich bin allein erziehend und mein Ex hat sich seit meiner Schwangerschaft anders verhalten, als erwartet. Vorher hat er gesagt, er würde auch Hausmann werden, etc. Dann hat er sich nen Scheiß gekümmert. Er empfindet es als großartig von sich selbst, wenn er bei seinen Besuchen MIR die Arbeit ABNIMMT, das Kind zur Kita zu fahren. Das kam jetzt 3 mal vor, normalerweise habe ich TÄGLICH diesen doppelten Arbeitsweg, er hatte zu der Zeit Semesterferien. Zuletzt war er einige Tage bei uns, hat auch da übernachtet, wie gehabt. Dass er morgens erst aufstand, wenn das Kind komplett gerichtet war, nahm ich ihm übel, auch, dass er sich am zweiten Tag abends spontan verabschiedete, um mit Freunden saufen zu gehen. Hab ihn rausgeworfen. Dumm nur: wenn er nicht bei uns übernachten kann, sieht das Kind ihn kaum, denn die Fahrten sind ihm zu teuer. Er ist Student (ich beziehe aufstockend ALG II). Jetzt aber zum Kern der Frage: Das ist ja beiliebe nicht der einzige Mann, dem es so geht. Habe in einer Studie gelesen, dass der größte Teil der "verlassenen" Männer bis zur Trennung überhaupt nicht checkt, dass es um die Wurst geht. http://www.familienhandbuch.de/cmain/f_aktuelles/a_trennung_scheidung/s_1089.html Sie fühlen sich betrogen, allein und ungerecht behandelt. Dürfen an Weihnachten nicht ihre Kinder sehen. Die Mütter haben großen Einfluss darauf (wie ich), wie der Kontakt verläuft. Den Teufelskreis, dass durch weniger Kontakt die Distanz zum Kind größer und der Umgang schwieriger wird, ein Besuch sich auch "lohnen" muss (mein Ex fährt z.B. nie nur für einen Nachmittag die 200km hin und zurück), kann man schon irgendwie nachvollziehen. Aber was kann man als Mutter denn tun, um diesen Männern entgegenzukommen, ohne sich selbst zu opfern? Ich denke: Es zwingt ihn ja niemand zu einem Zweitstudium (bzw. Studium nach Ausbildung und mehrjähriger Berufserfahrung) in REGELSTUDIENZEIT. ICH würde NIE auf die Idee kommen, MIT KIND in Regelstudienzeit studieren zu wollen. Ich denke: Wenn er sein Kind wirklich mal wickeln WOLLTE, dann käme er auch in die Verlegenheit - auch wenn das Kind es gewohnt ist, dass ich es mache, und lieber zu mir rennt. Er denkt: Sie hat mit mein Kind genommen, hat mir meine Familie zerstört, jetzt jammert sie bloß darüber, wie schwer alles für sie ist. Für MICH ist es auch schwer. Ich habe kein Geld und kann mein Kind nicht sehen. Ich bezahle zwar keinen Unterhalt, häufe dadurch aber Schulden beim Staat an. Immer soll alles nach ihrer Pfeife tanzen, sie fordert, dass ich alle zwei Wochen komme. Dabei habe ich mein Leben hier, und muss bei meinem Kind in ein völlig anderes Leben eintauchen, in dem ich nichts zu sagen habe. SIE kommt mir auch nicht entgegen, sie soll MICH doch mit Kind besuchen kommen. usw. So ungefähr. Ich versuche einfach, von der persönlichen Ebene abzusehen. Klar verhält MANN sich aus meiner Sicht wie ein unmündiges Kleinkind. Aber da es so viele Männer gibt, denen es so geht - und an deren subjektiver Sicht offenbar nicht zu rütteln ist - ist die Welt also ungerecht zu Männern? Habe vorhin eine Postkarte gesehen, darauf ein dickes Ehepaar, er steht auf der Leiter oben, sie hält unten. Ihre Gedankenblase: "Jetzt oder nie." Sowas finden wir lustig, aber wenn das Bild umgekehrt wäre (die Frau oben und der Mann mit Mordgedanken) - würden wir es dann nicht als frauenfeindlich ablehnen? Schon kleinen Jungs wird immer das Böse, Arglistige unterstellt. Mädchen sind nur lieb und nett und werden aufgewertet. Dass ich keine Lust auf lieb und nett habe, ist die eine Seite. Warum, jetzt mal im Ernst, sollte ich bei der Oma meines Ex anrufen und mich für ein Geschenk von ihr an unser Kind bedanken (das erwartet er von mir...). Aber was soll man denn jetzt von den Männern erwarten? Ich weiß es grade echt nicht, bin total verwirrt. Helft mir mal wieter!
Mitglied inaktiv - 19.08.2010, 14:15