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Lehrer-sein, Referendariat, Zukunft....

Thema: Lehrer-sein, Referendariat, Zukunft....

Hallo, Angeregt durch den Beitrag unter mir, bin ich auch nochmal zum nachdenken gekommen... Ich bin 33 Jahre, hab zwei Kleinkinder (1 und 3) und arbeite zur zeit als Quereinsteigern an einer Realschule in NRW. D.h. Ich habe kein Referendariat gemacht, vorher aber 2 Jahre an einer Berufsschule unterrichtet, jeweils mit befristeten Verträgen. Nun habe ich also eine stelle bis nach den Sommerferien, ich weiß also noch nicht wie es danach weitergeht. Meine Stundentakt mit 16 Wochenstunden ist mir definitiv zu hoch, zur zeit klappt es dank Liga, Großeltern und flexiblem Papa, aber ich komme schon an meine Grenzen. Nun ja, bevor es zu lang wird: gibt es irgendeine Möglichkeit an einer Schule zu bleiben OHNE referendariat? Eine Verbeamtung sei erstmal hinten angestellt, mir geht es nur darum, einen festen Job zu bekommen auf Dauer, ohne dass ich das Referendariat nachholen müsste. Das kann ich mir, zumindest zur zeit mit den kleinen, gar nicht vorstellen. Ausserdem möchte ich gar keine vollzeitstelle haben, ich möchte auch in Zukunft und wenn die Kinder mal in die Schule kommen, genügend zeit für sie haben und eventuell auch noch ein 3. Kind. Hab aber nun gar keinen plan wie es weitergehen kann. Viele "raten" mir zum ref, aber wie gesagt, das ist für mich (zur zeit, noch?) keine Option. Gibt es hier jemanden, der in einer ähnlichen situation war oder ist? Welche möglichkeiten gibt es? Anders als in dem Beitrag unten gefällt mir der Lehrerabzug an sich ganz gut und es lässt sich ja auch mit Familie alles wunderbar regeln. Bin nur planlos, wie es auf Dauer weitergehen kann.... Danke vorab für Rückmeldungen und lieben Gruß!

von miina am 22.03.2014, 11:36



Antwort auf Beitrag von miina

Hallo! Ich fasse zusammen - du unterrichtest gerade (befristet), hast schon vorher unterrichtet. Zweites Staatsexamen bzw. Ref fehlt. Vollzeit möchtest du nicht arbeiten. Keine schlechten Voraussetzungen, würde ich sagen (bin Lehrerin in Bayern)! Allerdings ist deine beruflich Vita doch eher ungewöhnlich, als Quereinsteiger an der Schule. ICH würde folgendermaßen Erkundigungen einholen: - bei eurem Kultusministerium schriftlich (Dienstweg einhalten) nach einer Einstellung für max....Stunden fragen - parallel dazu an deiner jetzigen Schule nach Vertragsverlängerung/neuem Vertrag fragen, bzw. grundsätzliches Interesse bekunden - an nicht-staatlichen Schulen in deiner Nähe nachfragen (privat, kirchlich), was da gehen könnte. Wenn du "Mangelfächer" unterrichtest, bist du grundsätzlich in einer stärkeren Verhandlungsposition! Vielleich konnte ich dir weiterhelfen! Sabet

von Sabet am 22.03.2014, 12:07



Antwort auf Beitrag von Sabet

Danke sabet, Im Moment sind meine Fächer (englisch und Spanisch) noch Mangelfächer, wer weiß aber wie es in ein paar Jahren aussieht... Ich werde mich mal beim Kultusministerium erkundigen, weiß nur gar nicht, wie am besten. Muss mal googlen ;-) Mal schauen, wie es an meiner Schule weitergeht, könnte mir schon vorstellen, weiter dort zu bleiben, allerdings sind im Oktober auch zwei Referendare fertig mit englisch. Nur ob es dann Stellen gibt für sie, ist ich unklar. Habe eine Kollegin (verbeamtet!), die sich seit 2,5 Jahren von einer Befristung zur nächsten hangelt, weil es keine freien stellen gibt. Bedarf ist trotzdem da!

von miina am 22.03.2014, 18:09



Antwort auf Beitrag von miina

Ist es nicht auch bei Euch so, dass das Referendariat nur 2 Jahre dauert? Ich weiß ja nicht, wie die Arbeitsbelastung im Referendariat ist. Aus meiner Erfahrung als Juristin kann ich Dir nur sagen: Der Lehrerberuf ist ein Traumberuf, wenn man Kinder hat. Du musst Dir später, wenn die Kinder in der Schule sind, keine Sorgen machen, wie Du die Kinder in den Ferien betreust. Alle anderen müssen 13 Wochen Ferien irgendwie mit Betreuung regeln. Dafür würde ich das Referendariat in Kauf nehmen und Geld in eine Tagesmutter, Kinderfrau oder Aupair investieren, dass Dir und dem Rest Deiner Familie Luft verschafft. Kein anderer Beruf bietet Dir solche Vorteile.

von Astrid18 am 24.03.2014, 04:25



Antwort auf Beitrag von miina

"Habe eine Kollegin (verbeamtet!), die sich seit 2,5 Jahren von einer Befristung zur nächsten hangelt," Wenn man verbeamtet ist, hat man keine Befristung. Das kann also so nicht ganz stimmen. Möglich, dass sie keine feste Schule hat, eine feste Stelle mit einer Verbeamtung doch. Ich würde dir auf jeden Fall zu einem Referendariat raten. Das ist auch mit Kindern zu schaffen, gibt dir Sicherheit und die Möglichkeit genau so viele Stunden zu arbeiten, wie du magst.

von Miolilo am 24.03.2014, 18:37



Antwort auf Beitrag von miina

kann man nicht (oder konnte man), wenn man lange in der Praxis gearbeitet hat sich in NRW das Ref anerkennen lassen? nach 5 Jahren Vollzeit, oder so? Aber ich habe keine Ahnung, ob das noch aktuell ist. Je nachdem wo du wohnst wäre das Ref in Teilzeit (in Hessen) vielleicht eine Alternative?

von Pelopeia am 24.03.2014, 19:29



Antwort auf Beitrag von miina

Ich würde dir dringend anraten noch mal über ein Ref. nachzudenken oder dich vorsichtshalber auch um nen alternativen Arbeitsbereich umzusehen. Komme aus Rheinland-Pfalz und hier gibt es ungefähr 200% Lehrerüberschuss dank zu hoher Ausbildungsrate, von denen sich momentan sehr viele nach NRW bewerben. Und das wird sich in den nächsten Jahren sogar noch verstärken. Arbeite als vollständig ausgebildete Lehrerin bereits seit 5 Jahren in befristeten Verträgen (Auswahlnote 2,2) und eine Planstelle ist auch im kommenden Jahr nicht in Sicht. Weiß nicht genau, wie es in NRW abläuft, glaube aber, dass es auch dort nur noch zwei Vertragsarten gibt: befristet oder Verbeamtung.

von Ingata am 25.03.2014, 13:15