Baby und Job

Forum Baby und Job

Ich bin so frustriert und enttäuscht von mir selbst...

Thema: Ich bin so frustriert und enttäuscht von mir selbst...

Ich arbeite seit einem halben Jahr wieder 30h/Woche in meinem alten Beruf, allerdings neuer Arbeitgeber. Ich muss zugeben, ich war mal richtig gut in meinem Job, nur seit ich nach der Elternzeit (13 Monate lang war ich daheim) wieder angefangen habe zu arbeiten, bin ich total schusselig und irgendwie ungenau geworden. Der Job ist sehr stressig und es ist so viel zu tun, dass ich mit meinen 6h täglich nicht hinkomme. Aufgrund des Fahrtwegs und der Kiga-Öffnungszeiten kann ich leider nicht mehr arbeiten, hab auch niemanden, der meinen Sohn betreuen kann, da mein Freund auch von früh bis spät arbeitet... zurück zum Thema: mir fällt es schwer, mich so zu konzentrieren wie früher, als ich noch keine Familie hatte... warum ist das nur so? Ich versuche von Tag zu Tag wirklich mein Bestes zu geben, aber es schleichen sich ab und an so kleine Oberflächlichkeitenfehler ein, ich kapiers einfach nicht, warum ich es nicht gebacken bekomme. Versteht mich jemand? Musste ich mal loswerden, danke fürs Lesen. LG

Mitglied inaktiv - 04.08.2010, 22:28



Antwort auf diesen Beitrag

ICh denke du kannst nicht richtig loslassen. Wenn du in Gedanken bei deinem Kind bist, dann fehlt das halt bei der Arbeit. Vielleicht könntest du längerfristig einen ruhigeren Job suchen. Ich arbeite 28 Stunden und am Anfang war das auch recht stressig. Jetzt sind meine grösser und es klappt super. Ich arbeite aber als Grenzgängerin und für mich ist die Landesgrenze auch irgendwie meine Grenze, von Mama zur Angestellten. Ich versuche das auch bewusst. Ab der Grenze heim, denke ich über Mittagessen nach und vorher schliesse ich mit der Firma ab. Vielleicht hilft dir so eine fiktive Grenze auch. Versuch es mal. Gruss Sabine

Mitglied inaktiv - 05.08.2010, 06:34



Antwort auf diesen Beitrag

Das kenne ich nur zu gut. Ich habe auch noch in der Elternzeit meinen Job gewechselt und arbeite allerdings nur 24 h pro Woche - also drei volle Tage. Die Arbeit ist aber so viel, dass ich häufig noch von zu Hause arbeite. Und es war bei mir am Anfang genauso wie du es auch beschreibst, ich war oft unkonzentriert und habe kleine Fehler gemacht, die mich selbst am meisten geärgert haben. Nach nun zwei Jahren ist es wieder besser, aber ich habe mir angewöhnt, mir jeden Tag ein Tagesprogramm aufzustellen und das aufzuschreiben. An diesen Sachen versuche konzentriert zu arbeiten und mich nicht ablenken zu lassen (was übrigens nie klappt). Ich habe jetzt immer ein Buch vor mir liegen, dort schreibe ich mir auf, was ich den Tag über gemacht habe, was noch zu tun ist und was evtl. dabei zu beachten ist. Dadurch ist im Kopf wieder etwas mehr Platz für die eigentliche Arbeit. Seitdem klappt es bei mir mir wieder etwas besser... Kurz gesagt, mit ein bisschen mehr Routine und guter Organisation wird das wieder! LG Capeke

Mitglied inaktiv - 05.08.2010, 07:00



Antwort auf diesen Beitrag

ich kenne das nur zu gut und auch ich fahre manchmal aus der Haut vor Wut über mich selbst. Aber die Frage ist doch, ob die Arbeit darunter arg leidet? Natürlich wäre es schön alles perfekt machen zu können, aber wer kann das schon? Meine Erfahrung ist, dass auch anderen Flüchtigkeitsfehler unterlaufen. Du bist mit dem Problem nicht alleine. Vielleicht verstehen es andere besser, ihre Fehler zu verdecken oder zu überspielen. Du kannst nicht mehr machen, als dich möglichst gut zu konzentrieren. Ein bisschen bringt dann auch noch die Routine (die sich vielleicht noch nicht eingespielt hat?). Sei bemüht, gelobe Besserung, aber setz die wegen Flüchtigkeitsfehlern nicht so unter Druck (darunter leidet die Arbeit dann nämlich auch).

Mitglied inaktiv - 05.08.2010, 07:59



Antwort auf diesen Beitrag

das hatte ich auch, als ich bei meinem ersten nach 8 monaten wieder angefangen habe zu arbeiten. damals habe ich nach vielem gutgemeintem zureden von meiner mutter und anderen mich nicht getraut, dem kind eine vollzeitbetreuung zuzumuten und bin mit 30h/woche gegangen. resultat war aber ein rechtes chaos (unzufrieden in der arbeit, da ich immer mitten im tagesablauf gehen musste und nichts so richtig fertig bekam, unzufrieden mit dem kind, weil ich natürlich nach wie vor keine vollblutmutter war, und mich nicht an spielplatzsitzereien und kindbetüddeln ergötzen konnte). nach drei monaten bin ich wieder in vollzeit gewechselt und seitdem gings deutlich besser. für mich ist es einfacher, eine sache (=arbeit) ganz zu machen und meine definitiv nicht vorhandene "kernkompetenz kleinkinderziehung" von jemandem übernehmen zu lassen, ders gut und gerne macht. ich kümmere mich dann gerne um den part kind bekuscheln und abends vorlesen. so habe ich es bei jedem der drei folgenden gemacht, nach etwa einem jahr wieder vollzeitig in den job. geht gut und macht spaß. kannst du dir vielleicht jemanden leisten, der dir jeden nachmittag ein wenig unter die arme greift? jeden tag zwei stunden zahlen, dafür wieder das coole gefühl bei der arbeit, dinge gut, richtig und erfolgreich zu erledigen (ist ja auch karrieretechnisch nicht unwichtig...)

Mitglied inaktiv - 05.08.2010, 09:00



Antwort auf diesen Beitrag

Das ging mir beim ersten Wiedereinstieg auch so. Durch die Teilzeit hatte ich einfach nicht die Zeit, lange abzuwägen und nachzudenken. Auch ich machte einige Schusselfehler, über die ich mich riesig ärgerte. Wie bereits von jemanden beschrieben, half es mir viel, in einem Buch ständig alle Zwischengedanken aufzuschreiben, To-Do-Listen usw., um den Kopf für die Tätigkeit frei zu haben, die ich gerade machte. Ich verringerte meine Erwartungshaltung an mich selbst (bisher strebte ich Perfektion an) nach dem Motto: gut reicht auch, schließlich schultere ich im anderen Teil meines Lebens eine neue, große Veranwortung. Nach Monaten kam dann die Routine zurück und damit auch das Selbstvertrauen. Ich sah, dass anderen auch Schnitzer passierten und wurde etwas unverkrampfter, konnte Fehler auch zugeben. Inzwischen fühle ich mich wieder sicher. Die straffe Organisation meiner Arbeit über Listen und Termine habe ich beibehalten, weil sie mir sehr hilft. Sei ein bisschen geduldig mit Dir, dann wird es sicher bald besser. Alles Liebe.

Mitglied inaktiv - 05.08.2010, 12:16