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Glücklich im Job

Thema: Glücklich im Job

Hallo! Nachdem ich immer wieder doch hier im Forum schnuppere, fiel mir auf, dass in vielen Diskussionen das Thema "rundumsarbeiten" als Mama immer wieder die Frage nach der Rentenversorgung in Zukunft aufgreift bzw. immer wieder die Sorge andere finanziell durch die hohen Steuern unterstützen zu müssen. Da fiel mir auf (vielleicht überlese ich es auch), dass ich selten so etwas wie "Spaß am Job" und dadurch eine Ausgegliechenheit heraushöre. Deshalb frage ich mal so allgemein in die Runde: seid Ihr zufrieden oder gar glücklich, erfüllt mit Euren Jobs? Oder geht es bei dem Job vorwiegend darum, finanziell über die Runden zu kommen? Welchen Eindruck habt Ihr in Eurer unmittelbaren Umgebung? Das ist zwar recht persönlich gefragt, aber vielleicht kommen ja ein paar Antworten. Danke und Gruß, Ewa

von EwaK am 07.01.2012, 22:25



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Ich mache meine Arbeit nicht gerne. Stehe absolut dazu und ich bekomme meist innerlich eine Vollmeise wenn ich zum Dienst muss! ABER: niemals würde ich es mir auf der Arbeit anmerken lassen! Weil die Pat. / Bewohner nun einmal nichts dafür können! ;-) Ich hatte mal studiert und musste es aufgeben - ich habe leider das Pech gehabt, dass es den Studiengang in der Form nicht mehr gab als ich wieder die Möglichkeit gehabt HÄTTE. Ich hätte ähnl. und länger neu studieren müssen und das konnte ich wegen meines Alters und der Kinder nicht. Tja ... ich suche aber aktuell Alternativen. Es gibt einige im Umfeld, die mögen ihre Arbeit auch nicht soooo sehr, müssen aber wie ich ran! Und viele, die ihre Arbeit lieben! Das finde ich schön und freue mich auch für sie ....

von Jamu am 07.01.2012, 22:34



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Im Großen und Ganzen bin ich meist glücklich in meinem Job. Meine Kollegen sind nett, die Arbeitszeiten ok, der Ertrag ist sehr gut, ich bin anerkannt. Aber ich bin auch ab und an "neidisch" auf die, die nicht arbeiten, weiß aber auch dass das überhaupt nichts für mich wäre. Been there, done that - auch wenn es nur wenige Monate waren. Ich würde wahnsinnig werden wenn ich nicht jeden Tag raus müsste. Ohne Job hätte ich zu wenig Action. Irgendwie graut es mir vor der Rente. Ich habe es bei Verwandten schon mitbekommen in welches tiefe Loch man da fallen kann wenn man auf einmal selber schauen muss was man tut und ob man etwas tut und nicht eine gewisse Dynamik von außen hat. Letztendlich ist es mir aber trotz allem wichtig unabhängig zu sein und das kann ich nur mit eigenem Gehalt. Ich frage mich allerdings was würde ich tun wenn ich genügend Geld (das mir gehört) hätte um Privatier zu werden? Wahrscheinlich würde ich auf Dauer dann doch diesen Job aufgeben, denn den gibt es nur mit 40++ Stunden/Woche, aber etwas anderes machen. Studieren? Ehrenamtlich im Altersheim arbeiten? Für den Gemeinderat kandidieren? Servus Laufente

von Laufente123 am 07.01.2012, 22:52



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Huhu Ewa, ich bin zufrieden, ich gehe gerne zu meiner Arbeit. Ich mache sie gerne, die erfüllt mich. Ich habe sogar extra noch mal den Beruf gewechselt, weil der erste nicht so gut gepasst hat. Ich persönlich kenne viele, die den Beruf nicht nur nach dem maximalen finanziellen Gewinn gewählt haben, sondern denen der Beruf auch Spaß macht. Natürlich hat nicht jeder das Glück, das so wählen zu können - drum bin ich echt froh, dass es mir so geht. LG sun

von sun1024 am 07.01.2012, 22:53



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Ja, ich bin sehr glücklich in meinem Job. Er ist genau der richtige für mich, er ist auch der, den ich immer wollte, eigentlich. Ich habe sehr nette Kollegen, die alle ähnlich ticken und die eigentlich alle meine Freunde sein könnten und es zum Teil auch sind. Ich liebe unsere Betriebsausflüge! Noch dazu verdiene ich ganz gut, so dass ich meinen Sohn und mich auch bei Halbtags-Arbeit notfalls alleine durchbringen könnte.

von Silke11 am 07.01.2012, 23:23



Antwort auf Beitrag von EwaK

Mein Beruf erfüllt mich und macht mir Spass. Ich darf selbständig arbeiten ohne die Risiken eines Selbstaendigen tragen zu müssen ( bin an meinem Umsatz beteiligt). Ich merke immer mehr, wie ich mich durch meinen Job identifiziere und wie ich mein Selbstbewusstsein aus dieser Arbeit ziehe. Zum einen tut das natürlich gut und ist auch wünschenswert, zum anderen macht es mir ewas Angst. Ich arbeite in erster Linie nicht um im Alter versorgt zu sein. Es war schon immer für mich wichtig zu arbeiten, auch mit kleinen Kindern. Die Zeit zuhause mit Baby war nett, aber ich war immer froh, nach einem halben Jahr in den Beruf zurückkehren zu können.

von Loraley am 08.01.2012, 00:36



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Ich mache meine Arbeit gerne. Manchmal ist es anstrengend und es gab auch schon schwierige und unsichere Zeiten, manchmal macht es auch keinen Spaß, das ist ja mit allem so, aber im großen und ganzen habe ich die richtige Wahl getroffen. Ich habe auch das Gefühl etwas geleistet zu haben, wenn ich dann zu Hause bin. Und als positiven Nebeneffekt bekomme ich auch noch Geld dafür. Welchen Eindruck ich in meiner unmittelbaren Umgebung habe? Sorry, die Frage verstehe ich gerade nicht so ganz. Liegt vielleicht an der späten Stunde. Wenn du meinst, ob meine Kolleginnen und Kollegen auch glücklich im Job sind: keine Ahnung, einige sicher nicht, die anderen ...?... Oder meinst du andere arbeitende Mütter in meiner Umgebung? Die meisten kenne ich nicht gut genug, das einschätzen zu können, aber bei einer weiß ich, dass sie nur arbeitet, um fürs nächste Kind genug Elterngeld zu bekommen, weils sonst nicht reichen würde. Gute Nacht Nachtwölfin

von Nachtwölfin am 08.01.2012, 01:43



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von beruf lehrerin und definitiv glücklich und ausgeglichen im job. ich arbeite vollzeit, obwohl ich es nicht müsste. aber ich hab genug kapazitäten, ich wüsste nicht, warum ich teilzeit arbeiten sollte. durch das geld kann ich mir und meiner familie so einiges gönnen. die betreuung meiner kinder ist so organisiert, dass ich sie an vier tagen um 14 uhr abholen kann und an einem tag um 16 uhr. weitere termine, die ich so habe (konferenzen, elternabende usw.) decke ich mit ehemann ab und mit kindersittern, die ins haus kommen. ich wohne 15 minuten von meiner arbeitsstelle, so dass ich auch 2x pendeln kann, wenn ein nachmittags- oder abendtermin ansteht. meine kinder stehen an erster stelle. sie sollen unter meinem vollzeitjob nicht leiden. sie sollen die nachmittage weitestgehend zu hause verbringen, hier ihre hausaufgaben machen, hier spielen und ausruhen. meine zufriedenheit hängt also in hohem maße auch davon ab, wie die betreuung meiner kinder organisiert ist. da das gut läuft, kann ich auch mit begeisterung meinen beruf ausüben. in meinem umfeld ist das meistens nicht so. die allermeisten sind gestresst und unzufrieden. meine nachbarin arbeitet als zahnarzthelferin zwei tage die woche (volle tage), ist aber obergestresst.

von Julchen04 am 08.01.2012, 08:57



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Ich liebe meinen Beruf. Schon seit ich vier Jahre alt war, war es mein Traumberuf, und ich habe meine Wahl keine Sekunde bereut. Ich hatte zwei Jahre Elternzeit beantragt, bin aber nach 9 Monaten wieder arbeiten gegangen, weil mir die Decke auf den Kopf gefallen ist. Seitdem arbeite ich in Teilzeit, und das ist perfekt. Mir macht die Arbeit Spaß, und vor allem auch der Kontakt zu den Kollegen. Es gibt immer mal Phasen, in denen ich Vollzeit arbeiten muss, und das ist für unsere Familie eindeutig zu viel. Mich stresst dabei aber nicht die Arbeit, sondern der Haushalt, und mir fehlt die gemeinsame Zeit mit meinen Lieben. Wir könnten auch ohne mein Gehalt relativ gut leben. Und für die Altersversorgung müsste ich theoretisch auch nicht arbeiten gehen. Mein Gehalt geht für "Luxus" drauf (Urlaube, Sachen für's Kind, ohne Spargedanken einkaufen gehen und Auto fahren...). Wir wohnen ländlich (und noch relativ günstig), und da gehen die meisten Mütter nur in Teilzeit arbeiten. Das stecken wohl alle ganz gut weg. Die wenigen Mütter hier, die Vollzeit arbeiten, wirken schon gestresster. Das liegt aber mit Sicherheit auch an der schlechten Betreuungssituation hier in der Gegend. Meine Kolleginnen sind alle recht entspannt, was auch an unserem Chef liegt, der so gut wie alles möglich macht. Ich habe aber auch Bekannte, die sich selber einen riesigen Stress machen. Entweder, weil der heilige Haushalt leiden muss, oder der Ehemann, der dann abends oder am Wochenende "alleine" ist, oder weil sie einfach freiwillig zu viel arbeiten. Das sind dann die Jammerer.

von Häsle am 08.01.2012, 10:45



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solange man nicht in der Altenpflege arbeitet .... Die Arbeit ist hammerhart - keine Zeit für nix, man fängt um 7h an zu pflegen und ist um 12h fertig damit, dazwischen alles andere und Frühstück muss noch vom Personal von Hand geschmiert werden und verteilt werden .... hm .... das Personal wird immer weniger - wie soll man DA glücklich im Beruf sein?!

von Jamu am 08.01.2012, 12:25



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Ich kenne zwei Personen persönlich, die in der altenpflege sehr glücklich sind. Ich denke, der Beruf muß zur Person passen - und es hilft sicher, wenn man sich für die Teile, die nicht so passen, irgendwie selber entschieden hat, um andere Vorteile zu haben (das ist das, was Benedikte so gut beschreibt). Eine Bekannte von mir hat einen festen und verantwortungsvollen Job in einer Behörde hingeschmissen, um jetzt als Regalkraft und Kassiererin bei DM zu arbeiten. Sie kam mit der Verantwortung nicht klar und ist jetzt zufrieden. Viele haben das nicht verstanden. Aber so ist es eben: Es muß passen, das ist das Wichtigste.

von Strudelteigteilchen am 08.01.2012, 15:05



Antwort auf Beitrag von Häsle

Verrätst du uns diesen Traumjob, der dich so glücklich macht? Vor allem, dass du mit vier Jahren schon drauf zugesteuert hast, klingt echt märchenhaft.

von Sternspinne am 08.01.2012, 19:45



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Polizistin.

von Häsle am 08.01.2012, 20:41



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Cool, da wäre ich jetzt im Leben nicht drauf gekommen!

von Sternspinne am 08.01.2012, 21:00



Antwort auf Beitrag von EwaK

Hallo ja ich habe Spaß an meiner Arbeit. Ich war 7 J in der Planung von Wegweisern, nun bin ich auf der anderen Seite in der Montage der Wegweiser (auch im Büro) und das seit 2 Jahren bin ich endlich in meinem Aufgabenbereich angekommen, ich habe meinen Platz gefunden und bin sehr zufrieden. Sicherlich heißt das Mehrarbeit, aber da unsere Tochter toll untergebracht ist, passt das alles. Und das Geld stimmt auch... Es ging nie darum nur Geld zu verdienen, ich könnte nicht nur zuhause sitzen, ich will arbeiten, das war schon von Anfang an klar. Ansonsten würde mir was fehlen. LG Roxy

von Roxylady am 08.01.2012, 12:47



Antwort auf Beitrag von EwaK

aber diese Antwort ist bei mir auch immer sehr tagesformabhaengig. Zum einen- ich bin unendlich dankbar fuer die materielle Sicheheit, das Aiskommen, das recht ordentliche Leben, was ohne mein Vollzeitgehalt kaum so denkbar waere dann- meine Kollegen sind grossenteils nett, sehr nett, teilweise Freunde und meine Arbeit interessiert mich- ich muss mich nicht quaelen, dorthinzugehen, lerne interesaante Leute kennen, bin bei anregenden terminen- ich erweitere kontinuierlich meinen Horizont meine Aufgabe verschafft mir nicht nur geld und Sicheheit- auch eine gwisse Erfuellung und gesellschaftlcihe Anerkennung ABER- auch das- ich fuehle mich oft ausgebrannt, muede, schlapp- meine 24 Stunden bestehen aus 8-10 Stunden Arbeit, knapp zwei Stunden weg, sieben Schlaf, drei HAushalt, Kinder, Einkaufen, eine Organsiation und Verwaltung- und nur der Rest ist fuer mich. Ich bin ein Hamster- noch jahrelang keine Beserung in Sicht. Meine beruflichen Perspektiven sind eng- ich bin Beamtin und sitze sicher und warm auf meiner Stelle- aber eben auch eingezwaengt in ein Korsett von Hoerarchien wo ich nie oben sein werde und immer wieder Bloedsinn machen muss.Gerade habe ich zwei schwachsinnige Auftrage "zur Umsetzung" von "oben" erhalten- im Weisungsweg, kein ob die Frage, nur das wie. Bei einem muss ich 40.000 Euro rauswerfen. Wobei man darueber streiten kann- aber ich auf Indianerebene kenne halt nicht nur die sich brilliant anhoerende Idee- ich kenne auch die praktischen Schwierigkeiten und weiss deshalb, dass die Idee nur Theorie ist, die Praxis Murks. Ich habe meine Bedenken vorsichtig-sachlich angemeldet- und nix. Mein direkter Chef und seine direlte Chefin haben Amgst vor dem zwei Hierarchieebenen drueber- ich weiss nichtmal, ob der meine Argumente nicht hoeren wuerde- aber die beiden wollen das unter Verweis auf den Oberchef erledigt haben- und mir tut es koerperlich weh, solchen Bloedsinn zu machen. Dann finde ich alles sinnlos- gerade jetzt im Winter, wo mir Warme und Sonne fehlt. Aber ansonsten- meistens und unterm Strick- klar Benedikte

von Benedikte am 08.01.2012, 12:47



Antwort auf Beitrag von Benedikte

Deine Vorgesetzten würden einen entsprechenden Vermerk von dir nicht an den "Oberchef" weiterleiten? Ich würde trotzdem wohl einen Vermerk für die Akte schreiben, in dem ich meine Sicht darlegen würde.

von Silke11 am 08.01.2012, 15:24



Antwort auf Beitrag von EwaK

ich bin weder besonders glücklich in meinem job, noch besonders unglücklich. es ist ok, fliegen war schöner, ich weiß aber nicht, wie ich gejuchzt hätte, wäre ich weiter geflogen. es ist abwechslungsreich und ich werde zum 1.5. möglicherweise aufstocken können, gefordert bin ich nicht, aber ich werde gut bezahlt und meine arbeit wird anerkannt. ich würde gerne studieren, aber die energie bringe ich nicht auf. um abends müde zu sein, muß ich nicht arbeiten. ich freue mich auf die rente, aber das sind noch 20 jahre und ich kann mir vorstellen, die auch in meiner jetzigen firma zu verbringen, d.h. der gedanke schreckt mich nicht. ich glaube, das ist eine erstrebenswerte situation.

Mitglied inaktiv - 08.01.2012, 13:19



Antwort auf Beitrag von EwaK

Denn endlich habe ich es so wie ich immer wollte. Ich bin dort allein, kann mir alles selber einteilen, muss mich außer mit dem Chef nicht weiter absprechen. Kein Streit usw. unter Kollegen. Alles recht relaxt. Vorteil noch, der Job ist in meinem Wohnort. Und ja, es macht mir viel Spaß. Bezahlung ist zwar etwas dürftig, aber naja, der Tarif ist eben so.... kann ich nicht ändern. Aber es passt schon. Könnte noch schlimmer sein. Mein Mann arbeitet ja Vollzeit, da kommt ja also auch nochmal Geld in die Kasse der Familie. melli

von bubumama am 08.01.2012, 14:19



Antwort auf Beitrag von bubumama

Wie gesagt, Benedikte hat es wieder mal sehr gut ausgedrückt. Die Vorteile im öff. Dienst, v.a. natürlich im höheren: Sicherheit, Bezahlung, Selbstverwirklichung, Weiterentwicklung, Verantwortung. Und auch die Nachteile: starre Hierarchien, Kollegen mit mehr Dienstalter aber weniger Einsatz, die an einem vorüberziehen... Ich kann in Vollzeit meine Arbeit dennoch so einteilen, dass ich viel Zeit für meine Kinder habe. Dabei habe ich den Riesenvorteil, in Fahrradnähe von der Arbeit zu wohnen. Die Weiterbildungsmöglichkeiten nutze ich begeistert. Ich bin finanziell eigenständig, auch hinsichtlich der Altersversorgung. Zeit für mich ganz alleine oder mit dem Partner kommt allerdings definitiv zu kurz. Aber nicht immer! Was mich an der Diskussion hier bis jetzt stört, ist der "Spaß"-Begriff, der aus unserer Spaßgesellschaft heraus auch in die Arbeitswelt eingezogen ist. Meine Arbeit macht mir keinen Spaß, das muss sie auch gar nicht. Zum Spaßhaben gibt es andere Bereiche des Lebens. Sie macht mir Freude, und zwar die meiste Zeit. Grüße, Sabet

von Sabet am 08.01.2012, 14:46



Antwort auf Beitrag von EwaK

Es geht mir nicht wirklich um die Rente oder um den Fall, dass mein Mann und ich uns auseinanderleben könnten - obwohl das alles sehr bedenkenswert ist, aber dafür bin ich jemand, der zu sehr in der Gegenwart lebt. Ich möchte was eigenes machen und geistig herausgefordert sein, gerne auch grenzwertig - das kann ich in meinem Beruf haben. Natürlich schliesst das auch Tage und Situationen ein, wo es zuviel wird, aber im Grossen und Ganzen passt es, und ich finde es in den euphorischen Momenten eher erstaunlich, dass man dafür auch noch bezahlt wird. Was die Ausgeglichenheit mit den Kindern angeht, würde ich am liebsten noch etwas flexibler arbeiten statt VZ, 35 h im Mittel wären wahrscheinlich ideal... zuweilen fühlt es sich schon so an, dass man sich im Beruf von den Kindern und bei den Kids für den Beruf erholt, aber das stimmt natürlich nicht immer, wär ja auch zu schön. Das Wort "Job " triffts jedenfalls genauso wenig wie "Spass", es ist tatsächlich mehr ein "Beruf", etwas, mit dem man sich identifizieren kann, und damit ist die Sache ja schon klar. Im Umfeld sieht es ähnlich aus wie bei den anderen Antworten hier. Ich kenne viele Mütter, denen ihre Arbeit viel bedeutet, aber natürlich auch andere, wo der Broterwerb im Vordergrund steht. Ansonsten hoffe ich doch sehr, dass Männer diese Frage im Durchschnitt auch ähnlich beantworten würden Und wie geht es Dir selber damit? Bevor man solch "persönliche" Fragen stellt, fände ich es angebracht, die eigene Situation in dieser Hinsicht zu beschreiben. Bist Du unsicher, wieviel und warum überhaupt Du beruflich arbeiten willst? alles Gute al1ce

von Al1ce am 08.01.2012, 15:30



Antwort auf Beitrag von Al1ce

Hallo Al1ce, Du hast natürlich Recht, ich möchte meine persönliche Situation nicht vorenthalten. Nein, es stellt sich für mich überhaupt nicht die Frage, ob ich arbeiten möchte. Ja, ich möchte es und ich tue es, auch wenn es derzeit 50% in Zusammenhang mit der Elternzeit sind. Ich habe mich für mein Studium aus Interesse entschieden - ich bin Wissenschaftlerin, arbeite als Postdoc. Unsicher bin ich nicht mit der Berufsauswahl in der Hinsicht, dass die Forschung, die wir betreiben, einen kleinen bescheidenen Beitrag zur Beantwortung wichtiger medizinischen Fragestellungen leistet. Ja, es hat mir insbesondere während meiner Diplomarbeit sehr viel Spaß gemacht in einem internationalen Team zu arbeiten, z.B. nach Kuba zu reisen zu können, um dort vor Ort Proben zu entnehmen, in andere Kulturen zu schnuppern, nette Menschen kennenzulernen. Das empfand ich immer als sehr bereichernd. Die Promotion brachte neben sehr viel Arbeit auch die Teilnahmen an internationalen Kongressen mit sich, das Kennenlernen neuer interessanter Menschen, viele nette und humorvolle Kollegen, die am gleichen Strang gezogen haben und die einen in fiesen Momenten mit gezogen haben. Ja, es ist schön seinen Namen auf internationalen wissenschaftlichen Seiten zu lesen. Aber es kann auch einen wahnsinnig machen - wenn der Zeitdruck steigt und die experimentelle Arbeit alles andere als vorwärts kommt...dass man als Doktorand eine 50% Stelle hat und man stets zu hören bekommt, dass die Woche aus 7 Tagen besteht und man somit zu erscheinen hat, sehr gerne auch spät abens, ist denke ich, kein Geheimnis mehr. Kontrollanrufe spät nachmittags im Labor. Ich war froh, als ich meine Prüfung mit dem wild vor Aufregung strampelnden Baby im Bauch über die Bühne gebracht habe. Ich war auch unglaublich froh, ein Jahr lang mich fast nur um mein Kleines kümmern zu können, das zu machen, worauf ich sonst am Tag nie Zeit hatte, banale Dinge wie z.B. der Wochenmarkt, Waldspaziergang etc. Aber es gibt eben auch die Kehrseite der Medaille, und die fing damit an, als der Prüfungsvorgesetzter meinen Babybauch auf das Verzehren von einem zu großen Bohneneintopf am Vorabend zurückführte;-) (Scherz beiseite, aber seine Fragen gingen echt in eine fiese Richtung). Nein, das größte Problem, was ich an meinem Beruf sehe, sind vor allem die zeitlich doch recht arg kurz begrenzten Verträge...irgendwie rennt man neuen stets hinterher, schreibt Anträge, macht sich Sorgen um die Existenz, man hat irgendwie das Gefühl nicht angekommen zu sein, keine Ruhe zu finden. Gerade mit Familie. Und ich hätte gerne noch ein Kind. Derzeit schaue ich mich wieder um, ich habe theoretisch noch reichlich Zeit, aber ich stelle mir immer wieder die Frage, was ich noch machen könnte um meinen Job familienfreundlicher zu gestalten. D.h. vielleicht sogar ein zusätzliches Studium, dass die Aussicht auf eine "feste" Position erhöht - natürlich berufsbegleitend, da finanziell zu managen. Ich schrecke nicht vor viel Arbeit, habe ich, denke ich, noch nie;-) Aber auch, wenn es für mich immer sicher war, dass ich gerne arbeite, möchte ich nicht, dass mein Kind in den Hintergrund gerät, nicht mit 3 Jahren....ich möchte, dass es eine glückliche Kindheit hat, eine so gut es geht angstfreie Kindheit. Gute Betreuung? Nun, deswegen lese ich hier viel und frage auch, auch wenn nicht konkret, sondern einfach um über die "Lebensmodelle" anderer arbeitender und nicht arbeitender Mütter und Eltern mehr zu erfahren. Sehr lang geworden, aber mir war gerade so danach;-) Viele Grüße, Ewa

von EwaK am 08.01.2012, 21:43



Antwort auf Beitrag von EwaK

Wäre Wissenschaftsmanagement etwas für dich? Gerade ist ein besonders für Einsteiger gedachtes Zertifizierungsprogramm für EU-Referenten Forschung aufgelegt worden (http://www.eubuero.de/zertifikat.htm). Immer wieder gibt es auch Hybridstellen, bei denen du teils eigene Forschungsarbeiten übernimmst und dich gleichzeitig um die Abwicklung eines EU-Projekts kümmerst. Noch sind die Aussichten ganz gut sich über diese Schiene eine mittel- bis langfristige Perspektive zu schaffen. Selbst wenn du irgendwann dann keine eigene Forschung mehr treibst ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass du zumindest ungefähr in deinem Bereich bleibst und weiter an der Forschung "dran" bist. Viele Grüße von einer Vollzeit arbeitenden, die ganz überwiegend ganz glücklich mit Job und Familie ist.

von björg am 09.01.2012, 10:55



Antwort auf Beitrag von EwaK

Hallo Ewa, ich wollte dir nur sagen, dass ich dich sehr gut verstehen kann. Ich bin zur Zeit auch postdoc und ich mache meine Arbeit gern, vor allem an der Schnittmenge zwischen Forschung und Lehre. Aber mich bedrückt ebenso, dass ich immer einen befristeten Vertrag haben werde, immer selber Projektmittel einwerben muss, nie sagen kann, das werde ich auch noch in 5 Jahren machen oder hier werde ich auch noch in 5 Jahren wohnen. Vor allem seit der Geburt meines Kindes mache ich mir vermehrt Gedanken darüber. Das ist schon ein großes Manko in diesem Bereich und ich würde mir wünschen, es gäbe mehr unbefristete Stellen in der Wissenschaft und v.a. kein unsinniges Wissenschaftszeitvertragsgesetz. Denn nicht jeder möchte Professor/Professorin werden. Aber kommt Zeit, kommt Rat, ich hoffe einfach, dass sich im Laufe der nächsten Jahre etwas ergibt, und ich irgendwann sagen kann, hier bleibe ich erstmal. Viele Grüße, Katharina

Mitglied inaktiv - 09.01.2012, 12:56



Antwort auf Beitrag von EwaK

Ich bin definitiv sehr zufrieden in meinem Beruf, manchmal glücklich, manchmal genervt, aber wirklich so gut wie immer zufrieden. Ja, ich muss arbeiten, und ich würde evtl, wenn es anders ginge, ein bisschen weniger arbeiten (aber nicht viel ;-)). Manchmal habe ich tatsächlich auch Spaß, eigentlich sogar oft, aber das ist für mich kein Hauptgrund zu arbeiten.

von magistra am 08.01.2012, 16:48



Antwort auf Beitrag von EwaK

ja. Ich bin glücklich, dass ich arbeiten darf. Dass ich nicht den ganzen Tag zu Hause sitzen und den Haushalt schmeißen muss, denn das wäre für mich so gar nicht erfüllend, dafür bin ich nicht der Typ. Und dass ich bis zum frühen Nachmittag ins Büro darf, um mich dort intellektuell und zwischenmenschlich und fachlich herausfordern zu lassen, dass ich dann aber um 15.30 nach Hause entschwirren darf, um mich dort dem deutlich höheren aber auch abwechslungsreicheren Anforderungsniveau zu stellen. Ich MUSS zum Glück nicht arbeiten, aber ich glaube, ich würde eingehen, wenn ich nicht dürfte... Ulrike

von u_hoernchen am 08.01.2012, 17:11



Antwort auf Beitrag von EwaK

Na ja, die Erfüllung ist mein Job nicht. Aber man muss sagen, ich kann damit leben. Die Arbeitszeit könnte etwas weniger sein, das geht nur leider finanziell nicht, da ich Alleinverdienerin mit erwerbsunfähigem Mann bin. Die Kollegen sind nett, die Chefin manchmal etwas nervig. Das Arbeitsklima ist gut. Man kann also im großen und ganzen damit leben. Klar hätte ich gerne mehr Zeit fürs Kind, der das fordert, aber was nicht geht geht nun mal nicht. Ich möchte nicht von Hartz IV leben müssen.

von Badefrosch am 08.01.2012, 17:43



Antwort auf Beitrag von EwaK

Ich habe auch Spaß in meinem Job, und er erfüllt mich auch, obwohl ich zugeben muss, dass er mich ab und zu "zerreißt". Wenn man Familie und Beruf unter einen Hut bringen will, steht man ständig unter Strom. Wenn es im Job Stressig wird, ist es noch okay. Aber wenn es ZU stressig wird, merke ich die körperliche Belastbarkeit sehr. Ich gehe "freiwillig" arbeiten. Wir kämen mit dem Gehalt meines Mannes gut aus. Er hat 10% reduziert, um mehr Zeit für die Familie zu haben. LG Sumse

von Sumsebrumm am 08.01.2012, 18:05



Antwort auf Beitrag von Sumsebrumm

Vielen Dank für Eure interessanten Antworten;-) Gruß, Ewa

von EwaK am 08.01.2012, 20:59



Antwort auf Beitrag von EwaK

Wie stehst du zu deiner Arbeit?

von Nachtwölfin am 08.01.2012, 21:15



Antwort auf Beitrag von Nachtwölfin

Hi Nachtwölfin, steht weiter oben, Al1ce hat auch schon gefragt. Gruß, Ewa

von EwaK am 08.01.2012, 21:44



Antwort auf Beitrag von EwaK

Ja ich bin zufrieden mit dem was ich momentan tue. Glücklich wäre jetzt vielleicht übertrieben. Aber mein Nebenjob macht mich glücklich! LG

von jomar am 08.01.2012, 21:57



Antwort auf Beitrag von EwaK

Ja, ich mag meinen Job sehr! Rein finanziell gesehen würden wir es wohl auch mit einem Gehalt schaffen, aber ich würde zuhause über kurz oder lang durchdrehen, und ich genieße es auch, eigenes Geld zu verdienen. Darüber hinaus ist es aber vor allem die Herausforderung, die mich reizt. Ich bin auch im öD, allerdings in einer etwas freieren Position als die anderen, die hier geschrieben haben, so daß ich nur sehr begrenzt Weisungen entgegen nehmen muß. Das ist sehr angenehm. Das "engere Aufstiegskorsett" spüre ich allerdings auch, und da sind auch tatsächlich dann doch immer die Männer irgendwie "dran", obwohl inzwischen zu mehr als 50% Frauen eingestellt werden. Aber ich habe mit noch einem Nebenjob zum Glück genügend Nischen, in denen ich mich austoben kann gg.

von Spock1 am 08.01.2012, 22:05



Antwort auf Beitrag von EwaK

Hallo, ich bin Erzieherin in einer Jugendhilfeeinrichtung und mag meinen Job sehr. Ich finde meine Arbeitszeiten toll, wenn auch anstrengend. Mein Traum wäre jedoch auf eine 75% Stelle zu reduzieren, was jedoch derzeit nicht möglich ist. LG Aeonflux

von aeonflux am 08.01.2012, 22:59