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An die Wissenschaftler

Thema: An die Wissenschaftler

Hallo zusammen, wenn man Schwierigkeiten mit einem Prof hat, der auch im restlichen Studiengang für Unmut sorgt, gibt es dann eine Möglichkeit, irgendwie auf ihn einzuwirken? Hätte es Sinn, mit der Studiengangsleitung zu sprechen? Ich frage deshalb, weil ich die Strukturen nicht durchschaue. Bedeutet Prof nicht ohnehin, recht unabhängig zu sein und sich gar nix sagen lassen zu müssen? Dann wäre der Aufwand wohl für die Katz. Viele Grüße

von rabukki am 18.12.2011, 22:17



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Nachdem ich im 7. Semester genau deswegen für mehrere Wochen krank war und mich darum inzwischen im 9. befinde, sitze ich alles aus und vermeide jeglichen Kontakt. Seit dem 1. Semester stehe ich bei dieser Person "als Unwürdig für diesen Studiengang auf der Liste". Ich habe fast alle Module geschafft, nur eines fehlt noch. Und das ist auf 2 Personen aufgeteilt. Mein Glück. Ich mache 3 Kreuze, wenn ich das hinter mir habe. Diese Person lehrt unter anderem Mediation nach Rosenberg, ganz schlechte Karten für mich. Zusätzlich noch stellvertr. Dekan. Wenn ich da was machen würde, wäre das ein Eigentor. Du musst halt für Dich schauen, wie du mit der ganzen Situation klar kommst. Zu den Vorlesungen gehe ich nicht, ich mache das alleine. Wie weit im Studium bist Du denn? Am Anfang hat man ja oft noch nicht so den Überblick, wer mit wem kungelt. Inzwischen weiß ich bei mir, mit wem ich vorsichtig!!! reden kann. Wie sieht denn der Stress aus, den du hast? Können Mitstudenten helfen? Gruß 2Süße

von 2Süße am 18.12.2011, 22:52



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Hallo Rabukki, meiner Erfahrung nach kommt es sehr darauf an, was für Schwierigkeiten Du hast und wer/wieviele hinter Dir stehen. An meiner Hochschule ist vor kurzem einem Prof das Labor mit dem zugehörigen Etat entzogen wurden, weil die Studenten sich massiv über ihn und seine Lehrveranstaltungen beschwert haben und seine Evalutationen wiederholt unterirdisch waren. An einer anderen Forschungseinrichtung ist einem Prof die Institutsleitung entzogen worden, da ging es um Mobbing von Mitarbeitern. Ich selber bin während der Promotion schwanger geworden, was auch zu erheblichen Problemen an meinem Institut geführt hat. In meinem Fall hat sich eine externe Professoren eingeschaltet und mit einem Anruf bei der Institutsleitung war alles geregelt. Man kann schon was erreichen, aber wenn es um einen Prof geht, dann ist das nicht ganz einfach. Trotzdem muss man sich nicht alles gefallen lassen. Und seien wir doch ehrlich, meistens halten Studenten und Mittelbau viel zu lang die Klappe. Viele Grüße Kascha

Mitglied inaktiv - 18.12.2011, 22:55



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Ach Evaluationen, hab ich ganz vergessen. Es gibt ja solche und solche Profs. Diese Person spricht generell nie über die Ergebnisse der Evaluation und es passiert nix. Vorlesungen sind grauenhaft, es wird eben vorgelesen. Diese Person wird nie dort weggehen müssen, nur aus Altersgründen. So sieht der Sumpf dort leider aus. Dafür wurde gesorgt. Ich wünsche Dir wirklich, dass du erfolgreich bist! Gruß 2Süße

von 2Süße am 18.12.2011, 23:27



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Hi, als Studentin würde ich sagen: friß oder stirb, da wird nicht viel zu machen sein. Als Wissenschaftlerin kommt es auf eure Zusammenarbeit an: Ich kann hier jederzeit sagen, wenn mir etwas nicht passt. Hier wird offen kritisiert und diskutiert. Kann manchmal sehr zeitraubend sein, war aber bisher immer sehr konstruktiv. Nur graue Maus darf man bei dem Spiel nicht spielen... Gruß, speedy

von speedy am 19.12.2011, 09:22



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Meine Erfahrung, die allerdings schon 25 Jahre her ist, ist, dass eine Krähe der anderen kein Auge aushackt und die Profs kennen sich ALLE untereinander, wenn du also später noch irgendwas mit einer Uni zu tun haben willst, dann würde ich es sein lassen. Ich habe mich nach der Promotion freundlich von dem ganzen Sumpf Univ. verabschiedet und bin in die Privatindustrie gegangen... LG

Mitglied inaktiv - 19.12.2011, 09:37



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Hallo Rabukki, als Prof bist du zwar nicht "weisungsgebunden", aber natürlich auch vom Wohlwollen des Dekanats und deiner Geldgeber abhängig, insofern wirkt sich ein schlechter Stil langfristig auch negativ auf den Erfolg des Profs, sein wissenschaftliches Renommee und seinen Status im Kollegenkreis und an der Uni aus. Welcher Art sind denn die Probleme? Fachlich? Persönlich? Bist du als wissenschaftliche Assistentin für ihn tätig? Wenn du sagst, er würde "allgemein für Unmut im Studiengang" sorgen - welcher Art sind die Beschwerden, wie bekommst du die mit? Hörensagen? Konkrete Gespräche mit Studierenden? Hat es schon Versuche gegeben, mit ihm direkt zu sprechen, evtl. auch in der Gruppe? Das wären für mich die ersten Schritte. Wen meinst du mit der "Studiengangsleitung"? Die Fachbereichsleitung? Den Dekan? Lg Nicole

Mitglied inaktiv - 19.12.2011, 10:49



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Ich würde auch sagen: Wenn Du noch Studentin bist, versuch ihm aus dem Weg zu gehen. Wenn sich das nicht vermeiden lässt, musst Du wohl da durch. Ich glaub auch nicht, dass man als Studentin groß was machen kann. Bei mir war es so, dass einer meiner beiden Prüfer sozial ein ziemliches Ar... war. Ich hatte in der Zwischenprüfung ein ziemlich schlechtes Erlebnis mit dem, bin aber auch nicht drumherum gekommen, ihn im Examen wieder als Prüfer zu nehmen. Aber ich hab dann als zweiten Prüfer den Dekan dazugenommen, mit dem ich mich gut verstanden habe. Das hat dazu geführt, dass der andere (weil "rangniedriger") in der Prüfung sehr zurückhaltend war und sich keine dummen Sprüche erlaubt hat.

von Navina am 19.12.2011, 13:00



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"Hätte es Sinn, mit der Studiengangsleitung zu sprechen? " Bei fachlichen Problemen - immer. Bei gekränktem Ego - njet! Es sei denn, du willst dich zum Obst der Woche machen. "Ich frage deshalb, weil ich die Strukturen nicht durchschaue. " Ich würde mir an deiner Stelle auch nicht die Mühe machen, das zu versuchen. Lass die Seilschaften Seilschaften sein, alles andere ist müßig. "Bedeutet Prof nicht ohnehin, recht unabhängig zu sein und sich gar nix sagen lassen zu müssen? " Nicht notwendigerweise. Aber notwendigerweise nicht von dir.

Mitglied inaktiv - 19.12.2011, 17:52



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Hi und danke für die Rückmeldungen, ich bin dort tatsächlich Studentin und die Probleme sind sowohl zwischenmenschlicher als auch organisatorischer Art. Fachlich scheint er schon was drauf zu haben, auch wenn sich mir der Zusammenhang seiner Expertise zu unserem Modul nicht erschlossen hat. Wir haben eine Studienfahrt mit ihm gemacht und wissen noch nicht mal hinterher, was das gekostet hat, einen Ablaufplan gabs nicht, Angebote der Kommilitonen, sich in die Orga einzubringen, hat er falsch verstanden oder ignoriert. Das ist so ein Typ, der mit einer Gruppe von 20 Leuten, die nicht wissen, wo es überhaupt hingeht, ständig über rote Ampeln rennt, dessen Sprechstunden "ausfallen" weil er in wichtigen Besprechungen mit Kollegen ist. Wartende Studenten schickt er nochmal für eine Stunde weg und lässt sie, nachdem sie dann nochmal 20 Min gewartet haben, trotzdem auflaufen (die Erfahrung hab ich nur indirekt gemacht, aber trotzdem). Mit seinem guten Freund und Mitdozenten sitzt er verkatert im Seminar und reißt superlustige Witze. Anforderungen an den Leistungsnachweis werden aber erst 1 Tag vorher bis gar nicht geklärt, und das Ganze erläutert mit: Ich will euch halt auf den Arbeitsmarkt vorbereiten, da ist das auch so. Total verpeilt = Lerneffekt für die Studenten, so in etwa. Das Ding ist halt, dass nicht nur ich mit Kind und Job (und zwarkein Studentenjob, sondern einer mit Fristen und Verantwortung) da stehe, sondern auch einige der Kommilitonen nebenher Verantwortung tragen und das Ganze einfach extrem unangenehm ist. Es ist ja auch nur ein Modul von vielen und seine Persönlichkeit drängt sich da sehr in den Vordergrund. Ich habe heute erfahren, dass ich eine ganz passable Note von ihm erhalten habe (obwohl die Art des Leistungsnachweises noch gar nicht geklärt war...) und ich müsste ihn nie wieder sehen. Es gab aber auch noch ein paar Klopse zwischen ihm und mir. z.B. wusste ich im Vorfeld nicht, wie ich spontan die Studienfahrt finanzieren sollte (dererste Teil musste tatsächlich ganz plötzlich quasi über Nacht bezahlt werden), weil derzeit vom Jugenamt 2500€ rückwirkend für Betreuungskosten ausstanden, und fragte ihn nach einer Darlehens-/ Finanzierungsmöglichkeit. Darüber machte er sich lustig "Für Babysitterkosten gibt es keine Zuschüsse". Das Darlehen bekam ich zwar vom Studentenwerk, aber unsere Hochschule verkauft sich an für sich als sozial und christlich und wie ich später erfuhr, hätte ich das Darlehen von denen noch viel eher und unkomplizierter bekommen. Usw. usf. Ich versuche ja, mich nicht zu ärgern, aber der letzte Jahrgang hatte sich schon ziemlich über den Typen echauffiert und ich hatte mich immer gefragt, ob bzw. weshalb die das nicht an die Studiengangsleitung rückgemeldet hatten. Wenn es ginge, würde ich gern etwas für den kommenden Jahrgang tun und habe auch Lösungsvorschläge (allerdings nicht für das Zwischenmenschliche). Mit Studiengangsleitung meine ich die Fachbereichsleitung. Hat die es nicht in der Hand, Module ggf. zu verändern?

von rabukki am 19.12.2011, 22:48



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Ui, also bis ein Modul geändert wird, lernt ein Fisch Rad fahren. Das Modul wurde doch akkreditiert, das macht die Hochschule nicht noch mal mit. Die sind froh, wenn sie den Spaß hinter sich gebracht haben. Wenn dann noch die Notenverteilung halbwegs der Normalverteilung (Gauß) entsprechen, dürfte sich gleich gar nix ändern. Weil es bestehen ja Studenten und es bleiben halt immer welche auf der Strecke. So ist das leider in den Unis. Und ich mag das anders sehen und diese Meinung nicht teilen und schon gar nicht gut finden, es ist aber leider meine Erfahrung. Wenn Du mit dem fertig bist und ihn dann nimmer wieder sehen musst, lass es gut sein. Das macht nur Falten und graue Haare. Ich sage mir dann oft: "Man sieht sich immer 2x". :-) Gruß 2Süße

von 2Süße am 19.12.2011, 22:59



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Hi, graue Haare kann ich natürlich nicht brauchen. Es geht auch mehr um die Frage, ob im kommenden Durchlauf z.B. ein Hiwi den Informationskram übernehmen kann, oder ob es doch möglichist, die Studenten früh einzubeziehen. Kostet zwar Geld (im Fall des Hiwis), aber dann können die beiden Profs wenigstens in Ruhe bechern, ohne lästige Fragen beantworten zu müssen. Wer weiß, vielleicht sind sie ja auch alle ganz furchtbar überarbeitet. Wäre jedenfall schön zu wissen, woher das Chaos rührt... Aber ihr habt recht, wenn eine subtile Nachfrage nichts bringt, lasse ich doch besser die Finger davon

von rabukki am 20.12.2011, 01:08



Antwort auf Beitrag von rabukki

Hi noch mal, in dem Fall würde ich dir tatsächlich auch raten, die Finger davon zu lassen. Ich dachte, du arbeitest evtl. in seiner Arbeitsgruppe (z. B. als Doktorandin o. ä.), da wäre es evtl. schon sinnvoll, das Gespräch zu suchen. Was du beschreibst, fällt für mich zwar unter "menschliche Niete", ist aber höchstwahrscheinlich nichts, woraus man ihm endgültig einen Strick drehen könnte. Verpeilt, verschusselt und seltsam drauf sind viele Profs (ich bin mit einem verheiratet, und wir haben ein paar im Bekanntenkreis ;-)). LG Nicole

Mitglied inaktiv - 20.12.2011, 10:49