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@ASU02 wegen Posting unten

Thema: @ASU02 wegen Posting unten

Meine ersten Gedanken beim Durchlesen Deines Postings waren: Wer in Deiner Umgebung will Dich mit welchen Argumenten zur Annahme des Jobangebots überreden? Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass nur die wirklich Betroffenen bei so einer Entscheidung ein Mitspracherecht haben. Bisher hatte ich natürlich den zu Deiner Situation umgedrehten Fall: alle befanden das Kind für zu klein für die Kita und wollten mich von der Arbeitsaufnahme abbringen. Nur mein Mann stand voll hinter mir, schließlich hatten wir gemeinsam entschieden. Ich habe seit dem Wiedereinstieg auch ein paar grundlegende Änderungen in meinem Arbeitsleben vorgenommen. Bei manchen bin ich vorher zurückgeschreckt. Argumentiert habe ich dann oft mit Bemerkungen der Arbeitsgegner aus meiner Umgebung: das Kind wird das nicht schaffen usw. Mein Mann fragte mich bei meinem Zaudern dann manchmal, warum ich denn das Kind vorschieben würde und mich nicht den wirklichen Ängsten stellen würde. Damit traf er natürlich den Nagel auf den Kopf, denn um das Kind kümmern wir uns gemeinsam, aber die Zweifel kamen mehr daher, dass ich Sorgen hatte, die neuen Herausforderungen zu bewältigen. Heute bin ich froh, dass mein Mann mir immer im richtigen Moment einen Schups gegeben hat und mir nicht gestattet hat, an mir selbst zu zweifeln. Viel Glück bei Deiner Entscheidungsfindung.

Mitglied inaktiv - 01.09.2008, 08:49



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Vielen Dank, Kleine Fee, für Dein Posting. In meinem Fall sind die, die mich "dazu" überreden wollen, im wesentlichen wohlmeinende Freunde/-innen und Mentoren ("es gibt viel zu wenige Frauen in Vorständen, du bist auch den anderen Frauen etwas schuldig"), natürlich der Headhunter (aber der zählt nicht, da der natürlich sein Geschäft machen will). Mein Mann ist ähnlich zwiespältig wie ich, aber aus anderen Gründen als ich. Wie Du schon sagst, werde ich im Endeffekt alleine entscheiden und sollte auch auf meinen Bauch hören. Ich (und natürlich meine Familie) muss ja mit der Entscheidung auch für diese Unternehmen glücklich werden. Einen schönen Tag noch, Deine Michaela

Mitglied inaktiv - 02.09.2008, 10:01



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Hallo Michaela, ich verstehe nun, was Du meinst. Dazu passt folgender Artikel, den ich gerade gelesen habe: http://www.cicero.de/97.php?item=88&ress_id=9 Ich selbst würde mich natürlich auch sehr über mehr Frauen in Top-Positionen freuen, da ich denke, dass es uns Normalsterblichen etwas das Argumentieren gegenüber unserer Rabenmutter-beschimpfenden Umgebung erleichtern würde. Andererseits bleibt aber klar, dass jede Familie ihre individuelle Entscheidung treffen muss. Alles Liebe.

Mitglied inaktiv - 02.09.2008, 12:56



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Hallo Michaela, das ist natürlich eine sehr schwierige Entscheidung, die Du und Ihr als Familie zu treffen habt. Wir standen auch schon ab und an davor, wegen meiner Karriere umzuziehen und das hätte sich mit der Arbeit meines Mannes nicht vereinbaren lassen, er hätte eine ganze Weile nicht arbeiten können. Bis wir jetzt eine Lösung für uns alle gefunden haben, bei der ich meine Karriere weiter ausbauen kann, mein Mann vorübergehend reduziert aber spätestens in einem Jahr wieder voll arbeiten kann, habe ich auch von einem Karriereschritt Abstand genommen. Aber er wäre auch nicht so außergewöhnlich gewesen, wie Du es von Dir schreibst, so dass ich zwar ungeduldig aber immerhin, auf die richtige Möglichkeit warten konnte. Das Leben hätte sich auch nicht wie bei Dir für unsere Kinder nicht so extrem verändert, Sorgen habe ich mir vor allem um meinen Mann gemacht. Er konnte sich nicht so recht vorstellen, was er mit dieser erzwungenen Pause angestellt hätte und vor allem mit der Ungewissheit, wann und wie es beruflich für ihn weitergeht. Diesen unkalkulierbaren Stress für ihn und dadurch für die Familie habe ich mich nicht getraut einzugehen. Zusätzlich zu dem, was die anderen schon geschrieben habe, wollte ich noch einen Gedankenanstoß geben: würdest Du es in ein paar Jahren bereuen, wenn Du diesen Schritt jetzt nicht machst, wenn Euer Sohn dann 10, 14, 18 Jahre alt ist und gar nicht mehr so viel Mama will? Wärst Du unglücklich, einfach in Deinem Job weiter zu machen, langsamere Karriereschritte zu machen und würde solch eine Gelegenheit zumindest theoretisch wiederkommen? Oder glaubst Du, wenn der Zug jetzt vorbeifährt, dass dann keiner mehr bei Dir anhält? Ich wünsche Dir viel Kraft für diese Entscheidung und hinterher viel Zufriedenheit. Und erzähl dann mal, wie Du Dich entschieden hast. Viele Grüße, Sabine

Mitglied inaktiv - 02.09.2008, 16:48



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Vielen Dank Euch beiden. Ich werde mir die Sache weiterhin durch den Kopf gehen lassen. Es gibt auch unabhängig von der Familiensituation einige Aspekte der Stelle, die auf jeden Fall noch ausverhandelt werden müssen, weil sie derzeit nicht akzeptabel sind. Ich werde aber mal berichten, wie ich (und natürlich auch das Unternehmen, wenn ich meine Forderungen auf den Tisch gebracht habe) entschieden habe. Einen schönen Tag noch! Michaela

Mitglied inaktiv - 03.09.2008, 09:40