Frage: "Nur" trotzphase?

Hallo, Und zwar geht es um meine 3-jährige Tochter. Sie geht seit Sommer letzten Jahres in den Kindergarten (sie geht gerne). Letztes Frühjahr kam das Geschwisterchen. Sie war schon immer sehr wirbelig und aufbrausend. Folgende Sorgen bereitet sie uns: - sie akzeptiert nichts oder erst wenn man minutenlang auf sie eingeredet hat (Papa wird oft nicht akzeptiert) - sie ist teilweise sehr eifersüchtig - wenn ich sie vom kindi hole ist sie agressiv, im kindi brav - zuhause muss zur zeit alles in der Reihenfolge laufen wie sie das will (Wer geht zuerst zur Tür rein usw.) - manchmal wenn ich das Essen schnell fertig machen will, tillt sie weil ich ihre Hand halten soll statt kochen - oft will sie was und beschwert sich dann brüllend dass man es falsch macht (neulich verstecken spielen), wie sagt sie einem dann aber nicht - beruhigen ist schwierig sie steigert sich rein, schlägt um sich usw. - sie hat an Tagen wo es viel Ärger gab nachts den Nachtschreck oder auch wenn man sich mittags mit ihren Freunden getroffen hat zum spielen - unterwegs ist sie meist brav oder zumindest braver Die kleine Schwester kriegt alles mit und muss bis diverse Dramen vorbei sind (teilweise weinend) im laufstall warten und kommt oft zu kurz :-( Mittlerweile notiere ich mir vieles weil ich mit dem Gedanken spiele zum Arzt zu gehen aus Angst dass sie was hat. Oder haben sie einen Tipp für mich oder ist das "normal" in dem Alter? Vielen Dank!

von Caitlin am 13.01.2018, 10:07



Antwort auf: "Nur" trotzphase?

Liebe Caitlin, atthock lese ich von einer herausfordernden Phase, aber einem ganz normalen Verhalten eines ganz normalen Kindes :)). D.h. ich empfinde Ihren kleinen großen Schatz als ein Kind, welches derzeit eine große Entwicklung durchmacht und sich offenbar ganz neu orientieren muss. Auch wenn Ihre Tochter im Kindergarten als "brav" tituliert wird, heißt dies nicht, dass Ihre Tochter in ihrer Anpassung ( so würde ich es nennen) keine emotionalen Erlebnisse hat, die ihr u.U. viel Unruhe geben. Ich vermute, dass Ihre Tochter innere Spannungen in sich trägt und sich endlich!!! in Ihrer Gegenwart entladen darf, weil sie in Ihnen einen sicheren Halt sieht. Könnte es sein, dass Ihre Tochter im Kindergarten gerade erschwerte Freundschaften hat oder es für sie schwer ist Bindungen zu pflegen? Sprechen Sie die Erzieherinnen noch einmal gezielt darauf an. Vllt. können Sie Ihre kleine darauf einmal genau beobachten. Manchmal geht es im Trubel einfach unter. Kinder, die quasi als spätere Ankommer in die Gruppe kommen, haben es eher schwerer in einen schon existierenden Spielprozess dazuzustoßen. Falls es durch das Baby derzeit auch so ist, dass Ihre kleine eher später gebracht wird, kann hier schon die Lösung sein... versuchen so früh es geht in den Kindergarten zu gehen und in der Gruppenbildung zum Spiel mitentscheiden zu dürfen und dort zu spielen, wo man es möchte. Natürlich können auch anderer Gründe vorliegen. Zudem fordert Ihre Tochter offensichtlich eine ganz wichtige und für sie nötige Qualitätszeit mit Ihrer Nähe ein. Und das ist es: geben Sie dem Tag einen oder mehrere Zeitpunkte, die nur für Sie und Ihre große Tochter eingerichtet sind. Es muss nicht lang sein. Die Eifersucht auf die kleine versuchen Sie umzulenken, indem Sie Ihrer großen Tochter Verantwortung übergeben :). Z.B. beim Wickeln o.a. Geben Sie Ihrer Tochter eine kleine Aufgabe und loben Sie sie dafür, dass Sie diese Hilfe unbedingt brauchen und wie gut Ihre große Tochter dies durchführen kann. Wenn Ihre Tochter etwas nicht akzeptieren will, dann hilft Reden meist nicht. Führen Sie Ihre Tochter aus der Situation heraus.... An die Hand nehmen, wegführen. Oder auf den Arm und sich etwas entfernen von dem, was die Unruhe ausmacht.... Dieser Abstand zeigt dem Kind, dass etwas nicht o.k. ist UND es kann sich etwas beruhigen. Festhalten, aushalten und einfach Trost spenden.... Ihre Tochter sucht nach Halt und einer festen Beständigkeit. Dies zeigt auch der Wunsch nach den festen Strukturen und Ritualen. Gewähren Sie dies Ihrer kleinen. Übertragen Sie es auch auf den Tagesablauf und dosieren Sie derzeit die Reize. " Weniger ist mehr" ist derzeit wichtig. Gehen Sie alles langsam an und geben sich Zeit für alles, was nach dem Kindergarten erledigt werden möchte. Wenn Sie vor Ort Wunsch nach einem Gespräch haben, so wenden Sie sich an den Kinderarzt. Kurzweilige Reflektionen sind sicher hilfreich, um eine Veränderung zu erzielen. Wie gesagt: ich denke, dass viel Ruhe, Struktur und Mama- Tochter Zeiten eine große Entlastung geben. Berichten Sie gerne. Viele Grüße von Katrin

von Katrin Simon am 16.01.2018



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