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Wirtschaftskrise und Sicherheiten

Thema: Wirtschaftskrise und Sicherheiten

... habe ich auch im "aktuell" geschrieben, weil mich das Thema "sowohl als auch" interessiert, im Sinne von Paaren, Singles und "uns" AE´s (die diesbezüglich ja doch noch einiges mehr zu tragen und auszuhalten haben...). ... Mache mir die Tage viele Gedanken... Wir leben ja in turbulenten Zeiten und die Wirtschaftskrise macht sich langsam überall breit. Ich komme ja gerade "frisch" aus dem Krankenhaus und habe eine "tolle OP" hinter mir, da ich leider OP erfahren bin, habe ich dieses Mal ganz drastisch die Folgen unserer Kassenreform wahrnehmen dürfen!!! überall wird gespart und die Ärzte haben keine rechte Zeit (und Nerven!!!) mehr für ihre Patienten... geputzt wurde nur noch das Nötigste im Zimmer und man lag bald eine Woche in der selben Bettwäsche (früher zogen sie sie einem ja quasi schon um 5.00 Uhr morgens unterm Po weg und bezogen täglich die Bettlaken etc.). Die Dinge entwickeln sich drastisch und beruflich muss wohl bald jeder "strampeln", um seinen Lebensstandard zu sichern (von verbessern will ich hier mal gar nicht schreiben...). So und da habe ich die Tage im KH viel nachgedacht... was einem noch Sicherheit gibt (es passiert ja auch viel um einen herum...). Ich fand so recht keine Sicherheit, als die Klarheit, dass ich gerne Mutter bin. Das ist sicher! ... und eben bekam ich einen überaschend netten Anruf von meinem "Lehrgesellen" (kein Meister), der mich in den 80zigern zur Tischlerin ausbildete. Wir waren damals eine sehr vertraute Gemeinschaft und hielten gut zusammen. Und erst am Wochenende sagte ich noch einem Besucher von mir im KH, dass ich die Zeit von damals vermisse, sie gab noch soziale Sicherheiten (ich liebte es, um 11.00 Uhr morgens ritualisierend im Holzlager mit den anderen Gesellen und Lehrlingen zu sitzen und übers Leben zu philosophieren oder Skat zu spielen...). Diese Zeit war die beste meines Lebens! sie war so bodenständig, unbeschwert und schön! und nun telefonierten wir, der 80zig jährige Lehrgeselle und ich und unterhielten und über damals und heute. Viele von uns sind an Krebs erkrankt, was mich sehr erschüttert hat... aber nach wie vor halten wir irgendwie zusammen und besuchen uns, erzählen uns die Dinge und wir sind uns "wichtig", wenn man das so sagen kann! So traurig mich die Krankheit Krebs bei allen Betroffenen immer macht, so sehr habe ich mich aber auch über seinen Anruf und die Einladung zum Tee (mit Sohnemann) gefreut. Das ist eine beständige Sicherheit im Leben, neben der Wirtschaftskrise und mir tut es gut, zu wissen und zu spüren, dass ich im Leben schon bessere Zeiten erleben durfte... ... aber was für eine Welt kommt auf unsere "Kleinen" zu? wie werden sie groß? was für Sicherheiten werden sie mal haben? Fragen, so viele Fragen und keine Antworten und am Ende sind es immer wieder die guten sozialen Kontakte, die (zumindest für mich) das Leben wertvoll und kostbar machen! Welche Sicherheiten erlebt ihr in der Wirtschaftskrise? wie geht es euch damit?

Mitglied inaktiv - 10.12.2009, 18:26



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Das ziemlich sichere in meinem Leben ist,das ich unentwegt von Katastrophen heimgesucht werde. Wenn ich mich auf nichts verlassen kann,aber darauf ganz sicher ! Und wenn ich mir ständig soviele Gedanken um mein Leben machen würde,wie Du.....ich könnte mir nen Strick nehmen,bei all den Katastrophen. Ich könnte mich minütlich fragen....Warum wurde mir diese Last auferlegt ? Warum habe ich dieses Kind bekommen ? Sehen meine Schultern so breit aus,das ich diese schwere Last noch über Jahre tragen kann ???? Und nein,ich bin nicht verbittert,aber mein Leben ist wie es ist,ich habe wenig Zeit darüber zu sinnieren,und nebenbei keine Lust. Ich arrangiere mich damit.Und versuche das bestmögliche für mein Kind zu tun. O.k. falsche Antwort,wolltest sicher nicht hören. Trotzdem LG

Mitglied inaktiv - 10.12.2009, 19:20



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Eine falsche Antwort gibt es hier doch gar nicht! genau das ist doch das spannende an der Frage... Du hast doch super geantwortet: nämlich dass Du Dir keine Gedanken darüber machst und auch nicht machen möchtest! das ist doch "Antwort pur" Dennoch bleibe ich wie ich bin und das ist gut so ich mag "Denken" und sich mit dem Leben auseinander setzen. Das ist nichts "Angriff würdiges". "Leben und leben lassen"

Mitglied inaktiv - 10.12.2009, 19:31



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"Welche Sicherheiten erlebt ihr in der Wirtschaftskrise?" Für mich sind das eine Familie, auf die ich mich immer verlassen kann und ein relativ krisensicherer Job. LG S

Mitglied inaktiv - 10.12.2009, 19:43



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Meine Sicherheit ist das ich noch meine Mutter habe (und ich hoffe das sie noch lange durchhält - sie sagt immer so schön "Unkraut" vergeht nicht") Und meinen Sohn aber ich glaube sonst habe ich die Welt so abgeschrieben. Klar ist jeder seines Glückes Schmied aber da müssen ander auch ein wenig mitarbeiten (Feuer/Arbeitgeber- Hammer/Freunde--hab ich mir gerade einfach mal so ausgedacht die Beispiele so wie ich sie sehe) Liebe Grüße und allen viel Kraft

Mitglied inaktiv - 10.12.2009, 19:46



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Die Welt ist im Umbruch und die Grundlagen und (Un-)Sicherheiten im Alltag und im Leben. verändern sich. Daher müssen wir damit umgehen lernen, daß die alten Sicherheiten nicht mehr wie seit Jahrzehten gewohnt funktionieren. Man kann daran verzweifeln oder sich darauf einstellen.

Mitglied inaktiv - 11.12.2009, 07:15



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ich denke nicht, daß die unsicherheiten etwas mit der wirtschaftskrise zu tun haben, sondern mit dem alter und der gewachsenen verantwortung. unsere kinder werden eine ebenso unbeschwerte leichtigkeit genießen können, wie wir, einfach weil sie sich wie chamäleons den gegebenheiten anpassen werden und hoffentlich nicht zu früh zuviel verantwortung übernehmen!!! wirtschaftliche krisen gab es immer, denk mal an die ölkrise, das sonntagsfahrverbot anfang der 70er....trotzdem waren wir kinder unbeschwert. ich schrieb es schon oft, das leben wird nicht leichter, wenn man älter wird, ich finde es wird immer schwerer. verlassen tu ich mich nur und ausschließlich auf mich selbst. danke noch für deine netten worte im aktuell!!!

Mitglied inaktiv - 11.12.2009, 09:45



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Genau zu dem Tenor bin ich auch gekommen: es liegt am Alter und den zunehmenden Verpflichtungen! ... deshalb fand ich hier die Frage auch mal spannend (ohne subjektive Vorgaben), wie andere das erleben... Als Kind lebte ich auch unbeschwert (obwohl es Gründe gab, die sie mir hätten nehmen können...) und relativ glücklich. Ich denke da wie Du, dass die Kleinen ihre Aufgaben annehmen werden und sich drauf einstellen können. Ein Wertewandel wird stattfinden, aber das war immer so. Und ich denke tatsächlich, dass nicht nur jeder Mensch die Kraft hat sein eigenes Schicksal zu tragen, sondern vielmehr jede Generation ihre Lösungsmöglichkeiten auf globale "Fragen" und Herausforderungen findet... so sind wir Menschen! wir "nischen" uns überall ein, weil wir es können! Wie gesagt, das Einzige was ich am Erwachsenenalter nach wie vor toll finde, ist das Autofahren! es macht frei und ungebunden... rein setzen, Schlüssel umdrehen, Gas geben und lenken... ... alles andere... na ja... da muss man durch Dir weiterhin gute Besserung! Und wo wir beim Thema der Verantwortlichkeiten sind: ich bin ja noch bis mindestens einschließlich Dienstag krank geschrieben und trotzdem finde ich keine Ruhe zur Erholung, weil so viel zu tun ist... alleine der Haushalt... das entfiel ja alles, als man mal klein war... "anziehen, sich freuen, in die Schule und spielen, schlafen gehen!" Tolle Sache... lang, lang ist´s her!

Mitglied inaktiv - 11.12.2009, 09:56



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Ich weiß nicht woran es liegt, aber ich habe meine Kindheit nicht so schöne und glücklich in Erinnerung. Man hat auch als Kind Verpflichtungen und Ängste. Zeugnisse, Schulaufgaben, Mobbing, aufräumen müssen, .... Ich verbinde Kindheit auch immer mit Abhängigkeit, mit "Fragen-müssen", mit Verboten, mit Druck von oben und mit vielen Dingen die man als Erwachsener nicht hat. Als Erwachsener tun und lassen können, was man will. Das gefällt mir. Meine eigenen Entscheidungen treffen und unabhängig sein - das ist es was ich geniesse. Und da merke ich, daß ich im Laufe des Lebens und der Erfahrung auch unabhängiger werde von eigenen Denkmustern. Je älter man wird, umso freier wird man. Man lernt dazu im Alter.... ( o.k. manche auch nicht -d ie werden nur verbittert...) Einzig hätte ich gerne meine jetzige Erfahrung, mein jetziges Denken und dazu mein Körper und mein Gesicht von vor 20 Jahren.... Schade, daß man die Jugend zu einer Zeit hat, wo man noch nichts davon hat....*lach*

Mitglied inaktiv - 11.12.2009, 10:04



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ich fand aber die zeit bis zum abitur war TOLL, denn sie war gesichert. ich mußte es "nur" schaffen und wenn ich ein jahr wiederholt hätt, ja mei, das wär meiner mama nur recht gewesen. mit 19 geht es dann los, was macht man, was wird man, trotzdem ist das leben irgendwie immer noch ein spiel, für mich zumindest. so richtig ernst wurde es dann, als ich schwanger wurde und den vater nicht mehr riechen konnt, da war ich 28.

Mitglied inaktiv - 11.12.2009, 10:20



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Aber was heißt "ernst werden" ? Hört sich so "ernst" an..... Weil man Kinder hat ? Was heißt das Wort ernst werden in dem Zusammenhang ? Ich glaube nicht, daß ich das bin, geschweige denn werden möchte....

Mitglied inaktiv - 11.12.2009, 10:43



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Ernst und vor allem LANGWEILIG wurde es bei mir mit ca. 20 Jahren! da lernte ich meinen damaligen Partner kennen, mit dem ich dann über ein Jahrzehnt gemeinsam durchs Leben marschierte (mehr oder weniger!). Ich war so die Freiheitsliebende, er der "Arbeiter und Couch Potatoe". Gearbeitet habe ich auch viel, aber mein Job war auch mein Hobby und somit keine Belastung. Meine Kindheit war wahrlich nicht immer easy, aber ich holte mich da raus. Wurde auf dem Land groß und ging viel in die Natur und in den Wald (war alles in unmittelbarer Nähe). Ich malte viel, schrieb und liebte es, mir Gedanken rund um die Welt zu machen! ich hatte auch Kindersorgen, Tschernobyl etc. Aber meine Kreativität (ich nähte auch und bastelte sehr viel) half mir immer durch die Zeit... Mein Abitur machte ich über 2 Jahre am Abendgymnasium, tagsüber war ich als Tischlerin im Job aktiv, auch das war noch eine schöne Zeit! ich bin schon mit 15 1/2 in die Ausbildung zur Tischlerin. Wenn ich heute 15jährige sehe denke ich: was ich schon für eine Verantwortung getragen habe! ich mußte um halb 5 morgens aufstehen und bin ganzjährig 10 Kilometer mit dem Rad zur Arbeit gefahren... allerdings feierte ich am Wochenende fiel und lebte "ganz gut" mit dem "ernsten" Partner kam dann die Ernüchterung des Erwachsenendaseins: Aufgaben, Verpflichtungen vollkommen ERNST nehmen und sich zu Tode langweilen, weil er nicht raus wollte und ich alleine nicht gehen durfte... "ich ging ein wie ne Primel!" und dann trennte ich mich, dachte, nun wird es wieder unbeschwert schön, aber irgendwie zeichnet mein Leben sich durch sehr viel Arbeiten aus... feiern kann ich noch wie einst, unbeschwert, glücklich und abtanzend, allerdings habe ich kaum noch die Gelegenheiten dazu! Kommt aber auch noch mal wieder, da bin ich mir sicher! Alles was ich bisher noch nicht tat, ist mir ein Tattoo stechen zu lassen, aber ich denke, das mache ich noch

Mitglied inaktiv - 11.12.2009, 10:48



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für mich war das leben ein spiel, mal der lover, mal der...mal drei monate unbezahlter urlaub auf gran canaria, keine verpflichtungen, nur mir selbst gegenüber. ich hatte eine kleine wohnung, mehr geld als ich ausgeben konnte, lebte in den tag. mit 28 stand ich plötzlich da, selbstgewählt, ohne wohnung ( untervermietet, da bei kv gewohnt ) mit baby im bauch, keine ahnung von nichts. fand ich ziemlich ernst. als dann dieses zauberhafte baby da war, wurde es noch ernster, vor allem als ich nach 2 monaten ähnlich wie suka ohne einen cent dastand, weil ich erst sozialhilfe beantragen konnte, als ich pleite war. dazwischen hat es sich natürlich mächtig entzerrt, aber heute habe ich andere ängste, verlust des arbeitsplatzes, krankheit...berufsunfähigkeit etc.

Mitglied inaktiv - 11.12.2009, 11:14