Alleinerziehend, na und?

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Wer hilft MIR?

Thema: Wer hilft MIR?

Hallo, ich bin eine von euch, und habe mir heute doch ein Mäntelchen übergehängt. Nur, dass ihr euch nicht wundert, warum ich so kess hierher marschieren und Fragen stelle. Es ist an der Zeit, dass ich, ausgerechnet ich, meine, Hilfe zu benötigen. Aber wohin sollte oder kann ich mich wenden? Welche Stelle kommt in Frage? Weil: Ich in der letzten Zeit extrem, und davor schon länger, starke Stimmungsschwankungen erlebe. Langsam werden sie mir aber zu extrem! Dabei geht es um die Themen: Alles schwarz, alles weiß. Ohne die Verantwortung für den Nachwuchs hätte ich mich zuletzt schon manches Mal nach St. Nirgendwo verabschiedet. Weil: Ich oft auch nicht weiß, was ich will. Ich lernte, dass alles falsch ist, was ich tue. Es gab es außer der Lösung, wie ´man das eben macht´ keine andere Möglichkeit. Wenn das aber nicht passt(e), dann durfte die gesamte Situation eben nicht vorkommen und schon wieder war ich Schuld, dass das überhaupt passierte. Kurz: Mir fehlt bis heute Lösungskreativität für alles. Weil: Ich mein Leben lang Probleme habe, zu wissen, wer ich bin. Zu Hause wurde ich sehr gehirngewaschen, so möchte ich es mal nennen. Ständig habe ich das Gefühl, neben mir zu stehen, eine Situation von Außen zu betrachten und nicht eingreifen zu können. In den Ablauf eingreifen, so, wie ich eine Situation gerne handhaben würde. Ich reagiere entweder quälend langsam, und dann so, "wie man das eben macht", oder reagiere falsch und evtl. über, was ich gar nicht will. Doch im Kampf mit mir selbst bin ich dann richtiggehend gefangen, und bekomme auf jeden Fall nicht das hin, was ICH SELBST gerne getan hätte. Damit zusammen: Falsche ..., nun, falsche: was??? Wenn andere Menschen Zeit mit ihrer Familie verbringen, beneide ich sie und finde es toll. Wenn ich ein Wochenende mit meiner Familie verbringe, erzähle ich darüber: "Wir haben am Wochenende nichts gemacht!" Und empfinde es als nicht sinnvoll/gut/optimal genutzte Zeit. / Andere Menschen machen Hausputz und entschuldigen sich damit von der Teilnahme an irgendwelchen Aktionen, ich mache Hausputz und finde, ich habe überhaupt nichts gemacht. Den ´normalen´ Dingen im Alltag kann ich nur Wert ´Null´ in meiner Werteliste zuordnen. Meine Werteliste: Alles andere ist sehr toll bis wahnsinnig toll. Alles, was mit mir zu tun hat, was ich geleistet habe, ist nichts wert. Es gelingt mir auch so gut wie nie, das zu tun, was ich möchte. Wenn ich mal weiß, was ich will. Denn: Es ist schließlich verwerflich und schlecht. Weil ich es möchte. Andere dürfen dasselbe selbstverständlich tun! Mir steht es aber nicht zu. Ich muss verzichten. Mein Werdegang: Während der Schulzeit dringend das Ende der Schule herbeigesehnt, um ins Ausland zu verschwinden, weg vom Elternhaus. Mir war es zu eng dort, viel zu eng(stirnig)! Sehr früh geheiratet, um mal was ´außer der Norm´ zu tun und Rebellion zu leben. War ansonsten ein kreuzbraver Teenie und habe nie rebelliert. Bis heute nicht. -> Fehlende Abnabelung? Trotz Abitur hätte ich gerne eine Lehre gemacht, traute mir aber die geforderten Fähigkeiten nicht zu. Also studiert und eine konkrete Entscheidung verschoben. Familie wuchs, Probleme tauchten auf. Ich war sehr eingebunden und mein Ex-Mann sehr kurz angebunden. Nach Studienende und Berufseinstieg meinerseits Scheidung auf mein Bestreben. Ich wohne mit dem Nachwuchs schon länger alleine und bin Hauptverdienerin. Der Ex-Mann zahlt nicht und kümmert sich nicht. Änderung unwahrscheinlich. Wie etliche hier zuletzt schrieben, ich bin auch fertig. Dauerangespannt sowieso, seit mehr als zehn Jahren. Weil ich auch noch weitere Baustellen dauerbearbeite. Und dann noch dieses Hadern mit mir selbst. Wenn ich jetzt nicht zu mir finde, dann werde ich es nie mehr schaffen. Depression? Eher nein, nur immer mal wieder Anflüge. Schilddrüse? Hm. Minderwertigkeitskomplex? Auf jeden Fall! Burn Out? Inflationär gebrauchter Begriff, bei mir jedenfalls nicht. Ich will es angehen, ich jetzt Hand und Fuß an mein Leben kriegen. Liebe Grüße und vielen Dank für eure Meinungen!

Mitglied inaktiv - 20.11.2011, 18:43



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LG Sif

von Sif am 20.11.2011, 19:48



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Wie wäre es mit einer Kur ? In der könntest du dann auch mit einer Therapie anfangen. Und wegen der Stimmungsschwankungen... ich denke doch, dass das sich nach Depression anhört. Ich würde mir mal einen Arzt suchen und Antidepressiva für 2 Jahre in Betracht ziehen zusammen mit einer Therapie. Alles Gute, Jennifer

von JenL am 21.11.2011, 07:43



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Ich suche nach dem richtigen Weg. Hausarzt? Ehrenamtliche Beratung? Telefonseelsorge? Was könnte mein erster Schritt sein? Eine Kur wird mir sicher nicht verordnet, weil ich vorbildlich gesund bin und nach Außen die patente, fitte Alleskönnerin vermittele. Auch der Nachwuchs ist topfit! Darüber bin ich natürlich heilfroh! Übrigens bin ich keine Meckertante, wenn ich überreagiere. Eher überbesorgt, übervorsichtig, oder ich vermittele das Gegenteil: Desinteresse. Aber alles kommt mir nicht vor, wie ´meine´ Reaktion, sondern ist ein Ergebnis des Kampfes von ´das macht man so´ und ´ich würde es jetzt gerne so machen´.

Mitglied inaktiv - 21.11.2011, 09:28