Für alleinerziehende Eltern

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Geschrieben von Hoffnungsvoll17 am 01.02.2022, 13:31 Uhr

Total verzweifelt und ratlos

Hallo ihr Lieben!

Ich wende mich an dieses Forum, weil ich gerade einfach nicht mehr weiter weiß. Mein Partner und ich haben eine 6 Monate alte Tochter. Gleichzeitig hat mein Partner noch einen 7-jährigen Sohn aus einer vorigen (langjährigen) Beziehung (und kurzen Ehe). Schon in der Schwangerschaft war ich unglücklich und habe mich nicht gut behandelt gefühlt - eigentlich auch schon davor, aber ich war so dumm zu glauben, dass sich mit unserem Baby etwas ändern würde. Am Anfang unserer Beziehung war es ja sehr schön. Nur seit die Kleine da ist, ist eigentlich alles nur noch schlimmer. Seine Ex-Frau war immer schon sehr präsent (meldet sich mehrmals am Tag, braucht ständig etwas von ihm - nicht nur wegen des gemeinsamen Sohnes). Sie wohnt auch in seinem Haus, in dem sie zuvor gemeinsam gelebt hatten. Er ist schon lange ausgezogen. Sie hat auch schon wieder einen Partner und ein Kind mit diesem (beide wohnen in dem Haus meines Freundes). Sie behandelt allerdings meinen Freund meiner Meinung nach, als wäre er immer noch ihr Partner. Wie gesagt, meldet sich ständig, braucht ständig etwas von ihm, möchte, dass er extrem kurzfristig auf ihren gemeinsamen Sohn schaut, sagt aber auch ganz kurzfristig wieder ab, wenn ausgemacht war, dass er bei uns ist - eben ganz, wie es ihr passt. Bevor ich in sein Leben getreten bin, haben sie auch oft gemeinsam zu Mittag gegessen (ihr neuer Freund war inzwischen in der Arbeit), sie ist ihn mit beiden Kindern zum Schwimmen besuchen gekommen, er hat ihr eingekauft, auf beide ihre Kinder aufgepasst, etc. Nun haben aber mein Freund und ich eben auch ein Baby und es stört mich immens, dass er immer noch jederzeit auf Abruf für sie bereit steht! Ich brauche seine Hilfe ja auch! Also natürlich soll er auch für seinen Sohn da sein, aber es kann doch nicht sein, dass das wann und wie und wo immer nur von ihr vordiktiert wird und mein Freund dann parat steht. Und ich kann dann immer schauen, wo ich mit unserer Tochter bleibe. Wenn der Sohn bei uns ist, sind wir nämlich absolut zweitrangig. Und mein Freund lässt sich das alles mit Freude gefallen und steht zu 100% hinter seiner Ex-Frau. Er kommt mir vor, wie ihr kleines, braves Hündchen, dass sich freut, wenn es für sie brav sein darf. Ich kümmere mich dagegen 24 Stunden am Tag um unsere Tochter und wenn ich ihn mal bitte, auf sie zu schauen, damit ich zB duschen gehen kann, bekomme ich noch zu hören, dass ich wohl irgendetwas falsch mache, wenn ich das nicht ohne ihn schaffe. Sobald ich diese frappanten Unterschiede in der Behandlung mal aufzeige, behauptet er, ich würde auf seinen Sohn und seine ach so arme Ex-Frau losgehen. Ich bin einfach nur noch traurig, entsetzt und verzweifelt. Wenn es nur um mich ginge, hätte ich ihn schon längst verlassen, aber ich bringe es einfach wegen meiner Tochter (noch) nicht über‘s Herz. Ich weiß nicht mehr weiter. Werde auch jeden Tag als ungemein furchtbar usw. bezeichnet. Ich bin glaube ich sehr selbstreflektiert und bin sicher nicht perfekt, aber ganz furchtbar bin ich sicher nicht. Ich gebe einfach nur alles für meine Tochter und möchte nur das Beste für sie.
Was soll ich nur tun? Ich möchte auch nicht, dass meine Tochter mit Eltern aufwächst, die jeden Tag ganz schlimm streiten. Ich tue mir auch sehr schwer, „einfach drüber zu stehen“. Es ist halt schon sehr kränkend für mich zu sehen, wie gut mein Freund seine Ex-Frau behandelt und wie ich im Gegensatz dazu behandelt werde. Natürlich gibt es da noch ganz viele andere Themen zwischen uns, aber die Ex-Frau ist das Hauptthema und alles andere würde den Rahmen sprengen. Mein Freund möchte übrigens auch zu keiner Paarberatung. Habe ich schon unzählige Male vorgeschlagen.

Danke schon mal für‘s Lesen. Bin für jedes konstruktive Feedback dankbar.

 
9 Antworten:

Re: Total verzweifelt und ratlos

Antwort von Lottikarotti30 am 01.02.2022, 13:38 Uhr

Oh man, da hast du ja ein Goldstück zuhause.
Klingt ja leider echt so als würde er da immer noch gut unterm Pantoffel stehen und emotional stark gebunden sein.
Dass er sich um seinen Sohn kümmert und die beiden grundsätzlich ein gutes Verhältnis haben ist ja zu begrüßen aber dafür eurer gemeinsames Kind hinten anzustellen ist natürlich unfair und unausgewogen.
Weißt du warum er auf deinen Wunsch nach Unterstützung so ablehnend reagiert? Stört ihn vllt auch was grundsätzliches?

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Re: Total verzweifelt und ratlos

Antwort von Pamo am 01.02.2022, 14:14 Uhr

Ich fürchte, du bist im falschen Unterforum gelandet. Das gehört eher in Patchwork oder Partnerschaft.

Er besitzt ein Haus, in dem nicht er mit Partnerin und gemeinsamem Kind wohnt, sondern die Ex mit neuem Partner und Kind und gemeinsamem Kind? Er kümmert sich um das erste gemeinsame Kind plus dessen Geschwisterchen, aber nicht um das zweite eigene Kind? Für die Ex springt er, dich meckert er an?

Sehr spannende Konstellation. Mein Riecher sagt, es könnte finanzielle Verbindungen geben, von denen du nichts weißt.

Sind die beiden geschieden oder nur getrennt lebend? Könnte er dich und Kind nur angeschafft haben, um bei der Ex ein Gegengewicht in Waagschale zu werfen?

Bist du finanziell von ihm abhängig?

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Re: Total verzweifelt und ratlos

Antwort von Holzkohle am 01.02.2022, 17:39 Uhr

wie hier auch schon gesagt wurde - ich finde es generell löblich, dass Dein Partner sich sehr um sein anderes Kind kümmert. Auch, dass die Eltern sich untereinander offenbar gut verstehen ist ja jetzt erstmal nichts Schlimmes sondern eher wirklich GUT!

ABER... er ist in einer Partnerschaft mit DIR! Und ich finde sehr wohl, dass auch Du und das gemeinsame Kind ein Anrecht darauf haben, gleichberechtigt/gleichwertig behandelt zu werden, wenn nicht sogar in manchen Belangen (direkt vor Ort) vorrangig.

Du sagst, dass es auch vorher schon nicht sooooo dolle lief.
Ich würde hier ein ganz klärendes Gespräch suchen und mich dabei ausreden lassen! Alles, was du hier geschrieben hast, auf den Tisch packen. Hat er keinerlei Einsicht würde ich tatsächlich mal das Thema Trennung ansprechen. Du machst offenbar eh schon alles alleine... Euer Kind ist "erst" 6 Monate alt, das klingt jetzt bescheuert und vielleicht gehen da Einige auf die Barrikaden aber eine Trennung mit einem 6-Monate-alten Kind ist wesentlich einfacher als mit einem, dass 3 Jahre oder älter ist.

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Re: Total verzweifelt und ratlos

Antwort von Hoffnungsvoll17 am 01.02.2022, 21:02 Uhr

Ja, ich finde es auch gut, dass er sich so um seinen Sohn kümmert. Ich habe das auch immer forciert, weil ich selber ein Scheidungskind war und weiß, dass es wichtig ist, auch weiterhin für das Kind da zu sein und auch ein gutes Auskommen mit dem anderen Elternteil zu haben. Die (allerdings nach meinem Empfinden zu emotionale) Bindung zu seiner Ex-Frau war aber schon immer Thema. Ich war leider so naiv zu denken, dass das anders wird, wenn wir ein gemeinsames Kind haben.
Ich weiß nicht, warum er mich so wenig unterstützen möchte. Seine Tochter liebt er eigentlich sehr. Wenn er sich mit ihr beschäftigen möchte, gibt’s auch immer wieder Eifersüchteleien von seiner Seite, wenn sie zB mich ansieht, während er mit ihr spielt. Nur soll grundsätzlich eben ich für alles, was sie betrifft, zuständig sein und alles möglichst alleine schaffen. Am Anfang war sie ein ziemliches Schreibaby, wollte nur herumgetragen werden, nur auf mir schlafen, ich hatte einen Kaiserschnitt…alles etwas schwierig, alleine zu meistern. Als sein Sohn damals mal einen Tag bei uns war, habe ich meinen Freund gebeten, zwischendurch kurz mal zu meiner Tochter und mir reinzuschauen, damit ich mal kurz wohin kann…das wurde zB mit Augenrollen beantwortet.
Keine Ahnung…ich bezweifle, dass das zwischen ihm und mir noch zu kitten ist…ich möchte einfach nur, dass es meiner Tochter gut geht…und mir soll‘s dabei aber auch nicht grottenschlecht gehen…
Sorry für die lange Rückantwort! Ich weiß auch nicht, ob das alles Sinn ergibt, was ich schreibe. Ich bin gerade etwas emotional.

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Re: Total verzweifelt und ratlos

Antwort von Hoffnungsvoll17 am 01.02.2022, 21:07 Uhr

Oh tut mir leid mit dem Forum! Ich kenne mich hier noch nicht so aus!

Finanzielle Verbindungen gibt es soweit ich weiß keine. Sie sind geschieden. Er hat sich von ihr getrennt (lange bevor wir uns kennengelernt haben). Finanziell bin ich nicht von ihm abhängig. Alleinerziehend zu sein, wäre aber trotzdem nicht leicht für mich.

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Re: Total verzweifelt und ratlos

Antwort von Hoffnungsvoll17 am 01.02.2022, 21:25 Uhr

Danke für deine Antwort! Das Thema habe ich schon sehr oft angesprochen. Habe auch schon x Mal vorgeschlagen, eine Paarberatung in Anspruch zu nehmen um eine gemeinsame Lösung zu finden. Leider stoße ich auf taube Ohren oder werde einfach als eifersüchtig abgestempelt. Ich bin schon so weit, dass ich persönlich mich trennen möchte. Ich gebe dir vollkommen Recht, dass eine Trennung jetzt besser wäre als in ein paar Jahren. Ich habe allerdings noch ziemliche Angst vor allen Konsequenzen (immer ganz alleine sein, alles komplett alleine managen, Vorwürfe wegen Trennung bekommen, etc.) und bringe es auch meiner Tochter zuliebe noch nicht über‘s Herz. Lasse mir von meinem
Freund auch manchmal noch einreden, dass ich komisch bin, weil ich die „wunderbar harmonische“ (seine Worte) Beziehung zu seiner Ex-Frau nicht ganz großartig finde und zu 100% akzeptiere (zB wenn sie Tag und Nacht Nachrichten schreiben muss und er ihr in der Sekunde antworten muss - unabhängig davon, ob wir vielleicht gerade gemeinsam essen, plaudern oder sonstwas machen).

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Re: Total verzweifelt und ratlos

Antwort von desireekk am 02.02.2022, 6:56 Uhr

Weißt du, der Vorteil des alleine erziehens ist, dass man EEISS dass man alleine verantwortlich ist. Und man nicht immer vom ,nicht leistenden, Partner etwas erwartet.

Nachdem ich mich getrennt habe (mit 2 Kindern), war die Situation klar, und damit auch viel besser händelbar für mich.

Vater kann er trotzdem für seine Tochter sein, so wie für seinen Sohn.
Ob er das tut ist SEINE Entscheidung, nicht deine.

Übrigens würde ich einen Termin zur Paarberatung ausmachen. Wenn er nicht mitkommt dann gehst du alleine hin und sortierst due Lage unter Anleitung für dich alleine.

Alles Liebe

D

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Re: Total verzweifelt und ratlos

Antwort von Aixoni am 02.02.2022, 7:11 Uhr

Hey,

Ich glaube, dass das beängstigend klingt, pausenlos allein für sein Baby da sein zu müssen und ich kenne es nur eingeschränkt von den Geschäftsreisen meines Mannes (idR eine Woche am Stück, selten mal 2 Wochen), aber man wundert sich wie schnell sich eine eigene Routine ergibt und wie gut die funktioniert.

Ich bin auch eher in der Fraktion: Trenn dich lieber zeitnah solange dein Baby klein ist, wenn die Situation für dich nicht tragbar ist. Das scheint sie definitiv zu sein, wenn ich deinen Beitrag so lese und das kann ich voll und gabz verstehen.

Ich würde auch das Gespräch suchen und ihm deutlich sagen, dass die Beziehung so für mich keinen Sinn mehr hat und ich definitiv nicht weiter seine zweite Wahl sein werde und unser Kind erst recht nicht. Ruhig direkt deinen/seinen Auszug ansprechen.
Vielleicht rüttelt es ihn wach, wenn nicht würde sich mMn aber auch langfristig nichts an seinem Verhalten ändern.

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Re: Total verzweifelt und ratlos

Antwort von Holzkohle am 02.02.2022, 12:12 Uhr

die Angst vor dem Alleinsein kann ich vollkommen nachvollziehen.
Hier im AE gibt es einige Frauen, die von Anfang an (also schon in der Schwangerschaft) alleine waren, ich denke, da stellt man sich einfach anders darauf ein als wenn man aus einer Partnerschaft in den Alleinerziehendmodus geht.

Aber guck Dir doch Deine Beziehung mal an. Es liest sich so, als ob Du EH schon alles alleine machst und er Dir keine große Hilfe ist. Da kann man auch entspannt gleich alleine wohnen und Entscheidungen alleine treffen. Und Du wirst sehen, Du wirst Hilfe bekommen - man muss sie halt auch manchmal einfach einfordern. Freunde, Familie, Nachbarn (das entsteht dann schon), Krabbelgruppen, Kita... Ich sage nicht, dass es bei mir immer einfach war, aber man fummelt sich über die Zeit auch rein und organisiert sich einfach anders.

Der Vorwurf, dass Du die tolle Beziehung zwischen ihm und der Ex nicht akzeptierst ist ja total Banane. Natürlich ist es TOLL, aber er führt eine andere Beziehung nämlich mit DIR und da darf es ja wohl erlaubt sein auch mal Hilfe anzufordern bzw. die muss ich in dem Fall nicht fordern, die sollte selbstverständlich sein. Und sein Lebensmittelpunkt und Hauptaugenmerk sollte bei EUCH liegen und nicht bei der Ex, die selbst schon nen neuen Partner - also Hilfe - hat.

Wenn hier eh schon sinnlose Gespräche geführt wurden, dann wäre der Weg für mich völlig klar.

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