Alleinerziehend, na und?

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NEIN!!! Was muss das Kind jetzt denken!?

Thema: NEIN!!! Was muss das Kind jetzt denken!?

Hallo :-) Ich weiß auch nicht... ne ganze Zeit schien es ruhig zu werden und ich war fast (zu?) erleichtert, dass wir alle endlich unser Leben leben können, zumal es bei mir jetzt auch beruflich langsam wieder viiiel spannender wird. Und jetzt kam mein Großer (10) vom Papa-WE heim und war völlig verstört. Zur Vorgeschichte: Als unser Sohn geboren wurde, waren wir beide verdammt jung und standen beide relativ kurz vor dem Abi (beide 12e Klasse)... Der KV hatte dann beschlossen, sich der Verantwortung als Vater noch nicht stellen zu können. Er wollte unbedingt dass ich abtreibe. Was wiederum für mich nicht infrage kam. Leider führte dies zu einem allerersten Debakel: Seine Eltern gingen zu meiner Mutter, um sie und mich davon zu überzeugen, dass eine Abtreibung das einzig richtige sei. Sie gingen sogar so weit, uns Geld dafür zu bieten. NATÜRLICH lehnten wir ab und entschieden uns ganz selbstverständlich für das Kind. Gleichzeitig bedeutete dies das Aus unserer damaligen Beziehung. Mein Sohn fragte natürlich inzwischen mehrfach nach, warum wir eigentlich kein Paar mehr seien. Meine Antwort lautete generell: "Wir hatten eine grundverschiedene Lebenseinstellung. Das ließ sich nicht mehr miteinander vereinbaren und daher haben wir uns getrennt." Scheinbar hat er dieses WE aber auch bei seinem Vater nachgefragt und zunächst die gleiche Antwort erhalten. Allerdings muss er dann zu meinem Sohn den Zusatz gebracht haben: "Und weil Deine Mutter überall rumerzählt, ich habe Dich umbringen wollen!" DAS IST NICHT WAHR!!! ich habe, um mein Kind zu schützen, wirklich ausschließlich hier im Forum darüber geschrieben dass der KV die Abtreibung wollte. Nie wäre es mir in den Sinn gekommen, daraus ein großes Thema zu machen und schon gar nicht finde ich es richtig, sowas einem Kind zu erzählen!!!!!! Natürlich habe ich mich in der Vergangenheit das Eine oder andere Mal über den KV geärgert und sicher auch mal ein falsches Wort gesagt. Aber DAS war immer tabu!!!!! Ich verstehe die Welt nicht mehr!!!! Mein Sohn hat mich mit großen Augen gefragt, wie sein Vater überhaupt darauf komme, dass er je hätte umgebracht werden sollen. Ich sagte daraufhin, das sei ein ganz großer Quatsch und er solle das keinesfalls glauben. Dann kam die Frage, ob er etwa hätte abgetrieben werden sollen. Die ich damit beantwortete, dass er ein absolutes Wunschkind sei und alle sich sehr über seine Geburt gefreut haben. Was mein Sohn wieder kritisch hinterfragte, da er weiss, dass sein Vater die erste Zeit gar nicht da war (und auch den Umgang nicht wahrgenommen hatte.) Dies erklärte ich damit, dass sein Vater damals viel zu jung gewesen sei und einfach eine Zeit gebraucht habe, um erwachsen zu werden und sich darüber klar zu werden, wie wertvoll es sei, ein Kind zu haben. Daraufhin mein Sohn: "Papa ist ein Arschloch! Und trotzdem habe ich ihn irgendwie lieb!".... GOTT tut mir das Kind leid :-(((... ich sagte ihm dann, sein Vater sei damals einfach recht naiv gewesen, aber jetzt sei er doch für ihn da und bereue auch, dass er früher so uneinsichtig gewesen sei. Und ich habe unserem Sohn natürlich erklärt, dass er seinem Vater verzeihen kann, dass er früher eine andere Einstellung hatte als heute... Aber was ich ganz schlimm finde: Der arme Kerl hat dann beim Einschlafen gesagt, er habe Angst, immer noch umgebracht zu werden wenn er zu seinem Papa geht. Das Bild aus Spielchen mit ner Kleinkaliber und dem Begriff "umbringen" muss sich sehr nachteilhaft im Kopf dieses armen Kindes festgesetzt haben.... Scheisse. KLAR habe ich ihm erklärt, dass weder sein Papa noch ich ihm jemals Schaden zufügen würden.... aber ich mache mir Sorgen um die Psyche meines Kindes.... :-((((

von angry.me am 26.09.2011, 12:13



Antwort auf Beitrag von angry.me

Es ist zwar jetzt suboptimal gelaufen, aber ich denke, dass Dein Sohn das schon einordnen kann. Ich würde, da jetzt eh schon alles raus ist, es so erzählen, wie Du es hier schreibst: KV war noch sehr jung und hatte Angst, aber inzwischen kann er sich nicht mehr vorstellen, dass es seinen Sohn nicht gäbe. Ich denke, dass man einem 10jährigen schon vermitteln kann, dass es Situationen gibt, die einen im Moment überfordern und in denen man erwägt, das Falsche zu tun. Mein Sohn (27) hat mal zu meinem Mann gesagt; dass er viel über das Leben gelernt hat, weil ich so lange AE war und er ganz genau weiß, wie man als Mann nicht agieren sollte. Wahrscheinlich wird Dein Sohn das ähnlich sehen: als eine Chance, es später einmal besser zu machen. Wenn er sich Eurer Liebe gewiss sein kann (und das kann er, so weit ich lese), wird er genug Selbstbewußtsein haben und erkennen, dass der KV hier mal schwach war, aber jetzt eben zu ihm steht. LG, nurit

von Nurit am 26.09.2011, 13:25