Für alleinerziehende Eltern

Für alleinerziehende Eltern

Fotogalerie

Redaktion

 
Ansicht der Antworten wählen:

Geschrieben von Tinaw28 am 21.01.2022, 15:47 Uhr

Kann nicht mehr

Hallo ihr Lieben.

Mein Sohn ist nun seit fast drei Wochen da.
Es war eine sehr durchwachsene und aufregende Zeit.

Nur bin ich mittlerweile am Ende mit den Nerven. Seit einer Woche bin ich gefühlt ständig am weinen, aus Verzweiflung und Wut. Wut gegenüber meinem Baby. Teilweise hatte ich die letzten Tage den Gedanken, dass es besser wäre, hätte ich ihn doch nie bekommen...was mich im Nachhinein erschrocken hat.

Ich weiß nicht wie ich mit diesen negativen Gefühlen umgehen soll. Ich möchte ihm das geben, was er braucht. Liebe und Nähe. Aber ich bin so ausgelaugt und fertig. Kann ihn teilweise gar nicht mehr sehen...

Ich bin froh, dass mir meine Mutter unter die Arme greift und den kleinen Mann ab und zu spazieren fährt. Allerdings ist das auch die einzige Unterstützung, die wir bekommen. Vom Kindesvater kommt nichts.

Meine Frage ist nun, ob es euch ähnlich ergangen ist und wie ihr damit umgegangen seid?

LG

 
5 Antworten:

Re: Kann nicht mehr

Antwort von zwergchen1984 am 21.01.2022, 16:59 Uhr

Bitte schau ob es in deiner Stadt Organisationen wie "Welcome" oder "Frühe Hilfen" gibt. Wende dich auch an deinen FA/deine FÄ, ich fürchte du entwickelst eine Depression bzw. steckst schon drin.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Kann nicht mehr

Antwort von Glücksbärchi am 21.01.2022, 17:15 Uhr

Hallo,

erstmal fühl dich aus der Ferne gedrückt… ich kann dir sagen, du schaffst das!
Ich war bzw. bin auch alleine, schon die komplette Schwangerschaft - und ich hab leider keine familiäre Unterstützung, meine Mama ist schon älter und meine Schwester ist selbst berufstätig mit Kindern. Mittlerweile ist mein Sohn fast 9 Monate alt und wir ein eingespieltes Team. Es war hart am Anfang, besonders, weil wir die ersten drei Monate Koliken hatten und ich lange mit den Schmerzen vom KS zu kämpfen hatte. Auch ich hatte manchmal solche Gedanken, die natürlich 2 min später dann wieder weg waren - aber ich kann dir sagen, du hast dich richtig entschieden!
Hol dir sonst Hilfe, du musst stark für dein Baby sein und du wirst sehen, es wird jeden Tag besser. Ich gehe auch manchmal auf dem Zahnfleisch - aber das lächeln meines Sohnes entschädigt einfach alles. Nutz die Zeit, wenn deine Mama mit deinem Sohn spazieren geht, für dich.

LG

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Kann nicht mehr

Antwort von Laufente123 am 22.01.2022, 0:27 Uhr

Ich habe gerade das Thema Betreuung massiv pflegebedürftiger Eltern
und denke immer wieder darüber nach, was jetzt anstrengender ist - Babys oder alte Eltern.

Zeitfaktor bei Babys ist immens. Ich fand das erste Jahr furchtbar. ABER sie sind süß, sie lachen, sie lernen, es ist spannend zuzuschauen, es kommt Freude auf.. nicht immer aber jeden Tag für ein paar Minuten. Dazwischen will man sie an die Wand klatschen. Aber man kann mit Baby im Kinderwagen fast überall hin.

Betreungsintensive Eltern (höhere Pflegegrade mit Heimunterbringung), mit Verfolgungswahn und sonstigen Phantasien = die Hölle. Zeitlich machbar, da im Pflegeheim, aber es gibt fast KEINEN Moment wo man miteinander Spaß hat. Einfach mal in den Rolli packen und ab ins Schwimmbad - geht nicht, da überall Aua und heb mal 90kg umher.

Kinder sind anstrengend, aber du lernst auch so viel, was kinderlose niemals nicht lernen. Zeitmanagement wider Willen, Durchhaltevermögen, ....

Das erste Jahr.... Ja mei...... aber danach geht es besser... und jetzt mit 18 bzw. 21 Jahren finde ich meine Kinder ausnahmslos toll (sie sind ausgezogen und wir chatten oft).

Du siehst, das ist normal!
Du schaffst das schon!

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Kann nicht mehr

Antwort von heli89 am 25.01.2022, 12:12 Uhr

Hi! Ich hatte auch eine solche Phase. Auch mehrere Monate lang. In der Schwangerschaft hatte ich einen Bandscheibenvorfall und dann auch noch nen komplizierten KS und konnte mich ein halbes Jahr nur unter vielen Schmerzen um meinen Sohn kümmern. War während der Zeit auch mehrmals im KH mir OP usw. Der Vater war Thema ums Kind kümmern zu nichts zu gebrauchen und ständig musste ich schauen, daß mein Kurzer mal wieder von jemandem betreut wurde oder irgendwo bei Oma, Opa, Freundin etc. unterkam und ein paar Tage oder Wochen mal mit mir, mal ohne mich, da wohnen konnte. Ich habe so einen Groll auf ihn gehabt wenn er geschrien hat, war sauer auf ihn, auf meinen Körper, auf die ganze Welt. Ganz oft auch verzweifelt, weil ich mit den Kräften am Ende war. Ich verstehe dich total.

Gut daß deine Mama dir hilft. Nimm die Hilfe wahr! Hab keine Hemmungen Angebote anzunehmen.

Aber ich kann dir auch sagen, es wird besser. Bzw. nicht nur besser sondern gut. Wirklich! Mit dem ersten Kind wird man so ins kalte Wasser geworfen und das Leben steht Kopf. Vor allem im ersten Jahr. Es ist anstrengend, keine Frage. Aber schneller als einem lieb ist wird es anders. Das Kind ist dann nicht mehr so passiv, sondern wird aktiver. Dinge wie Schlafenszeiten pendeln sich ein. Irgendwann kann es in die Betreuung gehen. Das Kind kann deutlicher seine Bedürfnisse kommunizieren. Das alles trägt dazu bei, daß man als Mama nicht mehr so ausgelaugt ist. Dann nimmt man viele Dinge auch anders wahr. Du schreibst daß du ihn manchmal nicht mehr sehen kannst. Das geht jeder Mama mal so. Aber du schreibst auch, dass du ihm Nähe und Liebe geben willst und das ist so wertvoll.

Und ich schließe mich an Thema Hilfsangebote. Es gibt verschiedenste Angebote von Hilfsorganisationen, Familienhilfen etc. Wende dich an eine solche Stelle. Ich war z.B. bei Innosozial. Das Jugendamt oder deine Hebamme können bei der Vermittlung zu einer passenden Stelle auch behilflich sein. Und da muss man auch echt keine Scham haben, dass man als Taugenichts oder Rabenmutter dasteht.

Ich wünsche dir alles Liebe und ganz viel Kraft! Du schaffst das.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Kann nicht mehr

Antwort von Lottikarotti30 am 01.02.2022, 13:48 Uhr

Mein Baby kuschelt noch in meinem Bauch aber ich kann mich noch gut an meine Mama erinnern als mein kleiner Bruder geboren wurde.
Mein Vater war immer monatelang im Ausland im Einsatz und meine Ma auch ziemlich auf sich allein gestellt mit noch 2 anderen Kindern die versorgt werden wollten.
Ich kann dir sagen, es wurde bei uns öfter mal laut und meine Ma wurde manchmal auch unfair. Und da sind so manche fiese Sätze gefallen, aber sie hat sich natürlich gut um meinen Bruder gekümmert.
Rückblickend macht ihr von uns auch keiner einen Vorwurf. Aber für meine Mutter war das auch eine harte Zeit. Babys sind anstrengend, alles ist neu.
Nach 3 Wochen ruckelts halt noch bei euch und es ist völlig verständlich dass du fertig bist.
Such dir Unterstützung, z.B. bei deiner FA, Hebamme, Jugendamt. Das ist kein Makel, sondern zeigt deine wahre Stärke.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Die letzten 10 Beiträge im Forum Für alleinerziehende Eltern
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.