hallo in die runde, ich bräuchte bitte danke gerne mal ein paar kopfstreichler - keine Ahnung, ob man in dieser Situation etwas raten kann oder nicht... die alten hasen hier erinnern sich vielleicht an die Probleme, die ich mit meiner großen hatte - schulprobleme, depressive Phasen, etc. die ganze herumtesterei - dann die ADS-Diagnose, und 2011 der ca. 6-monatige Aufenthalt in der tagesklinik (kinder- und jugendpsychiatrie), nachdem sie in der schule geäussert hatte, dass sie sich an ihrem Geburtstag umbringen würde. klar bekam ich aus der Klinik kein von innen nach aussen gewendetes, neues oder um 180° gedrehtes Kind wieder - aber es ging ihr danach ganz gut, uns ging es gut, und ich war eingermaßen glücklich und zufrieden mit dem ausgang. damals - nach dem ganzen k(r)ampf mit der schule - hatte ich endlich einen handfesten grund, meine große zurückstellen zu lassen. nach anfänglich langem gesicht hat sie sich gefügt, die noten gingen etwas nach oben und kindgroß sagte damals selbst, dass diese Entscheidung (eben eine klasse freiwillig zu wiederholen) die richtige war. wir hatten seitdem eine familienhelferin - die allerdings mit der großen selbst nicht sooo viel zu tun hatte. diese Dame war ein wahrer glücksgriff (für mich), sie hat zwar keine berge versetzt, war in meinen augen auch nicht nötig, aber sie hat mir immer geholfen, mich zu sortieren - und in der Phase war das auch ganz hilfreich. so, anfang des jahres war diese Maßnahme (immerhin hatte ich diese Unterstützung für 18 Monate) dann beendet, im märz war noch ein abschlussgespräch mit dem Jugendamt - und seitdem habe ich das gefühl, dass hier alles den Bach runtergeht. meine große wird immer schulunlustiger - hat generell null antrieb und lebt eigentlich nur vor und mit der glotze. ich kann sie überhaupt nicht motivieren, irgendetwas (von sich aus) zu unternehmen - und inzwischen habe ich dazu einfach keine lust und keine kraft mehr. ich meine, das Mädchen ist 13 - und eigentlich kein typisch zickiger Teenager, sondern sie fällt (wie früher schon immer) in so eine kleinkindhaltung zurück und pienst und weint herum und schafft es innerhalb weniger Minuten, beim gegenüber die gute laune vollkommen zu ruinieren. ständig höre ich nur, wie schlimm das leben ist, wie sie alle hassen, wie gut es doch wäre, wenn es sie gar nicht gäbe - und ich bin inzwischen schon wieder so weit, diese ganzen mühlen erneut mit ihr zu durchlaufen. aber dazu habe ich dann eigentlich auch keine Energie mehr. am freitag kam sie nach hause und hatte sich 'alle hassen mich' in den Unterarm 'geritzt'. gut, 'ritzen' hört sich dramatisch an, sie hat es mit der spitze des geodreiecks gemacht - es war unblutig, aber den ganzen mittag als roter streifen auf dem arm sichtbar. und wegen dem, was sie geschrieben hat, haben bei mir dann wieder alle Alarmglocken geschrillt. das schlimme ist, dass sie viele dinge immer erst mal total dramatisch schildert und sich als das arme opfer darstellt, wenn man dann aber weiterbohrt, dann kommt heraus, dass es SO, wie sie es ursprünglich darstellte, eigentlich gar nicht war. ich denke auch nicht, dass sie in der klasse so unbeliebt war - aber durch ihr verhalten schafft sie es natürlich, sich immer erstklassig und schnell in eine aussenseiterrolle hinein zu manövrieren. wie es aktuell ist, weiss ich nicht, aber ihre Klassenlehrerin hat mir nie etwas nachteiliges berichtet. im Gegenteil, ich bekam bisher eigentlich immer zu hören, dass sie in der klasse ganz gut integriert sei (ihr Problem sei halt ihre Langsamkeit). gestern abend hätte ich sie am liebsten an die wand getackert - wir hatten etwas vor, ihr fiel morgens noch ein, dass sie Hausaufgaben machen müsse. das zögert sie immer mit Freude bis zur letzten Minute raus, und oft habe ich gar keinen überblick darüber, was in der schule gerade angesagt ist, weil sie selbst total verpeilt ist und keinen überblick hat (oder vieles einfach unter den Teppich kehrt). so, nach einem furchtbaren samstag, wo ihre laune unterirdisch war, hatten wir gestern ausgang und meine große war bestens gelaunt. abends zuhause sollte sie sich dann an die aufgaben machen - und hat meine Aufforderung beharrlich ignoriert. zum schluss gab es dann wieder kampf und gebrüll bei mutter (mutter ist mal wieder in die brüllfalle getappt) und Geheule bei kindgroß (auf dem stand einer 2jährigen), aber inzwischen war es schon lange, lange nach bettzeit, sie hat ihre aufgaben hingeschlunzt, ich war müde und wollte ins bett - und habe sie letztendlich in ihrem elend sitzen lassen. KIND war traurig/wütend, MUTTER war megasauer. so kann das doch nicht weitergehen! jedenfalls werde ich mich heute mit der ehem. familienhelferin treffen, Termin in der tagesklinik ist gemacht, anmeldebogen für eine kinder- und jugendpsychologin liegt hier und ich habe bereits begonnen, das teil auszufüllen. das schlimme ist ja, dass der Prozess ein schleichender war/ist. das Kind kam ja vor anderhalb jahren nicht aus der tagesklinik, war wochenlang himmelhochjauchzend und dann *puff* mit einem schlag hing eine pechschwarze wolke über ihrem kopf - nee, eigentlich lief es ja bis vor kurzem einigermaßen gut. klar, es gab einige Baustellen, die nach wie vor nicht toll liefen und wo ich keinen Ansatz fand, das Kind zu 'ändern' (wie z.b. das morgens freudig aufstehen und zur schule gehen - bei meiner mutter klappt es ganz gut, bei mir NIE, grummel), aber im großen und ganzen hat es bei uns so gut oder schlecht funktioniert wie in allen anderen Familien auch. finde ich zumindest (meine Eltern würden mit Vehemenz das Gegenteil behaupten)... in der schule lief es seit beginn des schuljahres dann nicht mehr so gut - da war der Wissensvorsprung dann aufgebraucht, und danach ist die laune eben ganz, ganz langsam gesunken, zuerst war das kaum merklich (im Rückblick sieht man das dann klarer, wie immer...)... und seit ca. 4-6 Wochen geht eben gar nichts mehr, Kind wird auch immer dicker - und leidet noch mehr... das schlimme ist, meine kleine ist das komplette Gegenteil, die ist aktiv, sprudelt über vor Lebensfreude - und hat damals angefangen, Handball zu spielen, weil SIE das so wollte. und kindgroß merkt natürlich schon, dass die kleine gelobt und bewundert wird und irgendwie auch als vorbild hingestellt wird. auch wenn das vielleicht unbewusst passiert... à la: guck mal, kindgroß, kindklein ist jetzt in einem verein und macht Sport und ist aktiv, nun sei du doch bitte auch so! aber das kann natürlich auch nicht hinhauen (bei bedarf erkläre ich das noch näher). so, jetzt hab ich mir das von der leber geschrieben, wie immer in letzter zeit bitte um nachsicht wegen der krausen groß/Kleinschreibung, ich bekomme das mit der autokorrektur nicht ausgeschaltet, seufz. vielleicht hat der ein oder andere ja einen kopfstreichler für mich/uns. lg, Martina.
von spiky73 am 06.05.2013, 13:51