Alleinerziehend, na und?

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"Ich bin doch nicht sein Bespaßer..."

Thema: "Ich bin doch nicht sein Bespaßer..."

... mußte ich mir gestern vom Vater des Kindes anhören. Immer wieder bin ich geschockt, von seinen schlimmer werdenden Aussagen. Umstand: KV sind Kind unregelmäßig, da er entweder öfter beruflich verhindert ist oder feiern gehen möchte. Zurecht kann hier langsam davon ausgegangen werden, dass er ihn eigentlich nur sehen möchte, wenn er nichts besseres vor hat oder sich langweilt. "Familie auf Knopfdruck bei Bedarf und Kind auf Bestellung!" Grund des gestrigen Satzes war (ausgelöst durch meinen Sohn, der gestern gar nicht alleine mit zum Vater wollte. Er wollte, dass ich mitkomme), dass ich ihm (dem Vater) gestern sachlich und kurz berichtete, welche Schwierigkeiten im Alltag bei unserem Sohn auftreten, wenn er eine gewisse Sache am Wochenende schürrt, wenn er bei ihm ist. Ich fragte ihn, ob die Möglichkeit besteht, dass er das ein bißchen eindämmt und sich mal möglichst viel Zeit für seinen Sohn mit sich alleine nimmt und ihn nicht immer von A nach B fährt und in Welten abtaucht, die er seinem Sohn aber selber nicht bietet (er glorifiziert seine Freunde und Co.). Ferner, bin ich auch ganz ehrlich, fällt es mir langsam schwer ihm weiter zu vertrauen, da unser Sohn ihm bereits 3x weg lief, weil er kein Auge auf ihn hatte. Als ich ihm das sagte, rastete er (er schreit dann immer) gleich aus und sagte zu mir: "er muss ja nicht zu mir kommen. Ich bin doch nicht sein Bespaßer!" mir hat es fast den Boden unter den Füßen weg gerissen... was ist das nur für ein eiskalter Satz eines Vaters? Inzwischen bin ich soweit, dass, wenn er komplett aus unserem Leben verschwinden würde, kein Problem mehr damit habe. Den Kontakt zum Vater schürrte ich immer, weil ich davon ausgehe, dass es für das Kind wichtig und gut ist. Aber je mehr der Vater seine Aktionen loslässt, vielmehr rauslässt, bezweifle ich, dass dies wirklich dauerhaft gut fürs Kind sein soll. Ich habe das Gefühl an einem Wendepunkt zu stehen. Einem Wendepunkt, an dem verschiedene Entscheidungen gefällt werden müssen. Und da der Kontakt zum Vater - auf die Art und Weise wie er stattfindet - langsam unserem Sohn nicht mehr durchweg nur gut tut, weiß ich im Moment nicht, wie genau ich weiterverfahren soll. Der Vater wächst über sich hinaus, wird immer arroganter. Er hat gerade 2 erfolgreiche Situationen erlebt und seitdem wird er immer unausstehlicher. Sobald sein Ego gepuscht wird, wird er bei uns eiskalt und knallhart. Der gestrige Satz sitzt. Da ich auf regelmäßige Treffen gar nicht bauen kann, geht bei ihm beruflich schon nicht (das liegt aber an ihm, weil er sich überall für einträgt, um dran teilzunehmen, damit er beim Chef Eindruck schindet), wären Tipps von euch mal interessant, wie Frau damit am besten umgehen soll. Und dies mittel- und langfristig. Nicht nur für den Moment.

Mitglied inaktiv - 19.02.2011, 06:40



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Hi! Offentsichtlich könnt ihr beide nicht miteinander vernünftig reden. So ist das ähnlich bei meiner Ex und mir. Wir haben was den Umgang mit den Kindern betrifft zwar keine Probleme, dennoch gibt es Dinge die man bereden muss und das ist bei uns eben auch nicht wirklich möglich. Also haben wir eine beratungsstelle hin zu gezogen. Das ging alleine von mir aus. Habe meine Ex nur darüber informiert, das ich ein Beratungsgespräch wegen der Kinder habe. Logischerweise wollte sie da dabei sein! Wer weiss schon, was ich da rede, wenn sie nicht da ist. Mein ziel war es eine neutrale Person zwischen uns zu haben, nicht sie schlecht zu machen. Das wusste sie nur nicht. Jetzt können wir unsere Probleme über eine Therapeutin lösen und keiner hat mehr diesen Stress und Ärger. Für mich war das eine gute lösung, da ich alles was die Kinder betrifft nicht mehr direkt mit der KM sprechen muss. Wenn das gewünscht wird, redet die Therapeutin auch mit den Kindern, um uns dann zu sagen welche Sehnsüchte und Probleme unsere Kinder bedrücken. Und es ist anders, wenn meine Ex, oder auch ich, diese Dinge von ihr erklärt bekommen. Wie gesagt, kein Ärger und kein stress mehr, zwischen ihr und mir. Bei uns funktioniert das. Die Beratungsstelle kostet nichts. Nimmt gerne spenden an, wenn man was geben kann, ist aber nicht verpflichtend. Wäre eine Lösung, wenn man nicht gleich das JA einschalten möchte. Wie alt ist dein Sohn? Lg

von Sascha1811 am 19.02.2011, 07:22



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Wir haben so eine Beratung schon hinter uns. Er schrie mich dort nur an und selbst die Therapeutin war geschockt von seinem Auftritt und teilte mit, dass sie so was noch nicht erlebt hat... er schreit ja immer gleich. Und wie und vor allem was, da kommen sehr böse Schimpfwörter bei ihm raus. Unser Sohn ist 5. Immer wieder betone ich, dass ich diesen Ärger nicht möchte und mal sachlich mit ihm reden will. Aber es klappt nicht. Das liegt nicht an mir, gleich was ich vorsichtig anspreche, er rastet aus, weil ich es überhaupt anspreche... ich weiß nicht was mit ihm los ist... Im Grunde glaube ich langsam, dass er Hilfe braucht. Das ist aber nicht meine Baustelle. Er trinkt immer mehr Alkohol und schlägt sich viele Nächte mit Computerballerspielen um die Ohren. Dazu steigt sein Selbstbewußtsein immer mehr in die Höhe und er entfremdet sich immer mehr von der realen Welt. Er flüchtet... wohin auch immer. Und wovor auch immer. Ich weiß nicht was das ist. Ich lernte ihn mal ganz anders kennen... die einzigen die er lobpreist sind seine Freunde. Und manchmal schaut er unseren Sohn auch ganz böse an. Ich erstarre dann immer und frage mich, was in diesem Menschen so vor sich geht... Ich kann ihm nicht helfen. Das ist nicht meine Aufgabe. Er muss sich selber helfen.

Mitglied inaktiv - 19.02.2011, 07:30



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Manchmal sagt er sogar, dass er möchte, dass wir eine Familie sind und dann läuft er wieder davon und tritt alles mit Füßen, was auch nur annähernd Familie bedeuten könnte... ... er läuft immer davon. Aber im Job gibt er alles, jagt den Komplimenten hinterher und sucht laufend für ihn anerkennende Situationen... er verändert sich immer egozentrischer und negativer. Diesen Prozeß beobachte ich ja schon jahrelang. Und wenn es hart auf hart kommt, habe ich immer "Schuld" an allem, sagt er... wenn bei ihm was schiefläuft - gleich was - habe ich Schuld. Irgendwie hat er mich zum Feindbild erklärt. Und bei mir ist der Geduldsfaden nun beendet. Sehe ich mir das doch schon lange genug an. Nun möchte ich einen Teil des "normalen" Lebens zurück. Und für ein "normales" Leben brauche ich keine ewigen Streitereien mit ihm. Ich möchte einfach nur noch Ruhe haben.

Mitglied inaktiv - 19.02.2011, 07:37



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hmm.... versuch dir die dinge die er sagt, nicht zu herzen zu nehmen. das das verletztend wirkt, glaub ich dir sofort. aber was anderes wird dir nicht übrig bleiben. er möchte dir weh tun und das schafft er, denn du reagierst drauf. er spricht die "schlimmen" sätze aus, nicht du. du hast dir das nicht anzunehmen. kläre mit ihm den umgang des kindes und diskutiere nicht. im härtefall mußt du ihm immer ein argument vorraus sein und vergiss das lächeln nicht dabei. ;-) du merkst, mit ihm ist nicht zu reden. gut... dann nicht. wenn du das bedürfnis hast, neuigkeiten über deinen sohn zu erzählen, lass es ihn wissen und warte nicht auf seine reaktion. lg

von minimann am 19.02.2011, 09:08



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das mit dem Kontakt aufrechthalten kannst du dir sparen... das habe ich Jahrelang versucht und entgültig aufgegeben... wenn nichts mehr vom KV kommt (und es kommt nix mehr), dann ist das halt so und wesentlich besser als wenn die Kids immer wieder vom Vater seelisch eins abbekommen...

von susafi am 19.02.2011, 09:25



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Das es bei dir scheiße gelaufen ist wissen wir langsam, aber deswegen generell abwinken find ich falsch - es gibt ja auch noch andere Paare als dich und deinen Ex die sowas evtl doch auf die Reihe bekommen.

von bobfahrer am 19.02.2011, 10:21



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joar... sieht man ja wie das funktioniert... sie rennt ihm hinterher und hält den Kontakt aufrecht... MEIN Rat mit genau solcher Erfahrung... dem Typ lassen... frage mich was du jedesmal dazwischen zu senfen hast... kannst deine eigene Meinung nicht selber kundtun und endlich lernen andere Meinungen und Ratschläge zu akzeptieren

von susafi am 19.02.2011, 13:48



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von bobfahrer am 19.02.2011, 16:24



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Das wäre doch eine Mediation wert, wenn er mitmacht!" Anscheinend hat er eine Meinung, also kann er sich auch nicht drücken!

von bobfahrer am 19.02.2011, 09:26



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Hallo, ich würde auch zur Mediation raten! Es müssen allerdings beide Seiten mitziehen! Oftmals läßt sich so einiges klären! Zudem bin ich persönlich immer vorsichtig mit dem, was die Kinder vom Papa We erzählen und der Papa bewertet die Dinge, die die Kinder bei ihm erzählen zum Glück auch nicht über: Ich bin ja nicht dabei wenn die Kinder beim Papa sind und anders herum. Meine Kinder haben z.B. neulich dem Papa erzählt, dass sie bei mir den ganzen Tag am WE fernsehen dürfen --- DAS stimmt definitiv nicht (auch nicht den halben Tag) --- wirft auch ein komisches Licht auf meinen Umgang mit den Kindern, oder? War aber mehr eine Trotzreaktion der Kinder, weil sie beim Papa in dem Moment gar kein Fernsehen durften. Oder sie haben mir erzählt, dass sie den Papa nachts oder morgens auf gar keinen Fall rufen oder wecken dürfen -- egal was passiert, weil Papa schlafen will....... Auch hier weiß ich, dass das so nicht stimmt! Alleine den Satz: "Ich bin doch nicht sein Bespaßer" würde ich aber nicht überbewerten --- ich habe meinem Sohn gestern auch gesagt, dass ich nicht sein Animateur bin und dass er sich jetzt bitte/danke aleine beschäftigen soll oder sich eben langweilen soll......... LG K erstin

von leaelk am 19.02.2011, 10:00



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Ich bin auch nicht "Bespaßer" meiner KInder, nie und nimmer! Ich bin in allererster Linie Mutter.

von Anjaunddavid am 19.02.2011, 10:05



Antwort auf Beitrag von bobfahrer

Von einer Mediation halte ich auch sehr viel, deshalb habe habe ich sie bereits xfach vorgeschlagen (nach dem verkorksten Beratungsgespräch). Er geht nicht mit. Er möchte das alles nicht. Und unseren Sohn hätte er gestern beinahe nicht mitgenommen, er meinte halt, er muss ja nicht bei ihm sein. Hinterher schob er den Satz "ich bin nicht sein Bespaßer". Das letzte Besuchswochenende bei ihm, endete auch fast am Samstagabend, weil - was auch immer passiert ist - mein Sohn unbedingt nach Hause wollte. Wir haben lange miteinander telefoniert und ich musste ihn runter fahren, weil er es nicht schaffte... Ich bin absolut pro Papazeiten, meinetwegen sogar mehr, als alle 14 Tage. Aber so wie sich das hier zugespitzt hat, bzw. er sich von seinem Sohn entfremdet, sieht es so aus, als ob es alles in einer andere Richtung läuft... ich spüre ja, dass sein Vater gar nicht sooo scharf drauf ist, mit seinem Sohn etwas zu machen. Im Gegenteil, es strengt ihn mehr an als alles andere. Er sagte mir auch, dass er sich den Umgang nicht vorschreiben läßt und sich niemals auf eine geregelte 14tägige Besuchsweise einlässt. "Ich will selber bestimmen, was ich am Wochenende mache!" so seine Aussage. Ich denke nicht, dass es sehr viel Sinn macht einen Vater quasi zu zwingen, Zeit mit seinem Kind zu verbringen. Er muss es ja auch wollen.

Mitglied inaktiv - 19.02.2011, 10:13



Antwort auf Beitrag von leaelk

Das hab ich sogar vor Gericht gesagt... " ich bin nicht sein Freund, ich bin sein Vater" ..., manchmal versuchen die Kinder die Eltern gegeneinander auszuspielen..., "beim Papa darf ich immer Fernsehen" um dich unter druck zu setzen was ja devinitiv nicht funzt....! Also mal lockerer werden.

von bobfahrer am 19.02.2011, 10:18



Antwort auf Beitrag von Anjaunddavid

Mit Verlaub - das sehe ich ganz genauso! Ich bin auch nicht der "Bespaßer" meiner Kinder, habe ich auch nicht das Bedürfnis dazu! Sonst liest man so oft, der Papa macht am WE einen auf "Spaß-Papa" und erlaubt alles und macht alles mit den Kindern und unternimmt immer was, und die arme Mama, die den Alltag lebt, kann das alles nicht und macht sich deswegen Sorgen, dass die Kinder beim Papa alles toller finden - und wenn ein Papa sich mal nicht als "Bespaßer" versteht, ist es offenbar auch wieder verkehrt... Klar, ich kenne Deinen Ex-Partner nicht, ich habe auch die Blicke, die er Eurem Sohn zuwirft, nicht gesehen, vielleicht macht dieser Satz in diesem Kontext dann schon einen anderen Eindruck, das kann ich natürlich alles gar nicht beurteilen. Aber der Satz alleine und für sich genommen - den finde ich durchaus legitim! Ich bin schließlich auch nicht der Entertainer und "Unterhaltungsdienstleistungserbringer" für meine Kinder! (Das würde, meines Erachtens, auch die Ebenen zwischen Kind und Eltern total verschieben, wenn quasi das Kind "oben steht" und wie "König Kunde" von den Eltern unterhalten und bespaßt zu werden wünscht... oder?)

von Leena am 19.02.2011, 10:59



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A ziehe ich erneut den Narzissmus-Joker. B hat er das zu DIR gesagt, nachdem DU ihm erklären wolltest, wie er das Wochenende mit eurem Sohn zu verbringen hat (Zeit alleine...) - hast Du etwa erwartet, er nimmt einen Rat oder eine Bitte von Dir an? C er wird nicht verschwinden.

von Petra28 am 19.02.2011, 15:38