Alleinerziehend, na und?

Forum Alleinerziehend, na und?

erstes Treffen nach acht Jahren

Thema: erstes Treffen nach acht Jahren

Heute soll es also sein, das erste Treffen zwischen Tochter (fast zwölf) und Vater nach acht Jahren. Gestern hatte ich ihn "nur" viermal an der Strippe. Das letzte Mal abends, als ich bei einem Essen mit elf meiner Arbeitskolleginnen war - ganz toll! Er war schier hysterisch am Telefon, heulte und sagte, das Treffen sei ihm sooo wichtig und er hätte Sorge, dass die Kleine so weit indoktriniert (!!!) wäre, dass sie Angst vor ihm haben könnte. Ganz ehrlich, Leute, der hat sie nicht alle an der Waffel! Ich habe ihm VERBOTEN, an dem Abend weitere Mails und SMS an die Kleine zu schicken. Von der ursprünglichen Idee, die beiden "machen zu lassen", bin ich jetzt völlig ab. Meine Tochter benimmt sich mit ihren zwölf Jahren ja erwachsener als er! Ich werde die beiden also gegen ihren ausdrücklichen Willen beim Shoppen und zu Mäckes begleiten, nicht um IHM einen Gefallen zu tun, sondern um zu verhindern, dass dieses Treffen zu einem völligen Desaster für meine Tochter wird. Die will eigentlich so ein "Vater-Tochter-Dingen" (O-Ton) und ist stinksauer darüber, dass ich sie nicht allein lassen werde. Mal schaun wie das weiter geht. Wenn der heute kneift...boah.

von Erzangie am 19.02.2011, 11:06



Antwort auf Beitrag von Erzangie

Wie ist es gelaufen? Alles ok? Bin gespannt. Gruß Corinna

von shinead am 19.02.2011, 18:55



Antwort auf Beitrag von shinead

Wir sind also zurück vom Treffen. Und es ist alles ok (gottseidank) Es war weit besser als befürchtet. Er erwartete uns mit einer weißen Rose für die Kleine, natürlich war die Begrüßung zuerst...hölzern, aber nach so vielen Jahren ist das mehr als verständlich. Beim dritten oder vierten Laden nahm ich ihn beseite und fragte ihn, ob er damit klar kommt, wenn die beiden die nächste Stunde allein weiter gehen würden, ich dafür "in der Nähe" bliebe. Und so konnte ich dem Wunsch meiner Tochter nachkommen, trotzdem "ein Äugsken" drauf haben und die beiden ungestört reden lassen. Die Kleine ist glücklich. Abgesehen von den Geschenken, die sie bekam (das war in angemessenem Rahmen, also nicht überbordend sondern völlig ok) sagte sie, sie sei so glücklich, endlich auch einen Vater zu haben. Die beiden vereinbarten, nächste Woche Sonntag ins Kino hier im Ort zu gehen und ansonsten in der Woche mal zu mailen oder zu telefonieren. Finde ich auch gut. Das einzige was mich störte, ist wieder so ein Erwachsenen-Ding: als wir uns wie verabredet wieder zusammen trafen, saß er dort mit einem Glas Rotwein (um halb vier nachmittags) Zusammen mit den seltsamen Telefonaten in der letzten Zeit besonders in den Abendstunden lässt mich das vermuten, dass ich mir sein damaliges Alkoholproblem zum einen nicht eingebildet habe und zum anderen, dass er es nicht in den Griff bekommen hat. Das muss und werde ich in der nächsten Zeit im Auge behalten (müssen). Und natürlich hat er jetzt nach dem Treffen schon wieder zweimal angerufen um nachzufragen, was die Kleine mir so alles gesagt hat. Puh. Für meine Tochter würde ich alles tun. Auch wenn es soo anstrengend ist. Danke für euer Interesse!

von Erzangie am 19.02.2011, 19:47