Alleinerziehend, na und?

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Depression und Burnout - Augen zum "zulesen" gesucht

Thema: Depression und Burnout - Augen zum "zulesen" gesucht

Hallo! Ich bin nicht neu hier, möchte mich aber nicht unter meinem Nick anmelden. Ich ahne es schon länger, mir geht es besch...., ich habe ständig negative Gedanken, kaum noch Geduld mit den Kindern (zumindest kostet es mich viel Kraft, die entsprechende Geduld aufzubringen), bin fahrig und unkonzentriert und fresse jede Menge Frust in mich rein. Das ganze schon seit mittlerweile 5 oder 6 Jahren, wann es genau begann, weiß ich nicht mehr. Ich habe keine Suizidgedanken, würde ich auch niemals tun, aber wenn ich unschuldig in einen Verkehrsunfall verwickelt wäre, käme mir das schon recht :-( Heute gab es dann einen richtigen Rüffel vom Chef, weil ich durch meine Unkonzentriertheit einfache und wirklich dumme Flüchtigkeitsfehler gemacht habe. Freunde, denen ich mich anvertrauen könnte, habe ich schon lange keine mehr, die habe ich alle vergrault. So einsam wie derzeit habe ich mich noch nicht in meinem Leben gefühlt. Vielleicht muss man so tief sinken, ich habe am Montag einen Termin bei meiner Hausärztin, die schon lange zu mir sagt:"ich weiß nicht, wie Sie das alles schaffen, Sie machen das so toll". Meine Ohren haben das gehört, im Kopf ist es bis heute nicht angkommen. Ich habe nur abgewunken und immer wieder gesagt, so besonders sei das nicht. Alleinerziehend mit 2 Kindern im Grundschulalter, beide gut gefördert (durch mich) mit ihren Hobbies, leider beide auch mit kleinen "Wehwehchen", die therapiert werden und dann noch berufstätig. Mir wächst das schon lange über den Kopf, vielleicht bin ich wirklich nicht belastbar, ich bin einfach am Ende. Ich denke und hoffe, dass meine Ärztin nächste Woche Hilfe für mich hat. Man, jetzt bin ich reif für die Couch, was ist nur aus mir geworden. Traurige und verzweifelte Grüße

Mitglied inaktiv - 02.06.2010, 18:51



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Als erstes fiel mir auf, dass Dir eine Mutter-Kind-Kur sicher gut tun würde. Ich hatte diese Phase auch, als ich alleinerziehend war, allerdings hatte ich nur ein Kind, das damals aber auch sehr anspruchsvoll war. Also mein Rat ist Mutter-Kind-Kur, Psychotherapie und ein Babysitter, der die Kinder regelmäßig betreut, wenn Du etwas für Dich tust. Mach einen festen Tag in der Woche aus, wo Du abends zum Schwimmen gehst oder ähnliches machst. Psychotherpie hilft auch sehr gut. Es gibt depressive Phasen im Leben und manchmal hilft es sogar, einige Zeit Antidepressiva einzunehmen, aber da berät Dich der Therapeut. LG

Mitglied inaktiv - 02.06.2010, 19:01



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Hallo, ich kann gut nachfühlen, wie es Dir geht. Ich kämpfe seit 4 Jahren an dieser Baustelle. Mal geht es besser und mal geht nix mehr. Mittlerweile habe ich eine sehr gute Therapeutin, mit der ich versuche meine verschiedenen alten Baustellen aufzuarbeiten ---- gegen mein Burnout hilft das leider nicht. Da habe ich auch in den gut 4 Jahren nichts helfendes gefunden. So lange es nach Außen hin läuft, fühlt sich niemand verantwortlich. Ich wünsche Dir, dass du einen besseren Weg finden wirst, das es in deinem Umfeld Menschen gibt, die Dir unter die Arme greifen können und wollen und die deine "Not" erkennen können. Lieben Gruß Kerstin

Mitglied inaktiv - 02.06.2010, 19:07



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Ihr seid so süß, danke! Ich sitze hier und heule, ich bin so unendlich fertig. Eine Mutter - Kind - Kur habe ich schon seit Ewigkeiten angedacht, leider kann ich aufgrund meiner Versicherungsleistungen (bin privat versichert) keine machen - ist einfach nicht im Leistungskatalog enthalten :-( Privat kann ich mir das einfach nicht leisten, die Tagessätze eines Sanatoriums sind enorm hoch. Es wird sicherlich auf eine Psychotherapie hinauslaufen. Hilfe habe ich keine vom Vater meiner Kinder - der braucht seinen Jahresurlaub, um sich zu erholen (was für mich bedeutet, dass ich Überstunden mache, um die Ferienzeiten irgendwie abzudecken). Im letzten Jahr hat er die Kinder insgesamt an 25 Tagen geholt - jeweils für 8 - 10 Stunden, Meine Mutter hilft mir enorm viel. Das verursacht bei mir wieder negative Gedanken, dass ich unfähig bin, alles zu schaffen. Manchmal bin ich richtig antriebslos, dann ist meine Wohnung auch mal chaotisch - was mich wieder ärgert, weil ich unfähig bin, einen "perfekten" Haushalt zu führen. Hier sieht es sicherlich nicht aus wie bei Hempels, es ist schon "grundsauber", aber die Kinder spielen schön zusammen und überall muss man dann "bergsteigen", um nicht auf Lego oder Playmobil zu treten. Mein Fazit derzeit lautet: Ich war keine gute Ehefrau ich bin nicht in der Lage, Freundschaften zu pflegen ich bin keine super Mutter ich bin im Büro nicht die "Heldin" und auch keine gute Hausfrau Was bin ich dann???

Mitglied inaktiv - 02.06.2010, 19:19



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muß man sich vor Augen halten, was man geleistet hat und nicht, was man nicht geleistet hat. Du hast Deine Kinder versorgt, bist arbeiten gegangen, sie sind satt und zufrieden. Das klingt nicht schlecht, finde ich. Ich finde, Du leistest eine Menge.

Mitglied inaktiv - 02.06.2010, 19:25



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Es muss ja nicht gleich eine Psychotherapie sein, sondern vielleicht erstmal einige Gespräche/Lebensberatung bei einer psychosozialen Beratungsstelle. Das ist meist lebenspraktischer und wird in der Regel nach Einkommen abgerechnet. Psychotherapie, die von den Kassen akzeptiert wird, ist entweder Verhaltenstherapie - und das bringt Dir wohl nichts - oder Psychoanalyse und das ist vielleicht zu intensiv und geht weniger auf Deine jetzige Situation ein? Vielleicht ist das bei Dir ja eine Phase der Neuorientierung und Du weißt noch nicht, wo es hingeht? Solche Beratungsstellen haben meist kirchliche Träger (z.B. Diakonie), was nicht bedeutet, dass die Berater selbst Kirchenmitgleider sind oder es dort um Weltanschauungen ginge. Viel Glück

Mitglied inaktiv - 02.06.2010, 19:40



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"Mein Fazit derzeit lautet: Ich war keine gute Ehefrau ich bin nicht in der Lage, Freundschaften zu pflegen ich bin keine super Mutter ich bin im Büro nicht die "Heldin" und auch keine gute Hausfrau Es gibt Spezialisten und Generalisten. Was willst Du sein? Ein Spezialist oder lieber alles etwas können. Aber ohne Therapie wird es schwierig. Ich denke nicht dass Freunde/Verwandte helfen können, eher Fremde wie ein Therapeut. Sprich doch mit Deiner Hausärztin. Alles Gute und viel Sonne und viel frische Luft und Sport - auch wenn es kein Allheilmittel ist. Servus Karin

Mitglied inaktiv - 02.06.2010, 19:42



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Was will ich sein... Jemand, der alles locker und prima und ordentlich schafft. Vielleicht eine gut gelaunte, optimistische und fröhliche Perfektionistin. Und das scheint unerreichbar - zumindest für mich. Wie schaffen andere das? Woran scheitere ich? Was muss ich ändern, um das zu erreichen?

Mitglied inaktiv - 02.06.2010, 19:46



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Hallo! Irgendwie wollte ich dir die ganze Zeit schon antworten, aber mir fällt nichts ein. Weil viele Probleme, die du ansprichst, auch für mich ungelöst sind und wenn jemand dafür eine Lösung hätte, würde ich sie ihm gerne abkaufen. Ich habe zwar diese negativen (depressiven) Gefühle und Gedanken nicht, aber alles andere kenne ich auch. Mir fehlt oft die Zeit, Kontakte zu pflegen. Dabei bin/war ich ohne Kinder ein sehr kontaktfreudiger Mensch. Aber jetzt ist es halt so und wenn die Kinder älter sind wird es auch wieder anders. Bin mit Kindern, Job, Haushalt... mehr als ausgelastet (obwohl ich nicht mal eine volle Stelle habe), ich hasse Hausarbeit, aber eine verdreckte und unordentliche Wohnung genauso. Da kann ich meinen Ansprüchen garnicht gerecht werden. Ich kann im Job nicht das leisten, was jemand mit voller Stelle und ohne Kindern leistet, aber ich bin stolz darauf, uns davon zu ernähren. Wenn die Kinder älter sind, wird es vielleicht auch mal wieder anders. Es hat aber jetzt auch Vorteile, ich habe gelernt, viel effektiver mit meiner wenigen Zeit umzugehen. Das mit der Kur geht mir genauso, ich habe es aufgegeben (wir sind alle drei privat versichert). Ich nehme mir jeden Tag etwas Schönes vor, sei es, dass ich abends den Tatort gucke (ein Luxus, wenn man zwei kleine Kinder alleine erzieht und ernährt) oder wir ein Eis essen gehen oder ich mit den Kindern ins Schwimmbad gehe oder ich die Kinder mal vor den Fernseher parke und mich in die Badewanne lege oder wir uns zum Abendessen eine Pizza kommen lassen und uns in den Garten legen.... Ich glaube, meine Ansprüche an mich sind sehr viel kleiner als bei dir (gute Mutter, Hausfrau, Ehefrau). Für mich ist es in Ordnung, wenn wir alle drei (Kinder und ich) zufrieden sind. Gruß, Sabri

Mitglied inaktiv - 03.06.2010, 13:18



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Du willst zu viel. "Jemand, der ALLES locker und prima ... .... Perfektionistin". Das ist zu viel. Aber sicherlich solltest Du erst einmal zum Arzt. Vielleicht können Psychopharmaka dich erst einmal aus dem akuten Tief herausholen und Therapie Dir helfen selber klarer zu sehen. Ein Kommilitone von mir hatte mal erzählt, dass er nur mit Psychopharmaka leben kann. Ich fand es erstaunlich, aber besonders hat mich beeindruckt wie selbstverständlich er das sagte. Aber warum auch nicht, ich nehme ja auch Kopfschmerztabletten wenn ich Kopfschmerzen habe und die Hausmittelchen nicht helfen. Medizin sollte man benutzen wenn man es einem helfen kann. Aber nur mit Arzt. Egal was. Du bist doch schon zu lange im Tief. Melde dich mal kurz - nur eine kleine Rückmeldung. Was gedenkst Du zu tun? Alles Gute viel Kraft Karin

Mitglied inaktiv - 03.06.2010, 23:28



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Klarer Fall, du brauchst eine Pause. Hab ich mir auch gegönnt. Hatte ein Burnout, war verzweifelt, nichts ging mehr. Natürlich so lange weitergemacht, bis mich auch körperliche Symptome total ausgeknockt haben. Mehrfach auf der Arbeit zusammengebrochen und mit Rettungswagen ins Krankenhaus. Auch zu Hause umgekippt, Zittern, Entkräftung, das volle Programm. Hat echt lange gedauert, bis ich die Auszeit akzeptieren konnte. Gut, in meinem Fall war es der Job, der mich total unglücklich gemacht hat. Du brichst unter der Mehrfachbelastung zusammen, die du alleine trägst. Ich war zwei Monate krank geschrieben und hatte das Glück, anschließend direkt in einen supertollen neuen Job starten zu können. Das hat geholfen, natürlich mit therapeutischem Input. Zudem habe ich mir mehr Hilfe ins Haus geholt: Putzfrau, mehr Betreuung. Und bei vielen Dingen kann ich inzwischen auch mal die Verantwortung abgeben. Trotzdem will ich nicht verschweigen, dass nach wie vor viel an mir hängen bleibt. Aber durch meine wirklich schöne Arbeit und einen Umzug (=Veränderung) gleicht sich vieles aus. Ich nehme mir bewusst Zeit für mich und habe auch sehr viele alte Bekanntschaften wieder aktiviert. Ich nehme mir Zeit für kleine Kurztripps oder mal eine Massage. Ich weiß, das ist bei dir alles nicht möglich, so wie du die Situation schilderst. Du wirst nicht umhin kommen, GRUNDLEGEND etwas zu ändern. Zum Beispiel wirst wahrscheinlich NIE den Wehwehchen deiner Kinder gerecht werden können. Man tut ja wirklich alles, aber es muss seine Grenzen haben. Nicht jede Förderung muss durchgezogen werden, wenn man stattdessen Termine und somit Zeit sparen kann. Mach Abstriche, lass die Perfektion im Schrank. Hol dir wenn irgend möglich (bezahlte) Hilfe. Oder verändere dich beruflich. Nimm dir eine Auszeit, mach eine Kur, lass dich beraten. Alles Gute, terkey

Mitglied inaktiv - 02.06.2010, 19:04



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"Mein Fazit derzeit lautet: Ich war keine gute Ehefrau ich bin nicht in der Lage, Freundschaften zu pflegen ich bin keine super Mutter ich bin im Büro nicht die "Heldin" und auch keine gute Hausfrau Was bin ich dann???" Hm, für mich persönlich wären das alles keine Ziele. Keine gute Ehefrau? Ja num, war ER denn der perfekte Mann? Wohl kaum, wenn er seien Kurzen nur alle Jubeljahre holt. Freundschaftspflege? Mal ehrlich, wann sollst du das bei deinen Ansprüchen auf Perfektion noch schaffen? Und wieso keine super Mutter? Wärest du keine, würdest du jetzt nicht heulend auf'm Teppich hocken und dich fragen, wie du alles unter einen Hut bekommst. Eine BESSERE Mutter würdest du allerdings sein, wenn du auch mal locker lässt. Eine traurige Mum wollen die Kids nämlich schon mal gar nicht. Heldin im Büro? Ja Gott, war ich auch nicht. Mag an mir gelegen haben. Fühlte mich da tierisch deplatziert und konnte mit den Strukturen nichts anfangen (und mit vielen anderen Dingen auch nicht). Hab mir also einen Job gesucht, bei dem ich nicht ständig im Büro sitzen und Dinge tun muss, die meinen Fähigkeiten und Interessen nicht gerecht werden. Gute Hausfrau? ja also DAS kann nun wahrlich nicht die Erfüllung sein, oder? Ich bin auch recht chaotisch, in domestischen Dingen (außer Kochen und Einrichtung) weitestgehend unbrauchbar und sehe auch gar nicht ein, daran was zu verbessern. Warum soll ich nicht einen Profi diese Arbeit erledigen lassen und gehe in der Zeit meiner eigenen Tätigkeit nach, von deren Erlös ich mir die Hilfe leisten kann. Ganz einfach! Fazit: Du bist eine ganz normale, zu perfektionistische, leider sehr intelligente Frau, die sich zu viele Gedanken macht und einfach auch zu viel alleine wuppen muss. So sieht's aus!

Mitglied inaktiv - 02.06.2010, 19:31



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Also den Tipp mit der Putzfrau fand ich sehr hilfreich. So hast Du nämlich einmal in der Woche (oder halt alle zwei Wochen) wenigstens einen Tag, wo Du einfach nur heimkommst, Dich auf die Couch fallen lässt und geniesst, dass Du haushaltstechnisch nix mehr machen mußt. Und die Tage dazwischen denkst Du Dir einfach, ach ich lass das für die Lotte stehen.... Und sonst...? Wünsch ich Dir alle Kraft dieser Welt, damit Du Dir täglich glaubhaft versichern kannst, dass Du da einen großartigen Job machst. LG Zwergenalarm

Mitglied inaktiv - 02.06.2010, 20:06



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Hey, ich glaube, dass es einfach nur menschlich ist, mal in so ein Tief zu fallen, das einem vermeintlich den Verstand rauben kann. Die meisten von "uns" denken manchmal, auf ganzer Linie "gescheitert" zu sein. Schuld daran sind aber meist nicht wirklich (oder nicht alleine) wir, sondern der Druck, den diese Gesellschaft (immer noch) auf uns ausübt. Alleinerziehende gibt es inzwischen zwar mehr als noch vor 10 oder geschweige denn 20 Jahren. Aber mit der wachsenden Zahl Alleinerziehender scheinen auch die Aufgaben an uns zu wachsen. Früher wurden wir kritisch beäugt (ich selbst höre noch häufig, wie Menschen in meinem Umfeld hinter meinem Rücken darüber tuscheln, wie ich es schaffe, meine Kinder groß zu ziehen und aber gleichzeitig zu arbeiten, wo doch der Mann fehlt. Entweder muss der also "weggelaufen sein" weil frau den Haushalt bei so viel Stress mit Sicherheit nicht mehr packen konnte- so die Spekulationen- oder frau ist eine schlechte Mutter weil sie ihre Kinder "vernachlässigt"), heute beginnen sich, angebliche alleinerziehende "Supermamas" gegenseitig zu übertrumpfen ("Ich habe meinem Kind heute einen Kindergeburtstag mit 18 Gästen im Indoorspielplatz gegönnt, dafür musste ich 20 Überstunden machen, bin ich nicht toll?" oder so ähnlich... --- lange Rede, kurzer Sinn: NEIN eine Mutter, die hinter den Kulissen mal zusammenbricht und einfach nicht mehr weiter weiß, weil sie den Laden einfach alleine schmeißen muss, ist KEINE schlechte Mutter (sie wäre es, wie Terkey schon sagt, nur dann, wenn sie sich keine Gedanken machen würde.) und hey, Zukunftsängste sind unser tägliches Brot!!! - "Wie schaffen andere das?" - genauso gut oder schlecht wie Du, die eine ist härter im Nehmen oder scheint es zu sein, die andere droht täglich aus den Latschen zu kippem und schleppt sich nur noch mit dem Gedanken an ihre Kinder durch den Alltag. Es ist allerdings essentiell, was für sich selbst zu tun! Eine Psychotherapie ist sinnvoll, wenn man das Gefühl hat, es so nicht mehr zu schaffen, ist aber absolut keine Niederlage. Egal, was uns guttut um mal den Rücken gestärkt zu bekommen, es ist richig, dies in Anspruch zu nehmen! während die eine Mutter ins Fitnessstudio geht und die andere Tai Chi Kurse besucht, tun der dritten Mutter eben Krisengespräche mit einem Therapeuten gut- man muss nur heruasfinden, WAS man als Strohhalm braucht! - "Woran scheitere ich?" - Zu erkennen dass man ab und an Hilfe braucht, weil man sich selbst aufopfert, ist kein Scheitern! Das ist es nur dann, wenn man die Flinte ins Korn wirft und davon bist Du weit entfernt. da Du Deine Probleme ja erkennst und ansprichst. Jetzt ist es nur an Dir, Dich aufzubauen, um NICHT zu scheitern ;-) - "Was muss ich ändern, um das zu erreichen?" - Tu Dir was Gutes!!!!!!!!!!!!!!!! Du wirst schnell herausfinden, was DIR guttut indem Du nach Innen hörst und Dich danach richtest! Ich hoffe, Dir ebenfalls ein bisschen geholfen zu haben und wünsche Dir, dass Du schnell aus dieser Krise findest! Du bist auf einem guten Weg, da Du erkennst, dass Deine Kraft schwindest! Pack es an! Ganz liebe Grüße, E.J.

Mitglied inaktiv - 02.06.2010, 20:10



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Mein Fazit derzeit lautet: Ich war keine gute Ehefrau ich bin nicht in der Lage, Freundschaften zu pflegen ich bin keine super Mutter ich bin im Büro nicht die "Heldin" und auch keine gute Hausfrau Was bin ich dann??? Diese Gedanken habe ich oft. Sehr oft und deine Worte kommen mir sehr bekannt vor. Man hat nicht den Antrieb was zu tun, da man eh kein Ende sieht, keine Besserung und keinen Sinn. Besonders im Haushalt. Also konzentrieren dich auf die positiven Dinge, die in deiner Mauserolle trotzdem hervorkommen: Die Entwicklung deiner Kinder. Ich war keine gute Ehefrau: Nunja, was ist eine gute Ehefrau? MeinEx meinte auch immer, ich sei keine gute Ehefrau gewesen. Aber gehören zum Scheitern einer Beziehung nicht 2? ISt man nicht gut, nur weil man sich anders entwickelt oder sich die Ehe anders entwickelt als man sich das dachte? Ich kenn eure Trennung nicht aber die Worte: Gute Ehefrau, gehören für mich in die 50iger. ich bin nicht in der Lage, Freundschaften zu pflegen: Bin ich auhc nicht. Freunde kommen und gehen. Je nach deren Lebensentwicklung und nach meiner. Doch wie wichtig sind die? Nicht wichtiger als meine Kinder. es gibt Zeiten mit vielen Leuten aber auch mit wenigen oder garkeinen. Daran mache ich aber den Zyklus des Lebens fest und gebe mir nicht die alleinige Schuld. Es ist nunmal manchmal halt so. ich bin keine super Mutter: Kinder wollen keine Supermutter. Kinder wollen eine Mutter, die sich interessiert und kümmert. Aber garantiert keine SUPERmutter. Das geht nach hinten los. Mit einer Mutter mit Ecken und Kanten, Fehlern und Macken können Kinder das Leben lernen. Und dafür ist eine Mutter da, Kinder auf das Leben vorzubreiten mit allen Schwierigkeiten. Solange Ohren, Herz und Hirn für die Kinder arbeiten und die Kinder Vertrauen haben, bist du eine SUPERmutter. Und das bist du mit fördern und therapie. DU kümmerst dich und gibst alles für sie. Was wollen sie noch? Nichts, also verlange ncihts von dir, was nicht notwendig ist, damit gibst du dir nur unnötig Last. Schmeiss die Last ab. Deine Kinder lieben dich? Ja, kein Gedanke an Supermütter mehr. Keine Mutter ist 100% ideal, fehlerlos und nur Mutti. Das geht nicht und das wollen Kinder nicht. ich bin im Büro nicht die "Heldin": Bin ich auhc nicht, habe auch nicht den Anspruch, da er auch nur Belastung und Gedankenwust mit sich bringt. Erfreue dich nicht am Heldentum sondern versuche einfach nicht Held zu werden sondern nur jemand, der okay ist. und auch keine gute Hausfrau: Wer verlangt das? Nur du. Solange es sauber ist, die Kinder gut gekleidet und es wohnlich ausschaut und du den groben Überblick hast, ist das okay. In einer Musterwohnung kann man sich doch nicht wirklich wohl fühlen. Belaste dich auch damit nicht. Du bist normal und super normal für deine Lebenssituation. Suche dir jemanden, der dir hilft, dass es keine Depressionen werden. Und durch durchs Dunkel, hinten wirds heller. lg

Mitglied inaktiv - 02.06.2010, 20:04



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zum nichtfreundschaftenpflegen kann ich nur sagen: DAS kann man lernen. ich persönlich halte freunde für überaus wichtig. auch beim tiefbewältigen. es ist nie zu spät. für mich sind freunde wichtiger als die lag´s.

Mitglied inaktiv - 02.06.2010, 20:09



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Ich weiß wie du dich fühlst... arbeite gerade am selben Problem

Mitglied inaktiv - 02.06.2010, 20:14



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Danke für Eure lieben Worte! Mir geht es durch das Geschreibe schon viel, viel besser, es tut unendlich gut, endlich einmal "auszusprechen", was sich schon so ewig lange angesammelt hat. Die Tränen sind versiegt, Kinder liegen im Bett, ich habe - mal wieder - einen sehr ruhigen Abend vor mir, aber das ist schon ok. Ich bleibe noch ein wenig online, alles wird gut. Meine Ärztin wird mir helfen. Noch einmal ein dickes "Dankeschön"

Mitglied inaktiv - 02.06.2010, 20:36



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5,5 Stunden gearbeitet Essen gekocht Wäsche gewaschen und aufgehängt Küche aufgeräumt Phase 10 mit den Kindern gespielt - alle Phasen ;-) Haustiere versorgt Hausaufgaben Kind 1 kontrolliert weitere Termine mit Kind 2 abgesprochen Kind 2 zu Freund gefahren Kind 1 zum Fußballtraining gebracht / abgeholt Abendessen und Küche aufgeräumt ruhig geblieben als Kind 2 vorm TV die Stühle mit Nutella eingesaut hat (ich war hier am PC) Flecken beseitigt gekuschelt und ins Bett gebracht Schnitte hat Recht - ist schon einiges.... Bislang habe ich mir eher noch Gedanken darüber gemacht, dass ich die Wohnung noch nicht gesaugt habe

Mitglied inaktiv - 02.06.2010, 20:48



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Hoffentlich hilft sie dir... ich wünsche es dir... bei mir war das ganze mit der Ärztin gescheitert... ich bin auch Perfektionist... habe es aber mittlerweile schon ganz gut abgelegt... ich jammere nicht mehr über das was ich nicht geschafft habe, sondern sage mir bewußt was ich heute geschafft habe... der Kopf lässt sich überlisten versuch es schaffe dir Freiräume... schaffe zur Not einige Hobbys ab... überlege ob du wirklich alles brauchst... organisiere eine Kinderbetreuung... das sind echt gute Methoden die helfen...

Mitglied inaktiv - 02.06.2010, 20:59



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Hallo, erstmal Kopf hoch, so schlecht kannst du nicht sein. So, ich komme gerade aus einer Mutter-Kind-Kur, die mir sicherlich etwas Freiraum gebracht hat, aber die Tipps da nutzen mir im Alltag eher wenig. Weil das ich mehr Freiräume für mich brauche und mehr Sport treiben müßte weiß ich auch. Ich hätte da Nachts einige Stunden, aber da muß ich "leider" schlafen. Auch ich habe kaum Freunde, nicht weil ich sie vergrault habe, sonder weil ich einfach auch für sie zu wenig Zeit hatte und sich deshalb viele zurück gezogen haben. So wird es bei dir sicher auch gewesen sein. Versuch´so oft wie möglich etwas für dich zu tun. Deine Kinder gehen irgendwann und dann bist du aber immer noch da, verstehst du was ich meine? Und geh zum Arzt und rede mit ihm, auch wenn man seine Freunde vergrault etc., gehört das zu den Vorstufen zum Burnout, und dann geht irgendwann nichts mehr und das für Monate. Kannst du dir als AE nicht leisten, also unternimm´jetzt was so schnell wir möglich. Drück dir die Daumen und Kopf hoch. LG

Mitglied inaktiv - 02.06.2010, 22:52



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Liebe Grüße Sigrid

Mitglied inaktiv - 02.06.2010, 20:31



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hallo du mußt mal in den versicherungsbedingungen sprich vertrag nachlesen es gibt durchaus die leistung kuren wie sind denn die kinder versichert auch privat ??? tja dann mußt / solltest du für alle drei eben eine kur beantragen - ihr scheint ja doch einiges durchgemacht zu haben und wie du oben erwähntest therapien u. co in anspruch zu nehmen mfg mma ach,ja wenn es über die krankenversicherung für dich nicht geht - zahlst du beiträge zur rentenversicherung ?? dann könntest du auch über diese eine kur beantragen

Mitglied inaktiv - 03.06.2010, 09:20



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Danke für die Tipps... Leider ist auch das nicht möglich, Beiträge zur Rentenversicherung zahle ich nicht, meine Kinder sind gesetzlich versichert... Alles etwas kompliziert... Ich habe vor längerer Zeit mal Caritas, Müttergenesungswerk etc. kontaktiert, die sahen leider auch keine Möglichkeit :-( Es wird schon gehen...

Mitglied inaktiv - 03.06.2010, 12:34



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hallo tja und wenn die kids auf kur gehen und du als begleitperson mit ??? d.h. die kk würde die kur der kinder zahlen und du/dich als begleitperson ggf. auch !! als begleitperson bekommt man zwar keine anwendungen aber du hättest die möglichkeit rauszukommen !! ach,ja wenn die private in deinem vertrag keine stationäre kur anbietet - dann ggf. eine amb. badekur ??? da müßtest du dir zwar selbst eine unterkunft suchen würdest aber zumindest die anwendungen bezahlt bekommen !!! ( evtl. kosten für unterkunft sparen u. mit o.g. möglichkeit kombinieren ) einfach den vertrag nochmals sichten oder die private nerven was es für möglichkeiten gibt - ggf. einen vergleich aufstellen mit/bei der privaten was es kosten würde wenn du für einen längeren zeitraum stationär gehst ins khs oder so fachärzte gibt es ja für die krisenintervention - wenn es dir ganz schlecht geht und über die kassenärztliche vereinigung bekommt man freie therapeuten genannt - es gibt sowas bestimmt auch für privat patienten ganz wichtig ist das die therapeuten eine sog. aprobationsurkunde haben - die vom bezirk ( offizielle seite ) vergeben wird und damit bist du auf der sicheren seite das der behandler die qualis hat eine "ordentliche" therapie abzuhalten alles gute mfg mma

Mitglied inaktiv - 03.06.2010, 12:47



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Mit mir hat mal ein Mann gekurt, der privat versichert war. Er sagte damals, er zahlt vorher selbst, bekommt aber nachher alles erstattet. Kannst Du nicht in Vorlage treten, oder ist das bei Dir ganz anders? Nach durchlesen des gesamten Threads denke ich aber nicht, dass das bei Dir mit einer Kur erledigt ist. In so eine Kurmaßnahme wird oft viel zu viel Verantwortung hineingelegt. Wenn zuviel erwartet wird, ist man oft enttäuscht, denn 'mitarbeiten' muß man da auch. Man bekommt, wenn man bereit dafür ist, Ansätze zur Problembewältigung zuhause mit, aber in drei oder vielleicht auch vier Wochen Mutter-Kind-Kur ändert sich von alleine gar nichts. Das hat mit Dir jetzt nichts zu tun, nein, mir ist nur aufgefallen, dass hier generell erstmal zur Kur geraten wird und die eben nicht die Lösung für jedes Problem sein kann. Bei Dir wirkt es so, als hättest Du generell ein Problem, Dich und Deine Leistungen anzuerkennen. Vielleicht ist da eine Verhaltenstherapie wirklich der richtige Ansatz. Aber auch dafür brauchst Du wieder Zeit und Energie das alles in die Wege zu leiten und die scheinst Du derzeit nicht zu haben!? Ich wünsche Dir alles Gute!

Mitglied inaktiv - 03.06.2010, 12:48