zurück| Geschrieben von Natha_x3 am 13.08.2017, 20:42 Uhr |
Das Gefühl 'festzustecken'
Hallo,
ich schreibe selten hier, aber mich plagt seit langer Zeit ein komisches Gefühl. Vielleicht kennt das jemand..
Ich bin seit einem Jahr alleinerziehend. Mein Sohn wird demnächst 5 Jahre alt. Im nächsten Jahr schließe ich meine Ausbildung ab und stecke somit mitten im Prüfungsstress.
Das Gefühl um das es geht ist, dass ich immer wieder denke, dass ich in der jetzigen Situation feststecke und es sich bis zum Abschluss der Ausbildung auch nicht ändern wird.
Jeden Abend sitze ich alleine zu Hause. Meist vor meinen Schulsachen, um einen guten Abschluss zu machen. Ich bin auf mich alleine gestellt. Der Vater hat unseren Sohn im letzten Jahr 3x ausschließlich unter Aufsicht gesehen.
Unterstützung habe ich durch Familie etc. kaum.. Die einzige Person, die mir wirklich hilft ist meine Nachbarin, welche aber auch alleinerziehend ist.
Ich versuche mich nun auf mich zu konzentrieren, mache Sport und lerne, wenn mein Sohn abends schläft. Allerdings fühle ich mich total eingesperrt dadurch. Ich kann selten abends weggehen, geschweige denn mich zum Sport irgendwo anmelden!
Aber genau das brauche ich im Moment ganz dringend. Ich arbeite, hetze nebenbei zu den üblichen Terminen, versuche organisatorisch alles unter einen Hut zu kriegen und bin permanent unter Strom.
Ich liebe meinen Sohn, aber ich fühle mich im Moment nur noch als Mama. Dabei habe ich doch irgendwo noch mein eigenes Leben! Einen Babysitter kann ich mir nicht leisten und meine Familie lässt mich größtenteils alleine damit. Außer ich muss am WE arbeiten und der Kleine ist bei meiner Mutter. Da komme ich aber auch nicht raus.
Mich frustriert die ganze Situation, obwohl ich froh bin, mich vom Vater getrennt zu haben. Meine Freunde wohnen alle in ganz Deutschland verteilt und um sie zu besuchen fehlt mir auch das nötige Kleingeld. Die würden mich sofort unterstützen, wenn sie könnten.
Vielleicht weiß jemand von euch einen Ausweg. Denn im Moment will ich einfach nur meine Ausbildung schnellstmöglich abschließen, damit ich mir ein bisschen Unterstützung holen kann.
Ich weiß grade einfach nicht, ob ich das noch ein ganzes Jahr durchhalten kann. Wäre also um jeden Ratschlag dankbar.
LG, Nathalie
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Re: Das Gefühl 'festzustecken'
Antwort von LaLeMe am 14.08.2017, 11:44 Uhr
Tja so ist das halt wenn man alleinerziehend ist
ich habe meine kids überall mit hingenommen oder war daheim. es gab und gibt hier keine papa wochenenden, vor 2 jahren, waren die kinder über den sportverein das erste mal 3 tage gemeinsam weg und es war mega komisch für mich nach 12 jahren ohne kinder zu sein. jetzt sind sie 14 und 12 und ich kann mitlerweile tun und machen was ich will, also deine zeit kommt wieder , keine sorge
Re: Das Gefühl 'festzustecken'
Antwort von Dor am 14.08.2017, 11:48 Uhr
In schwierigen Situationen hilft mir von einem Tag zum anderen zu leben. Jeden Tag gönne ich mir dann etwas Gutes. Einen Tee auf einer Terrasse im Grünen, ein Nickerchen zwischendurch, ein Sonnenuntergang bewusst genossen, eine besondere Umarmung mit den Kindern, usw. Und irgendwann ist diese schwierige Situation dann vorbei.
LG, Dor
Re: Das Gefühl 'festzustecken'
Antwort von pauline-maus am 14.08.2017, 12:00 Uhr
ganz wichtig, bau dir ein soziales umfeld auf ,einige meiner heutigen freunde habe ich durch meine tochter( also die kinder untereinander) kennengelernt.
darunter auch 3 allei.nerzihende. somit waren bei unseren treffen auch die kinder dabei und konnten sich selber beschäftigen. auch konnte man die kids der anderen betreuen , wenn diese mal was vor hattejhn un d auch ich selber war oft nutznießer.
das ganze begann so etwa in dem alter deines sohnes
Re: Das Gefühl 'festzustecken'
Antwort von KKM am 14.08.2017, 14:26 Uhr
Das Gefühl kenne bzw. kannte ich auch.
Kleine Auszeiten im Alltag helfen, die Phase zu überstehen...
ein paar Minuten in der Sonne, die Kinder auf dem Spielplatz einfach einer fremden Familie aufhalsen und auf der Bank sitzen und zuschauen...
Es wird besser!
Meine sind jetzt 14 und 17, bin seit 15 Jahen alleine. Aktuell sind beide mit Freunden im Urlaub, gleichzeitig... also 12 Tage OHNE Kinder. Das gibt Kraft!
Re: Das Gefühl 'festzustecken'
Antwort von spiky73 am 15.08.2017, 9:55 Uhr
Hallo, es hilft dir vermutlich nicht weiter, aber dieses Gefühl kenne ich seit gut 12 Jahren, wenn auch aus anderen Gründen.
Hier wird es irgendwie nicht besser - immer nur anders.
Aber was soll ich sagen? Man arrangiert sich damit. Unter jedem Dach gibt's schließlich ein Ach...
Re: Das Gefühl 'festzustecken'
Antwort von Lita am 15.08.2017, 10:05 Uhr
Ich kann dir auch nur raten, dir ein gutes soziales Netz aufzubauen. Ich selber bin eher introvertiert und mir ist das nicht leicht gefallen, immer wieder über meinen Schatten zu springen und mit Müttern auf dem Spielplatz oder beim Abholen aus dem Kindergarten etc. Smalltalk zu halten. Aber es ist Gold wert. Wir haben ganz oft Kinder mit zu Ausflügen genommen und zum Übernachten eingeladen (was auch für meine Tochter als Einzelkind sehr schön war). Umgekehrt wird meine Tochter auch oft mitgenommen und darf bei Freundinnen übernachten. Jetzt in den Ferien ist sie z.B. schon 4x von befreundeten Familien mit zu Ausflügen genommen worden. In den Herbstferien fliegt sie mit einer Freundin und deren Familie nach Mallorca.
Alleinerziehende Bekannte habe ich gar nicht - bin umgeben von "intakten" Familien. Aber vielleicht gerade deswegen hab ich auch so ein bisschen den "Mitleidsbonus" (auf den ich gut verzichten könnte) und wenn z.B. die Schulferien nahen, werde ich auch schon mal von befreundeten Familien angesprochen, dass ich mich bitte melden soll wenn es Betreuungsengpässe gibt o.Ä. Das ist natürlich toll.
Ich muss allerdings dazu sagen, dass ich immer auf hohem Niveau gejammert habe, weil der Vater meiner Tochter sehr involviert ist und sie immer gerne genommen hat. Insofern war ich zwar unter der Woche an die Wohnung gefesselt, hatte aber an den Wochenenden sehr oft kinderfrei. Das beugt dem totalen Hüttenkoller natürlich vor.
Re: Das Gefühl 'festzustecken'
Antwort von Natha_x3 am 15.08.2017, 10:46 Uhr
Vielen lieben Dank für eure Antworten. Es hilft zu wissen, dass ich damit nicht alleine bin. Auch wenn es die Situation nicht besser macht.
Ich werde den ein oder anderen Ratschlag versuchen im Alltag umzusetzen. Im Moment habe ich Urlaub und genieße jeden Tag, den ich mit meinem Sohn habe. Ohne Stress und irgendwelche Termine.
LG, Nathalie
Re: Das Gefühl 'festzustecken'
Antwort von nils am 17.08.2017, 8:59 Uhr
Mir ist es ähnlich gegangen. Ich machte auch meine Ausbildung fertig und hatte zwei kleine Kids und war alleinerziehend.
Was mir geholfen hat war, die freie Zeit, die ich neben dem Lernen hatte mit Müttern mit Kindern im ähnlichen Alter von meinen zu verbringen. Die hatten die selben Interessen wie meine Kinder und wir trafen und oft auf Spielplätzen oder abwechselnd bei uns zuhause.
Klar, du kommt da natürlich nicht von dem Gefühl weg, dass du Mutter bist, aber das bist du eben. Ich hab das immer genossen - war nie jemand der abends lange fortgehen wollte oder so. Meine Kinder kamen überall mit hin.
Nur alleine zuhause mit ihnen viel mir die Decke auf den Kopf.
Re: Das Gefühl 'festzustecken'
Antwort von Nikki26 am 24.08.2017, 17:37 Uhr
Hallo,
vielleicht solltest du versuchen,dass der Vater deines Sohnes,sein Kind öfters zu sich nimmt,damit du Zeit für dich hast und dich nicht kaputtmachst.Es wäre für dein Sohn bestimmt schön bbei seinem Vater zu sein.Auch ein Vater hat die Pflicht,sich um sein Kind zu kümmern,besonders damit du deine Ausbildung schaffst,nur Zahlen fürs Kind reicht nicht.Ein fünfjähriger kann sehr anstrengend sein.
Versuch wäre es für dich und das Kind wert.
