Mitglied inaktiv
Werte, Perspektiven, Verbitterung und Resignation. Versuch einer Analyse bzw. Reflektion meiner/ unserer Situation. Es ist schön das gestern so viele Reaktionen von euch gekommen sind. Da fühle ich mich doch wieder etwas mehr hier zu hause als das zeitweise war. @Chrissie: Denkt man nicht..........nach 25 Jahren kann einen nichts mehr auseinander bringen??Oder wie lange muß man da nebenher leben um sich dann doch noch zu trennen?? Die Frage ist nicht wie lange man nebenher lebt sondern wie lange man sich liebt bzw. bemüht und um die Ehe kämpft, bis man resigniert und verbittert aufgibt. Dabei ist klar das ich zu dieser Situation auch meinen Teil beigetragen habe. Aber erst mal die profaneren Dinge der gestrigen Postings. :-) Also den Brötchenservice habe ich bei meinen Nachbarn bestellt, sehr nette Leute die hier im Tante-Emma-Stil einen Schreibwarenladen führen mit Lotto und eben frischen Brötchen. Und da wir Samstags IMMER im Schlafanzug frühstücken, kann natürlich niemand Brötchen holen. :-) Die Attraktivität der eingestellten Fotos hängt natürlich immer von der Sichtweise des Betrachters ab. Wobei wir auch schon bei den inneren Werten währen. Ich denke es kommt natürlich auch auf Äußerlichkeiten an, aber es ist doch die Frage aus welcher Wertigkeit sich der Gesamteindruck ergibt. Zählt das Lachen oder der Blick, das Blitzen der Augen mehr oder weniger als die hübsche Frisur. Und woraus bildet sich die Ausstrahlung eines Menschen? Ich denke es ist nicht nur die Taille und der Brustumfang sondern vielmehr die Mimik/ Gestik, die Sprache oder das Benehmen und die emotionale Wärme mit der man anderen begegnet. Ihr habt ja schon einiges dazu geschrieben und vieles ist richtig, aber hier gilt m. E. einfach: "Man kann niemanden anderen ändern, nur sich selbst!" Also kann jeder von uns anfangen die Mitmenschen etwas menschlicher zu sehen. Vielleicht gelingt es mir selbst ja irgendwann auch wieder in Bezug auf die holde Weiblichkeit. Wobei ich absolut kein Problem habe mit Frauen zusammen zu arbeiten, oder mich mit Ihnen zu unterhalten. Aber was zwischenmenschliche Kontakte betrifft bin ich bis auf weiteres eher eine Auster. @vallie Du hast recht, ich bin oft verbittert und hadere mit meiner Lebenssituation. Das betrifft aber mittlerweile kaum noch den persönlichen Kontakt zu meiner Frau, als eher meine vollkommen veränderten Lebensinhalte und Perspektiven. Bitte nicht falschverstehen, ich liebe meine Kinder über alles, auch wenn ich oft ein strenger Vater bin möchte ich sie um nichts in der Welt wieder hergeben. Aber mein Leben hat jetzt eben mehr mit funktionieren zu tun, als mit LEBEN. Ich habe mich immer über meine berufliche Tätigkeit definiert und mich dort auch Selbstverwirklicht, das was natürlich nur mit meiner Frau/ Familie im Hintergrund möglich. Sehr wahrscheinlich lag hierin einer der Fehler unserer Ehe. Meine Frau war durch ihre seit über 17 Jahren (davon 5 Jahre trocken) andauernde Quartalsmäßige Alkoholsucht und psychische Labilität mit diesen Aufgaben vollkommen überlastet. Dazu kamen diverse finanzielle Eskapaden ihrerseits, die ich natürlich nur mit noch mehr arbeiten auffangen konnte. Also war es ein Teufelskreis, wobei ich immer gehofft habe alles wird sich irgendwann bessern. In den fünf Jahren ihrer Abstinenz wurden dann 1999 und 2001 unsere zwei jüngsten Kinder geboren. Aber als nach der Geburt unserer Tochter Ende 2001 alles wieder begann blieb mir Schlussendlich nur der Ausweg der Trennung. Ich bin dann im November 03 ausgezogen. Zu dieser Zeit hatte ich einen Job als Verkaufsfahrer im Frischdienst, mit täglichen Arbeitszeiten von 12 - 16 Stunden. Damit war es dann vorbei, als ich im Oktober 2004 die Kinder endgültig zu mir holte. Jetzt bin ich seitdem Arbeitssuchender und habe eine Fortbildungsmaßnahme mit Praktikum gemacht. Zur Zeit arbeite ich in einem 1,80 € Job 30 Stunden wöchentlich in der Geriatrie eines Krankenhauses. (yola bin also schon dort) Mit etwas Glück werde ich im September eine Ausbildung machen, also eine Perspektive habe ich, aber VÖLLIG anders als geplant. Ja und dann hat yola natürlich recht, wenn ich jemanden in meinem Alter kennenlerne, was sich aufgrund meiner Zurückhaltung und eingeschränkten Freizeitaktivitäten schwierig gestaltet, dann hat sie mit Kindern nichts mehr am Hut. Und Frauen mit kleinen Kindern, na die sind mindestens 15 Jahre jünger als ich. Also habe ich für mich mit diesem Kapitel abgeschlossen, es ist einfach besser so. Keine Hoffnung - keine Unruhe - keine Enttäuschungen. Aber manchmal eben Verbitterung, es war eben einmal alles anders geplant!!! Abschließend möchte ich noch sagen, daß ich zum Glück bis jetzt aus diesen Stimmungstiefs immer wieder herausgekommen bin, wenn ich mir meine Zwerge anschaue reicht es oft schon dazu. Das hilft mit dann auch zu vergessen was früher alles war. Jetzt überlege ich, ob ich das Posting wirklich abschicken soll? Aber möglicherweise kann mich die/ der eine oder andere doch etwas verstehen wenn ich wieder einmal "lospoltere", oder jemand findet seine eigene Situation hier wieder und kann etwas Kraft daraus schöpfen. Also werde ich es absenden. Grüße Roland
Hallo Roland! ICH finde mich in manchen Stellen wieder! SO habe ich mir mein Leben nicht vorgestellt: Ich FUNKTIONIERE - aber leben? NEIN.... Mir sagt man auch immer öfter, dass ich verbittert wäre! Stimmt auch! Gebe ich auch zu. Ich habe keinen Bock mehr auf irgendeine Beziehung, o.ä.! Ich bin verletzt worden, bis heute weiß ich den Grund für das Verhalten nicht (spielt sicher auch eine Rolle, dass ich nicht wirklich abschließen kann). Aber viel schlimmer war es für meinen Großen: Noch heute (nach 5 jahren) spricht er, wie toll es mit diesem Mann doch war und warum er nichts mehr von uns wissen will. Ich habe damals in der Situation, meinen Sohn auffangen müssen, meine SS aktzeptieren und bin selbst irgendwo auf der Strecke geblieben. Für mich stand schon damals fest: NEVER again! Meine Kinder schütze ich vor solchen Problemen. KEIN Mann wird mehr eine Beziehung zu ihnen aufbauen und wieder gehen... (Die KV wollen sowieso nicht!) Ist sicher auch nicht richtig, aber ich schütze sie und natürlich auch mich. Eine Freundin von mir (seit 10 Jahren)hat in dieser Zeit ungefähr 25 Ersatzpapas präsentiert.... Sie ist der Meinung, dass schadet den Kindern nicht, aber beide stottern und haben auch schulische Probleme... Ein Mittelweg wäre da sicher richtig! Aber ich glaube, es gibt noch einen 2. Frühling in 10-15 Jahren für mich... Lg Ursel
Hallo , Ursel schreibe: Für mich stand schon damals fest: NEVER again! Meine Kinder schütze ich vor solchen Problemen. KEIN Mann wird mehr eine Beziehung zu ihnen aufbauen und wieder gehen... (Die KV wollen sowieso nicht!) Ich bin zwar noch sehr jung (relativ) aber davor habe ich auch Angst. Jemanden kennenzulernen der eine Beziehung zum Kind aufbaut und dann eventuell doch wieder geht. Wie oft soll/wird dies denn passieren??!! Daher denke ich teilweise im Moment, dann lieber gar keinen Partner. Aber auf der anderen Seite? Und eine Affäre, denke nicht dass ich der Typ dazu bin!? Na ja, mal schauen was die Zeit bringt! LG und noch ein schönes Restwochenende Angela
Hallo Roland, Dein Posting bringt mich doch tatsächlich dazu am Sonntag nachmittag zu sinnieren.Hab mich in vielem wiedererkannt. Nach meiner Scheidung lernte ich ja den KV meiner Tochter kennen und mir passierte genau das was Angela schrieb. Die Jungs durften nochmals eine Trennung durchleben und ich habe mir geschworen keinen Mann mehr in unser Leben zu lassen. Klar Keine Hoffnung-keine Erwartungen-also auch keine Enttäuschungen. Das klingt so logisch, doch trotzdem bin ich halt oft ziemlich schlecht drauf vor allem wenn ich merke, dass meinen Jungs der männliche Part fehltund ich mich einfach überfordert fühle. Wenn ich z.B. für dieses Posting eine Stunde brauche, weil ständig jemand was von mir will und keiner meiner Kinder mir einmal einen winzigen Freiraum gönnt. Dann kommt bei immer die Frage-warum ???. Dann gehts mir aber wie Roland, wenn die Lütten mich angucken weiß ich wieder warum. Leider ist halt der Bekanntenkreis so sehr geschrumpft. Die von früher haben erwachsene Kinder und können nichts mehr mit uns anfangen und die Eltern im Kiga sind ziemlich jünger als ich. Und sooo schnell im Kontakte knüpfen bin ich nicht. Orr , könnte ja noch weiter schreiben aber meine Rasselbande gönnt mir heute keine Ruhe. LG Sylvia
Ich kann das absolut nachvollziehen, so wie Du es beschrieben hast. Aber mal eine Frage: Was spricht gegen eine 15 J. jüngere Frau? ;-) Es gibt auch viele Frauen, die auf Männer stehen, die mehr als nur 5 J. älter sind als sie selber *g* lg, matiz
....das Du dir eine Ausbildung zutraust wo Du doch sehr häufig davon sprichtst viel zu alt zusein;-))Aber ich find es gut das Du Dir klare Ziele setzt und deinen WEg gehtst. Gruss Chrissie P.S.Mann ist so alt wie die Frau die mann gerade fühlt!!!;-))
....vielleicht sollten wir spätestens zu silvester mal wieder ein pläuschchen halten (vielleicht in unserer silvesterhütte, vielleicht in "Mitteldeutschland" ;-) ... denn ich habe dich manchmal streng erlebt (wenn halt mehreres zusammenkam) aber auch sehr liebevoll ... aber vielleicht sollten wir unsere sommeridee im auge behalten ... war da nicht was mit zelten *überleg* liebe gruesse salsa
für deine ausführliche antwort. ich dachte, daß sich deine wut überwiegend gegen deine frau richtet und das konnte ich nicht wirklich nachvollziehen. ich finde es auch außerordentlich bemerkenswert, was du beruflich vorhast und du wirst sehen, deine verbitterung wird sich stück für stück lösen, wenn du wieder "richtig" mittendrin im berufsleben stehst. auch dann halte ich es nicht für ausgeschlossen, daß du neue kontakte knüpfen kannst, die sich wie auch immer entwickeln. dabei wünsche ich dir nur das beste!!! lg
Hallo Roland, vielen Dank für die ausführliche Antwort. Ich habe mich gestern etwas von meiner eigenen Geschichte ablenken lassen, aber das wollte ich eigentlich auch noch dazu sagen, dass auch die veränderten beruflichen Perspektiven zu der Gesamtsituation beitragen. Da läuft halt alles zusammen und dann kommt es zu solch einer Situation, wo man nur noch funktioniert und als Mensch nicht mehr existiert. Ich kenne das ja auch so. Dazu kommt die durch die Situation bedingte Isolation, die nur mit äusserstem Kraftaufwand zu durchbrechen ist (und davon hat man eh wenig, weil die ganze Kraft dazu verwendet wird, das Boot in allen Bereichen auf Kurs zu halten). Klar, dass da manchmal Verbitterung aufkommt. Und Resignation. Und weniger Hoffnung da ist, dass sich das Blatt noch einmal grundlegend wendet, als das vielleicht bei erheblich Jüngeren noch der Fall ist. Das geht mir auch oft so. Es ist einfach so. So hat man sich das Leben nicht vorgestellt. Obwohl man seine Kinder über alles liebt und wirklich alles Menschenmögliche für sie tut, der Wunsch nach ein bisschen eigenem Leben, nach jemandem, der auch einem selbst mal eine kleine Pause, ein liebes Wort, eine Schulter zum Anlehnen usw. gibt, der bleibt. Aber die Erfüllung dieses Wunsches... und dann denkt man besser gar nicht mehr dran, weil es sonst Kraft abzieht, weil man sonst nicht FUNKTIONIEREN kann, und funktionieren muss man. Lieber Roland, ich wünsch Dir alles Gute - und wenn Du von einer schönen Liebesgeschichte in der Geriatrie hörst, sag mir Bescheid. ;-)) LG Yola
Die letzten 10 Beiträge
- Umzug mit Kind
- Mein narzistischer Ex treibt mich noch in den Wahnsinn
- Alleinerziehend und mit Kindern auf‘s Schiff
- Ferienwohnung, wie mit dem Kind im großen Bett schlafen, ohne das er rausfällt
- Elternabend, wenn nur ein Elternteil verfügbar ist?
- Umgangsverweigerung trotz Jugendamt-Empfehlung – wie realistisch ist gerichtliche Durchsetzung?
- Neuer Partner und Verfahrenskostenbeihilfe
- Wie geht ihr mit Videotelefonie mit dem KV um?
- Hoffentlich bald alleinerziehend
- Ausbildung als Alleinerziehende machbar?