Aus eigener Erfahrung: ganz so klar ist die Antwort nicht

Auch wenn Ralf im Grunde recht hat, zumindest in einigen Bereichen, ist es doch einfacher gesagt als getan, und damit meine ich den Mann.

Bei uns bin ich diejenige die über 6000 km weit weg zum Mann gezogen ist.
… Und aus heutiger Sicht wüsste ich nicht, ob ich es noch mal tun würde.
Mein Herz hängt schon sehr an Deutschland und die Sehnsucht nach der Heimat… Das kann man einfach nicht beschreiben… Und das wird er einfach so auch nicht abstellen können, nur weil die Logik sagt dass er ja nun mal jetzt hier bei dir ist eurem Kind und euer Leben gerade eben hier stattfindet.

Leider wissen wir nicht, um welches Land es sich handelt, aber auch ich würde dringend davon abraten, dorthin zu gehen, wenn es ein muslimisches Land ist, bzw. ein Land mit problematischer rechtliche Situation. Ihn aber definitiv zu einem Urlaub (vielleicht sogar mit einem sehr langen) ermuntern. Er alleine, wenn es ein problematisches Land ist, was Frauenrechte angeht.
Ich fliege jedes Jahr nach Deutschland zurück, mindestens einmal,… Ja, das Geld muss da sein, selbst wenn der Familien Urlaub dafür kürzer ausfällt.
Das ist, im wahrsten Sinn des Wortes, der Preis, den man zahlen muss, in einer multikulturellen Familie.

Ich verstehe seine Zerrissenheit sehr gut, ich fühle sie in mir. Die meiste Zeit habe ich ihn mir diesen inneren Frieden, dass ich mich halt nun mal entschieden habe, hier zu leben, weil ich weiß, dass ich eben nicht beides haben kann.
Aber ab und zu bricht es schon ganz schön rauf … Und das kann ganz schön weh tun. Dass er dann schreit, ist nicht schön, aber für mich schon nachvollziehbar.
Den Pass des Kindes würde ich trotz aller Liebe trotzdem sehr sorgfältig weg packen.

Ich würde auch dazu raten, dass du seine Sprache versuchst zu lernen, auf jeden Fall auch das Kind diese lernen lassen. Zumindest die andere Kultur so weit wie möglich zu respektieren, Feiertage feiern, etc.

Es gibt auch viele online Foren, Facebook, Gruppen und Internetseiten für binationale Ehen.

Ich kenne auch viele Familien, die ein paar Jahre in dem einen und ein paar Jahren im anderen Land leben. Aber ob das praktikabel ist… Siehe oben…

Alles Gute!

D