Alleinerziehend, na und?

Forum Alleinerziehend, na und?

Angst ums Kind

Thema: Angst ums Kind

Hallo, Mein kleinster 9 Jahre alt ist von der Schule für 2 Tage suspendiert worden weil er aus dem Fenster gesprungen ist. (1. Stock) Er kommt mit der Trennung gar nicht kalt und hat so viel Wut in sich. Ich weiß gar nicht wie ich ihm helfen kann. Ich fühle mich so schuldig, aber mein Mann hat doch uns verlassen und ich kämpfe seit Jahren für uns. Kennt ihr solche Reaktionen? Was macht ihr? LG

von Schnecke36 am 16.12.2013, 12:15



Antwort auf Beitrag von Schnecke36

Das klingt nach einem Hilferuf. Hast du dich bereits um psychologische Hilfe für das Kind bemüht? Das wäre mein erster Ansatzpunkt.

von Pamo am 16.12.2013, 12:21



Antwort auf Beitrag von Pamo

Ja das habe ich er soll in der Tagesklinik vor Ort vorgestellt werden leider haben die erst im Februar einen Termin und anderweitig müssen wir noch länger warten.

von Schnecke36 am 16.12.2013, 12:25



Antwort auf Beitrag von Schnecke36

Was für eine Klinik ist das denn? Eine Bekannte hier hält große Stücke auf die Caritas bei uns vor Ort. Ihre beiden Scheidungskinder werden dort therapiert bzw. "begleitet". Ich würde einfach den Telefonhörer in die Hand nehmen, bei deiner Caritas anrufen und denen sagen, dass es sich um einen Notfall handelt. Möglicherweise sind die flexibler als die Klinik.

von Pamo am 16.12.2013, 12:29



Antwort auf Beitrag von Schnecke36

in dem Moment, wo ein Kind aus dem Fenster springt, ist für mich höchste Dringlichkeit vorhanden und genau das sollte man den Tageskliniken genau erklären!

von Holzkohle am 16.12.2013, 12:33



Antwort auf Beitrag von Schnecke36

ich habe das so zum Glück nie erlebt aber da muss dringen Hilfe her, nicht in 2 Wochen oder gar im Februar. Wie ist das Verhältnis Vater-Kind und deines zum Ex? Könnt ihr zusammen mit dem Kind reden und ihm ein wenig Sicherheit geben, dass IHR da seid?

von mf4 am 16.12.2013, 12:52



Antwort auf Beitrag von Schnecke36

Februar ist ein Witz! Zur Not an den Kinderschutzbund wenden wegen Adressen zur Soforthilfe. Alles Gute für Euch!

von Bookworm am 16.12.2013, 12:55



Antwort auf Beitrag von Schnecke36

Kann der Kinderarzt nicht den Vorgang beschleunigen, indem er auf die akute Situation hinweist? Eigentlich ist ein versuchter Suizid ein ausreichender Grund für eine direkte Einweisung. Wobei sich natürlich die Frage stellt, ob das das ist, was Du JETZT willst. Wenn das "nur" ein Hilfeschrei war und eine Wiederholung eher unwahrscheinlich ist, dann ist eine Einweisung über die Feiertage vielleicht für alle Beteiligten eher kontrapoduktiv. Wenn Du aber die Verantwortung für eine Nicht-Wiederholung über die Feiertage nicht übernehmen kannst/willst, dann ist eine direkte Einweisung vielleicht das kleinere Übel. Hmm, schwer......

von Strudelteigteilchen am 16.12.2013, 13:09



Antwort auf Beitrag von Strudelteigteilchen

"Eigentlich ist ein versuchter Suizid ein ausreichender Grund für eine direkte Einweisung." Ich will das ganze ja nicht herunter spielen, aber ein Sprung aus dem 1. Stock und die anschließende Suspendierung klingt nicht nach einem Suizidversuch. Mutprobe ... Aufmerksamkeit haben wollen ... Hilferuf ... aber Suizidversuch ist was anderes.

von Keldana am 16.12.2013, 13:12



Antwort auf Beitrag von Keldana

ich habe auch spontan nicht an Suizid gedacht, eher an Regelnbrechen, Wichtigtuerei, Realitätsverlust

von Pamo am 16.12.2013, 13:14



Antwort auf Beitrag von Keldana

Deswegen schrieb ich ja, daß sie das selber einschätzen muß. War es ein Suizidversuch? Dann muß das Kind JETZT "behandelt" werden, und dann wäre der KiA der richtige Ansprechpartner, der kann das Nötige in die Wege leiten. Oder war es "nur" ein Hilfeschrei? Dann würde ich auf jeden Fall die Feiertage abwarten. Mein Kind hing auch schon überm Balkongelander, im dritten Stock. Auch sie wollte sich nicht umbringen, sie war "nur" verzweifelt und hilflos. Aber ich war danach wochenlang verunsichert. Was, wenn ich das falsch einschätze und sie nur die nächste Gelegenheit abwartet, sich doch noch umzubringen? Das ist eine Verantwortung, an der man schwer trägt. Auch wenn man sich zu 99% sicher ist, daß das Kind sich eigentlich gar nicht umbringen will. Bis heute ertrage ich keine Kinder in der Nähe des Balkongeländers.

von Strudelteigteilchen am 16.12.2013, 13:24



Antwort auf Beitrag von Schnecke36

Das Problem ist das der KV schwerst psychisch krank ist und seit einiger Zeit im kH behandelt wird nach einem Selbstmordversuch. Der kann mir im mom nicht zur Seite stehen. Ich habe ihn informiert aber ich glaube das war keine gute Idee. Der ist daraufhin total abgestürzt. Ich habe ja eine familienhilfe aber diese ist auch damit überfordert. Ich habe in der Kinderpsychatrie angerufen und die haben gesagt ich soll ein Gespräch mit der Schule führen was dem ganzen Voraus gegangen ist. Sollte er Andeutungen machen das er ja überflüssig wäre oder ähnliches soll ich ihn sofort in die Klinik bringen.

von Schnecke36 am 16.12.2013, 13:18



Antwort auf Beitrag von Schnecke36

Eins fällt mir auf: Du sprichst viel vom KV und dass er dir beistehen sollte/oder nicht könnte. Vergiss den KV mal. Vergiss seinen Absturz. Vergiss seine Selbstmordversuche. Wenn du dich noch immer für ihn verantwortlich fühlst, dann wird das Kind es auch tun. Wie soll ein Kind mit der Verantwortung dafür umgehen, dass sich der Vater umbringen wollte?! Du schuldest jetzt nur eurem Kind und dir selber etwas. Steck da deine Kraft rein. Und hilf dem Kind!

von Pamo am 16.12.2013, 13:23



Antwort auf Beitrag von Pamo

Die Kinder wissen nicht das ihr Vater versucht hat sich umzubringen. Sie wissen nur das es ihm nicht gut geht und er im Krankenhaus ist. Ich habe ja noch 3 weitere Kids und bin schwanger von dem KV. Es ist im Moment nicht gerade leicht für mich. Ich habe hier niemanden keine Eltern Geschwister oder Freunde. Ich versuche alles was mir möglich ist für die Kids zu tun. Ich bin aber so langsam am Ende meiner Kräfte. Danke das du mir noch zusätzlich ein schlechtes Gewissen machst und ich jetzt das Gefühl Habe ich bin schuld an dem ganzen.

von Schnecke36 am 16.12.2013, 13:37



Antwort auf Beitrag von Schnecke36

Warum so defensiv? Glaubst du wirklich, ich will dich verletzen/ beschuldigen/ fertig machen? Du wolltest Rat, ich hab dir meine Meinung gesagt. Gerne gebe ich dir aber auch Kopfstreichler dazu, denn du hast eine ganze Menge zu bewältigen. Alles Gute auch zur Geburt!

von Pamo am 16.12.2013, 13:44



Antwort auf Beitrag von Schnecke36

Also ich würde nicht warten.Gerade weil Du schreibst, das Du mit deiner Kraft am Ende bist-wäre es aus meiner Sicht besser, das Kind erstmal einweisen zu lassen und zwar nicht in die Tagesklinik sonder stationär.vieleicht tut ne Woche Auszeit gut.Dann sind Ferien und ihr könnt in ruhe Weihnachten feiern. Ob man das als Suizid sehen kann-weiß ich nicht.Kann ein 9jähriger die Folge aus dem 1.Stock zu springen wirklich absehehn. Ich hatte so ein Kind in der(glaube 8/9.) Klasse.Versuchte aus der 3.Etage zu springen, ist mit dem Kopf gegen die Mauer gelaufen........Es zog sich über Jahre.Für ihn wäre ein stationärer Aufenthalt besser gewesen, als ambulante Therapie. LG Chrissie LG

von Aprilscherz2000 am 16.12.2013, 16:08



Antwort auf Beitrag von Aprilscherz2000

Ein 9-jähriges Kind weiß zumindest, dass es sich schwer verletzen kann und es ist eindeutig ein Hilferuf!

von mf4 am 16.12.2013, 16:52



Antwort auf Beitrag von Schnecke36

Ich an deiner Stelle würde ihn erstmal zuhause lassen, sind ja eh bald Ferien. Arbeitest du? Wenn ja, würde ich mich auch erstmal krankschreiben und mit ihm zuhause bleiben. Du schreibst nicht, wie lang die Trennung her ist aber als wir uns damals getrennt haben, war mein Kleiner 7J. und auch ihn hat es sehr mitgenommen. Er wollte nicht mehr in die Schule, bzw. wenn er da war ist er wieder nach Hause gelaufen. Er hatte unheimliche Agressionen, vor allem gegen mich, obwohl ich keinerlei Schuld hatte... hat Gegenstände durch die Gegend geworfen, um sich geschlagen, bis er so doll geweint hat, dass er nichts mehr konnte. Ich habe dann die Notbremse gezogen und habe ihn erstmal 3 Wo. von der Schule genommen und habe mit meinem Arbeitgeber gesprochen und bin auch 2-3 Wo. zuhause geblieben (Krankschreibung). Die Zeit hat ihm sehr sehr gut getan, denn er musste nicht mehr funktionieren. Extremst traurig sein und dann noch den Alltag zu bewältigen ist für uns Erwachsene schon schwer, wie soll es da Kindern gehen? Ich habe ihn in der Zeit trauern lassen, ich habe nicht versucht, ihn abzulenken oder Ähnliches. Denn er MUSS dadurch, ansonsten kann er es nicht überwinden. Nach der Zeit zuhause hat er sich berappelt und er ist innerhalb kürzester zeit (so nach ca. 4-6 Mon.) wieder der alte, fröhliche Junge geworden. Vielleicht hilft euch auch erstmal so eine Aus-Zeit? Alles, alles Gute für euch!!

von maryplysch am 16.12.2013, 17:00



Antwort auf Beitrag von Schnecke36

Angst ums Kind kenne ich... meine drohte sich mehrfach den Finger mit der Schere abzuschneiden... würde wahrscheinlich nicht klappen... aber alleine ihr Gedanke war ausreichend das mir der Kinderarzt sofort eine Einweisung für eine psychatrische Behandlung gab und ich bekam sofort einen Termin...

von susafi am 16.12.2013, 21:41



Antwort auf Beitrag von Schnecke36

Psychische Probleme der Eltern vererben sich auf die Kinder. Du musst davon ausgehen, dass Dein Kind psychisch auch nicht belastbar ist. Nicht jeder wird krank, der genetische Vorbelastungen hat. Du musst für einen Ausgleich sorgen und sofort psychologische Unterstützung, damit Dein Kind gar nicht erst krank wird.

von LuciaMay am 20.12.2013, 13:55