Alleinerziehend, na und?

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Alleinerziehend mit 3 Söhnen

Thema: Alleinerziehend mit 3 Söhnen

Hallo in die Runde, gibt es hier ausser mir noch andere, die alleinerziehend sind und ausschließlich Söhne haben? Meine sind 12, fast 9 und 6 Jahre alt und der Vater ist seit einem Jahr ausgezogen. Er hat zwar regelmäßigen Umgang, konzentriert sich aber nur auf sein neues Leben mit seiner jungen, kinderlosen Freundin. Für mein Empfinden trage ich die Verantwortung komplett alleine und merke jetzt manchmal sehr, dass der Vater als männliche Bezugsperson fehlt. Wem geht es ähnlich? Lust auf Austausch? Lg Pondus

von Pondus2003 am 01.06.2012, 21:30



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Hallo, meine Söhne sind 9, 11 und 13. Ich bin AE seit der Kleinste 2 war. Der Vater nimmt die Jungs alle 2 Wochen von Samstag bis Sonntag. Ich muss mich auch um alles alleine kümmern. Hab mich aber dran gewöhnt und würde mir jetzt ein reinreden nicht mehr gefallen lassen. Trotzdem merke ich das den Jungs eine männliche Bezugsperson fehlt. Gerade wo es jetzt mit der Überdosis Testosteron losgeht, seufz. Zwei Kinder Pupertieren nur der Kleine ist noch lieb und ausgeglichen. Ihm hab ich heute "verboten" in die Pubertät zu kommen.;-)))) Er hat mir seufzend zugestimmt nachdem er gerade wieder Krach mit den Brüdern hatte. Lieben Gruss Pinky

von Pinky2 am 01.06.2012, 21:48



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Meinst du der Testosteron-Supergau würde weniger anstrengend sein, wenn es einen Lebenpartner gäbe, bestenfalls der Vater? Ich kenne das nicht, kenne nur Pubertisten die nicht einmal mehr Umgang hatten als es soweit war. Ich hatte nicht das Gefühl, dass einiges schwerer war als wäre ein Vater da. Mit den Pubertisten hatte ich wesentlich weniger Stress als mit meinem einzigen Mädchen (jetzt 9) obwohl man meinen müßte, dass ich als Frau und Mutter da die top Bezugsperson wäre. Sie ist von allen der schwierigste Charakter. Mein ältester Sohn ist 25 und wenn ich meiner Schwiegertochter glauben kann hat ihm eine AE-Mutter nicht geschadet sondern eher genutzt, weil er nichts von dem hat was man als unangenehme Männereigenschaft bezeichnen könnte.

von mf4 am 01.06.2012, 21:57



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Ich habe zwar nicht nur Jungs aber als Mutter von 3 Söhnen und 1 Tochter habe ich festgestellt, dass der Vater in der Hinsicht was männl. Vorbilder oder Bezugsperson in Jungs-Themen angeht nicht fehlte. Bisher war es so, dass meine Jungs auch mit wirklichen Jungs/Männer-Dingen zu mir kamen und zum Vater, dem Onkel oder einem anderen männl. guten Freund z.B. Klischeehaft fällt mir grad Fußball ein, eine Vaterfigur, die mit Jungs kickt... hatten meine Jungs, der Partner war sogar aktiver Fußballer und das Verhältnis zu ihm top. Die Jungs interessierten sich dennoch nie dafür. In welchen Punkten bemerkst du denn, dass ein Mann für die Jungs fehlt? Wenn es regelmäßig Umgang gibt und deine Jungs ihr ganzes Leben mit dem Vater kennen werden sie sicher mit Jungsdingen zu ihm kommen, wenn sie meinen er sei da vertrauenswürdig und ein guter Ratgeber.

von mf4 am 01.06.2012, 21:51



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Ich hatte gestern den ersten grossen Streit mit meinem Ältesten. Da wir sonst ein gutes Verhältnis haben, hat mich das total umgehauen und auch er hat ganz schlecht geschlafen. Thema ist hier vor allem Eifersucht und Konkurrenz und Streit unter den Brüdern. Es fehlt einfach ein zweiter Erwachsener und einer, der auch männlich "tickt". Der Vater ist erstens ja im Alltag nicht da und zweitens vermeidet er auch an den Wochenenden jede ernsthafte Kommunikation mit den Jungs. Das macht mir große Sorgen. Kennt ihr das?

von Pondus2003 am 01.06.2012, 22:04



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Kennt Ihr das ? - Ja schon .... 3 Jungs, ein Mädel. ... wobei bei uns der Daddy auch noch gern kontraproduktiv einwirkt, indem er die Jungs hervorragend gegeneinander ausspielt. Ich wäre glücklich, wenn er jedem Zwist aus dem Weg gehen würde. Jammern hilft nicht - das hält höchstens davon ab, bestmögliche Lösungen zu entwickeln. Was muss, das muss ... wir sind jetzt auch ein gutes Jahr getrennt und inzwischen habe ich glaube ich einen recht guten Draht zu den und mit den Jungs entwickelt. Der der männliche "starke" Part wie man ihn gern hätte, fehlt zwar immer noch aber ich wage mal zu behaupten, dass das auch in "richtigen" Familien nicht selten vorkommt - weil die Partnerschaft angegriffen ist, die Erziehungsstile sich unterscheiden, die Motivation eines oder beider Elternteile fehlt, sich der Entwicklung der Kids "zu stellen" und mitzulernen oder oder oder. Reibereien in der Pubertät sind NORMAL und müssen sein - egal ob AE oder nicht AE. Nimm es nicht persönlich ! Die Kids müssen "üben" sich abzugrenzen / durchzusetzen. Hier knallt es auch öfter mal heftig - und ich habe etwas gebraucht, bis es mich nicht mehr erschreckt hat, wenn sich mein 13-jähriger mit funkelnden Augen und einem wutschnaubenden "NEIN, eben NICHT ! (*Fäuste ball*) " vor mir aufgebaut hat - oder es mich nicht mehr in Sekundenbruchteilen von 0 auf 180 brachte, wenn mein 11-jähriger (völlig andere Type) sich lässig auf der Couch räkelte mit einem grinsenden "Tja, Mama, da schaust Du, das ist halt so, wenn die Kinder in die Pubertät kommen, da mußte jetzt wohl durch ! (*gähn*)" ..... --- Gewitter reinigen die Luft und ... in der Ruhe liegt die Kraft. Und letztlich ... nach einer Weile sind sie wieder die "lieben Kleinen", die man kennt und verstehen manchmal selbst die Welt nicht mehr, was da abgelaufen ist *grins*. Mir hilft in den prickelnden Situationen am meisten das Mantra "Ich bin ok - Du bist ok - aber DAS müssen wir jetzt ausdiskutieren !" - einatmen - ausatmen - dran denken, dass sie erwachsen werden wollen und sollen - und versuchen, sie entsprechend zu behandeln, statt am Bild vom 6-jährigen "trotzigen Rotzlöffel" festzuhalten. Bislang funktioniert es ganz gut. Mal sehen, was uns noch erwartet ... LG !

von Ikmam am 02.06.2012, 01:42



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Das alles hat mit AE nichts zu tun und ein Mann an der Seite der Mutter ändert daran nichts. Alles andere kann man sich einreden... stimmt aber nicht. So wie Ikmam schon schrieb... der Stress kommt und geht.

von mf4 am 02.06.2012, 08:03



Antwort auf Beitrag von Pondus2003

Ich habe einen Sohn (11) und eine Tochter (fast 16) und merke auch, daß dem Sohn die Vaterfigur fehlt. Ich bemühe mich, im Alternativen anzubieten - Trainer, Lehrer, Erzieher - aber es ist und bleibt unzureichend. Er kommt jetzt in die Pubertät, und wir tun uns beide schwer. Kontakt zum Vater ist sehr sporadisch, weil er im Ausland lebt. Etwa einmal die Woche telefonisch - wobei der Vater leider das Talent hat, immer dann anzurufen, wenn der Sohn ein Punktspiel hat - und ein bis zwei Mal im Jahr persönlich. Zum Mädchen-Jungen-Pubertäts-Vergleich: Ich finde den Jungen nicht unbedingt "schwerer" oder "anstrengender", aber schon belastender. Natürlich bin ich mit meiner Tochter auch aneinandergerasselt, und ich hätte sie gerne mal zum Mond geschossen. Aber irgendwie wußte ich doch immer so ungefähr, was in ihrem Kopf abläuft. Bei meinem Sohn tu ich mir da schwerer, und das finde ich auf eine neue Art anstrengend. Ich vermute, daß es auch für ihn anstrengend ist - weil er ja keinen zu Hause hat, der mal "Kenne ich, ist nicht schlimm!" zu ihm sagt oder auch mal zu mir sagt: "Laß den Jungen in Ruhe - ich kenne das, was gerade in seinem Kopf stattfindet, und es ist okay!" Für meinen Sohn ist es sicher nochmal "schlimmer", weil er einer geballten weiblichen Übermacht gegenüber steht. Das hat dann auch nicht unbedingt damit zu tun, daß jemand mit dem Jungen Fußballspielen geht. Eher damit, daß man sieht, wie ein Mann mit sich und seinem "Mann-Sein" umgeht. Hmm, schwer zu sagen, eben weil es so wenig "handfest" ist.

von Strudelteigteilchen am 02.06.2012, 08:05



Antwort auf Beitrag von Strudelteigteilchen

Ich kenne bisher nur männliche Pubertisten und bin gespannt, wie es mit einem Mädchen ist. Sie ist erst 9 und noch sehr kindlich und wenn sie so ein spätes Mädchen wird wie ich es war dauert das alles noch.

von mf4 am 02.06.2012, 09:17



Antwort auf Beitrag von Strudelteigteilchen

Hallo, das ist genau das, was ich meine. Ich schreibe später noch was, muss jetzt zum Fußballspiel meines Ältesten...&430;

von Pondus2003 am 02.06.2012, 11:20