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Strattera, Ritalin...wer hat Erfahrungen?

Thema: Strattera, Ritalin...wer hat Erfahrungen?

Unsere Kinderärztin hat uns kürzlich auf meine relativ verzweifelte Nachfrage ans Herz gelegt, uns mit der Gabe eines Medikaments anzufreunden...(früher oder später) Nachdem Kind 2 (5) das dritte Mal innerhalb kurzer Zeit nach einem Unfall "aus dem Nichts heraus" genäht werden musste, hab ich verzweifelt bei der Ärztin angerufen... Ich mache mir einfach Sorgen, dass mal wirklich etwas Schlimmes passiert, da es ihm so unglaublich schwer fällt, ruhig zu halten. Er schafft es, mitten beim Essen vom Stuhl zu fallen und sich böse weh zu tun. Er sitzt/steht keine Sekunde ruhig, kann nicht einmal normal von A nach B laufen, sondern NUR rennen(!). Er hat offensichtlich auch keine (gute) Körperspannung/-beherrschung und es fällt ihm schwer, seine Bewegungen vernünftig zu koordinieren. Neben anderen Problemen (ich habe hier schon berichtet, aber das würde jetzt alles zu weit führen) ist das für mich momentan das Schlimmste... Höhepunkt war letzte Woche im Kindergarten ein 3-fach-Unfall (3 Unfälle an einem Tag, von denen 2 GERADE SO gut gingen....). Ich hab mittlerweile schlaflose Nächte deshalb und würde - glaube ich - alle Nebenwirkungen in Kauf nehmen, so lang ich nur nicht mehr um ihn bangen muss. Bei seinem "Verhalten" kann ihn auch eine NOCH so gute Aufsicht im Kindergarten nicht mehr schützen......... Daher meine Frage: mit welchen Medikamenten habt Ihr gute Erfahrungen gemacht? Ich würde gerne zunächst etwas Homöopathisches oder Pflanzliches probieren, wäre aber auch anderen Medikamenten gegenüber nicht abgeneigt. Ich KANN irgendwie nicht mehr... An die Schulzeit darf ich gar nicht denken.... Lieben Dank

von Butterflocke am 23.04.2012, 16:51



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pn

Mitglied inaktiv - 23.04.2012, 17:03



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Du auch..., Danke:-)

von Butterflocke am 23.04.2012, 17:12



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Hat er schon Ergotherapie bekommen. Eine Sportart in der er Körperbeherrschung und -Disziplin lernt kann hilfreich sein. Taekwondo oder ähnliches. Extrem auf Ernährung achten. In vielen Lebensmitteln sind Farbstoffe auf die sensible Kinder stark reagieren. Eine geregelter Tagesablauf mit Ritualen. Zur möglichst immer gleichen Zeit aufstehen, Essen, Nachmittagstätigkeit, Abendessen, Bettgehen. Aufgedrehte Kinder brauchen Ruhezeiten um Runterzukommen. Für mich hört sich das nach extrem gestörtem Körpergefühl an. Nicht nach ADHS. Also vor Medikamentengabe besser einen Arzt zu viel aufsuchen.

von anbin39 am 23.04.2012, 17:15



Antwort auf Beitrag von anbin39

Er bekommt Ergotherapie und Heilpädagogik...und nach meiner ganz bescheidenen Meinung KANN das (viell. liegt´s an den Therapeuten, sorry) nichts bringen. Ich möchte nicht respektlos erscheinen, daher werde ich weitere Bemerkungen über die Ergo - die ja auch nur meiner subjektiven Empfindung entsprechen - unterlassen.... Feste Rituale gibt es, obwohl unser Leben insgesamt eher stressig ist... Was die Ernährung betrifft, so achte ich extrem darauf, dass er solche mistigen Zusatzstoffe nicht erwischt. Ich versuche, nur im Bioladen zu kaufen...ob nun sinnvoll oder nicht. Allerdings kann ich den sch.... Fraß, der im Kindergarten angeboten wird, nicht verhindern....... Eine Sportart ist eine gute Idee. Hab ich auch schon überlegt, und zwar STATT Ergo..., aber welche...? Da war ich mir bisher sehr unsicher....

von Butterflocke am 23.04.2012, 17:22



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"Eine Sportart ist eine gute Idee. Hab ich auch schon überlegt, und zwar STATT Ergo..., aber welche...?" Judo.

von montpelle am 23.04.2012, 17:53



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käme heilpädagogisches Reiten / Voltigieren (auch in dem Alter möglich) in Frage.

von like am 23.04.2012, 17:54



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Mein Sohn hatte von Strattera starke Nebenwirkungen. Bei einem Kind aus seiner KiTa, hat es dagegen "Wunder" gewirkt. Seit 3 Monaten macht mein Sohn heilpädagogisches Reiten, wobei er das Drumrum nicht spannend findet, sondern nur auf`s Pferd möchte. Na mal schauen, wie das noch wird. Mein Sohn bekommt jetzt 2 andere Medikamente, die relativ gut wirken.

von Tanny_2502 am 23.04.2012, 17:57



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WingTsun. Hilft hier ungemein. Judo hat er zuvor gemacht und das ging so lange gut bis es um Wettkämpfe ging. Da kam es zum Einbruch.

von Gucci75 am 23.04.2012, 18:06



Antwort auf Beitrag von anbin39

erst mal alle anderen möglichkeiten ausschöpfen. ein sport der leistung und disziplin erfordert ist manchmal völlig ausreichend (wenn auch anstrengend für muttern) du müßtest mein kind mal in trainingsfreier zeit erleben, das ist genau der gleiche wildfang. wenn er sein training hat ist alles gut. in schule wie im alltag. das problem ist nur die richtige sportart zu finden, wobei taekwondo nicht das verkehrteste ist. aber das weißt du als mutter ja selbst am besten, also für was das kind gechaffen ist.

Mitglied inaktiv - 23.04.2012, 18:17



Antwort auf Beitrag von Gucci75

WingTsun macht mein großer seit 5 jahren. leider beschränkt sich das training nur auf 1 mal wöchentlich 1 stunde. dennoch, es ist find ich die beste alternative zu jeden kampfsport (ist ja auch eine kampfkunst, sagt der sohn) und anlegen will ich mich mit ihm nicht mehr:)

Mitglied inaktiv - 23.04.2012, 18:19



Antwort auf Beitrag von Butterflocke

der trainer meines aufgedrehten kindes meinte mal, dass man sich das ergogedöns schenken kann, wenn das kind stattdessen turnt. naja, er braucht mehr jungs und macht daher natürlich werbung. zum turnen hätte er jetzt das richtige alter, aber es ist eben nicht jedes kind geeignet. im sommer fing ein junge in der gruppe an, der sich wirklich problematisch benahm. der war meiner meinung nach auch nicht beweglich genug für diesen sport, geschweige denn konzentriert. der war teileise wirklich gewalttätig. jetzt, nach 6 monaten training ist er wie ausgewechselt. das war wirklich ein wunder bei dem. hat auch schon die ersten platzierungen bekommen (was mein kind wieder nicht so prickelnd findet *g*)

Mitglied inaktiv - 23.04.2012, 18:24



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Hier findet das Training zweimal in der Woche für 1 Stunde statt. Und es ist in der Tat die beste Alternative. Außerdem gibt es keine Wettkämpfe sondern Prüfungen (und selbst die sind nicht Pflicht). Das macht für meinen einen ernormen Unterschied. Du siehst, der Tisch würde sich hier mehr als heimisch fühlen. WingTsun-Gespräche gibt es hier auf jeden Fall :-)

von Gucci75 am 23.04.2012, 18:28



Antwort auf Beitrag von Butterflocke

Auch eine Möglichkeit.

von anbin39 am 23.04.2012, 19:18



Antwort auf Beitrag von Butterflocke

Probiert doch (statt der Ergo?) mal psycho-motorisches Turnen aus. Hier wird auch von Motopäden auf die Kinder eingegangen und das in kleinen Gruppen mit ca. 6 Kindern in einer Altersgruppe. Macht meinem Sohn nach kleinen Anfangsschwierigkeiten tierisch viel Spaß, weil die Leute sich wirklich immer wieder etwas Neues einfallen lassen: sie bauen Rutschen aus Matten, springen vom Klettergerüst in verschiedenen Höhen, testen aus, wie lange sie sich selbst am Reck halten können, turnen mit Taschenlampen im Dunkeln usw. Finde ich richtig gut! Mein Sohn macht dort aufgrund einer Schiel-OP vor zwei Jahren mit, da er das räumliche Sehen noch komplett erlernen musste. Aber es sind auch einige Kinder in der Gruppe, die eher unkonzentriert sind oder halt einfach "über-aktiv". Vielleicht probiert Ihr das mal aus? LG

von tweenky am 23.04.2012, 18:35



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...für die vielen Ratschläge. Ich denke, dass ich die Ergo wirklich bald ersetzen werde. Wodurch, weiß ich noch nicht... Ansonsten bleibt wohl nur die Hoffnung, dass er weiterhin mit einem "blauen Auge" davonkommt.

von Butterflocke am 23.04.2012, 21:45



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mein Sohn war ja auch lange in Ergo, gebracht hat es nicht viel. Es waren glaube ich zwei Jahre. Danach konnte er zwar phänomenal gut malen, aber von Ruhe und sowas keine Spur. Damals war er auch fünf. Er kam dann mit sechs in einen heilpädagogischen Kindergarten, der ihm sehr gut tat, er wurde dann auch ruhiger. Bei uns stand auch immer wieder Medikinet im Raum... die einen sagten, geben. Die nächsten wieder nicht. Der HPK sagte: auf gar keinen Fall, die Integrationsschule danach sagte, sie unterrichten ihn nicht weiter, wenn er nicht medikamentös eingestellt wird - steht sogar im Halbjahreszeugnis der ersten Klasse. Dann sind wir umgezogen. Ich hab das in diversen Foren hier schon ausführlich geschrieben. Auch hier bin ich noch mal zum Psychologen und habe meinen Sohn auf ADHS, die Diagnose, die wir aus Muc mitgebracht hatten, testen lassen. Er bekam den Status NICHT. Vor einiger Zeit habe ich mir aufgrund diverser Vorfälle "eingebildet", ich müsste doch mit Medikinet anfangen. Sämtliche Arzttermine standen - und wir sind nicht hin. Es schwankt hier, kann man so sagen. Es kommen zwar immer mal Beschwerden aus der Schule, in letzter Zeit mal wieder öfter, aber ist man dann im Elterngespräch, sieht man hier keinen Bedarf für ein Medikament. ICH ehrlich gesagt auch nicht wirklich. Mein Sohn macht inzwischen viel Sport. Nein, das geht nicht von mir aus. Er spielt seit einem Jahr Baseball, da hatte ich ihn auch angemeldet. Fußball hat er sich reingeschummelt... Judo ebenfalls, hat zwei Wochen gedauert, bis ich das mitbekommen habe. Das macht er inzwischen nicht mehr. Jetzt geht er einmal die Woche in einer Kletterhalle zum klettern und DAS findet er richtig geil. Das Geniale an der SAche ist, dass er das mit seinem (autistischen) Freund macht. Dieser hat eine Einzelfallhelferin. Da der Freund meines Sohnes aber NIE mit einem anderen alleine wohin geht, genau DAS aber von der EFH gefördert werden soll, hat man den Kompromiss geschlossen, den besten Freund mitzunehmen, und das ist eben mein Sohn. Für beide Kinder ist das Klasse, da dieser Sport sie auch noch zusammen schweißt, da sie zum Teil auf den Anderen achten müssen. Auch taugt die EFH meinem Sohn irgendwie sehr, obwohl sie ja für IHN gar nicht zuständig ist, aber er zieht unheimlich viel Gutes aus diesem einen Nachmittag in der Woche und kommt jedesmal freudestrahlend und superentspannt wieder zurück. Außerdem habe ich hier gemerkt, dass es sehr wohl auch was damit zu tun hat, wie das Umfeld reagiert. Für die Meisten hier ist mein Sohn ein total normales, fröhliches Kind. Seine kleinen Defizite, die er hat (nicht verlieren können, an sich selbst zweifeln) werden hier sehr gut aufgefangen, von allen. Wenn Medikament, egal welches, würde ich auf jeden FAll erst Rücksprache mit einem richtigen Arzt, richtig hier Psychologe oder Klinik, halten. Auch bei pflanzlichen Mitteln, die den "Zustand" eh erstmal verschlimmern können. Und Du, mein Sohn hatte schon die unglaublichsten Unfälle und Verletzungen und Krankheiten, ich hab immer das Gefühl, er hat am Tag mind. 10 Schutzengel im Einsatz!

von Holzkohle am 23.04.2012, 22:06



Antwort auf Beitrag von Holzkohle

Meine Söhne nehmen beide seit kurz vor Weihnachten Medikinet, und ich muss sagen, damit sehe ich direkt wieder Land! Es hat sich hier um Einiges gebessert, und ich sehe auch ganz klar, wenn einer der beiden das Medikament mal vergessen hat, in der Schule einzunehmen. Vorher hatte ich auch sehr vieles durch, Ergo, Psychomotorik, drei Monate in der Tagesklinik etc. Ich weiß also, wovon ich rede. LG Christine

von Christine-HH am 23.04.2012, 22:13



Antwort auf Beitrag von Christine-HH

Bevor solche heftigen Medikamente gegeben werden, sollte auf jeden Fall ein Bluttest gemacht werden. Durch eine einfache Untersuchung lässt sich eine echte Hyperaktivität nachweisen. Nur dann hat man die Sicherheit, daß die Medis helfen und nicht einfach nur ein Kind vernebeln, wie es leider ganz oft passiert.

von Sally_98 am 23.04.2012, 23:05



Antwort auf Beitrag von Sally_98

nachweisen ließe, dann würden auch nicht so viele Kinder einfach mal eben medis bekommen. Leider GIBT ES DAS NICHT!!!!! Meiner bekommt den Wirkstoff MPH (Ritalin, Medikinet usw.) es ist auch der wirkstoff der 1. wahl, normalerweise wird erst auf Strattera umgestiegen wenn MPH nicht bei dem Kind anschlägt. Sport ist übrigens immer gut :-) egal welcher hauptsache er macht dem Kind Spaß.

von Luni2701 am 24.04.2012, 14:08



Antwort auf Beitrag von Butterflocke

Mein Mittlerer bekommt momentan Concerta 36 aufgrund der längeren Wirkzeit, so daß seine Therapien mit abgedeckt sind zeitlich ( wegs der Aufnahmefähigkeit und Konzentration). Im Vorfeld hab ich mich sehr schwer getan damit, so daß ich ihn letztes Jahr nochmals (zu alle dem, was schon untersucht war) von einem überwiegend homöopatisch behandelnden Kinderpsychologen- und Psychotherapeuten habe durchchecken lassen. Er meinte, mein Sohn wäre eins der ca. 3% seiner jungen Patienten, wo sogar er MPH empfehlen würde, allerdings unter der Auflage, alle 3 Monate ein Gespräch, Untersuchung, EKG, Blut abnehmen etc. und nach spätestens 2 Jahren schaun, ob es überhaupt noch notwendig ist. Therapeutisch was Mototherapie usw. angeht, ist mein Sohn schon vorher abgedeckt gewesen und auch weiterhin. Allerdings muß ich dazu sagen, daß mein Sohn nicht nur ADHS hat. Ein Versuch 2009 seitens unserer Kinder- und Jugendpsychiatrie mit Strattera ging total in die Hose, mein Sohn bekam davon eine Depression und starke Aggressionen, so daß er eine Gefahr für sich und andere darstellte und mit Dipiperon behandelt werden mußte, danach hab ich jegliches Medikament verweigert für ihn und hätte der oben genannte Arzt nicht zu Concerta geraten, würde er es nicht nehmen. Ich muß aber sagen, schulisch hat Kind Sprünge um 2 Noten gemacht und die LRS-Therapie kann er auch endlich machen (vorher ging gar nichts) und er hat weniger kleine Unfälle ( ständig war was, hier ein Loch im Kopf, da ne Prellung etc.)

von Dreierbande am 24.04.2012, 07:38



Antwort auf Beitrag von Butterflocke

also solche Medis würde ich nur nach ausgiebiger Testung bei einem erfahreren Kinderpsychater machen... Hat das Kind tatsächlich ADS sind diese Medis ein Segen...bzw können ein Segen sein. ICh spreche aus persönlicher Erfahrung, ich selbst habe ADS....und Kind auch (beide ohne H also Träumer...) Wenn du etwas wissen willst kannst du mir gerne eine PN schicken... Es bedarf aber einer Umfassenden Testung um eine Diagnos zu bekommen und eigentlich sollten erst KInder ab 6 Jahren Medikamentös eingestellt werden...

von wickiemama am 24.04.2012, 15:14