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Nachhilfe für Azubis Wer hat schuld?

Thema: Nachhilfe für Azubis Wer hat schuld?

Ihr habt das sicher auch mit in der Presse verfolgt. Jeder fünfte Auszubildene soll nicht reif für die Ausbildung sein, jeder zweite Auszubildene ( der Einfachheit halber schreibe ich geschlechtsneutral) Nachhilfe benötigen. Wer hat da jetzt schuld? Der dusselige Auszubildene? Das Elternhaus ( das nicht für gut funktionierende Azubis sorgt, aus welchen Gründen auch immer) Die Betriebe, die so erklären wollen, das sie gar nicht mehr ausbilden, weil die "Jugend" von heute nicht fähig ist. Was ist es also? Und wie denkt ihr für die Zukunft Eurer Kinder? Grüße

Mitglied inaktiv - 09.04.2010, 11:42



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man berichtete aber auch, daß es nicht nur an schlechtem lesen, schreiben etc läge, sondern daran, daß sie youngsters unpünktlich und nicht teamfähig seien. kann man da nachhelfen, wenn das von den eltern verpasst wurde und das wurde verpasst, wenn es denn so ist.

Mitglied inaktiv - 09.04.2010, 11:48



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also, ich hab mir vor lichtjahren, als ich noch eine junge, hübsche lernschwester war und von bösen drachen ü30 über die gänge gejagt wurde, mal NIE so bösartig zu werden. mittlerweile brauchen 90% aller schwesternschülerinnen regelmäßig einen tritt in den hintern (die sind heute nur noch jung, nicht mehr hübsch und teilweise sehr ungepflegt, oder laufen wie prostituierte rum). ich hasse es dienst mit schülern zu haben, ich mach mein ding dann lieber gleich alleine. es sind nicht alle so, aber manchmal erschleicht mich das gefühl, die lernen den beruf, weil sie nichts anderes gefunden haben.

Mitglied inaktiv - 09.04.2010, 11:52



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Also ich glaub, das ist wirklich so, und liegt vermutlich am Elternhaus. Habe selbst beruflich mit der "Generation Harz 4" viel zu tun, und wundere mich doch immer wieder, wie lebensuntüchtig man sein kann, wenn man unser Schulsystem verlässt.

Mitglied inaktiv - 09.04.2010, 11:53



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Ich hatte das mit Zivis gehabt und mir gesagt: Okay, die sind nicht wirklich freiwillig bei mir, junge Männer, die teilweise echte probleme hatten, von einer Frau geführt zu werden. Praktikanten, also die, die wirklich freiwillig da waren, waren dann das Gegenteil, selbstständig, kritisch (ein bissel "Gegenwehr" ist ja auch okay) pünktlich und zuverlässig. Leider blieben die Zivis immer länger als die Praktikanten.... Aber ist es wirklich so, das in so vielen Elternhäusern nicht mehr Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit und Höflichkeit gelehrt wird? ich weiß nicht, die meisten Familien im RL sind in meiner Umgebung darauf erpicht, ihre Kinder gut zu erziehen und ich denke auch hier sind diese Ansätze oft vertreten.

Mitglied inaktiv - 09.04.2010, 11:56



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wir hatten unlängst eine fos-praktikantin die die stelle zugeteilt bekam. ich hätte sie gerne mal so richtig getreten. mir ist klar, dass einem mädchen, das mit dem beruf eigentlich nichts zu tun haben will, das arbeiten bei uns keinen spaß macht. ABER, ich mußte auch unspaßige dinge tun in der ausbildung. und die olle war auf eine gute note angewiesen, sonst wäre sie von der schule geflogen. da ich zum glück KEIN mentor bin, hat sie eine "gnaden" zwei bekommen. von mir hätte es eine 5 gegeben. die war unter aller sau, saß nur im schwesternzimmer und hat gegrinst, egal wie drausen der bär gesteppt hat. wenn man sie anwies dinge zu tun, erhielt man die antwort "nee, kann ich nicht!" sogar unser stationsarzt hatte die faxen von der dicke, weil sie ihren stuhl nicht mal zur visite verlies.

Mitglied inaktiv - 09.04.2010, 12:01



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Oder fallen nur die negativen Fälle so auf? Ich hab keine Ahnung, ob meine Mädels studieren oder normal eine Ausbildung machen, aber wenn gar nicht mehr ausgebildet wird ( oder immer weniger), dann bekommen sie vielleicht auch keine Stelle, egal wieviel Mühe ich mir mache. Natürlich gibts die "Luschen", klar, aber es gibt auch gute junge Leute. Die Belastbarkeit und das selber denken wird weniger, aber woher kommt das? Grüße

Mitglied inaktiv - 09.04.2010, 12:07



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Ich finde die größte Schuld sollte man den Lehrlinge geben. Denn die meisten denken sie bekommen alles im Schoss geflogen. Das man dafür, was machen muss, ist bei einige leider nicht angekommen. Klar gibt es auch bei den Eltern den Schuldigen zu finden. Wenn sie ihnen das larifari Leben vor leben. Aber wer wirklich arbeiten möchte, der kämpft sich durch und zeigt durch gute Noten, durch Teamarbeit und durch gute Leistung, dass man den Job wirklich möchte. Ich kann von mir sprechen. Ich hatte es nicht leicht gehabt. Warum, weil ich chronisch Rückenbeschwerden habe. Und keine Firma sich das zu getraut hatte. Durch mein durchboxen habe ich eine Lehrstelle damals bekommen und war jemand gewesen, die a kaum krank war und b gezeigt hat das man auch mit einer Behinderung, was leisten kann. LG Claudia

Mitglied inaktiv - 09.04.2010, 12:10



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Aber die, die anders sind, gehen entweder gleich studieren (und fallen für unseren wenig gut bezahlten Job mit zweifelhaften Arbeitszeiten weg) oder man muss sie mit der Lupe suchen.

Mitglied inaktiv - 09.04.2010, 12:10



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in, sind nicht alle so. ich denke bei der fos-praktikantin war es einfach die tatsache, dass das mädel eben eher verwöhnt, als vernachlässigt wurde. dann wird heute doch jedes kind aufs gymnasium gezwungen, aber keiner der kinder kennt wirkliche arbeit, oder arbeiten "sehen". kann auch ein grund sein. ich denke nicht, dass es zwingend immer die hartz-generation sein muß. die schere klafft halt und die perlen liegen irgendwo zwischen "hartz4" und "akademiker"-erziehung. also kinder aus dem durchschnittsmittelstandfamilien, die immer weniger werden. so, jetzt muß ich aber.

Mitglied inaktiv - 09.04.2010, 12:10



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Ja, das kann sein... Die, die etwas mehr drauf haben, gehen studieren ( und manche sind dann auch sehr weit weg vom Leben) .

Mitglied inaktiv - 09.04.2010, 12:11



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ich auch, muss die Kinder von ihrer Bildungseinrichtung abholen.

Mitglied inaktiv - 09.04.2010, 12:12



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würde ich Abitur machen und direkt studieren. Denn auch wenn man Behindert ist, bekommt man als Studierter bessere Chancen, als wenn man über eine Lehre das versucht. LG Claudia

Mitglied inaktiv - 09.04.2010, 12:13



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Hallo, ich glaube, über "Schuld" kann man da nicht sprechen. Es sind die Lebensumstände, die manche Jugendliche dazu bringen, so zu sein, wie sie sind. Wenn sie "gelernt" haben, dass ihnen keine Konsequenzen drohen, wenn sie zu spät kommen, unhöflich sind, lügen, etc., dann werden sie auch nichts daran ändern, da dieses Masche bequemer ist. Schule, Elternhaus und Betrieb müssen zusammenarbeiten. Es bringt nichts, wenn Institution A etwas verhängt und Institution B sagt: "Och, schon ok... lass mal, ich halt meinen Kopf schon dafür hin... das musst du nicht machen." Die Jugendlichen merken sehr schnell, bei wem sie was machen können. Es sollten aber nicht nur Konsequenzen auf negative Handlungen erfolgen, sondern v. a. positive Verstärkung auf positives Verhalten! Das motiviert die Jugendlichen viel mehr. Ich habe gemerkt, wenn man ihnen (angemessene) Verantwortung überträgt, die sie oft erstmals gar nicht übernehmen wollen, weil sie es sich selbst nicht zutrauen, es aber dann doch (mit etwas Hilfe) schaffen, motiviert sie ungemein. Ich hab schon viele Jugendliche erlebt, die aus "hoffnungslosen Fällen" ein ganz patenter Azubi geworden sind. Manche brauchen ihre Zeit, richtig. Und manche brauchen auch mehrere Anläufe und auch mal einen Rausschmiss, eine Abmahnung oder einen Schulabbruch. Was mich dann immer tröstet, ist, wenn man nach 10 Jahren ehemalige Azubis/Schüler wieder beim Einkaufen trifft und sie so sinngemäß sagen: "Damals hab ich nicht kapiert, warum Sie manchmal so waren, aber im Nachhinein hab ich viel verstanden... - ich hab jetzt einen Job bei XY und mir macht es Spaß!" (Und sowas hört man manchmal von Leuten, die gerade mal so durch die Prüfung gekommen sind und alle 3 Kreuze machten, als sie endlich die Ausbildung/Schule verließen). Manche müssen eben das in späterem Alter nachholen, was sie in ihrer Kindheit/Jugend nicht vermittelt bekommen haben. Ich rate Betrieben immer dazu, die Leute, wenn möglich, zum Praktikum (längeres Praktikum) einzuladen. Dort sieht man sehr schnell, ob jemand willig ist und nur kleine Probleme hat, einfach nen starken Chef braucht, der ihm zeigt, wo es lang geht, oder vielleicht einfach noch nicht so weit für die Berufswelt ist. Ich verstehe aber auch die Betriebe, die keine Zeit/Lust haben, so viele Leute "auszuprobieren". Das kostet auch Zeit, Geld und Personal. Ich habe zu sehr vielen Ausbildungsplätzen Kontakt und viele Betriebe jammern, dass die Azubis immer schlechter (fachlich und menschlich) werden. Ich sag mal, 85 - 90% aller Jugendlichen, die ich so betreut habe, gehen den Weg, der richtig für sie und die Gesellschaft ist - ich glaube, alle "hinzukriegen" ist ein schöner Wunsch... LG, Cel

Mitglied inaktiv - 09.04.2010, 12:14



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Weil Studenten natürlich alle doll viel disziplinierter sind als Azubis.....

Mitglied inaktiv - 09.04.2010, 12:22



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Kann ich nicht beurteilen. war auch nicht Thema.

Mitglied inaktiv - 09.04.2010, 12:23



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Also, auch, wenn ich dafür jetzt nen Orden kriege Aber wieso kriegt eine, bloß, weil sie "auf die Note angewiesen ist", eine zwei trotz nachweislicher akuter Motivationsinsuffizienz?? Ist das nicht möglicherweise Teil des Problems, dass das vorher schon ne ganze Menge Leute genauso gehandhabt haben, bloß um Madame loszuwerden? Und sie hat daraus die für sie richtige Lehre gezogen: wozu anstrengen? Geht doch auch so! Viele Grüße Susanne

Mitglied inaktiv - 09.04.2010, 12:24



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Les ich einen anderen Thread? Du brachtest das Argument, daß die "Guten" zur Uni gehen. Das sehe ich anders. Die "Faulen" (das sind ja meistens nicht mal die "Dummen") eher zur Uni gehen als eine Ausbildung machen. Bei der Ausbildung muß man nämlich gleich reinhauen - an der Uni hat man noch ein paar Jahre "Freiheit".

Mitglied inaktiv - 09.04.2010, 12:31



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Und wo sind sie dann, die Guten? Wenn sie nicht in Ausbildung sind und auch nicht an der Uni? Oder gibt es die nicht?

Mitglied inaktiv - 09.04.2010, 12:34



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meine ist ne gute. pünktlich isse, immer im pulk also team, höflich isse auch, also zumindest habe ich es ihr beigebracht, manieren hat sie auch. ich würde es unterstützen, wenn sie studiert, aber die darf auch eine ausbildung machen. solche und solche.

Mitglied inaktiv - 09.04.2010, 12:36



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Vielleicht ein paar da und ein paar dort?

Mitglied inaktiv - 09.04.2010, 12:38



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Ich würde jetzt sagen, die Schule hat nicht alles getan, um die Kinder auf das Berufsleben vorzubereiten. Es wird kaum mehr wiederholt, sämtliche Themen nur noch angeschnitten und zum nächsten Thema gewechselt, bevor der Stoff sich verfestigen kann. Trotzdem gibt es genug Auszubildende, die den Anforderungen gewachsen sind. Die Beispiele, die immer von den ach so ausbildungswilligen Firmen gebracht werden, kann man nicht verallgemeinern. Manche Jugendliche brauchen eben eine bessere Vorbereitung und da wo das Elternhaus nicht helfen kann, sollte der Staat eingreifen.

Mitglied inaktiv - 09.04.2010, 12:21



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Richtig, die Lehrpläne gehören teilweise entrümpelt. Ich finde auch, in einigen Lehrplänen steht viel drinnen, das man nicht mehr wissen muss, bzw. irgendwie unnütz ist. Es wird auch viel angepasst, aber so eine Reform dauert einfach sehr lange. Da hängt unheimlich viel dran, es müssen neue Methoden etc. als Versuch laufen usw.. Bis dann was "durch" ist, ist es manchmal schon wieder fast "out". Ich überlege immer, ob wirklich der Staat die Verantwortung tragen muss. Muss ich als Eltern nicht in 1. Linie SELBST für meine Kinder geradestehen und sie zu "gesellschaftlich brauchbaren" Menschen erziehen? Ist es so einfach zu fordern: Wenn die Eltern es nicht leisten (können), muss es der Staat machen? Ich finde, der Staat sollte das Elternhaus unterstützen, aber Priorität haben doch bei Kindeserziehung die Eltern. Wenn ich nicht fähig bin, mein Kind zu erziehen, weil ich z. B. selbst wenig Werte vermittelt bekommen habe etc. (wenige Gründe ausgenommen), dann sollte ich es lassen, Kinder zu bekommen - meine Meinung. LG, Cel

Mitglied inaktiv - 09.04.2010, 12:29



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Das Problem bei der Einstellung ist: Die Strafe bekommen nicht die, die es verbockt haben, sondern deren Kinder. Ich bin ja in der Erziehung großer Fan von Konsequenzen. Aber Konsequenzen nützen genau gar nichts, wenn sie jemand anders treffen. Wenn Fumi vor lauter Telefonieren die Nudeln anbrennen läßt und Temi dann kein Abendessen bekommt - wer trägt dann die Folgen wessen Handelns? Richitg: Fumi hat es verbockt, Temi trägt die Folgen. Was mache ich also als Mutter? Ich koche noch eine Ladung Nudeln. So ist es doch auch mit dem Staat und der Kindererziehung. Natürlich SOLLTEN die Eltern das hinbekommen. Aber wenn sie es nicht hinbekommen, wer leidet denn darunter? Die Eltern doch nicht, sondern die Kinder. (Und - das sollte man nicht vernachlässigen - im Endeffekt auch der Staat, der statt Steuerzahlern Hartzler bekommt.) Also MUSS der Staat eingreifen. Aus Eigeninteresse (Stichwort Steuerzahler) - aber auch, weil die Kinder nichts dafür können, wenn die Eltern unfähig sind. Deswegen ist die Schuldfrage m.E. einfach nur doof und unpassend. Es stellt sich die Frage nach der VERANTWORTUNG, nicht nach der SCHULD. Und der Staat hat da eine Verantwortung - Schluß, aus Ende. Gruß, Elisabeth.

Mitglied inaktiv - 09.04.2010, 12:37



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... Warum kochst DU neue Nudeln, wenn Fumi sie anbrennen lässt? Lass doch Fumi neue kochen und zieh ihr das Geld für die angebrannten vom Taschengeld ab. Somit spürt sie auch die Konsequenz. Soll sie doch Ärger mit dem Bruder bekommen, der warten muss. Sie hat es doch auch verbockt ;-) (Ich hoffe ja, dass Temi auch mal Nudeln kochen muss...) LG, Cel

Mitglied inaktiv - 09.04.2010, 12:44



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Was das Problem mit den unfähigen Eltern natürlich stante pede löst.....

Mitglied inaktiv - 09.04.2010, 12:46



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Richtig!

Mitglied inaktiv - 09.04.2010, 12:54



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Liegt es vielelicht auch daran, das die jeweiligen Entwicklungsphasen immer länger werden. Ich meine jetzt insbesondere die Jugendphase, die teilweise ja schon deutlich bis weit nach dem 25. Lebensjahr geht ( spätere Entscheidung auch für Kinder) Und aus dem Grund sind 17oder 18 jährige tatsächlich noch nicht ausbildungsreif, was ja ein Widerspruch wäre gegen Abi mit 18. Grüße, jetzt gibts Mittag

Mitglied inaktiv - 09.04.2010, 12:44



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Ich denke, einen wesentlichen Teil zu dieser erschreckenden Lage, hat auch das Schulsystem beigetragen. Oder besser gesagt, einige Lehrer. Auf keinen Fall meine ich ALLE Lehrer. Es gibt aber, wie in jedem Beruf, die Schüler regelrecht das Lernen verleiden. Wenn dann ein Schüler eine schwache Persönlichkeit, ein weniger gutes oder gar ein vernachlässigendes Elternhaus hat, dann ist der Weg relativ vorgezeichnet. Das Schulsystem / die Lehrer können nicht für alles verantwortlich gemacht werden, aber sie tragen auch ein großes Stück Mitverantwortung. In der Schule meiner Tochter, damals auch bei meinem nun erwachsenen Sohn, haben bzw. hatten es die Schüler besonders schwer, egal wie begabt oder nicht, die aus ungünstigen Elternhäusern stammen.

Mitglied inaktiv - 09.04.2010, 13:12



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Wenn auch selten, möchte ich mich diesmal kurz an diesem Thema beteiligen. Heute morgen habe ich zu diesem Thema einen Kommentar von Henryk M. Broder (Journalist, Publizist Der Spiegel, Die Weltwoche, Berliner Tageszeitung, Der Tagesspiegel) im Radio (Radio Eins, Berlin) verfolgt. Ein wenig geschockt war ich über seine Sätze und nach einigen Minuten war mir klar, dass er "hart aber wahr" gesprochen hat und ich seine Meinung in jedem Punkt teile. http://www.radioeins.de/programm/sendungen/der_schoene_morgen/kommentar/henryk_m_broder.html Gruß, Katja

Mitglied inaktiv - 09.04.2010, 13:27



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Dieser "Gute Herr" überreißt ein wenig. WO soll denn bitte schön die Latte liegen, an der dann alle Eltern die einen "Führerschein" ablegen sollen, gemessen werden? Das er in einigen Punkten auch wahre Ansätze aufzeigt, ist keine Leistung. Von SOLCH KLUGEN HERREN hätte ich anderes erwartet. In einem Punkt gebe ich ihm Recht. Die Kinder/Jugendlichen werden so durch ihre unmittelbare Umgebung. Leisungswillen sollte gefördert werden, nicht nur Leistung! Schon in der Vorschule und Kindergarten wird sortiert. Wenn Lehrer nach Leistung bezahlt werden würden (weniger Geld bei schlechten Klassenarbeiten), ich glaube diese legten sich mehr ins Zeug um Wissen zu vermitteln. Hier fehlt Kontrolle. Auch im Elternhaus fehlt Kontrolle wenn Struktur fehlt. Wenn Elternhaus und Schule sich nicht im grundliegendsten Kern, dem Wohle des Kindes und das Recht auf beste möglichste Bildung, einig sind, dann kann man getrost einpacken. Darum geben immer mehr Eltern ihr Kind auf Privatschulen. Ob das immer gut geht, ist etwas Anderes. Aber dort kann man schlicht, Leistung für sein Geld erwarten.

Mitglied inaktiv - 09.04.2010, 13:50



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Lustig, mein Betrieb macht gerade diesen Fall durch. Erster Azubi der Firmengeschichte und gleich ein Griff ins Klo. Sorry für den Ausdruck aber es ist scheinbar wirklich so, sie hat Hauptschule und hat sich in mehreren Praktikas im Vorfeld wirklich Mühe gegeben und sich nicht dumm angestellt, jetzt bringt sie aber nur fünfen mit und hat ein leck-mich-am-Arsch-Gefühl. Leider ist mein Betrieb sehr ohnmächtig und hat zu spät reagiert, sie wird wohl selbst mit Nachhilfe die 3 Jahre nicht schaffen... Schlimm, wenn ich an meine Zeit als Azubi denke, ich hatte vor allem und jedem Respekt und hätte mich nie getraut dem Ausbilder frech ins Gesicht zu grinsen wenn er mich fragt was los ist ect. Tja ja, hoffe ich kann mein Kind in der Richtung besser erziehen.... Dani

Mitglied inaktiv - 09.04.2010, 13:57



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Ich sprach kürzlich mit meiner Schwester über Azubis. Sie erzählte mir, daß sie inzwischen von 3 verschiedenen Ausbildungsbetrieben, die sie kennt, alle in komplett unterschiedlichen Branchen, weiß, daß diese nur noch Abiturienten einstellen. NICHT, weil Abiturienten besser sind oder schlauer oder braver oder fleißiger. Sondern weil sie ÄLTER sind. Während die 15jährigen Hauptschüler und sogar die 16jährigen Realschüler noch mitten in der Pubertät stecken, sich an Autoritäten reiben wollen/müssen (das ist ja nicht per se verwerflich sondern ein wichtiger Bestandteil der Pubertät), sich ausprobieren in ihrer Außenwirkung - nicht nur, aber auch in Bezug auf das andere Geschlecht - sind die Abiturienten mit mindestens 18, oft sogar 19 oder 20 ausgereifte Persönlichkeiten, die ihre Prioritäten zu setzen gelernt haben, die Kritik annehmen und umsetzen können (und nicht als Angriff auf ihre Persönlichkeit sehen), die nicht meinen, sie müßten ihre Persönlichkeit aufgeben, wenn sie bei der Arbeit mit sauberen Jeans und ohne Piercings anzutreten haben. Positiver Nebeneffekt: Die Jugendschutzbestimmungen bezüglich Arbeits- und Pausenzeiten gelten nicht für Abiturienten. Das kann man jetzt doof finden - ich kann diese Entwicklung aber nachvollziehen. Wenn ich mir die KlassenkameradInnen von Fumi (8. Klasse, die meisten zwischen 14 und 16) anschaue: Mit denen möchte ich mich nicht zum Thema "Wie lege ich Kundenaufträge alphabetisch ab?" rumschlagen müssen. Ich habe ja selber mal ausgebildet und habe einen Ausbilderschein. Ich fand das damals - vor fast 20 Jahren - schon anstrengend. "Meine" Azubis waren zu 50% Abiturienten, zu 50% Realschüler. Bei den Realschülern merkte man noch deutlich Spuren der Pubertät - und ich finde, subjektiv, daß das nicht besser geworden ist. Die Pubertät scheint sich schon deutlich nach hinten zu verschieden *find*. (Und das meine ich nicht mal abwertend - als Mutter einer Pubertistin finde ich, daß die Jugendlichen heute viel mehr Anpassungsleistung bringen müssen als wir damals - und daß das länger dauert, ist vielleicht einfach ein natürlicher und logischer Prozess.)

Mitglied inaktiv - 09.04.2010, 14:13



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naja, ich kann hier nur aus meiner Erfahrung berichten und seh das eher umgekehrt: Arbeite schon lange in der Personalabteilung eines grossen Betriebes. Und sowohl in der Produktion als auch in der Verwaltung ist momentan eher zu hören, dass die zwar älternen aber nicht wesentlich reiferen Abiturienten eher ein Problem haben sich den "Autoritäten" unterzuordnen. Klar sind die Abiturienten vielleicht "gepflegter" oder auch pünktlicher ABER meistens ist nach einer gewissen "Einarbeitung" der Realschüler genauso wenn nicht noch motivierter dabei, wenn man ihn gleich von Anfang an "zieht". Ich finde, da ist einfach die Schule gefordert in den letzten beiden Schuljahren konsequent Pratkika an Firmen durchzuführen und Bewerbungsgespräche bzw. andere Förmlichkeiten mit den Schülern durchzuspielen. Ausserdem sollte auch ansonsten in der Schule viel härter durchgegriffen werden, wenn Schüler unpünktlich sind oder den Unterricht stören bzw. gar nicht erst erscheinen. Wenn sowas passiert dann sollten umgehend Konsequenzen erfolgen und nicht erst ewig verwarnt werden. Und da sind auch die Eltern gefordert, solche Konsequenzen auch mitzutragen, und dann nicht mit dem Lehrer zu diskutieren. Wer sich nicht anpasst fliegt eben. So ist das Leben.

Mitglied inaktiv - 09.04.2010, 14:32



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Die Globalisierung frisst ihre Kinder. Die schlagen halt zurück, wenn sie zu den Verlierern gehören. Was sollen sie sonst tun?

Mitglied inaktiv - 09.04.2010, 14:43



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ich als angehende lehrerin sehe definitiv EIN problem im schulsystem... -beruht auf den normen und werten des ausgehenden 19., beginnenden 20.Jahrhundert... -versteht bildung als wissen und nicht als können, -bevorzugt das bürgertum, welches sich zum statuserhalt an die "oberschicht" klammert und das "proletariat" unterdrückt, obwohl es selbst wegen der oberschicht den bach runtergeht - ist nicht auf die globalisierte welt eingestellt - ermöglicht keine chancengleichheit, das merken auch die kinder -kooperiert weder ordentlich mit betrieben noch mit eltern -ist viel zu laaaaangsam im wandel achja, all das hat freinet schon in den 1920er jahren moniert...geändert hat sich wenig... außerdem ist die ära der spaßgesellschaft vorbei, konsum für den wirtschaftserhalt wichtig, aber kein geld/keine arbeit für den konsum da: das merken auch die kinder/jugendlichen. eine plurale gesellschaft ist zwar toll, weil sich jeder "nach wunsch" entfalten kann, führt aber auch zu überforderung und perspektivlosigkeit und auch zu der "kein bock-mentalität" mein vorschlag: arbeit in der schule, sozusagen berufsschule ab der 1.klasse: damit kinder wissen, wofür sie lernen. schule ist heutzutage (und zu meiner zeit schon) eine parallelwelt zum "richtigen leben", und das fidne ich grundfalsch LG

Mitglied inaktiv - 09.04.2010, 15:49



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Kann man wirklich immer alles auf die Schulen schieben? Ich denke dass da wirklich schon viel im Elternhaus verbockt wird. Ich bin selbst erst anfang 30 und kann somit sagen das meine Kindheit bzw. Teeniealter noch nicht solange her ist. Bei uns war es normal, dass man schon in der 1. Klasse allein zur Schule ging (nach ein paar wenigen Tagen Begleitung oder wenn der Weg wie bei uns schon lange bekannt und ohne Strassen von Anfang an) wir durften auch schon im KIGA Alter allein draußen vor bzw. hinter dem Haus spielen, genauso hatten wir Zuhause unsere Aufgaben wie Müll raus bringen, Tisch decken od. abräumen, abwaschen oder Geschirrspüler einräumen. Das vermisse ich heute bei sehr vielen Kindern, Eltern sind heute der Meinung ihre Kinder möglichst lange auf dem Schulweg begleiten zu müssen oder sie gleich mit dem Auto zu fahren (hier sehr oft noch auf der weiterführenden Schule). Man sieht hier auch keine 4 oder 5 jährigen Kinder allein draußen spielen, es ist grundsätzlich die Mutti dabei. Ich glaube, dass das nicht unbedingt der richtige Weg ist, die Kinder lernen immer später selbständig zu sein und das macht sich dann natürlich bei 15, 16 jährigen Azubis bemerkbar die zuhause noch nicht mal ne Mülltüte anfassen brauchten (Hauptsache sie konnten die Kindheit genießen). Wie sollen Schulen das ausbügeln?

Mitglied inaktiv - 09.04.2010, 18:33