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Lufthoheit über die Kinderbetten

Thema: Lufthoheit über die Kinderbetten

Hallo, erinnert sich noch jemand an den Slogan ? Gebraucht von Olaf Scholz seinerzeit als Generalsekretär der SPD im Zusammenhang, die SPD beanspruche eben diese Hoheit. Nun will die SPD z.B. in Baden-Württemberg eine Kindergartenpflicht für Kinder ab 3 Jahren. Das bedeutet dann wohl, dass ein Kind ggf. mit der Polizei gewaltsam abgeholt und in die Einrichtung gebracht wird. (Übrigens besuchen etwas unter 90 % der 3-4 Jährigen und 95-96 % der 5-6 Jährigen in Baden-Württemberg eine Kindertageseinrichtung) Ich sehe die Pläne sehr kritisch : Diese evt. erforderliche zwangsweise Durchsetzung der Kindergartenpflicht kann nicht bedacht sein; diese letzte Konsequenz kann kein vernünftiger Mensch in Kauf nehmen. Das erinnert doch sehr an die alte Kampfparole der Lufthoheit usw... Gibts auch andere Meinungen ? Muss man derartige Einschränkungen der Freiheit in Kauf nehmen ? Oder begeben wir uns damit weiter in Richtung Gleichschaltung und Planwirtschaft ? Gruß Anna

von Annas Truppe am 22.03.2011, 19:58



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Hier in Österreich ist das letzte Kindergartenjahr also ab 5 verpflichtend. Das finde ich gut, unter anderem auch wegen der vielen Migrantenkinder die so wenigstens vor der Schule etwas Deutsch lernen. Ab 3 finde ich es unverschämt. Mein Kind wird wahrscheinlich auch erst mit 4 in den Kindergarten gehen ganz einfach weil ich noch keine Dringlichkeit sehe ihn früher zu bringen und andere die den Platz dringender brauchen bekommen ihn dann.

von desire am 22.03.2011, 20:01



Antwort auf Beitrag von Annas Truppe

Es geht eigentlich um die wenigen %te, die nicht in den Kindergarten gehen. Die sind eher aus den sozialschwachen oder migrativen Hintergrund und haben dann in der Schule Probleme. Pflicht selbst finde ich nicht gelungen, aber das im letzten Kindergartenjahr eben so gut wie wirklich alle Kinder in einer Einrichtung zumndest halbtags zur Vorbreitung sind, dasist ein Ziel. --> Sprache !!!

Mitglied inaktiv - 22.03.2011, 20:05



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Zitat: Die sind eher aus den sozialschwachen oder migrativen Hintergrund und haben dann in der Schule Probleme..... Hast du darüber ne Statistik? Und von welcher Art Probleme in der Schule reden wir hier?

von Dreierbande am 23.03.2011, 10:14



Antwort auf Beitrag von Annas Truppe

Ich fände es nicht schlimm wenn der Kindergarten verpflichtend wäre. M.E. tut es Kindern sehr gut außerhalb des heimischen Umfeldes zu lernen sich in Gruppen zurecht zu finden. Außerdem können so Opfer von Vernachlässigung wesentlich besser und früher erkannt werden als bei der jährlichen Untersuchung beim Kinderarzt. Defizite der Kinder werden von "neutralen Personen" sehr viel schneller erkannt. So kann Förderung gezielt ansetzen. Kinder haben so die Chance bei der Einschulung die gleichen Bedingungen zu haben, egal mit welchem Hintergrund sie geboren wurden und welche Defizite gefördert werden müssen. Warum hättest Du Angst davor?

von shinead am 22.03.2011, 21:09



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Ich fände es persönlich einfach völlig unnötig. Weil es einfach Eltern gibt die ihre Kinder zuhause lassen möchten bzw. für einen späteren Kindergartenstart sind. Das sollte eher gefördert werden als verpönt.

von desire am 22.03.2011, 21:17



Antwort auf Beitrag von desire

Mein Kind war nie im Kindergarten. Ganz bewußt, Gründe dafür gab es wie Sand am Meer. Wir sind garantiert alles andere als "sozial schwach", darum konnte ich es mir auch leisten, mein Kind in seinen ersten Lebensjahren selbst zu erziehen und zu fördern. Besser, als es jede Aufbewahrungsanstalt je gekonnt hätte. Lustig, daß hier Sätze wie "wovor hast Du Angst?" fallen. Das zeigt mir wieder einmal, daß es definitiv Denkwelten gibt, die so weit voneinander entfernt sind, wie die Erde vom Mond. Irgendwann schreibe ich ein Buch über das Leben meines Kindes ohne Kindergarten. Da scheint es Aufklärungsbedarf zu geben..und irgendwie wird es mir allmählich zum Bedürfnis, derlei eindimensional denkenden Menschen aufzuzeigen, daß man auch ohne Kindergarten völlig normal leben und eine glückliche Kindheit mit vielen Freunden sowie eine äußerst erfolgreiche Schullaufbahn haben kann. Aber Leute, die "nicht-Kindergarten-geher" automatisch mit "sozial schwach" oder "nicht deutschsprachig" assoziieren, denken sicher auch, alle Türken stinken nach Knoblauch..oder sind schlichtweg froh, wenn ihnen der Staat alles abnimmt. Sogar ihr Kind. Weiter werde ich darüber nicht diskutieren. Wünsche eine angenehme Nachtruhe :-)

von stella_die_erste am 22.03.2011, 22:20



Antwort auf Beitrag von stella_die_erste

Ach Stella... Wo steht geschrieben das ALLE Kinder die nicht in den KiGa gehen aus sozial Schwachen Schichten oder Familien mit Migrationshintergrund (oh yeah war das politisch korrekt!) kommen? Nirgens. Was lernen wir daraus? Wer lesen kann ist klar im Vorteil! Es geht um jene Kinder die sonst durch das Raster fallen würden und nicht gefördert würden. Schön wenn Du das wolltest/konntest. Andere können das nicht und deren Kinder gehen ohne ein solches Gesetz vor die Hunde! Es geht um den kleinen Menschen dem man so hilft. Ich schlage und vernachlässige mein Kind auch nicht, trotzdem werde ich von meinem Bundesland genötigt die Vorsorgeuntersuchung wahr zu nehmen. Schlimm finde es nicht, eher sinnvoll - auch wenn mir die laufenden Beobachtungen der Erzieherinnen wichtiger sind als die Momentaufnahme des KiArztes. Gruß Corinna

von shinead am 22.03.2011, 22:54



Antwort auf Beitrag von stella_die_erste

stella, wenn Du von Welten und Erde/Mondentfernungen sprichst schon bei derlei relativ geringen Meinungs- und Lebensalltagsverschiedenheiten (Redest Du nicht mit der mondweit entfernten Nachbarin, weil sie ihr Kind extern "verwahren" läßt"?), möchtest Du wohl am liebsten in einer sektenartigen Gesellschaft leben, in der alle das gleiche tun und denken? Vielfalt ist das Zauberwort. Vielleicht täte es manchem inhouse-verwahrten Kind nicht schlecht, Vielfalt selber frühzeitig hautnah kennenzulernen abseits der einfältigen Mutter/Eltern.

Mitglied inaktiv - 23.03.2011, 01:57



Antwort auf Beitrag von stella_die_erste

Ich hab ganz bewusst geschrieben dass Kindern mit Migrationshintergrund geholfen wird....das hat die österr. Regierung auch mit angebracht warum das letzte Kindergartenjahr mit Pflicht geworden ist. Ist allerdings auch meine Einstellung. Wenn ich von Grundschullehrerinnen höre die mir sagen dass es das erste Jahr völlig unmöglich ist etwas wie einen deutschsprachigen Unterricht abzuhalten dann begrüssen es auch die Schulen und Lehrer dass wenigstens ETWAS da ist nach diesem einen Jahr. Grundsätzlich finde ich es schön wenn eine Mutter sich dafür entscheidet ihre Kinder selbst zuhause zu fördern. Allerdings sehe ich es bei meiner Grossen dass ich das alleine niemals schaffen würde. Sie gehen in der Gruppe mit Integrationskindern reiten, ins Theater, halten gemeinsam gesunde Jause, führen heuer, das letzte Kindergartenjahr, eine Zirkusvorstellung auf.....etc. das sind soviele Sachen die meiner Grossen sehr gutgetan haben. Allerdings wenn man das gut kann, ohne Kindergarten, warum nicht?

von desire am 23.03.2011, 06:22



Antwort auf Beitrag von shinead

Aha. Und weil andere Kinder vor die Hunde gehen, müssen meine Kinder in einen Kindergarten und eine Schule unter staatlicher Hoheit? Wieso müssen nicht nur DIESE Kinder dorthin und die anderen werden in Ruhe gelassen? Weil daß ja dann wieder soooo diskrimierend ist *heul*... Bald kriegen die Kinder dann auch wieder alle Uniformen und marschieren wieder... Hauptsache, alle und alles im Gleichschritt.

von Caipiranha am 23.03.2011, 09:42



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Wo schreibt Stella denn, ihr Kind sei "inhouse-verwahrt"? Habe von ihr noch nirgendwo gelesen, daß ihr Kind keine sozialen Kontakte pflegt. Wo kämen sonst auch die Eltern beim Kindergeburtstag her, die gleich mit da bleiben dürfen. Vielleicht sind sie "vielfältiger", als die so manchen "outhouse-verwahrten" Kindes, das Zeit seines Kinderlebens immer nur die gleichen Kinder aus Kindergarten und Hort sieht, von 7 bis 17 Uhr, danach nur noch "inhouse" möglich ist, weil für "outhouse" keine Zeit mehr? Gibt es da nur schwarz und weiß? KANN Stellas Kind nicht "normal" sein, nur weil es keinen Kindergarten besucht hat? Sind alle Kinder, die einen Kindergarten besuchen "normal"? Und nur weil sie etwas anders macht oder nicht in das "Vielfältigkeitsschema" passt, ist sie einfältig? Ist das notwendig, um nicht vielfältig zu sein, oder hinreichend? Und gilt auch der Umkehrschluß?

von Caipiranha am 23.03.2011, 10:30



Antwort auf Beitrag von Annas Truppe

Ich finde erstmal alles, was man erzwingen muss nicht gut. ABER manchen KIndern wäre wirklcih sehr geholfen, wenn man sie, bzw deren Eltern dazu zwingen könnte, in den Kinderagrten zu gehen. Nicht nur wegen der Sprache, sondern wegen des ganzen sozialen, bzw asozialen Umfeldes. Das geht sogar so weit, dass es für manche Kinder eben auch bedeutet, wenn sie jeden tag in den Kindergarten gehen werden, auch jeden Tag ein Essen bekommen könnten u.ä. Wir reden hier nicht von KIndern, deren Eltern es sich überlegen, ihr Kind aus entwicklungsbedingten Gründen erst mit 4 Jahren in den KIndergarten zu schicken. Dieser Anteil ist verschwindend gering bei den "fehlenden" KIndern. Nichtsdestotrotz fände ich es nicht gut, eben diese Eltern ja hiermit auch zu zwingen. Denn, wenn Gesetz, dann ja Gesetz für alle Kinder und deren Eltern. Also wäre es für mcih der beset Kompromiss, die Pflicht erst später einzuführen. Wo sie zwingend sein MUSS, ist das letzte Kindergartenjahr vor der Schule. Einfach schon mal wegen der Chancengleichheit. Ob man es ggfls schon mit 4 Jahren einführen könnte, darüber könnte man ja noch diskutieren. Ist ja auhc eine finanzielle Angelegenheit. Denn, wenn Pflicht, dann bedeutet das ja - kostenlos! Grüßle Silvia, die gerade den Etat für 2011 abgesegnet hat... (bei uns in der Stadt ist viel für Bildung und Kleinkindbetreuung mit drin!!!)

Mitglied inaktiv - 22.03.2011, 23:33



Antwort auf Beitrag von Annas Truppe

die pflicht schon ab 3 jahren find ich übertrieben. ich wäre dafür, das letzte kindergartenjahr verpflichtend zu machen, dann sollte das aber der staat auch bezahlen. es gibt viele familien, die sich hier den kindergarten nicht leisten können. ich hab für meinen sohn schon 150 euro bezahlt, das ist das gesamte kindergeld. klar, wofür bekommt man kindergeld, das ist schon klar, aber ein kind kostet so ganz nebenbei noch mehr geld. und ich kann verstehen daß manche familien sagen: geht finanziell nicht !! das letzte jahr pflicht, aber dafür umsonst.. wäre für mich eine alternative. bei uns in bayern ist der kindergarten nämlich weder einkommendabhängig noch kostenlos. hier zahlen alle das selbe. je nachdem wieviele stunden das kind im kindergarten verbleibt.

Mitglied inaktiv - 23.03.2011, 06:48



Antwort auf Beitrag von Annas Truppe

Ich denke, die schießen sich mit ihren Plänen selber ins Knie. Bevormundung mag der Wähler nämlich gar nicht gerne - grade wenn es um das Privileg der elterlichen Erziehung geht, eines der wenigen selbstbestimmten Bereiche, die der Bürger noch hat. Da reagieren wir doch alle sehr empfindlich. Zumindest diejenigen von uns, die noch ein Freiheitsempfinden haben....

Mitglied inaktiv - 23.03.2011, 09:05



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die gabs früher nämlich auch nicht. Und wurde zum Wohle der Kinder eingeführt. Un dgenau aus deisemGrund muss auch das letzte Kindergartenjahr verpflichtend und kostenlos sein.

Mitglied inaktiv - 23.03.2011, 09:11



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Hallo, ja, genau das wäre das, das mir auch sauer aufstösst - warum meint eine Regierung so in der Erziehungsrecht der Eltern eingreifen zu dürfen. Ich bin ganz sicher, das auch in Deutschland unabhängig vom sozialen Status die allermeisten Eltern das Beste für ihr Kind wollen - manchmal gehen vielleicht die Meinungen auseinander, was das Beste ist - aber ich denke, man darf doch all diesen Eltern zugestehen, das sie ihrem Kind nicht schaden möchten. Und die Ausnahmen davon, die werden ihren Kinder aus Egoismus oder sonst was schaden - egal welche staatlichen Regelungen es gibt. Ich finde diesen Staat, das alles und jedes regelmentieren muss furchtbar - es unterstellt ja immer wieder, das ein großteil der Eltern doof sind und nix selber können. Generalverdacht für alle Eltern. Das fängt bei den U´s an. Die allermeisten Eltern haben diese eh wargenommen. Den allermeisten Eltern fällt meist schon ohne U´s auf, das ihr Kind in einem Bereich Probleme hat. Trotzdem werden jetzt alle ! Eltern gezwungen diese Arztbesuche zu machen. Aber ganz ehrlich - die Eltern, die ihr Kind misshandeln, mißbrauchen, kaputtmachen, die werden bei diesen Arztbesuchen kaum auffallen. Es wird nicht verhindern, das ein Kind geprügelt wird, das man sein Kind verhungern lässt... Aber alle anderen Eltern werden unter Generalverdacht gestellt. Das Geld, das in diesen Zwang gesteckt wird, wäre sehr viel Sinnvoller in mehr gut ausgebildete Mitarbeiten von Jugendämtern gesteckt worden, in mehr Kinder- und Jugendarbeit, ... aber da wird dann lieber gekürzt, weil der Gesamtetat sich nicht vergrößert. Genau das gleiche wird sein bei den Zwangsbesuch von Kindergärten. Die Gelder werden ja auch irgendwo eingespaart. Bei der subventionieren von Sportvereinen und Musikschulen, .... Ich reagiere eh auf jede Art von Zwang mit Gegendruck. Soviel Freiheit darf ich von einem Staat schon verlangen, das es MEINE Entscheidung ist ab wann, wie lange,... mein Kind in den Kindergarten geht! Oder ob ich diese Förderung nicht auch Zuhause machen kann - oder denkt hier wirklich jeder, das Kinder in Australien oder sonst wo, die mit Homeschooling unterrichtet werden schlechter ausgebildet sind? Lg Dhana

von dhana am 23.03.2011, 09:24



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Es gibt Leute, die wandern deswegen aus. Oder müssen ihre Kinder verstecken. Oder wandern für ihre Überzeugung in den Knast. Ist das menschenwürdig?

Mitglied inaktiv - 23.03.2011, 09:24



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Die Gründe der meisten Eltern halte ich für sehr fragwürdig. Für die meisten Kinder wäre es gut aus dem indoktrinierten Elternhaus für ein paar Stunden heraus zu kommen und eine neue, etwas neutralere Sichtweise kennen zu lernen. Das erweitert den Horizont! Gegenfrage: Ist das für die Kinder menschenwürdig? Wer auswandern will soll auswandern. Da habe ich kein Problem mit. Schulpflicht ist m.E. eine gute Sache!

von shinead am 23.03.2011, 09:32



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" Die Gründe der meisten Eltern halte ich für sehr fragwürdig. " Aha. Wieviele Homeschooler mit fragwürdigen Gründen kennst du denn? Wieviele Homeschooler kennst du überhaupt?

Mitglied inaktiv - 23.03.2011, 09:34



Antwort auf Beitrag von shinead

Woraus schließt Du, daß die Bildung dann in einem "indoktrinierten Elternhaus" statt findet? In Ländern ohne Schulpflicht (D ist in der EU eines der letzten, die daran festhält, daher gehe ich davon aus, daß das nur noch eine Frage der Zeit ist) kann ich mir eine "arbeitslose" Grundschullehrerin nehmen, mich mit 10 Eltern zusammen tun, um sie zu bezahlen und wir könnten 10 Kinder ausbilden lassen wie und wann wir wollen, Hauptsache, daß Ziel wird erreicht. Und nicht alle Leute haben 15000 Euro und aufwärts jährlich übrig, um sich solch eine Ausbildung in Form zugelassener Privatschulen zu leisten. DEIN Horizont erscheint mir übrigens weitaus eher indoktriniert und alles anderer als "neutral" gegenüber anderen Sichtweisen.

von Caipiranha am 23.03.2011, 09:37



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Doch der Wähler mag Bevormundung, bisher hat es ihn auch nicht gestört. Die Leute werden ja nicht dümmer, weil die Luft so schlecht ist, sondern weil das Hirn immer weniger benutzt werden muß, was es zu denken hat, wird eingeimpft.

von Caipiranha am 23.03.2011, 09:39



Antwort auf Beitrag von Caipiranha

Ja, ich kenne Homeschooler, meine Tante hat das bei ihren jüngsten Kindern praktiziert, sie sind extrem gläubige Christen und verhinderten so, dass ihre Kinder mit der Evolutionstheorie, sexueller Aufklärung und anderem Nicht-Christlichen-Gedankengut in Berührung kamen. Ich kenne sogar ein paar, die aus den selben Gründen ausgewandert sind. Andere Gründe sein Kind nicht schulen zu lassen sind mir fremd. Wäre das erste Mal, dass mir jemand etwas anderes berichtet. Ob nun privat oder durch die Presse. Was spricht dagegen eine Privatschule zu gründen? Ganz offiziell? DAS ist in Deutschland erlaubt. Es gibt auch Privatschulen, die wesentlich weniger als 15000 Euro im Jahr kosten. Schon um die Ecke... Es gibt Modelle die nach Einkommen der Eltern abrechnen, Stipendien anbieten oder fixe Preise zwischen 100 und 300 Euro im Monat haben. Alles zugelassen Privatschulen. Ich habe auf einer mein Abi gemacht. Ich war "Interne" (Internat, also Fulltime-Anstalts-Verwahrt!) für die Externen waren die kosten mit 250 Euro in der Oberstufe gedeckelt. Volle Lehrmittelfreiheit, nur Schreibmaterialien mussten wir kaufen. Soviel zu MEINEM Horizont!

von shinead am 23.03.2011, 09:48



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owt

von shinead am 23.03.2011, 09:48



Antwort auf Beitrag von shinead

"Was spricht dagegen eine Privatschule zu gründen? Ganz offiziell?" Ist ja auch ein Kinderspiel! Was spricht dagegen, daß meine Kinder vormittags nicht mit 30 anderen in der Schule sitzen und nicht im Kollektiv unterrichtet werden, sondern, wie gesagt, "in unserem Wohnzimmer", mit 10 anderen Kindern, von einer Grundschullehrerin, die dafür von jedem Elternteil, sagen wir mal jetzt rein pauschal, 500 € bekommt??? Was spricht dagegen, wenn ich mein, nicht hochbegabtes, aber inselbegabtes, Kind besser ausbilden lassen möchte, als es jedes Schule kann? Was spricht dagegen, wenn es zum Schuljahresende gern in einer Schule Tests ablegt und damit, wie die meisten Homeschooling Kinder, weitaus bessere Ergegbnisse abliefert, als die "Peer-Group". Ich will keine neue Schule gründen, habe keine wilden neuen pädagogischen Ansätze. Bei uns faselt keiner von "Ich kann" oder "Ich kann nicht", keiner will seinen Namen tanzen. Starre Systeme sind Gift für freies Denken und freie Entwicklung und auch bei der Schulpflicht bleiben Kinder auf der Strecke, aber DAS ist dann egal.

von Caipiranha am 23.03.2011, 10:00



Antwort auf Beitrag von Caipiranha

Man kann sich natürlich auch mit Händen und Füßen wehren. http://www.zeit.de/2007/43/Schulgruender?page=1 http://www.zeit.de/online/2007/42/schulgruendung-formales

von shinead am 23.03.2011, 10:23



Antwort auf Beitrag von shinead

wenn ich mir ansehe WIE sexuelle Aufklärung in welchem Alter in manchen Schulen praktiziert wird dann würde ich mein Kind vom Aufklärungsunterricht auch gerne zuhause lassen.

von desire am 23.03.2011, 10:24



Antwort auf Beitrag von shinead

Hm, klingt bei weitem nicht so aufwendig, als ich das vor zwei Jahren recherchiert habe! Vielen Dank. Ich habe ein neues Projekt.

von Caipiranha am 23.03.2011, 10:38



Antwort auf Beitrag von Caipiranha

Viel Erfolg!

von shinead am 23.03.2011, 11:13



Antwort auf Beitrag von Annas Truppe

Ich sehe schon die Schulpflicht mehr als kritisch. Eine Kindergartenpflicht mit von mir betroffenen Kindern würde definitiv dazu führen, daß wir mit unseren Kindern das (Bundes-) Land verlassen würden. Vor dem Kindesentzug durch den Staat sollte da doch viel mehr zumindest ein Elternführerschein, von mir aus auch gern ein Vermehrungsverbot für Vollpfosten stehen.

von Caipiranha am 23.03.2011, 09:21



Antwort auf Beitrag von Caipiranha

>>Ich sehe schon die Schulpflicht mehr als kritisch Was hindert dich daran Deutschland zu verlassen um diese Pflicht zu umgehen? Ehrlich gesagt empfinde ich die Schulpflicht eine Errungenschaft die wir niemals wieder Verlieren dürfen. Es gibt alle erdenklichen Schulformen unter denen man die passende für sein Kind heraussuchen kann. Selbst staatliche (und damit kostenfreie) Schulen haben verschiedene Konzepte aus denen man wählen kann. Die wenigsten Eltern wären in der Lage ihre Kinder selbst zu unterrichten. Sind eben nicht alle Pädagogen. Elternführerschein? Ok, dann doch chinesische Verhältnisse? Genehmigung zum Kinderkriegen? Die Vollpfosten hätte man so gleich mit im Griff...

von shinead am 23.03.2011, 09:29



Antwort auf Beitrag von Caipiranha

" Vor dem Kindesentzug durch den Staat " Vor dem _kollektiven_ Kindesentzug durch den Staat... muss es heißen. Das ist nämlich das Ding. Natürlich sollte problematische Einzelfällen mehr Aufmerksamkeit gewidmet werden. Aber deswegen gleich alle Kinder kollektiv in die Anstalt zwingen - njet!

Mitglied inaktiv - 23.03.2011, 09:29



Antwort auf Beitrag von shinead

Eine Bildungspflicht empfände ich als höhere Errungenschaft. Die geht nur leider mit der Schulfplicht nicht einher.

von Caipiranha am 23.03.2011, 09:33



Antwort auf Beitrag von Annas Truppe

Ich finde das genau so gut/schlecht wie verpflichtende Vorsorge-Untersuchungen (gegen die ich nichts habe, aber es gibt ja auch davon Gegner). Es könnte damit vielen Kindern geholfen werden, und einige wenige könnten darunter leiden. Die für mich beste Lösung wäre eine Untersuchung zwei Jahre vor der Einschulung. Dabei sollte darauf geachtet werden, ob das Kind die deutsche Sprache genügend beherrscht, und ob es anderweitige Entwicklungsprobleme hat. Dann sollte man auf dieses Kind gezielt eingehen, und nicht einfach jedes Kind in den Kindergarten "zwingen". Wenn ein Kind normal gut entwickelt ist, braucht es nicht unbedingt einen Kindergarten. Wenn es Defitizite hat (z.B. die Sprache) dann sollte es eine Möglichkeit geben, das Kind gegen den Willen der Eltern in den Kindergarten zu "stecken", oder anderweitig dafür zu sorgen, dass das Kind bis zum Schulanfang gut genug deutsch spricht. Oder eben eine Therapie bekommt, falls es starke Auffälligkeiten gibt. Eine generelle Kindergartenpflicht ab drei finde ich falsch. Dann eher ein verpflichtendes, kostenloses Vorschuljahr.

von Häsle am 23.03.2011, 09:41