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Aktuell: Trauerfeier, für gefallene Soldaten

Thema: Aktuell: Trauerfeier, für gefallene Soldaten

Meine Kollegin ist leider Betroffen sie tut mir soo leid. Sie ist im 4 Monat schwanger. Und nun muss ihr kleiner Bauchkrümel ohne Papa aufwachsen

Mitglied inaktiv - 09.04.2010, 14:53



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das finde ich dann doppelt tragisch

Mitglied inaktiv - 09.04.2010, 15:04



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Und was erzählt die Mutter dem Kind einmal, WOFÜR Papa starb? WOFÜR? Für den Wahnsinn von kranker Machtpolitik und uns undurchschaurer Interessen, die nicht unsere sind, am allerwenigsten die Interessen derer, die dafür ihr Leben geben.

Mitglied inaktiv - 09.04.2010, 15:08



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hallo ich stimme dir zu nathalik mfg mma die es ebenfalls so sinnlos findet

Mitglied inaktiv - 09.04.2010, 15:24



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ich durfte neulich von hgmeier hier im forum lernen, dass das ganze dafür passiert, dass wir hier unseren mist von uns geben dürfen... jetzt weiß ich, dass in afghanistan soldaten sterben, damit wir in deutschland die rede- und meinungsfreiheit haben. ich denke, der begriff "gehirnwäsche" war da angebracht... claudia

Mitglied inaktiv - 09.04.2010, 15:52



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Es tut mir leid um die Betroffenden.

Mitglied inaktiv - 09.04.2010, 15:19



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sagt bitte nicht, dass zeitsoldaten nicht wissen, worauf sie sich eingelassen haben - ebenso sieht es doch für die lebenspartnerinnen dieser soldaten aus: sie profitieren sogar von den höheren bezügen wie bspw. gefahrenzulagen (und diese sind nicht unerheblich!) der im ausland eingesetzten soldaten - dabei möchte ich jetzt nicht darauf eingehen, was ein menschenleben "wert" ist... die verwaisten kinder sind mit sicherheit opfer der entscheidungen ihrer eltern, aber für die eltern gibt es eine wahl! KEINER der soldaten wird gezwungen ins kriegsgebiet zu gehen... wer das nicht möchte hat die wahl, seinen dienst zu quittieren. im kriegsgebiet werden ja keine wehrpflichtigen eingesetzt, sondern NUR berufssoldaten. leute, denkt doch bitte mal nach: was bitte ist ein soldat von beruf? - hier eine nette definition: "Ein Soldat (nach dem Sold, den er bezieht) ist ein bewaffneter Angehöriger oder eine Angehörige einer Armee oder der Streitkräfte eines Landes, vom höchsten Befehlshaber bis zum Gemeinen, obwohl sich der Sprachgebrauch lange auf diese beschränkte. Soldatinnen (weibliche Soldaten) gibt es in regulären Streitkräften erst seit dem 20. Jahrhundert. Vorher gab es, mitunter spektakuläre, Einzelfälle (vgl. die Liste der als Mann verkleideten weiblichen Militärpersonen). Von den Soldaten abzugrenzen sind die Militärbeamten." ein anderer begriff dafür ist "söldner", oder? macht euch doch nichts vor: dieses gerede von friedensmission etc. ist doch etwas typisch deutsches... entstanden nach dem 2. weltkrieg aus einer ganz speziellen rechtlichen situation heraus. lange rede kurzer sinn: es steht schon in der bibel zu lesen "wer sich in Gefahr begibt, kommt darin um!" (jesus sirach 3, 27) die "gefallenen" soldaten WUSSTEN, worauf sie sich einlassen und hatten die wahl. und ganz ehrlich: ich würde himmel und hölle in bewegung setzen, dass mein mann so ein himmelfahrtskommando nicht begleitet - sch... was auf die fette kohle!

Mitglied inaktiv - 09.04.2010, 17:02



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genau das dachte ich auch, als ich die salbungsvolle rede von guttenberg beim heimfahren gehört habe.... natürlich ist es schlimm, aber man(n) und auch frau wußten, worauf sie sich eingelassen haben... hatte mal eine kollegin mit soldatenfreund, die hat immer gejammert, wenn er weg mußte. das geld nimmt man gern, die gefahr nicht so.

Mitglied inaktiv - 09.04.2010, 17:25



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Mein Mann ist kein Berufssoldat aber er war hier in D bei verschiedenen Amerikanischen Stützpunkten als Mechaniker tätig und hatte die Wahl, entweder hier zu bleiben und sich irgendwo einen schlecht bezahlten Job zu suchen, oder (als die Amis hier abrücken mussten) mit in den Irak zu ziehen. Nein danke, das Risiko war uns dann doch zu hoch... Natürlich weiß man worauf man sich da einlässt, was es aber trotz alle dem nicht besser macht wenn jemand dort stirbt LG Nimu

Mitglied inaktiv - 09.04.2010, 17:38



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bei einem dachdecker, der vom dach fällt, würde JEDER sagen: ist zwar schlimm, aber war halt sein beruf! er hätte ja einen anderen job machen können - und da zahlt nicht einmal jeder arbeitgeber gefahrenzulagen... auch bei einem im dienst erschossenen polizisten ist der aufriss im vergleich verschwindend gering... ich kenne hier einige ehefrauen von britischen soldaten, die auch gerade in afghanistan waren (ein paar km weiter ist ein großes camp)... die habe ich noch nie jammern hören. warum ist es für britische berufssoldaten selbstverständlich, dass sie in kriegsgebieten eingesetzt werden und in deutschland will man zwar die schöne kohle, aber nicht das risiko... ich schätze, dass ist ein stück weit auch besitzstandswahrung, weil man eben vor noch nicht allzulanger zeit nicht unbedingt die eigene rübe für das geld riskieren musste. allerdings ist das ja wohl mit den kosovo-einsätzen schon gekippt - ich kenne einge, die mit einem riesigen knacks zurück kamen. das ist ja nun schon eine weile her! wer sich danach verpflichtet hat und behauptet, mit einsätzen im kriegsgebiet war nicht zu rechnen, belügt sich doch selbst!

Mitglied inaktiv - 09.04.2010, 17:39



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nein, natürlich ist es schlimm, wenn ein so junger mensch stirbt. aber er hätte nicht sterben müssen, denn er hatte die wahl. ich erinnere mich noch an die endlosdiskussionen um robert enke, da fand man es hier doof, zu trauern, es sogar zu erwähnen, er war ja nur ein dummer fußballer. aber jetzt wird mitleid gehabt. hatte weder mit niki lauda, noch mit ayrton senna( bzw seinen hinterbliebenen ) mitgefühl.

Mitglied inaktiv - 09.04.2010, 17:43



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ja, für viele länder ist der "berufssoldat" auch damit verbunden gewesen, tatsächlich einrücken zu müssen. beim polizisten werden grad mal die schultern gezuckt...aber beim verstorbenen soldaten, da bricht die angie schon mal den osterurlaub ab.

Mitglied inaktiv - 09.04.2010, 17:49



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warum diese soldaten dort eingesetzt werden? dass sie ein "berufsrisiko" haben, bestreite ich nicht. aber diese ganze afghanistan-geschichte ist für mich ein hirnloses unterfangen, das macht den tod der soldaten auch so sinnlos in meinen augen. claudia

Mitglied inaktiv - 09.04.2010, 17:52



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sterben müssen, oder? ich bekomme echt das , wenn ich in der faz als kommentar zu einem artikel dieses geseier zum heldentum und der unterscheidung zwischen "getötet" und "gefallen", "verletzt" und "verwundet" durchlese... es gibt sogar noch leute, die stolz darauf sind, wenn sie sich bewusst dieser gefahr aussetzen...

Mitglied inaktiv - 09.04.2010, 17:56



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aber als soldat ist man nun mal der befehlsgewalt ausgesetzt. da gibt es kein: aber warum? gehorchen. basta. da schneidet man auch den rasen mit der nagelschere, wenns pressiert.

Mitglied inaktiv - 09.04.2010, 17:57



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Ahhh, da fällt mir doch gleich einer unserer alten Sponti-Sprüche ein: "Stell Dir vor es ist Krieg und keiner geht hin!" Wenn es keine Soldaten gäbe, die sich nach Afghanistan versetzen lassen würden - was täte die Regierung dann? It takes two to tango - in dem Fall noch ein paar tausend mehr: Das Kontingent kann nur so lange erhöht werden, wie sich Leute finden, die das mitmachen. Gruß, Elisabeth.

Mitglied inaktiv - 09.04.2010, 18:04



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ja, schon klar. aber ich bin der meinung, dass wir - und auch die soldaten, die ihren dienst tun (müssen) - nicht wissen, WARUM der einsatz dort notwendig ist. um die infrastruktur etc. aufzubauen, um terroristen zu bekämpfen...???? ich habe mir neulich eine dokumentation des wdr angeschaut über amerikanische präsidenten und die kriege, die unter ihrer regierung begonnen wurden. da wird einem echt klar, dass so viel gelogen wird. und das entsetzt mich, denn die soldaten sind reine opfer. genau wie die zivilbevölkerung. claudia

Mitglied inaktiv - 09.04.2010, 18:06



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menschen sind manipulierbar. es muss die bereitschaft da sein, diese dinge zu glauben, die angeblich der grund für den einsatz sind. hinterfragen darf man nicht. wir bekommen nur einen fingerhut voll mit, die medien sind mittlerweile so involviert, das ist der hammer. wenn du den link zu der wdr-dokumentation möchtest, schicke ich ihn dir gerne. claudia

Mitglied inaktiv - 09.04.2010, 18:07



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anderer Ansatz: Es ist billiger, Soldaten hinzuschicken, als Ausgleichszahlungen zu leisten!

Mitglied inaktiv - 09.04.2010, 18:28



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Ja, gerne, schick mir mal...

Mitglied inaktiv - 09.04.2010, 18:35



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lg claudia

Mitglied inaktiv - 09.04.2010, 18:54



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in der liga der "weltpolizisten" mitspielen will oder nicht, ist da eher nicht der knackpunkt... ich denke, vallies vergleich mit formel1-piloten passt da schon: sonderlich sinn macht das risiko bei einem F1-rennen zu sterben, doch wohl auch nicht... und ich würde mich nicht wundern, wenn man bei einem vor die betonwand geklatschten michael schumacher auch ein staatsbegräbnis (zumindest) diskutieren würde.

Mitglied inaktiv - 09.04.2010, 18:58



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denn soldaten sind dann auch nur marionetten. "zu dienen" ist ein schöner zug, nur soltle man auch hinterfragen, warum man das macht. mit einer verpflichtung auch gleichzeitig kritisches denken abzuschalten kann es auch nicht sein. claudia

Mitglied inaktiv - 09.04.2010, 19:00



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is aber so. im rub schrieb jemand, berufssoldaten wären hirnverbrannt. sieht man ja auch an diesen ritualen, die PLÖTZLICH entdeckt und JAHRZEHNTE gedeckt wurden.....

Mitglied inaktiv - 09.04.2010, 19:11



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habs auch gelesen. am coolsten sind die vergleiche, dass man ja auch an einem zebrastreifen von einem lkw überfahren werden kann. sorry, da hakts aber gewaltig ;-) claudia

Mitglied inaktiv - 09.04.2010, 19:16



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das liebe geld macht so manchen zunächst einmal gehörig fantasielos... oder ein anderes beispiel: die fremdenlegion ist seit dem 2. weltkrieg mit dem anreiz ausgestattet, dass kriminelle durch ihren dienst dort rehabilitiert und mit einer neuen identität ausgestattet werden... mit politik oder ethik hat ja wohl beides eher wenig zu tun...

Mitglied inaktiv - 09.04.2010, 19:42



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das stimmt leider. aber ich denke, dass auch einige heimkehrer (siehe usa) dermaßen traumatisiert sind, dass ihnen das geld dann auch wurscht ist. ein harter lernprozess. mit politik hat es m. e. sehr wohl zu tun. claudia

Mitglied inaktiv - 09.04.2010, 20:05



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der sohn unserer nachbarin war "nur" im kosovo... ein kerl wie baum., sehr guter judoka und ansich ein kluges köpfchen... der schläft nicht mehr ohne messer unterm kopfkissen! der mann ist so mit den nerven durch, dass er seit jahren nur orientierungslos bei mutti gewohnt hat. natürlich wurde er von den bundeswehrfredies direkt nach der rückkehr gefragt, ob er psychologische hilfe bräuchte - ach wo... so ein kerl wie er doch nicht... hat er gedacht! und dann ging es los mit den träumen und déjavu-erlebnissen: er ist mit der schubkarre auf dem weg zum holzschuppen stehen geblieben und schreiend (ohne karre) zurück gerannt... das habe ich selbst gesehen! (und mir vor schreck fast in die hosen gemacht...) bis heute weigert er sich, auch nur ein gespräch mit einem therapeuten zu führen - klar... für echte kerls ist das ja auch nichts! allerdings scheint er jetzt glücklicherweise die kurve zu bekommen, weil mami es endlich gewagt hat, ihm "seinen auszug" anzukündingen. aber nun der hammer: er hat tatsächlich jahrelang bei seiner mutter in einem kellerzimmer gewohnt und von deren unterstützung und der kohle aus seiner bundeswehrzeit gelebt! er hat einige zigtausende auf die hohe kante gelegt! er sagte letztes jahr, dass noch etwa 30.000 euronen übrig wären - nach drei jahren nichtstun! matsch im hirn, aber ordentlich kohle auf der naht... ich möchte nicht wirklich wissen, wie viele von diesen jungs herum laufen...

Mitglied inaktiv - 09.04.2010, 20:26



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Das Leben sieht anders aus. Meinst du ernsthaft, ich hätte mich wieder entliebt, als ich seinen Beruf erfuhr? Meinst du ernsthaft, diese scheiß finanziellen Zulagen würden die Angst, die Gefahr und alle anderen Probleme (v.a. danach) wettmachen? Wenn man das lebt, fühlt es sich anders an. Glaub mir. Dieses Himmelfahrtskommando, das Wort trifft es sehr gut, kannst du leider meistens nicht verhindern.

Mitglied inaktiv - 09.04.2010, 20:53



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"KEINER der soldaten wird gezwungen ins kriegsgebiet zu gehen... wer das nicht möchte hat die wahl, seinen dienst zu quittieren. im kriegsgebiet werden ja keine wehrpflichtigen eingesetzt, sondern NUR berufssoldaten" Malwinchen, das stimmt so nicht. In Krisesengebieten werden keineswegs NUR Berufssoldaten eingesetzt, der größte Teil besteht aus SaZlern und FWDLern (ein solcher verbringt durchschnittlich 2/3 seiner Dienstzeit im EInsatzland). Und so einfach quittiert sich der Dienst nicht, dass läuft etwas anderes als bei einer Stelle in der zivilen Arbeitswelt. Das wollte ich einfach nur klarstellen.

Mitglied inaktiv - 09.04.2010, 21:32



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du kannst es verhindern! dein mann hat sich freiwillig für seinen beruf entschieden - er kann sich ebenso freiwillig auch entscheiden, seinen beruf zu wechseln. sicherlich klingt das leichter als es in der realität umzusetzen ist... nur: ein gehtnicht, gibt es nicht! natürlich bedeutet das auch, dass man nicht nur jetzt auf ein moderates einkommen verzichtet, sondern auch später auf eine schicke pension (und die natürlich schon im jungen lebensalter!)... aber was ist das gegen die tatsache, dass die eigenen kinder möglicherweise länger einen vater haben werden. alles andere ist auf eine ganz eigene weise bequem (obwohl so ein einsatz sicherlich eher ein horror ist). ich muss aber auch sagen, dass die mir bekannten soldaten (du kennst da bestimmt mehr), welche auslandseinsätze hatten, rgendwie iabenteurer gewesen sind...als sie fuhren, waren sie tatal scharf auf den einsatz - als sie zurück kamen, sah das häufig anders aus...

Mitglied inaktiv - 09.04.2010, 21:38



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es sind berufssoldaten, genau wie gesagt... KEIN wehrdienstleistender wird in den auslandseinsatz geschickt, oder? warum quittiert sich der dienst nicht leicht? wie bei jedem job hast du eine "kündigungsfrist"... aber du musst dann nicht mehr zum auslandseinsatz abreisen. btw: jetzt sagt mal nicht, dass soldaten, die nach 1999 ihre verträge bei der BW unterschrieben habe, davon ausgehen konnten NICHT ins ausland zu müssen... aber mal was anderes: warum wird man eigentlich SOLDAT, wenn man waffen nicht gebrauchen will? sind die meisten soldaten zur BW gegangen, weil man da einen sicheren job hat? oder schlicht, weil man da ein voll finanziertes studium bekommt? jeder beruf hat vor- und nachteile!

Mitglied inaktiv - 09.04.2010, 22:00



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Ein FWDL ist nichts anderes als ein Wehrdienstleistender, der seinen Dienst etwas verlängert. Da kommt keine große Kohle rum, schon gar nicht aufgrund des niedrigen Dienstgrades. Die meisten von ihnen verpflichten sich länger, weil sie auf einen Studienplatz warten (Stichwort: Wartesemester) oder nach der Ausbildung nicht übernommen wurden. Es ist eine Alternative, die sie nicht zu Empfängern von Transferleistungen macht. Und ein SaZ ist ein Soldat auf Zeit (4/6/8 oder 12, in seltenen Fällen 15 Jahre) und kein Berufssoldat. Das sind alles unterschiedliche Begriffe, die es zu trennen gilt. Und der Dienst quittiert sich eben nicht leicht, wenn du dich einmal für z.B. 12 Jahre verpflichtet hast. Das Procedere ist langwieriger, du kannst nicht einfach deine Kündigung einreichen und dann zu gebener Zeit gehen.Da liegt noch einiges mehr dazwischen. Auch war mir schon 95 klar, dass ich in den Einsatz gehen könnte. So ist es auch gekommen. Und jetzt haben sie mir mein Studium finanziert, ich direkt eine Stelle bekommen und arbeite. Wie viele andere ehemaligen Soldaten mit Auslanderfahrung auch, ohne Matschhirn. Aber anstatt deinen Nachbarn wie einen Idioten darzustellen, in dem du schreibst, dass er sich weigert mit einem Therapeuten zu sprechen, weil es für echte Kerle ja nichts ist, solltest du bedenken, dass die Weigerung der Problemeinsicht und des Handlungsbedarfs auch Menschen mit ganz anders gelagerten Erlebnissen betrifft. Z.B. den Vater, der sein Kind verloren hat, die Opfer/Betroffene von Katastrophen (Enschede, Ramstein) oder ein vergewaltigtes Mädchen, dass sich anscheinend lasziv bewegt hat, kokettierte und etwas freizügiger gekleidet war (und sich deshalb vllt. nicht traut, womöglich sogar die Schuld bei sich sucht), und und und... Ein traumatischen Erlebnis, ist und bleibt was es ist, da ändert auch der Grund nichts. Und selbst wenn er immer noch 30.000 € auf der hohen Kante hat. Na und? Wie würdest du erst über ihn herziehen, wenn er Leistungen nach dem SBG II oder sogar dem SGB XII beziehen würde??? Was wirklich schlecht ausgebaut ist, ist die Begleitung der Angehörigen vor, während und nach einem Einsatz, die Betreuung der Soldaten im Einsatzland und zu Hause, sowie die Beratung der Soldaten und ihren Familien in den verschiedensten Bereichen. Ja, wenn man reden möchte, fehlen schon mal gut ausgebildete und professionelle Ansprechpartner. Von ihnen gibt es einfach nicht genug...

Mitglied inaktiv - 09.04.2010, 22:26



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ich ziehe über das resultat der schicken BW her, nicht über den menschen ansich! hör' mal... diese erbsenzählerei mit den bezeichnungen "berufssoldat" oder "zeitsoldat"... wenn du gelernter fleischer bist und einen zeitlich befristeten vertrag über 2 jahre bekommst... übst du dann nicht diesen beruf aus, weil dein vertrag befristet ist? selbst die fremdenlegion geht davon aus, dass die "legionäre" für eine begrenzte zeitspanne zur verfügung stehen! da zeigt sich einmal, WIE BESONDERS das deutsche konzept des drumherumwindens im deutschen heer ist! lange genug hat sich deutschland gewunden, seine bewaffnete truppe und deren tätigkeiten mit quasibezeichnungen zu belegen... und dazu gehört es auch, zu behaupten, dass menschen, die länger als sie verpflichtet sind zu dienen, nicht als berufssoldaten zu bezeichnen, nicht wahr? jeder, der länger als die gesetzliche wehrpflicht es erfordert als soldat tätig ist, macht dieses BERUFLICH! und somit entscheidet sich jeder, der so handelt auch dafür, das risiko eines auslandeinsatzes anzunehmen...

Mitglied inaktiv - 09.04.2010, 22:50



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Ich sehe das auch so. Jeder, der heute Soldat ist/wird, weiß, dass er höchstwahrscheinlich irgendwann in einen Auslandseinsatz muss. Diese Entscheidung hat er/sie frei getroffen und geht damit eben auch ein bewusstes Risiko ein. Warum jemand diesen "Beruf" ergreift, ist mir ein Rätsel. Aber ich würde auch nie Bankangestellte werden wollen. Über Sinn und Unsinn der Missionen kann man sich streiten, ich kenne mich da nicht genügend aus. Als Polizistin habe ich mich ebenfalls verpflichtet, meinen Dienst täglich ordentlich abzuleisten. Und dass das u.U. gefährlich werden kann, war mir von vorneherein klar. Dass man das nicht mit einem Einsatz im Krieg vergleichen kann, ist mir bewusst, aber gewisse Parallelen bestehen da schon. Es gibt in sehr vielen Berufen Risiken, die nur oft nicht so deutlich von Außenstehenden erkannt werden. Bei Soldaten sieht die Gefahren jeder Depp, und so eine Trauerfeier ist sehr medienwirksam. Wenn drei Bauarbeiter von einem Kran erschlagen würden, wäre das nur eine Schlagzeile in der Regionalpresse wert. Wobei ich schon noch einen Unterschied sehe zwischen einem bewaffneten Angriff und einem Betriebsunfall. Das Ergebnis bleibt allerdings das Gleiche. Ich bin froh, dass mein Mann kein Soldat ist, und dass er auch keine Ambitionen hat, in ein "gefährliches" Land zu gehen.

Mitglied inaktiv - 09.04.2010, 23:31